Sie teilt mit uns, was nur sie allein sieht: Die Schauspielerin Lina Beckmann prägt das "Anthropolis"-Theaterprojekt von Karin Beier am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
Antike Denker wie Platon oder Aristoteles prägen die europäische Philosophie und die Suche nach Wissen, Wahrheit und Glück bis heute. Aber von wem wurden sie geprägt?
Als Athens Herrscher Hipparchos 514 v. Chr. ermordet wird, schlägt die Stunde der Demokratie. Es beginnt ein sagenhafter Aufstieg der Stadt, der Europa bis heute prägt.
Die Vorgänge an der Volksbühne Berlin zeigen erneut: Am Theater sind Veränderungen nötig. Welche, das beschreibt unsere Autorin, die Intendantin des Schauspiels Hannover.
Als Athens Herrscher Hipparchos 514 v. Chr. ermordet wird, schlägt die Stunde der Demokratie. Es beginnt ein sagenhafter Aufstieg der Stadt, der Europa bis heute prägt.
Antike Denker wie Platon oder Aristoteles prägen die europäische Philosophie und die Suche nach Wissen, Wahrheit und Glück bis heute. Aber von wem wurden sie geprägt?
Österreich hat einen neuen Nationalrat gewählt. Die FPÖ ist stärkste Kraft geworden, die ÖVP landet mit Verlusten auf dem zweiten Platz. Alles zum Thema
Die Vorgänge an der Volksbühne Berlin zeigen erneut: Am Theater sind Veränderungen nötig. Welche, das beschreibt unsere Autorin, die Intendantin des Schauspiels Hannover.
Fünf Frauen zeigen an der Volksbühne, was sie im alltäglichen Patriarchat so erleben, denken, sich verkneifen und eher selten aussprechen. Aktueller war "Iphigenie" nie.
Medea aus dem Kaukasus, die ihre Kinder tötet, weil ihr Mann sie hintergeht: Warum wird ihr Mythos so oft auf die Bühne gebracht, was erzählt er uns heute?
Viele Menschen befällt schon bei der Nennung des Namens das blanke Grauen. Aber für mich ist die Medea von Euripides eine Pionierin im Kampf für Gleichberechtigung.
Im Auftrag der documenta legen vier Reiter die 3.000 Kilometer von Athen bis nach Kassel zurück – und entdecken Europa im Geiste des griechischen Gottes Hermes neu.
Dionysos ist tot, aber das Dionysische lebt in der großen Literatur weiter: Karl Heinz Bohrer will in seinem neuen Buch die wilde Seite der Moderne erklären.
"Game of Thrones" zwingt den Zuschauer in eine sadomasochistische Abhängigkeit. Goethe hätte zur neuen Folge der fünften Staffel übrigens ein paar Wörtchen zu sagen.
Glücklich ist das Land, das solche Schauspieler hat! Ulrich Matthes (als Ödipus) und Jens Harzer (als Platonow) stellen das Böse dar und retten damit die Welt.
Ausdauer, Respekt und Schwindelfreiheit: So kann der Wanderer den Berg Olymp bezwingen, den Thron der griechischen Götter. Er braucht aber auch Demut beim Aufstieg.
Großer Abend: Michael Thalheimer inszeniert in Frankfurt die "Medea" des Euripides. Seine Interpretation erschließt die Denk- und Vorstellungswelt der Antike.
Mal verlangt sie Schnelligkeit, mal mehr Kraft oder Technik. Sie ist schön anzusehen und knistert vor Spannung: Leichtathletik. Derzeit ist sie in Berlin.
Wolfram Ettes brillante Studie "Kritik der Tragödie" interpretiert das antike Theater neu. Der Literaturwissenschaftler sieht in der Tragödie eine emanzipative Kunstform.
Das Buch im Kampf gegen die Welt: Bei den Wiener Festwochen inszeniert Luc Bondy Euripides' "Helena" mit Birgit Minichmayr in der Hauptrolle. Von Peter Kümmel
Mit einer Fototechnik, die von der Nasa für die Oberflächenuntersuchung fremder Planeten entwickelt wurde, machen Wissenschaftler jahrtausendealte Papyrusfragmente lesbar
Immanuel Kant hatte uns ("Kritik der reinen Vernunft") gelehrt, daß jede Erkenntnis und Erfahrung bestimmte Formen der Anschauung voraussetze: Was mir nicht bewußt ist, kann ich nicht denken.
Der Tod hängt im Baum und ist eine Frau. Die langen Haare des Todes und sein Schleiergewand haben sich im Geäst verfangen – wie auf Segantinis Bild von den "Bösen Müttern".
Es lohnt sich, dem in Stanford lehrenden Robert Pogue Harrison auf seinem Waldgang zu folgen. Man kann sich auf wunderschöne Geschichten und kluge Gedanken gefaßt machen.
Der Vater hat seine Tochter geopfert. Die Frau hat ihren Mann gemordet. Der Sohn hat seine Mutter geschlachtet. Alle nur vorstellbaren Greueltaten sind vollbracht – die Erde scheint unterzugehen im Blut und im Wahnsinn.
Das letzte Werk der DDR-Literatur: "Iphigenie in Freiheit" – Volker Brauns Requiem auf den utopischen Sozialismus, ein höhnisches Pamphlet auf das vereinte Deutschland
Schon der erste Zuschauer, der das Opernhaus-Parkett betritt, soll es hören: ein Impuls-Geräusch, wie von einer Peitsche oder einem Knackfrosch oder als schlüge jemand zwei harte Materialien gegeneinander, regelmäßig, alle zwei Sekunden.
Tanz zu Orgelmusik: die ungewöhnliche Mischung ist zu sehen, zu hören in zwei neuen Stücken. Als Auftrags-Produktion der Alten Oper Frankfurt für das "Fest"-Thema dieses Jahres, res, "Welt der Mythen", hat die im bayerischen Riedenburg arbeitende englische Choreographin Rosamund Gilmore für ihre "Laokoon Dance Group" zeitgenössische Variationen über die antike Atriden-Tetralogie geschaffen, zu denen Franz Hummel wilde Orgel-Phantasien und ein schönes Requiem für Streichorchester komponiert hat: "Tantalus lächelt".
So könnte man sich den Wachtraum eines Dramaturgen vorstellen: Wir benutzen das Theater wieder einmal als Zeitmaschine. An einem Freitagabend besuchen wir Griechenland und sehen zu, wie eine entschlossene Tochter und ein zögerlicher Sohn ihre Mutter in den Hades räumen, um so, treu und fanatisch, den Mord an ihrem Vater zu rächen.
Jean-Paul Sartre ließ es – "Les Troyennes" – seinen Poseidon in resümierender kraftvoller Schärfe sagen: "Führt nur Krieg, ihr blöden Sterblichen, verwüstet nur die Felder und Städte, schändet nur die Tempel und die Gräber und foltert die Besiegten: Ihr werdet dran verrecken.
Marchel Duchamps "Etant Donnes" befindet sich im "Philadelphia Museum of Modern Art" in einem offenbar leeren Raum mit einer einfachen, schönen Holztüre.
Manchmal befällt auch den hartnäckigsten Freund des Theaters eine Art Lähmung. Alles schon mal gesehen, denkt er dann traurig in trostloser Stunde, nichts Neues mehr unter der Scheinwerfersonne.
Das Sympathische in Vittorio Hösles neuer Sophokles-Untersuchung liegt ohne Zweifel in deren zweitem Teil: den Interpretationen der späten Stücke, die durch überaus sorgfältige Eindringlichkeit ausgezeichnet sind und schließlich in fast leidenschaftliche Bewunderung münden, so wie sie im Titel der Arbeit zum Ausdruck kommt: "Die Vollendung der Tragödie im Spätwerk des Sophokles.
Wie an einem seelischen Flußufer lebt man in Graz am Rand eines leicht und unendlich hinströmenden Seufzens. Hier strahlen die Dinge erst auf, bevor sie geschehen.