Die brasilianische Regierung trifft alle Vorbereitungen, um (nur) 51 der 76 von den Entführern benannten politischen Häftlinge im Umtausch für den entführten Schweizer Botschafter Giovanni Bucher freizulassen. Sie sollen nach Algerien geflogen werden, das allen entlassenen Häftlingen politisches Asyl gewähren will. Auf den Wunsch einiger der Betroffenen nach Mexiko, Chile oder Kuba gebracht zu werden, ist die brasilianische Regierung nicht eingegangen.

Mit ihrer minimalen Kompromißbereitschaft und einer rigorosen Pressezensur ist es der Regierung Medici gelungen, die Entführer in die Defensive zu drängen. Sie erfüllten umgehend die an sich überflüssige Forderung, die Namensliste der freizulassenden Häftlinge durch eine Unterschrift Buchers zu beglaubigen. Auch von den weiteren Forderungen der Entführer, deren Erfüllung geeignet wäre, die Regierung als schwach oder nachgiebig darzustellen, ist keine Rede mehr.