Das Herz des Drachen

By Elek-tris

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Namalis, das Land der Drachen! Zumindest war das einmal so. In den alten Legenden wurde von prachtvollen Wese... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Epilog

Kapitel 51 (letztes)

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By Elek-tris

Prinz Chans Sicht:


„Hey, hey! Nicht einschlafen hörst du! Es kommt gleich jemand, der schaut sich deinen Kopf an. Aber du darfst nicht einschlafen hörst du?“ meine Stimme ist ernst. Er deutet ein nicken an, aber das sorgt nur dafür, dass seine Gesichtsfarbe von weiß zu leicht grünlich wechselt.

Prinz Jongin bringt mir einen Stuhl auf den ich mich setzten kann und nehme neben dem Blinden Platz. Ich nehme die Hand des Jungen in meine.

„Erzähle mir etwas.“ bitte ich ihn. Nur so kann ich garantieren, dass er wach bleibt. Es ist hier viel los. Auch wenn wir viele Ärzte hier haben, müssen wir mit Taehyung dennoch warten.

„Heute war ein anstrengender Tag.“ murmelt er und bringt mich dadurch zum schmunzeln.

„Ja, fand ich auch.“ antworte ich dem erschöpften und schaue zu Taemin. Der immer wieder besorgt zwischen Taehyung und Jongin hin und her schaut.

„Was hast du denn heute alles gemacht?“ frage ich ihn, damit er am reden bleibt. Er muss unbedingt weiter reden. Er darf nicht aufhören.

„Ich bin geritten. Ich bin gelaufen. Ich hatte heute viel Angst. Ich hatte heute sehr viel Angst. Ich war froh, dass Yoongi bei mir war. Ich war um Jimin und Jungkook besorgt, deshalb konnte ich auch nicht im Schloss bei Königin Jisoo und Prinzessin Mina bleiben. Ich hätte mir viel zu viele Sorgen gemacht.“ seine Wörter sind nur schwer zu verstehen. Er ist müde und manche Wörter scheint er fast zu verschlucken. Sein Kopf ist überfordert.

„Weißt du, wenn ich dort geblieben wäre und es wäre etwas passiert. Wäre ich dort gestorben und sie hier. So aber wäre ich hier bei ihnen gestorben.“ seine Stimme ist verzweifelt. Ich kann den Jungen vor mir nicht ansehen. Meine Augen brennen und mein Hals ist trocken. Ein dicker Kloß steckt mit im Halse und ich kann nichts zu ihm sagen. Ich kann ihm keine guten Nachrichten sagen.

Es kommen weitere Helfer sie sehen müde aus, aber auch niedergeschlagen. Wir alle suchen nach Yoongi und weiteren überlebenden, aber außer wenige Ausnahmen, waren nicht viele bei den Trümmern noch am leben.

Taehyung sieht erstaunlich gut dafür aus, dass er unter den Trümmern gelegen hat. Das macht mir sorgen, doch was soll ich machen?„Eure Majestät wir konnten...“ will mir einer der Helfer bericht erstatten, doch ich schüttle mit dem Kopf und der Helfer verstummt.

Solage es keine guten Nachrichten sind, sollen hier bei Taehyung keine lauten Nachrichten verkündet werden!

„Ist schon ok, rede ruhig weiter.“ meine ich zu Taehyung, doch schaue zu dem Helfer und deute ihm lautlos Bericht zu erstatten. Der Helfer senkt seinen Kopf und schüttelt diesen.

Taemin neben mir muss sich ebenfalls die Tränen unterdrücken und ein Schluchzer steckt ihm im Has, dass kann ich sehen. Jongin geht zu ihm und nimmt ihn in den Arm.

„Ich muss noch Yoongi finden und mich bei ihm bedanken. Er hat mir so sehr geholfen. Vermutlich wäre ich ohne ihn Tod. Weißt du denn nicht wo er sein könnte?“ redet der blinde Junge weiter und sorgt dafür, dass alle Dämme bei uns Brechen.

Die Tränen fließen, doch ich verbiete allen Stumm auch nur einen Laut von sich zu geben. Ich stelle mir vor, dass Taehyung meine Schwester wäre.... Ich weiß, dass er es nicht ist, aber er soll nicht so leiden. Er war der Letzte, der Yoongi gesehen hatte.... Er würde es vermutlich nicht ertragen.

Nicht jetzt. Nicht ohne Jimin und schon gar nicht ohne Jungkook.

Jungkook.... Wie sollen wir ihm das nur erklären....?

Ich lege meine zweite Hand auf seine. Ich muss das zittern in meiner Hand durch meine zweite Ausgleichen.

„Wir wissen es nicht genau. Er ist wahrscheinlich noch wo anders. Wir werden ihn finden.“ lüge ich den Unwissenden Jungen an. Ich kneife dabei die Augen zu. Kann nicht in die Gesichter der Anderen dabei sehen. Ich fühle mich schlecht, dass ich Taehyung solche falschen Hoffnungen mache, aber anders kann ich mir nicht helfen.

Er muss erst behandelt werden. Ich befürchte sonst, dass er daran zerbrechen würde. Hoseok kommt zu uns und streicht dem Jungen die Haare aus der Stirn.

Ich wische mir mit einer Hand über die Augen.

Wir haben heute vieles Gesehen. Viele schreckliche Dinge, doch der Junge, der nichts sehen kann... Den lügen wir an. Wir täuschen seine Sinne, damit es ihm zumindest in diesem Augenblick besser geht.

Die Stimme des Arztes unterbricht die Stille: „Ich bin der Arzt. Ich schaue mir nun deinen Kopf an, wenn das ok ist.“

Taehyung hält sich an meiner Hand fest. Ich streiche mit meinem Daumen über seinen Handrücken und beuge mich zu ihm herunter. An seinem Ohr flüstere ich: „Keine Sorge. Alles wird wieder gut werden.“ Was für ein verlogener Lügner ich bin, doch auch wenn ich mich schlecht deswegen fühle, fühle ich mich doch besser, als würde ich dem Jungen jegliche Hoffnung nehmen.

Ich lasse seine Hand los und verlasse zusammen mit Hoseok, Jongin, Seokjin und dem Typen bei Seokjin das Zelt. Jongin deutet Taemin auf Taehyung auf zu passen.

„Du hast ihn angelogen.“ Jongin klingt nicht anklagend oder so etwas. Er klingt niedergeschlagen. So wie wir alle es sind.

Keiner kann so richtig Feiern, dass wir gewonnen haben. Denn noch weiß keiner so genau, wie hoch der Preis dieses Gewinnes war.

Wir suchen weiter. Keiner will aufgeben. Nicht eher, wir alle gefunden haben. All diejenigen die noch auf dem Schlachtfeld liegen und darauf warten gefunden zu werden.

Wir werden nicht eher Rasten, bis wir dich gefunden haben.


Jungkooks Sicht:

So hänge ich an dem Balkon des Schlosses. Neben mir in der Wand klafft ein riesiges Loch. Ich bin nicht stark genug um mich hoch zu ziehen. Also schaue ich in die Tiefe.

Ich spüre eine kleine Hand an meiner. Verwundert und erschöpft sehe ich auf. An dem Geländer steht der kleine 3 und hält meine Hand am Geländer fest. Zu dem Jungen kommen nach und nach seine Geschwister und ziehen mich über die Brüstung.

Dort bleibe ich auf dem Boden liegen und der kleine 3 schmiegt sich an meine Seite. Ich schaue zu ihm und drücke seinen kleinen Körper an meine Seite. Auch wenn sein Kopf auf meiner schmerzenden Schulter liegt, so genieße ich gerade die ruhe.

Ich schließe meine Augen. Ich bin einfach viel zu Müde.

Doch ich kann nicht ewig so liegen bleiben. Doch in diesem Moment wünschte ich es mir.

Ich habe schlimme Dinge getan. So schlimme Dinge, dass ich sie mir selbst nie verzeihen kann. Ich werde ihm niemals wieder in die Augen schauen können.

Die Geschwister von Jimin verlassen den Balkon und gehen wieder ins Innere. Nur der kleine 3 bleibt bei mir sitzen. Ich richte mich auf, da meine Schulter doch mehr weh tut. Ich schiebe den kleinen 3 auf meinen Schoß und schaue durch die Gitterstäbe der Brüstung auf den Platz unter mir.

Ich fühle nichts, wenn ich dort hinunter schaue. Würde ich etwas fühlen, würde es mich zerbrechen.

Schuld ist ein grausames Gefühl. Es zerfrisst einen von innen.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie viele Menschen dort unten nur für den Tod meines Vaters gestorben sind.

Zu viele. Ich habe die Zeit verpasst, in der ich im Schloss gewohnt habe und ihn nicht im Schlaf erdrosselt habe. Ich wäre ein Held gewesen. Ich wäre der Held gewesen.

Doch jetzt bin ich kein Held. Jetzt bin ich ein Mörder.

Der Junge auf meinem Schoß lehnt seinen Kopf an meine Brust. Ich streiche ihm mit meiner Hand über den Kopf.

„Es tut mir leid.“ flüstere ich dem Jungen zu. „Ich habe nie etwas für dich oder deine Geschwister getan. Ihr wart hier und ich bin abgehauen und habe euch hier gelassen. Ich habe zu gelassen das diese bösen Männer euch weh tun. Ich habe deine Mama und deinen Papa umgebracht.“

eine träne rollt über meine Wange und fällt dem Kleinen auf den Kopf.

Ich drücke seinen Kopf an mich und hauche einen Kuss auf seinen Scheitel.

„Ich wünschte, dass du diese eine Sache niemals hättest lernen müssen, aber Menschen tun Menschen nun einmal weh. Das war schon immer so und wird vermutlich auch immer so sein. Egal was ich tue. Egal wie wenige ich versuche mich für die Menschen zu interessieren. Ihnen wird trotzdem immer weh getan und es ist meine Schuld.“

Ich lege meine Arme um den Oberkörper des kleinen 3s. „Wie heißt du?“ möchte ich von ihm wissen und lehne meinen Kopf vorsichtig auf seinen Kopf. Er dreht sich in meinen Armen und legt seine kleinen Hände auf meine Wange.

Seine großen wunderschönen Drachenaugen erinnern mich ein wenig an Jimins. Seine süße kleine Stupsnase und seine winzigen Ohren sind etwas gerötet. Vermutlich ist es ihm hier oben zu kalt.

Ich ziehe umständlich mein Oberteil aus und und stecke ihn darein.

Die Ärmel sind viel zu lang und es geht ihm bis zu den Knöcheln.

Nun bin ich nur noch in einem Unterhemd hier oben, doch kalt ist mir nicht. Vermutlich spüre ich die Kälte aber auch nicht.

Der Kleine legt seine, die noch mit den Ärmeln bedeckt sind wieder auf meine Wangen. „Chimmy.“ antwortet er mir, mit seiner süßen Kinderstimme.

Er legt seine Nase an meine und schaut mir in die Augen.

„Ich bin nicht böse.“ murmelt er und streichelt meine Haare. „Wir durften Mama manchmal besuchen. Mama hat gesagt, dass wenn du Bruder Jimin wirklich lieb hast, dass Mama und Papa dann nicht mehr gebraucht werden. Passt du auf Baby Jimin auf?“ fragt er mich und legt seinen Kopf etwas schief.

Doch ich kann ihm nicht in die Augen schauen. Ich muss die Tränen zurück halten. Doch Chimmy dreht meinen Kopf wieder zu ihm hin. „Passt du auf Baby Jimin auf?“ fragt er mich noch einmal. Ich nicke nur gebe ihm einen Kuss auf die Stirn.

Eine seiner Schwestern kommt zur Balkontür und schaut zu uns. „Kommst du Chimmy? Lassen wir Jungkook etwas ruhe, ok?“ sie streckt ihre Arme nach dem Jungen aus und er drückt mir noch einen Kuss auf die Nase und rennt dann ungelenk mit meinem Oberteilkleid zu seiner Schwester.

Zusammen verlassen sie den Balkon und lassen mich mit meinen Gedanken alleine.

Ich stehe von dem Boden des Balkones auf. Was soll ich jetzt tun.

Einige Augenblicke bleibe ich einfach nur hier stehen.

Ich denke an nichts und stehe einfach hier. Die Sonne verschwindet langsam hinter dem Horizont. Doch es ändert nichts an dem Licht, welches auf diesen Ort scheint oder eben nicht scheint.

Alles scheint so düster.

Ich höre schnelle Schritte die sich mir Nähern. Ich drehe mich zur Balkontür und warte auf die Person.

Es erstaunt mich nicht, dass es Jimin ist. Es erstaunt mich nicht, dass sein Gesicht tränen überströmt ist. Er rennt auf mich zu. Ich bleibe regungslos stehen. Er hebt seine Arme und schlägt mir mit der Faust in mein Gesicht. Mein Kopf ruckt zur Seite und der Aufprall sorgt dafür, dass ich das Gleichgewicht verliere.

Ich falle nach hinten auf den Boden. Ich fange mich mit meinen Armen ab. Meine Schulter protestiert, doch ich gebe keinen Laut von mir.

„WAS IST HIER PASSIERT?“ schreit mich mein Drache an. Ich zucke nicht zurück. „Ich habe Vaters Kaiserreich übernommen.“ antworte ich ihm schlicht. „DAS MEINE ICH NICHT!“ schreit er weiter und immer mehr tränen rinnen aus seinen Augen. Er kommt auf mich zu und packt mich an meinem Topkragen. Erzieht mich daran auf die Beine und reißt es an einer stelle ein.

Abwesend schaue ich auf die Stelle, wo das Oberteil zerrissen ist.

„SIEH MICH AN!“ schreit er mich weiter an.

Wie befohlen hebe ich den Kopf und schaue dem Drachen in die Augen. Ich kann nicht sagen, was er in meinen Augen sieht, doch er verzeiht das Gesicht.

„Warum liegt mein Vater dort unten auf dem Boden und seine Kehle hat einen Schnitt? Wieso ist meine Mutter vom Himmel gefallen? WAS IST HIER PASSIERT?“ zu beginnt hat er versucht sich zu beherrschen, doch ein Blick wieder in meine Augen und er beginnt wieder mich an zu schreien.

Er packt mich an den Schultern und schüttelt. Also wolle er mich wach rütteln, dabei bin ich doch wach!

„Dein Vater liegt dort unten auf dem Boden und seine Kehle hat einen Schnitt, weil ich sie ihm durchgeschnitten habe und er mir aus den Fingern über die Brüstung geglitten ist.“ antworte ich wahrheitsgemäß.

Fassungslos schaut er mich an. Er hebt seinen Arm und schlägt mir noch einmal in mein Gesicht. Wieder falle ich nach hinten. Wieder bremse ich meinen Fall mit meinen Armen. Meine Schulter knackt unangenehm, doch es stört mich nicht.

Jimin scheinbar schon, denn er packt meine Schulter und gibt einen Ruck. Ein stechender Schmerz geht durch sie hindurch, doch ich reagiere nicht darauf.

Er hockt sich vor mich hin und nimmt mein Gesicht in seine Hände.

Sie sind so schön warm.

Eine einzelne Träne rollt mir über die Wange und landet auf Jimins Hand.

Ich schaue an seinem Gesicht vorbei. Doch das gefällt Jimin nicht. „Sieh mich an!“ fordert er mich auf. Doch ich reagiere nicht auf ihn.

„Sieh mich bitte an.“ bittet er mich. Nun schaue ich ihm doch in die Augen.

Sein Blick ist weich. Ganz sanft. Doch habe ich diesen Blick nicht verdient, doch ich traue mich auch nicht weg zu sehen. Auch wenn ich ihn nicht verdient habe, so habe ich doch angst, dass es heute das letzte Mal sein könnte, dass ich ihn sehe.

„Wieso hast du ihm die... Kehle... durchgeschnitten.“ kann kann hören wie schwer es ihm fällt das Auszusprechen.

„ Weil ich der Sohn meines Vaters bin.“ ist meine Antwort und eine zweite Träne rollt über meine Wange. „Was hat das zu bedeuten?“ fragt mich Jimin und seine Stimme bricht. Immer Tränen rollen über seine Wangen. Doch ich kann meine Arme nicht heben um diese Weg zu wischen.

„Siehst du das alles hier, Jimin?“ frage ich ihn. Verwirrt schaut er sich um. „Was...?“ will er fragen doch ich rede einfach weiter. „Das ist mein zukünftiges Volk. Sie sterben wegen eines Mannes.“ ich ziehe mein Gesicht aus seinen Händen und stehe auf und trete an die Balustrade.

Ich schaue auf den Platz unter uns.

„Ich habe Yoongi zum Tode verurteilt und ich bin der Vollstrecker. Es mussten immer mehr Menschen sterben, weil ich mich ihm widersetzt habe.“ rede ich weiter. Meine Stimme ist monoton. Als spiele ich einfach eine Bandaufnahme ab. Ohne jegliche Gefühle.

„Ein Kaiser muss gerecht sein. Ein Kaiser muss stark sein. Ein Kaiser muss Entscheidungen treffen und zu diesen stehen. Ein Kaiser muss hart sein! Ein Kaiser muss Verantwortung übernehmen! Ein Kaiser muss Recht walten lassen! EIN KAISER MUSS EIN URTEIL FÄLLEN!“ meine Stimme ist erst ruhig, doch wird sie immer lauter, bis ich schließlich den Himmel anschreie.

Ich muss mich an der Brüstung fest halten, denn meine Beine drohen unter mir nach zu geben.

„Die Anklage lautete: Illegales verstecken und Schmuggeln von Drachenwesen. Verrat des kaiserlichen Hauses. Weitergabe von Gegenständen die dem Kaiser gehören. Das Urteil lautete der Tod. Ich war der Vollstrecker. Also habe ich es getan. Denn ein Kaiser muss gerecht sein. Ein Kaiser muss stark sein. Ein Kaiser muss Entscheidungen treffen und zu diesen stehen. Ein Kaiser muss hart sein! Ein Kaiser muss Verantwortung übernehmen! Ein Kaiser muss Recht walten lassen! Ein Kaiser muss zu seinem Wort stehen. Ich durfte den Kampf nicht verlieren. Ich durfte keine Schwäche zeigen. Ich durfte nicht gutherzig sein. Ich durfte keine Gefühle zeigen, denn dann hätte mein Vater mich gehabt. Er hätte mir den Strick daraus gedreht und nicht nur ich wäre gestorben. Du wärst gestorben. Taehyung wäre gestorben und all diese Menschen wären umsonst gestorben. Eine Sache gibt es noch, die ein gut Kaiser eigentlich sollte. Ein Kaiser sollte zum wohle der Allgemeinheit entscheiden, nicht für den einzelnen Mann. Daher musste dein Vater sterben, um alle anderen zu retten. Daher habe ich das Urteil vollstreckt.“ meine Stimme findet wieder ihre Monotonie. Ich schaue weiterhin auf den Horizont. Die Dunkelheit kommt immer näher.

„Nun bin ich der Kaiser. Ich akzeptiere, dass mein Vater einfach nur ein schlechter Mensch war. Ich akzeptiere, dass ich ein Arschloch bin dem alles scheiß egal ist.“ ich wende mich zu Jimin um und schaue ihm in die Augen.

„Ich bitte dich nicht um Vergebung. Welches recht hätte ich dazu. Ich habe getan, was nötig war und muss nun mit all den Konsequenzen leben.“ meine Stimme ist ruhig und fest.

„Wir sollten nach unten gehen. Ich muss meinem Volk gegenübertreten. Ich muss den Toten die letzte Ehre erweisen.“ damit drehe ich mich zur Balkontür und will schon los gehen, doch Jimin hält meine Hand fest.

„Nimmst du mich mit? Darf ich dir verzeihen? Wenn du nicht um Vergebung bitten kannst, kann ich für dich fragen.“ seine Stimme ist ebenfalls fest und bestimmt. Ich schaffe es ein kleines Lächeln hervor zu bringen.

Ich verschränke unsere Finger und so verlassen wir den Balkon. Hand in Hand verlassen wir den Raum der zum Balkon führt.

Wir wir gehen durch den Gang, laufen die Treppe hinunter und verlassen das Schloss.

Die Menschen, an denen ich vorbei gehe verneigen sich vor mir, doch keiner sagt ein Wort.

Ich sehe Zelte, in denen die Verletzten versorgt werden. Ich sehe eine Lagerstelle, wo die Leichen ordentlich abgelegt wurden. Sortiert nach Identifizierbar und nicht identifizierbar.

Ich sehe einen Haufen mit aufgelesenen Waffen. Ich sehe sehr viele Dinge.

Jimin greift fester meine Hand.

Unser Weg führt uns zu den Zelten und dort schaue ich mich um. Ich kann Prinz Chan erkennen. Er sitzt vor einem Zelt erschöpft auf dem Boden und rauft sich die Haare. Auf ihn gehe ich zu und vor ihm bleiben Jimin und ich stehen.

Verwundert schaut er zu mir auf. Als er erkennt wer vor ihm steht, steht er schnell auf und verbeugt sich vor mir und Jimin.

„Eure Majestäten...“ „Weißt du, wo Taehyung und Yoongi sind?“ frage ich ihn und sein Blick wird trüb. Ich ahne schlimmes, doch ich halte meine neutrale Mine. „Ich bringe euch zu Taehyung.“ bestätigt er meine Vermutung und geht los.

Wir folgen ihm in eines der Zelte.

Im inneren des Zeltes sind viele unserer Freunde. Ich sehe :

Taemin

Jongin

Hoseok

Seokjin

Chan

Seokmin

Namjoon

Onew

Junmyeon

Jihoon

Irene

Seulgi


Auf einer Liege in der Mitte liegt unser Taehyung. Jimin und ich gehen auf ihn zu und ich nehme seine Hand. Obwohl uns keiner angekündigt hat und ich ihn nicht vorgewarnt habe, erschreckt er sich nicht und muss auch nicht fragen, wer ich bin.

Ich drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich und Jimin.“ murmle ich an seinem Ohr und lehne meine Stirn an seine.

Doch er beginnt zu weinen. Alle sehen verwundert aus. Ich trockne seine Tränen.

„Hey, was ist los?“ fragt ihn Jimin, der auf die andere Seite von Taehyung gegangen ist. „Ich... ich... Es tut mir so leid!“ weint er. Er streckt seine Arme nach uns Beiden aus und wir nehmen uns zu dritt in die Arme.

„Was tut dir leid?“ möchte ich von ihm wissen. Er schluckt. „Ich habe Yoongi verloren. Wir können ihn nicht finden!“ weint er. Mein Blick ist wissend. Ich weiß, dass ich meinen besten Freund und Bruder verloren habe. Ich weiß es einfach, doch meine Stimme lasse ich freudiger klingen: „Ach quatsch! Der ist sicher wo anders. Yoongi hat mir einmal erzählt, dass er wissen will, was außerhalb Namalis existiert. Hier ist seine Aufgabe erfüllt. Ich glaube, er ist einfach los gezogen ohne jemandem davon zu erzählen. Du musst wissen Yoongi hasst abscheide. Wir werden ihn sicher irgendwann wieder sehen.“ meine Stimme klingt überzeugend. Die Anderen sehen mich mit geschockten Blicken an.

Nie hat einer verstanden wozu es gut ist, sich so gut verstellen zu können und seine Stimme, Gesten und Gesichtsausdrücke zu beherrschen. Als Kaiser muss man immer wirken als hätte man alles unter Kontrolle, damit das Volk nicht in Panik gerät. Verliert der Kaiser all seine Hoffnung, was bleibt dem Volk dann noch als aller letzte Stütze?

„Schlaf jetzt ein wenig.“ flüstere ich Taehyung ins Ohr. Er hatte sich beruhigt nachdem ich ihm von Yoongi erzählt hatte. Er wirkt so müde und verletzlich in diesem Moment....

Ich gebe ihm einen Kuss auf die Lippen. Einen kurzen fast schon flüchtigen, doch ich brauchte den. Wir warten gemeinsam bis Taehyung eingeschlafen ist und verlassen dann das Zelt.

Wir gehen einige Schritte, doch dann hält Jimin mich an meiner Hand fest und bringt mich zum stehen.

Alle sehen mich an. „Wie hast du das Gemacht? Dein Gesicht war so traurig, doch deine Stimme hat nur so vor Enthusiasmus und Begeisterung geströmt.“ Jongin, der zusammen mit Hoseok Taemin aufrecht hält, schaut mich fragend an.

„Wie kannst du einen Blinden so mit deiner Stimme täuschen?“ fragt mich Seokjin.

„Warum hast es ihm nicht gesagt, wenn du es doch schon vermutest?“ fragt mich Chan.

Jimin neben mir drückt meine Hand und Küsst kurz meine Lippen. „Ist das Ist das Volk in Panik muss der Kaiser stand haben und alles wird gut. Ist das Volk in Panik und der Kaiser gleich mit, so ist alles verloren.“ ist meine schlichte Antwort.

Ich drücke Jimins Hand und deute ihm hier mit den Anderen zu warten. Ohne Worte versteht er mich und wir lösen unsere verschränkten Hände.

Einige unserer Freunde wollen mir folgen, doch Jimin hält sie auf.

Mein Weg führt mich zu den Verstorbenen. Ich gehe durch die Reihen. Mein Blick ist gesenkt und doch zolle ich mit meiner Haltung den Verstorbenen Respekt. Ich gehe direkt auf die Unidentifizierten zu. Hier gehe ich die Reihen langsamer durch. Reihe um Reihe. Ich komme zu denen, die als erstes gefunden wurden.

Ich bin keine 15 mehr von der ersten Leiche entfernt, da bleibe ich stehen.

Ich hocke mich zu dieser hin. „Hey, Kumpel. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Ich habe dich vermisst.“ flüstere ich. Ich streiche dem Körper eine blutige Sträne aus dem Gesicht. „Du bist wahrlich mein bester Freund. Keinem anderen hätte ich Taehyung anvertraut und du hast es geschafft. Du hast ihn gerettet. Es geht ihm gut. Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass ich ihm nicht sagen werde, dass du hier geblieben bist. Ich habe ihn angelogen. Ich habe ihm gesagt, dass du gerne einmal sehen wolltest was außerhalb von Namalis ist. Dabei weiß ich doch, dass du es schon immer gehasst hast ohne deine Freunde irgendwo alleine hin zu gehen. Deshalb bist du doch auch immer bei mir geblieben, obwohl du auch jederzeit hättest einfach gehen können. Ich liebe dich. Ich hoffe das weißt du. Du warst immer mein Bruder. Wir haben uns immer ohne Worte verstanden. Aber mit einem habe ich Tae nicht angelogen. Wir werden uns irgendwann wiedersehen und dann werde ich dir deine Kleidung richten. Dich an deine Aufgaben erinnern. Dich zu deinen Pflichten begleiten und den ärger für dich einstecken. Ich hab dich lieb. Ich werde dich niemals vergessen, hörst du.“ ich richte mich wieder auf und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.

Ich verlasse die Reihen und gehe wieder zu meinen Freunden. Meine Mine verrät nichts, doch die Tränenspuren auf meinem Gesicht verraten mich.

Als Jimin, Taemin, Hoseok und Seokjin mich sehen brechen sie in Tränen aus. Chan beißt sich auf die Unterlippe um nicht auch in Tränen auszubrechen. Die Andern sehen betreten zu Boden.


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