ZEIT ONLINE hat alle Asylanträge seit 2014 ausgewertet, Monat für Monat. Wir zeigen in interaktiven Grafiken, woher die Menschen kamen und wer bleiben durfte.
Daniel Etter war ein Kind, als Neonazis in seiner Heimat einen Brandanschlag verübten. Jetzt tötete dort ein Islamist drei Menschen. Wie geht die Stadt damit um?
Nach dem Anschlag von Solingen hat sich die Migrationsdebatte erneut verschärft. Doch wer sucht hier eigentlich Asyl? Ein Überblick in Daten und Grafiken
Von Tamara Flemisch, Johannes Frese, Carsten Luther u. a.
Er floh vor dem Wehrdienst in Syrien, hier soll er drei Menschen getötet haben. Was den mutmaßlichen Täter von Solingen antrieb – und wie er nach Deutschland kam.
Von Christina Brause, Luisa Hommerich, Yassin Musharbash u. a.
Der Bundeskanzler zeigt sich nach einem Gespräch mit Friedrich Merz bereit zu Kooperationen in Migrationsfragen. Die FDP sieht sich mit der Union sogar auf einer Linie.
Nas Mohamed ist der erste Mensch aus Katar, der sich öffentlich geoutet hat. Er sagt, die Menschen wüssten gar nicht, wie queerfeindlich der Staat wirklich sei.
Kriebethal ist ein verschlafenes Dorf in Mittelsachsen. Dort sollen vorübergehend zwölf minderjährige Geflüchtete unterkommen. Doch die Bewohner rebellieren.
Eine Reportage von Doreen Reinhard und Thomas Victor
Fast jeder geflüchtete Ukrainer muss seine Finger irgendwann auf eine schwarze Box legen. Um Geld zu kriegen, zu arbeiten. Auch in Neumünster. Nur gerade hakt es.
"Wir schaffen das!", sagte Angela Merkel 2015. Das Schicksal fünf geflüchteter Menschen und Familien zeigt: Ob man es schafft, in Deutschland anzukommen, ist auch Zufall.
Flüchtlinge ablehnen und solidarisch sein, das schließt sich nicht aus, behauptet Ungarns Justizministerin. In der EU sei ihre Sicht auf die Dinge nicht mehr tabu.
Nach seiner Flucht bittet Omar Mansoor in Deutschland zum zweiten Mal um Asyl. In Griechenland konnte er als anerkannter Flüchtling nicht leben. So geht es Tausenden.
Eine neue Realo-Gruppe innerhalb der Grünen nennt die Migrationspolitik verfehlt. Sie will einen Richtungswechsel. Mit dabei ist Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer.
Kriebethal ist ein verschlafenes Dorf in Mittelsachsen. Dort sollen vorübergehend zwölf minderjährige Geflüchtete unterkommen. Doch die Bewohner rebellieren.
Eine Reportage von Doreen Reinhard und Thomas Victor
Friedrich Merz hat Olaf Scholz fraktionsübergreifende Zusammenarbeit zum Thema Migration angeboten. Der Kanzler habe zunächst nicht zugestimmt – bat aber um Bedenkzeit.
Angst und Wut bestimmen nach dem Anschlag von Solingen viele Forderungen. Doch eine "Asylwende", die einem Aufnahmestopp gleichkommt – dieser Weg würde Europa zerstören.
Der Tatverdächtige von Solingen soll beim Bamf einen Verwandten in Deutschland angeführt haben, den es womöglich gar nicht gab. In Syrien habe ihm der Wehrdienst gedroht.
Nach der Attacke von Solingen will CDU-Chef Merz Menschen aus Syrien und Afghanistan kein Asyl mehr bieten. SPD-Generalsekretär Kühnert verweist auf das Grundgesetz.
Issa Al H. kam über Bulgarien nach Deutschland. Hier tauchte er zwischenzeitlich unter, um der Abschiebung zu entgehen. Als Extremist war er den Behörden nicht bekannt.
Von Celina Plag, Yassin Musharbash, Andrea Böhnke u. a.
Hamza Howidy weiß, was es bedeuten kann, die Hamas zu kritisieren. Gaza hat der Aktivist verlassen, sicher fühlt er sich nicht. Er hofft weiter auf Frieden und Reformen.
Noch immer werden Asylbewerber, die arbeiten, abgeschoben. Der aus dem Fernsehen bekannte Richter Alexander Hold findet das falsch und fordert als Politiker neue Regeln.
Britische Rechtsextreme kündigen weitere Gewalttaten an, aufgestachelt auch von Elon Musk. Die Regierung will hart gegen die Schläger vorgehen. Doch es fehlen Polizisten.
Nach Syrien darf man nicht einmal Verbrecher abschieben, sagt die Grüne Katrin Langensiepen. Doch, kontert Sachsens CDU-Innenminister Armin Schuster: Man muss sogar.
Sergey Gulko war einer der besten Studenten seines Jahrgangs. Dann melden ihn seine Moskauer Kommilitonen den russischen Behörden. Die Geschichte einer Denunziation
Seine Mutter gab ihm einen falschen Namen – um ihn zu schützen. Als er endlich seine Identität klären kann, droht ihm die Abschiebung. Nach 30 Jahren. Ist das gerecht?
Das Oberverwaltungsgericht Münster stellt den Schutzstatus von Syrern in Deutschland infrage – und greift damit das Auswärtige Amt an. Was das Urteil bedeutet.
Eine Analyse von Johannes Frese, Christian Parth und Christian Vooren
Ein Gericht in Münster hat kürzlich Syrien für gar nicht mehr so gefährlich erklärt. Das ist irre, aber passt natürlich bestens in den Kurs der Abschottung.
Fixe Bargeldbeträge auf Bezahlkarten für Geflüchtete sind nach Auffassung des Hamburger Sozialgerichts unzulässig. Man müsse persönliche Lebensumstände berücksichtigen.
In Syrien sind Zivilisten laut einem Gericht nicht mehr pauschal bedroht. Ändert sich nun die Abschiebepraxis? Das Außenministerium verweist auf eine andere Einschätzung.
Von Alena Kammer, Christian Parth und Johannes Frese
Asylsuchende sollen künftig an der Landesgrenze abgewiesen werden können. Das Gesetz widerspricht europäischem Recht, passt aber zu einem größeren Trend.
Brandenburg plant ein Abschiebezentrum auf einer Oder-Insel. Dort soll es möglichst unangenehm sein, damit die Leute von allein gehen. Die Anwohner befürchten Schlimmes.
Im vergangenen Jahr haben 37.329 Menschen einen Asylantrag gestellt, nachdem sie zuvor mit einem Visum eingereist waren. Die meisten kamen aus Syrien und Afghanistan.
Sozialleistungen "locken" laut dem Bundesjustizminister viele Schutzsuchende nach Deutschland. Dabei müssten sie im Land der Ersteinreise gezahlt werden.
Kontrollen an mehreren Grenzen sollen nach der EM eigentlich auslaufen. Der Fraktionschef der FDP im Bundestag will an ihnen aber festhalten – vorerst unbefristet.
Der Europarat fordert eine Verbesserung von Griechenlands Umgang mit Migranten. Die Experten rufen auf, Pushbacks zu verhindern. Griechenland bestreitet die Vorwürfe.
Bald soll die Bezahlkarte für Asylsuchende deutschlandweit kommen. In Bayern gibt es sie schon. Wie eine Frau aus Ostafrika damit zurechtkommt – und wie es anders ginge.
Die Zahl der Asylanträge ist im Vergleich zum Vorjahr um 19,2 Prozent gesunken. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sieht darin nur eine vorübergehende Entlastung.
Je mehr Deutschland nach rechts rückt, desto öfter fragen Menschen sich, wie lange sie es hier ertragen – auch unsere Autorin und ihr syrischer Mann. Ein Mailwechsel
Den einen gilt er als Abschiebeonkel. Andere finden ihn zu langsam. Unterwegs mit Joachim Stamp, der erreichen soll, dass abgelehnte Asylbewerber abgeschoben werden.
Menschen, die Terrortaten gutheißen, sollen künftig leichter ausgewiesen werden können. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat das Bundeskabinett verabschiedet.
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz fordert bessere Anreize, um ukrainische Kriegsflüchtlinge in Beschäftigung zu bringen. Das Bürgergeld sei dafür nicht geeignet.
Ungarns Ministerpräsident sieht Asylprüfungen außerhalb der EU mit Verweis auf die Praxis im eigenen Land als Erfolg. Anfang Juli übernimmt Ungarn den EU-Ratsvorsitz.
Asylverfahren in Drittstaaten außerhalb der EU brächten laut dem Städte- und Gemeindebund keine spürbare Entlastung. Geschäftsführer Berghegger fordert andere Maßnahmen.
Die Ministerpräsidenten haben mit Bundeskanzler Olaf Scholz vereinbart, Asylverfahren außerhalb der EU weiter zu prüfen. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht ist das zu wenig.
Der Staat könnte kurzfristig Geld sparen, wenn Geflüchtete aus der Ukraine kein Bürgergeld mehr erhielten. Doch der langfristige Schaden dieser Politik ist folgenschwer.
Bei der Migrationspolitik seien Bund und Länder noch lange nicht am Ziel, kritisiert der Präsident des Landkreistages. Er fordert Abschiebungen von Syrern und Afghanen.
Vor allem die unionsgeführten Länder halten an der Forderung nach einer Drittstaatenlösung in der Asylpolitik fest. Olaf Scholz verspricht Vorschläge bis zum Jahresende.
Beim Treffen von Olaf Scholz und den Regierungschefs der Länder soll es um die Begrenzung irregulärer Migration gehen. Die Union erhöht vorab den Druck auf den Kanzler.
Die Bundesregierung prüft einen Vorschlag, Asylverfahren in Drittstaaten auszulagern. Ist das rechtlich möglich? Und: Das Bildungsministerium ist zerrüttet.
Forderungen nach einer Streichung des Bürgergelds für Ukraine-Flüchtlinge kamen zuletzt auch aus der FDP. Vertreter des Koalitionspartners SPD zeigen sich irritiert.
Der Bundestag soll nach Willen der Union abstimmen, ob Asylverfahren künftig in Drittstaaten stattfinden. Bis es so weit wäre, fordern CDU und CSU kurzfristige Maßnahmen.
Die Innenminister der Länder treffen sich in Potsdam, dort sprechen sie auch über Zahlungen an Kriegsflüchtlinge. Einige Minister plädieren für niedrigere Hilfen.
Der Fall einer afghanischen Familie hat für Irritationen zwischen deutschen und polnischen Grenzbehörden gesorgt. Kritik kam auch vom polnischen Regierungschef Tusk.
In einem malerischen Hamburger Elbvorort soll eine Asylunterkunft errichtet werden. Anwohner wehren sich. Typisch Reiche, könnte man meinen. Wenn es so einfach wäre.
Marcel Fratzscher und Wohlfahrtsverbände kritisieren die Debatte um Leistungen für Ukrainer. Die Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt sei eine riesige Chance.
Fluchtforscher Marcus Engler hält das für eine andere Form der Gewalt. Migrationsexperte Gerald Knaus findet es humaner als die heutige Asylpolitik mit Tausenden Toten.
Neu angekommene Kriegsflüchtlinge sollten unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen, fordert Bijan Djir-Sarai. Der FDP-Generalsekretär verwies auf Arbeitskräftemangel.
Der Bundesjustizminister hat eine Beschleunigung von Asylprozessen angekündigt. Doch dem Richterbund zufolge wäre dies beim derzeitigen Personalstand gar nicht umsetzbar.
Eine russische Familie wird abgeschoben, obwohl sie unter dem Schutz der Kirche steht. Das Dorf ist empört, der Pfarrer auch. Warum der Staat ein Tabu gebrochen hat.
Im Mai hat die EU die umstrittene Asylreform beschlossen. Nach der Kommission müssen nun auch Mitgliedstaaten bis Dezember Pläne für die nationale Umsetzung erstellen.
Wer in seinem Herkunftsland bedroht ist, aber kein Anrecht auf Asyl hat, genießt bislang subsidiären Schutz. Christian Dürr ruft die EU auf, die Regelung zu überdenken.
Zwei Mädchen hatten in den Niederlanden gegen abgelehnte Asylanträge geklagt. Sie argumentierten, als gleichberechtigte Frauen in ihrem Heimatland verfolgt zu werden.
Italien baut Asyllager in Albanien – ausgerechnet in einem Dorf, aus dem viele nach Italien abgewandert sind. Ist das die Zukunft der europäischen Migrationspolitik?
Eine Reportage von Franziska Tschinderle und Ilir Tsouko
Die USA verschärfen ihr Asylrecht deutlich. Joe Biden reagiert damit auf den Druck von Donald Trump und den Republikanern. Doch kann er halten, was er verspricht?
Joe Biden hat die Grenzpolitik per Erlass drastisch verschärft. Das UNHCR warnt vor einer Aushöhlung des Asylrechts. Die Republikaner sprechen von einem Wahlkampftrick.
Irregulär eingereiste Migranten können in den USA ohne vorherige Bearbeitung ihrer Asylanträge abgeschoben werden. Präsident Biden erließ eine entsprechende Verordnung.
Anna Jermolaewa floh einst aus der Sowjetunion, nun vertritt sie Österreich bei der Kunstbiennale in Venedig. Dort zeigt sie Arbeiten, die von Fluchterfahrung handeln.
Die AfD verliert seit Monaten in Umfragen an Zustimmung. Kein Wunder angesichts ihrer zahlreichen Skandale? Führende Meinungsforscher haben eine andere Erklärung.
Eine Analyse von Christian Endt, Christian Parth und Fabian Reinbold
Laut einem NDR-Bericht gibt es innerhalb der EU Kritik an Frontex. Die für den EU-Grenzschutz zuständige Behörde arbeite schlecht. Auch Pushback-Vorwürfe stehen im Raum.