„Ich werde sterben, Mason" flüsterte ich und versuchte mich aus seinem festen Griff zu befreien, als er auf das gigantische Glas zusteuerte.
„Wirst du nicht."
Ich kniff meine Augen fest zu und versuchte das Bild des Schlangenkörpers aus meinen Augen wegzubekommen. Doch sobald ich meine Augen schloss, tauchte wieder die riesige Schlange vor mir auf.
Daher schlug ich meine Augen hastig wieder auf und versuchte mich auf Masons braunen Lackschuhen zu konzentrieren.
„Tu mir das nicht an. Ich habe wirklich Angst, Mason" flehte ich flüsternd, weil ich keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen wollte und Theater vor den Menschen um uns herum veranstalten wollte.
Als der Zoo Mitarbeiter dem Mann vor mir das gewaltige Tier von den Schultern nahm, schob mich Mason die letzten Schritte dahin. Ich konnte das gewaltige Tier nicht einmal im Augenwinkel ausblenden, weil es meine ganze Sichtweite einnahm.
„Bitte nicht" presste ich mit knirschenden Zähnen hervor und versuchte mich schwer zu machen. Doch es brachte nicht viel, weil Mason viel stärker als ich war.
„Das sollte dir eine Lektion wert sein, Bella."
Dieser verfluchte Mistkerl. Ich hasse ihn jetzt schon dafür.
„Wenn du es natürlich überleben solltest" fügte er belustigt hinzu, sodass ich schwer schluckte.
Wenn mich diese Schlange tatsächlich berühren sollte, werde ich an einem Herzinfarkt sterben. Beißen brauchte sie mich dann sicherlich nicht.
„Keine Sorge, sie tut nichts" sagte der Mitarbeiter lächelnd, als er meinen panischen Blick bemerkte.
Er näherte sich mir mit dem Tier, dass er mit bloßen Händen umfasste. Hatte er keine Angst?
Mir brach der Schweiß aus und mein Herz schlug kräftig gegen die Brust. Ich glaub ich übergebe mich gleich.
„Sie wird mich beißen. Das ist echt nicht witzig, Mason" flüsterte ich und drückte mich mit dem Rücken gegen seine Brust. Masons Hände umfassten meine Taille und ließen mich nicht entkommen.
Wie dumm es von mir war zu glauben, dass er mich ungeschoren davon kommen lassen würde. Ich hätte gestern besser im Auto bleiben sollen.
Wie kam dieser Mann immer auf die verrücktesten Bestrafungen? Er schien keine Angst vor dem gigantischen und gefährlichen Tier zu haben. Ich dahingegen war kurz vor einem Kollaps.
„Wird sie nicht. Es ist eine Würgeschlange."
Noch schlimmer. Ich kniff meine Augen fest zu und krallte meine Fingernägel in Masons Armen. Er konnte meinen Körper bestimmt zittern spüren.
Wieso lief der Mann immer näher auf mich zu? Bleib doch stehen!
„Sie wird dich höchstens erwürgen, Bella mia" raunte er mir amüsiert ins Ohr, woraufhin er mich von seiner Brust nach vorne schob.
Wie konnte er nur so etwas tun? Gestern hatte er Paul krankenhausreif geprügelt, weil er sich an mir vergehen wollte. Und heute? Heute setzte er mich dieser gefährlichen Würgeschlange aus.
Ich wusste, dass er nicht zulassen würde, dass mir etwas passierte. Aber dennoch hatte ich eine Heiden Angst vor der Anakonda und war kurz vor einer Panikattacke. Ich sollte mich in Zukunft lieber nicht mehr mit Mason anlegen. Denn er setzte seine Bestrafungen knallhart durch und nahm keinerlei Rücksicht auf mich.
Am liebsten hätte ich laut geschrien und wäre weggerannt, als das Tier nur noch wenige Meter vor mir war.
Doch mein Körper funktionierte nicht so wie ich es wollte. Ich stand unter Trance und fühlte mich wie gelähmt.
Ich spannte meinen Körper an und sah auf die gefährliche schwarze Würgeschlange. Sie war gigantisch und fett. Mein Körper fing an unkontrolliert zu zittern und ich spürte wie mir eiskalter Schweiß an den Schläfen hinunter tropfte.
Ich zog scharf die Luft ein, als der Mitarbeiter unmittelbar vor mir stand und Anstalten machte das Tier über meine Schultern zu legen.
Ich drehte mich zu Mason um und krallte mich an sein Hemd. „Ich tue es nie wieder, versprochen" flüsterte ich außer Atem und krallte meine Nägel fester in seine Brust.
Bevor ich eine Reaktion in seinem Gesicht ausmachen konnte, hatte mir der Mann die Anakonda bereits über meine Schultern gelegt. Von hinten.
Die Schlange schmiegte sich sowohl an meine Schultern als auch um Mason und schlang sich plötzlich um meinen Hals, sodass sie den Kopf nach vorne zu mir beugte.
Als ich in die hypnotischen Augen der Anakonda blickte, setzte mein Herz einen gefährlichen Schlag aus und die Sicherungen in meinen Kopf brannten komplett durch.
Ein ohrenbetäubender Schrei entwich meiner Kehle, der alle anwesenden außer Mason ordentlich zusammenschrecken ließ. Meine Stimmbänder waren kurz vorm Reißen und mein Hals brannte. Dennoch hörte ich nicht auf zu schreien.
Plötzlich sah ich nur noch schwarz und das Tier verschwand vor meinen Augen, obwohl ich noch beim Bewusstsein war und meine Augen offen waren.
Der Schweiß an meinen Schläfen fühlte sich eiskalt an und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Als ich plötzlich einen starken Arm um meine Schultern spürte und gegen eine vertraute Brust gedrückt wurde, verlor ich das Bewusstsein.
____
Durch etwas nasses auf meinem Gesicht wurde ich wieder zum Bewusstsein geholt. Ich blinzelte das Wasser aus meinen Augen und blickte hoch in stürmisch blaue Augen.
Wir befanden uns draußen an der frischen Luft, während die Besucher an uns vorbei liefen.
„Wie konntest du mir das antun?" fauchte ich Mason an, als ich mich in seinen Armen aufsetzte.
„Du kennst meine Regel, Bella. Solange du auf mich hörst tue ich dir nichts."
Als mir das Bild der schwarzen Würgeschlange wieder vor Auge kam, erschauderte ich stark.
„Wenn du das nächste mal nicht hörst, verfüttere ich dich an sie" fügte er amüsiert hinzu und sein rechter Mundwinkel zuckte minimal in die Höhe.
„Du bist wirklich ein Psychopath. Such dir Hilfe" sagte ich mit knirschenden Zähnen und riss mich von ihm los.
„So ein Idiot" fluchte ich als ich auf meine Beine sprang und schleunigst nach dem Ausgang aus dem Zoo suchte.
____
Masons Blick schweifte kurz zu mir rüber, als ich mit meinen zig Büchern und einem Mäppchen im Arm sein Zimmer betrat.
Ich war erleichtert, dass er in seinem Zimmer war und seelenruhig an seinem Laptop arbeitete. Das heißt, er würde so schnell nirgendwo hingehen.
Ich setzte mich im Schneidersitz gegenüber von ihm auf das zweite Sofa und schlug meine Bücher auf. Masons Aufmerksamkeit galt wieder seinem Laptop. Er war immer noch im hellblauen Hemd und der Chino Hose gekleidet. Wann wollte dieser Mann endlich lernen, dass man sich auch mal informell kleiden konnte, wenn man zuhause war?
Keiner seiner Angestellten oder Geschäftspartner würde ihn im Moment sehen. Er könnte locker in einer Jogginghose und einem T-shirt sitzen. Wäre sicherlich gemütlicher darin zu arbeiten.
Ich hatte Angst alleine in meinem Zimmer zu lernen, daher war ich zu ihm ins Zimmer gekommen. Der Anblick der schrecklichen Anakonda schwebte immer noch vor meinem Auge und ließ mich jedes Mal zusammenzucken. Ich bekam Paranoia und dachte ständig sie würde hinter mir auftauchen. Da der Vorfall erst vor einigen Stunden geschehen war, war die Erinnerung dementsprechend sehr frisch in meinem Gedächtnis eingebrannt.
Ich war sehr wütend auf Mason und wollte ihm vieles an den Kopf werfen. Aber ich konnte mich im Moment nicht mit ihm streiten, weil ich ihn brauchte. Komischerweise beruhigte mich seine Nähe und Ausstrahlung.
Während er an seinem Laptop arbeitete, lernte ich fleißig weiter. Er fragte mich nicht weshalb ich in seinem Zimmer gekommen war und ich initiierte auch keine Gespräche mit ihm, weil ich sauer auf ihn war.
Irgendwann fielen meine Augen beim Lernen zu und ich nickte auf dem Sofa ein.
„Ich liebe dich, Sarah" sagte Paul und drückte seine Lippen gegen meine. Ich schlug wie wild um mich herum und versuchte mich von ihm zu befreien. Er lag über mir und ich hatte keine Chance gegen ihn. Die Atmosphäre wirkte panisch und erdrückend. Alles um uns herum war dunkel und wir befanden uns in einem Zimmer.
„Du wirst mich heiraten" zischte er plötzlich und erhob sich über mir.
„Werde ich nicht!" schrie ich und schlug nach ihm. Schreiend und weinend versuchte ich ihn von mir zu bekommen.
Ehe ich mich versah, lag plötzlich eine schwarze Anakonda um mich geschlängelt. Paul war verschwunden. Er war nirgendwo mehr zu sehen. Das Tier hatte mich umzingelt und starrte mich aus seinen hypnotischen Augen an und erwürgte mich.
Ich schreckte vom weichen Sofa auf und schnappte hörbar nach Luft. Mein Herz schlug wie wild gegen meinen Brustkorb und mir stand der Schweiß auf der Stirn. Ich war beim Lernen eingenickt. Mason war nicht mehr im Zimmer und dieser Fakt machte mich panischer. Sein Laptop lag zusammen geklappt auf dem Tisch.
Ich versuchte meinen Atem zu regulieren und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Meine Hände zitterten und ich spürte die warmen Tränen auf meinen Wangen. Die Schlange hatte sich sehr realistisch angefühlt.
Ein Blick aus den großen Glastüren verriet mir, dass es draußen bereits dunkel war. Nach fünf Minuten hatte ich mich einigermaßen beruhigt und entschied mich duschen zu gehen. Denn ich war schweißgebadet und fühlte mich unwohl.
Ich sprang auf meine Beine und steuerte auf das Badezimmer zu. Es war mir egal, dass es sich hierbei um Masons Badezimmer handelte. Alles was ich wusste war, dass Mason nicht anwesend war und ich eine dringende Dusche brauchte.
Ich betrat sein Badezimmer und die Erinnerungen vom letzten Mal durchfluteten meinen Kopf.
Schmunzelnd schlug ich die Tür hinter mir ins Schloss und befreite mich schließlich aus meinen Klamotten. Ich hatte versucht aus dem Fenster zu klettern und hatte versehentlich den Duschkopf in der Wanne abgerissen.
Masons wütender Gesichtsausdruck war legendär gewesen, als er das Badezimmer betreten hatte. Rückblick betrachtend war es sehr witzig gewesen.
Als ich mich aus meiner rosa Unterwäsche befreite und meine Sachen auf eine Ablage stellte, stieg ich unter die Dusche.
Sein Badezimmer bestand aus dunklen Tönen und man konnte auch das Licht verschiedenartig einstellen.
Ich schaltete das Licht mittelmäßig ein, sodass es in der Dusche nicht allzu hell war.
Die gedämmten Lichtverhältnisse plus das warme Wasser ließen meinen angespannten Körper entspannen.
Nachdem ich fertig mit duschen war stand ich noch eine Weile unter dem warmen Wasser und fuhr durch meine dunkelblonden langen Haare.
Während ich das warme Wasser über meinen Körper genoss, vertiefte ich mich in meinen Gedanken.
Ich wurde erst aus meinen Gedanken gerissen, als sich plötzlich die Tür zum Badezimmer öffnete. Es war keine Überraschung, dass es sich hierbei um Mason handelte. Dennoch hätte ich damit nicht gerechnet, weil ich viel zu sehr in meinen Gedanken vertieft war.
Ich schluckte schwer und verschränkte hastig die Arme vor meiner Brust, sodass ich nicht entblößt vor ihm stand.
Es wäre nicht nötig gewesen, da das Badezimmer durch das heiße Wasser sehr benebelt war und man kaum etwas erkannte. Ich hatte bestimmt eine halbe Stunde unter dem warmen Wasser gestanden und mich geduscht.
Ich wollte die schrecklichen Geschehnisse der vergangen 24 Stunden von mir wegwaschen. Sie klebten an meinem Körper und verfolgten mich sogar in meinen Träumen.
Mein Körper war müde von dem Kampf gegen seine Welt und war am Ende seiner Grenzen angelangt.
Er bewegte sich einen weiteren Schritt auf mich zu und ich wich reflexhaft zurück. Seine glühenden Augen ließen mich keine Sekunde aus den Augen.
Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper nieder und machte meine Sicht auf ihn verschwommen.
Es interessierte ihn nicht, dass seine Kleidung mittlerweile durchnässt war und an seinem definierten Körper klebte.
Meine Arme drückten sich stärker um meine Brust und ich sah gebannt nach oben in seine stürmisch blauen Augen, als er unmittelbar vor mir stand.
Man konnte nicht ahnen, dass hinter diesem attraktiven Gesicht ein gewalttätiger und blutrünstiger Mensch steckte. Wieso konnte er nicht ein durchschnittlicher Mann mit einem normalen Job sein? Ein normales Leben führen ohne Waffen, Gefahr und Gewalt?
Plötzlich umfasste Mason meine Handgelenke und zog mir die Arme von der Brust.
Erschrocken schnappte ich nach Luft und meine Wangen erröteten stark. Ich sah ihn aus großen Augen an und stieß warme Luft aus meinem Mund aus.
Seine Augen waren jedoch nur auf meine Augen fokussiert und er zog mich mit einem leichten Ruck an seine muskulöse Brust heran.
Ein Keuchen entwich meiner Kehle, als ich mich mit meiner entblößten Brust gegen seine bekleidete wiederfand. Sein großer und gebauter Körper fühlte sich sinnlich an.
Eine innige Hitze durchflutete meinen Körper und mein Herz klopfte wie wild gegen meinen Brustkorb.
„Du bist noch lange nicht so unschuldig wie du tust, Bella" raunte er mir mit seiner tiefen Stimme ins Ohr. Sie klang so rau und verführerisch.
Mir wurde auf Anhieb noch heißer und ich biss mir die Unterlippe blutig, obwohl er mir das ausdrücklich verboten hatte.
Mason drückte seine Lippen hinter meinem Ohr und küsste meine Schwachstelle. Langsam und quälend.
Ein verzweifeltes Stöhnen entwich meiner Kehle und ich presste meine Oberschenkel fest aneinander, während ich meine Fingernägel in sein Hemd krallte. Seine definierten Muskeln fühlten unfassbar gut unter meinen Händen an.
Ich sollte ihn hassen und verabscheuen. Schließlich hielt er mich gefangen und hatte mir meine Freiheit genommen.
Aber ich konnte keinen Mann hassen, der mich so starke Gefühle empfinden ließ. Durch Mason empfand ich Gefühle, von denen ich nicht mal wusste, dass man solche empfinden konnte.
Das warme Wasser prasselte auf uns beide herab und ich kniff meine Augen stark zusammen, während seine große Hand über meinen Bauch strich und seine Lippen über meinen Kiefer entlang wanderten. Erregt wimmerte ich seinen Namen und drückte mich enger an seinen Körper.
Ich war in dem mühseligen Kampf zwischen Leidenschaft und Vernunft gefangen. Wie konnte mir bloß geholfen werden? Man konnte mir nicht mehr helfen, weil ich mich in erster Linie nach ihm und seinen Körper sehnte. Ich wollte das.
„Nur weil deine Beherrschung am bröckeln ist" flüsterte ich und fuhr mit meinen Händen zu den Knöpfen seines Hemds hoch.
Ich wollte meinen Namen auf seiner Brust lesen. Wieso hatte er es mich aussuchen lassen? Mich freute die Tatsache, dass mein Vorname, den er so ungern aussprach, nun auf seiner Brust prahlte.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich biss mir provokant auf die Unterlippe, um ihn zu ärgern.
Es gefiel ihm nicht, wenn ich auf meine Lippen biss. Das kratzte nämlich an seiner achsotollen Beherrschung. Genau deshalb biss ich mir auf die Unterlippe und hielt seinen stürmischen Augen stand.
Eine Gänsehaut überfuhr meine Arme, als mir auffiel wie dunkel seine Augen geworden waren. Dunkel und verrucht.
Warum sah er nicht auf meinen Körper runter? Seine blauen Augen waren stets auf meine grünen gerichtet. Es störte mich sehr, dass er meinem Körper keinen Blick schenkte. Anfangs als er ins Badezimmer getreten war, hatte ich mich geschämt. Doch umso länger ich in seine schönen Augen sah, desto selbstbewusster und wohler fühlte ich mich in seiner Gegenwart.
Allein schon, dass er absichtlich nicht hinsah machte deutlich, dass er meinen Körper höchstwahrscheinlich sehr anziehend fand.
„Wenn ich meine Beherrschung in deiner Nähe nicht unter Kontrolle hätte, hätte ich dich schon auf der Gala deines Vaters gefickt."
Seine rauen Worte lösten eine enorme Hitzewelle in meinem Körper aus und ich stieß warme Luft aus meinem Mund raus. Plötzlich fühlte sich die Luft um uns herum dicker an und die Spannung war zum Greifen nah.
War ihm überhaupt bewusst, was er da sagte? Das waren sehr starke Worte, die mich an unser erstes Treffen auf der Gala zurück denken ließen.
Er war mit mir auf Augenhöhe und seine Nasenspitze berührte leicht meine. Der intensive Ausdruck in seinen sonst so kalten Augen, ließ mich erschaudern.
Mir fiel wieder der verstärkte Limbus Ring um seine rechte Iris auf, der intensiver und dunkler war als der vom linken Auge. Ein Gendefekt vielleicht? Es wäre lustig, weil selbst dieser kleine Fehler seine Perfektion vollkommen machte.
Seine Hände hatte er mittlerweile rechts und links neben meinem Kopf abgestützt, sodass ich in seinen Armen gefangen war.
„War ich diesmal brav?"
Masons rechter Mundwinkel zuckte plötzlich amüsiert in die Höhe. Es war bloß der Hauch von einem leichten Lächeln, dennoch brachte es mein Herz zum Donnern.
Warum wirkte er selbst bei den kleinsten Gesten so heiß dachte ich, als er sich mit einer Hand durchs nasse tiefschwarze Haar fuhr.
„Wenn du das nächste mal brav bist, lasse ich dich Kommen."
Er beugte sich tiefer zu mir runter und drehte das Wasser mit einer Handbewegung ab. Sein amüsierter Gesichtsausdruck bestätigte mir, dass er zu gut wusste worauf ich hinaus wollte.
Ich fröstelte plötzlich. Das warme Wasser hatte sich angenehm angefühlt.
„Sag du es mir. Warst du brav?"
Ich war die letzte Zeit alles andere als brav gewesen. Das wusste Mason viel besser als ich.
„Ja, war ich."
Masons Hand glitt plötzlich in mein Haar und er drückte mein Gesicht anhand meiner Haare gegen Seins.
Als er seine vollen Lippen verlangend mit meinen vereinte, brach ein gewaltiges Feuerwerk in meinem Bauch aus.
Ich spürte die harte Reaktion, die ich in ihm ausgelöst hatte und keuchte überrascht in seinen Mund auf, während mir die Hitze ins Gesicht stieg.
Mein Herz drohte stehen zu bleiben und ich riss meine Augen weit auf, als er mich zurück gegen die kalte Marmorwand drückte.
Meine Hände krallten sich in sein halb offenes Hemd, während ich den stürmischen Kuss erwiderte.
Unsere Zungen verfielen in einen leidenschaftlichen Kampf miteinander, indem wir gegenseitig um die Dominanz bemüht waren.
Doch Mason gab mir keinerlei Möglichkeit die Führung zu übernehmen, daher genoss ich es den stürmischen Kampf gegen seine Zunge zu verlieren. Denn selbst darin fand ich großen Gefallen. Sein Geschmack benebelte meine Sinne und ich wollte mich nicht mehr von ihm lösen.
Da ich den Kuss niemals dominieren konnte, biss ich ihm neckend in die Unterlippe. Dadurch entlockte ich ihm einen tiefen Seufzer und sein Griff in meinen nassen Haaren verstärkte sich.
Außer Atem schnappte ich nach Luft und versuchte an Sauerstoff zu gelangen, als wir unsere Lippen voneinander entfernten.
Er fuhr sich mit der Zunge über seine mittlerweile roten Lippen und vergrub seine Finger enger in meine Taille. Ich keuchte erregt auf und meine Augenlider flatterten.
Meine Hände wanderten zu seinem halb offenen Hemd, das ich weiter aufknöpfen wollte. Während er noch vollständig gekleidet war, trug ich einen Hauch von nichts.
„Und du sollst unschuldig sein, huh?" raunte er mir ins Ohr und küsste plötzlich meinen Hals, während seine rechte Hand meinen Nacken umfasste. Ich schluckte schwer und mein Herz klopfte wie wild, als meine Fingerspitzen über seine Brustmuskeln wanderten.
„Spreiz die Beine auf, Bella" sprach er gegen meinen Hals und saugte stark daran.
Sein dominanter Tonfall und die tiefen Oktaven seiner Stimme trafen mich wie ein Blitz im Unterleib. Das Zucken in einem Unterleib war mittlerweile unerträglich und wollte endlich gestillt werden.
Ich hatte es aber immer hin geschafft ihm das Hemd aufzuknöpfen, damit ich seine Brust und Bauchmuskeln an mir spüren konnte. Das waren definierte maskuline Muskeln.
Ich kam seiner Aufforderung nach.
Während meine Mitte pulsierte und nur darauf wartete berührt zu werden, biss ich mir fest in die Unterlippe.
Ich keuchte erregt auf, als Masons Hand über meinen Bauch runter wanderte und entlockte ihm dadurch ein Schmunzeln.
Ich umfasste seinen Nacken und drückte ihn tiefer zu mir runter, sodass sich seine Brust gegen mich drückte.
Sobald ich seine nackte Haut an meiner Brust spürte, nahm er einen tiefen Atemzug. Wieso turnte mich das so an?
Mein Herz schlug unkontrolliert gegen meinen Brustkorb und ich befeuchtete meine Lippen mit meiner Zunge.
Ich quickte auf, als er mich mit seiner freien Hand an den Haaren packte und von sich zog, sodass er mich wieder küssen konnte.
Er presste seine Lippen hungrig auf meine und war diesmal viel stürmischer als vorhin. Er gab mir kaum die Möglichkeit ihm entgegenzukommen. Seine Zunge liebkoste jede Ecke meines Munds und er ließ sich meinen Geschmack auf der Zunge ergehen. Genau wie ich mir seinen.
Seine Finger stießen mit Wucht in mich, sodass ich enger gegen die Wand hinter mir gedrückt wurde und laut in seinen Mund aufstöhnte. Seine Hand griff fester in mein blondes Haar, während meine Hände seine Schultern umfassten.
„Mason" keuchte ich erregt und wimmerte laut auf, als ein weiterer Finger heftig in mich drang. Diesmal kräftiger und tiefer als das letzte Mal, sodass ich mitten im Kuss nach Luft schnappte.
Ich krallte meine Fingernägel immer fester in seinen breiten Schultern, während meine Muskeln sich eng um seine Finger zusammenzogen.
Allein sein Anblick erregte mich so sehr, dass ich kurz vor dem Höhepunkt war.
Das ist so verdammt falsch. Mein Vater wäre überhaupt nicht erfreut, wenn er wüsste was ich mit seinem Erzfeind trieb.
Mason löste seine Lippen kurz von meinen, sodass ich nach Luft schnappen konnte.
Ich vergaß bei dem Anblick seiner verdunkelten Augen beinahe das Atmen. Mein Herz war kurz davor aus meiner Brust zu springen.
Was taten wir hier nur? Es war nicht zu beschreiben wie die Spannung immer wieder zwischen uns anstieg.
Seine Finger glitten aus mir, als ich dachte dass ich kurz davor war zu kommen. Mit schwerem und unkontrolliertem Atem sah ich ihn an und machte vor Panik große Augen.
Ich lernte wirklich nicht aus meinen Fehlern. Wenn er mich diesmal wieder nicht kommen lassen wollte, werde ich seinen Laptop in den Pool schmeißen.
„Wenn du dich bloß aus meinen Augen sehen könntest, Bella mia" raunte er mir schmunzelnd ins Ohr und fuhr mit seinem Daumen provokant über meine Mitte.
„Arschloch" zischte ich erregt und biss meine Zähne zusammen, als seine Finger wieder in mich stießen. Ich dachte schon er würde mich wieder ärgern und nicht zum Höhepunkt kommen lassen.
Seine Finger glitten wieder mit viel Druck und Kraft in mich. Schwer atmend vergrub ich meine Fingerspitzen in seine dichten Haare und stöhnte so laut, dass es beinahe einem Schreien glich.
Seine kreisenden Bewegungen wurden immer heftiger und intensiver. Wie machte er das nur? Jedes Mal überwältigten mich seine Finger und brachten mich aufs neueste um den Verstand.
„Komm für mich, Bella mia." Seine Stimme klang wie ein raues tiefes Flüstern.
Der Orgasmus überkam mich gleichzeitig mit seinen rauen Worten und brachte mein Becken sowie meine Hüften zum Zittern, sodass ich sie ihm förmlich entgegenstreckte. Schreiend krallte ich meine Fingernägel fester in seine Haare und genoss das Gefühl, dass Masons begabte Finger in mir ausgelöst hatten. Als er meinen Mund wieder einnahm, gab ich mich seiner dominanten Zunge ohne jegliche Kämpfe um Dominanz.
Ich zog zischend nach Luft, als der Orgasmus sich abbaute und ich wieder zu Sinnen kam. Wenn ich mich nicht an ihm festhalten würde, wäre ich schon längst auf die Knie gesackt.
Als seine Finger aus mir glitten und neckend über meine Hüften fuhren, schlug ich schweratmend meine Augen wieder auf. Mir wurde beinahe schwindelig von der Überwältigung und meine Beine fühlten sich wie Butter an. Die Intensität seiner stürmischen Augen ließ mich schwer schlucken.
Seine Augen waren vor Erregung dunkel geworden, sodass man das stürmische blau kaum erkannte.
Ich wollte so viel mehr von ihm. Diese kleinen Kostproben die er mir gab, waren nicht genug. Sie brachten mich dazu immer mehr von ihm und seinen Körper zu wollen. Ich löste schwer atmend meine Lippen von seinen und schnappte nach Luft.
Meine Hände wanderten über seine Brust und über meinen Namen entlang, der auf seinem linken Brustmuskel prahlte. Ich beugte mich nach vorne und küsste seine Brust, während meine Hände an seinem Sixpack entlang fuhren.
Seine warme Haut fühlte sich angenehm unter meinen Fingerkuppen an.
Als ich weiter runter zum Bund seiner Hose wanderte, tippte ich spielerisch gegen seinen teuren Gürtel. Ich wusste ganz genau was ich wollte und es kribbelte in meinen Fingerspitzen danach.
Das Adrenalin durchströmte meine Adern und ich biss mir fest auf die Unterlippe, bei dem Anblick seiner Erektion.
„Fuck, Sarah" zischte Mason als er plötzlich meine Handgelenke packte und grob von seinem Gürtel entfernte.
„Dein Blick fleht förmlich danach gefickt zu werden" knurrte er mit einem angespannten Kiefer.
Ich konnte mir den Druck nur zu gut ausmalen, der durch seine Chino Hose prahlte und ihn störte.
Er wirkte nicht mehr beherrscht und fing an sich den Gürtel zu öffnen, während mich seine Augen nie verließen.
Seine Worte ließen mein Unterleib aufgeregt kribbeln und mein Gesicht erhitzen. Dennoch umspielte ein amüsiertes Lächeln meine Lippen, weil ich ihn erregt hatte und er genau das tat was ich wollte.
Sobald er den Reißverschluss seiner Hose öffnete und das Hemd rauszog, bahnte ich mir einen Weg an ihm vorbei.
Ich griff nach einem Handtuch, dass auf dem Handtuchhalter hing und wickelte es um meinen Körper.
„Soweit ich mich erinnere warst du die letzte Zeit nicht sonderlich nett zu mir" ahmte ich seine eigenen Worte schmunzelnd nach. Ich drückte das Handtuch fester um meinen Körper, als er seinen Kopf in meine Richtung umdrehte.
Mein Bauch kribbelte wie verrückt bei seinem angespannten und erregten Anblick.
Er zog seine rabenschwarzen Augenbrauen zusammen und sein Kiefer war so stark angespannt, dass ich dachte es würde gleich explodieren. Dass er erfreut war, war definitiv nicht der Fall. Doch ich amüsierte mich prächtig an seiner finsteren Miene.
Es blitzte Wut in seinen blauen Augen auf und seine Brust hob sich enorm unter seinem tiefen Atemzug an.
Mein Grinsen wuchs immer weiter und ich biss mir stark auf die Unterlippe, um es zu unterdrücken.
Mason machte zum Glück keine Anstalten mich zurück in die Dusche zu ziehen oder durch sein Badezimmer zu jagen.
Egal wie sehr sich mein Körper nach mehr sehnte, mithilfe meines Verstands hatte ich einen Schlussstrich gezogen. Denn er hatte in seinem Arbeitszimmer genauso von mir abgelassen.
„Wenn du das nächste Mal nett zu mir bist, überlege ich es mir vielleicht" sagte ich grinsend, weil ich mich nicht zurück halten konnte. Ich liebte es ihn zu provozieren.
„Komm mir die kommenden Tage lieber nicht mehr unter die Augen, kleines Biest" knurrte Mason wütend und drehte sich zum Duschkopf zurück.
Ich verkniff mir sehr schwer ein Lachen.
Als er kaltes Wasser aufdrehte und es über seinen Körper prasseln ließ, musste ich dann doch leise auflachen. Im Gegensatz zu ihm hatte ich keinen Druck den ich ablassen musste. Denn er hatte mir gerade eben den besten Orgasmus beschert, den ich je hatte. Er dahingegen hatte ein großes Problem worum er sich schleunigst kümmern musste.
Mein Lachen ließ ihn noch mehr anspannen und er warf mir einen weiteren wütenden Blick zu.
„Du hast exakt 30 Sekunden Zeit um das Badezimmer zu verlassen, bevor ich dich in die Dusche zurück hole und um den Verstand ficke, Bella. Sag mir dann nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte" drohte er mir mit einer viel zu rauen Stimme.
Ein amüsiertes Lächeln zierte meine Lippen bei seinen Worten und dem verruchten Blick.
Während mein Körper sich danach sehnte wieder zu ihm in die Dusche zu steigen, ließ mein Verstand es nicht zu. Mason Zachary Knight brauchte einige Lektionen, die ich ihm zu gerne erteilen wollte. Er war nicht der einzige, der mir Lektionen fürs erteilen konnte. Sein deutliches Interesse an meinem Körper machte die Dinge noch spannender.
Lachend verließ ich das Badezimmer, bevor er wirklich auf die Idee kam mich zurück in die Dusche zu holen. Denn ich wusste, dass ich niemals versuchen würde ihm zu entkommen.
Es hatte mich viel Selbstbeherrschung und Mühe gekostet, ihm zu widerstehen.
Ich vernahm noch im Augenwinkel wie er mit seiner Faust ausholte und gegen die Marmorfließen boxte, bevor er sich hastig mit beiden Händen durchs nasse Haar fuhr.
Ich sollte ihm lieber wirklich nicht mehr unter die Augen treten dachte ich grinsend.
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Ich saß in der Bibliothek der Universität und schrieb Lernzettel für meine kommende Prüfung. Es war viel Stoff und mein Kopf war leider an einem Thema hängengeblieben. Mason.
Mittlerweile arbeitete er nicht mehr von Zuhause aus, sondern ging wieder in die Firma. Seit zwei Tagen sind wir uns auch nicht mehr über den Weg gelaufen. Zum einen ist die Villa gigantisch, sodass es schwer ist aufeinander zu treffen, wenn man bloß zu zweit darin lebte. Zum anderen kam er wie gewohnt viel zu spät nach Hause.
Ich beobachtete seinen neuen Mercedes jede Nacht, wie er in die Einfahrt fuhr und parkte.
Mason stieg meistens mit dem Blazer auf einem Arm aus und lief mit großen Schritten rein. Jedes Mal klopfte mein Herz heftiger und stärker gegen meine Brust, sobald ich ihn sah. Ich konnte mir jedes Mal mein albernes Lächeln nicht unterdrücken. Unser letztes aufeinandertreffen war viel zu witzig gewesen.
Ich ging nicht ins Arbeitszimmer um ihm zu begegnen, weder kam er auf die Idee in mein Zimmer zu platzen.
Es war wie Funkstille, die sehr wohl berechtigt war. Schließlich lief alles in die falsche Richtung, sobald wir aufeinander trafen. Dass ich gefallen daran entwickelt hatte, war auch nicht sonderlich schlau.
Die Distanz machte die Anspannung zwischen uns jedoch nicht wirklich besser. Stattdessen hatte ich Angst ihm über das nächste Mal den Weg zu laufen. Es war mir bewusst, dass der Vorfall in der Dusche nichts zwischen uns vereinfacht hatte. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, wenn wir uns das nächste mal sehen würden.
Ständig schwirrte er in meinen Gedanken herum und ließ mich an nichts anderes mehr denken, obwohl ich sehr bemüht war.
„Miss Knight" wurde ich mitten beim Lernen unterbrochen. Mein Blick huschte nach oben zu meinem Dozenten Mr. Jones, der vor meinem Tisch stand.
„Mrs Knight" korrigierte ich meinen ekelhaften Dozenten und wandte mich meinen Papieren wieder zu.
„Ich bin verheiratet."
Sollten doch alle aus der Uni wissen, dass ich verheiratet bin. Die Blicke, die man hier Mason schenkte, gefielen mir sowieso nicht.
Obwohl nichts passiert war und es überhaupt nicht an mir lag, fühlte ich mich einfach nur ekelhaft sobald dieser Mann mich ansah oder mit mir sprach.
Er sollte mich gefälligst in Ruhe lassen. Obwohl ich ihn ignorierte, setzte er sich gegenüber von mir hin und stützte seine Ellbogen auf dem Tisch ab.
„Ich möchte Ihnen mit dem heutigen Thema der Vorlesung helfen. Sie haben kaum aufgepasst."
Mein Blick huschte wieder kurz rüber zu ihm. Doch als ich in seine Augen blickte, zog ich meine Augenbrauen zusammen. Wieso lächelte er mich an?
„Sie wollen sich ganz sicher nicht mit meinem Mann anlegen, also lassen sie mich in Ruhe, bevor er hiervon erfährt" warnte ich ihn und dachte an Masons stahlharten und gnadenlosen Fäuste, die meinen Dozenten ins Jenseits befördern könnten.
Mein Satz brachte ihn leise zum Lachen während er seinen Kopf schüttelte. „Wo ist denn dein Ring, wenn du verheiratet sein sollst?" fragte er. Er glaubte mir nicht, dass ich verheiratet war.
Das reicht mir jetzt. Ich atmete tief durch und schlug meine Bücher zu. Ohne ihm weitere Beachtung zu schenken, verließ ich die Bibliothek. Zum Glück folgte er mir nicht. Ich brauchte dringend meinen Ring von Mason zurück. Dieser verrückte Dozent glaubte es mir einfach nicht.
Nachdem mich James abgeholt hatte und den schwarzen BMW in der Einfahrt der Villa parkte, stieg ich aus. Ich wollte mich so schnell es geht durch Bücher oder Fernsehen ablenken. Denn mein Dozent ging mir immer noch nicht aus den Gedanken. Ich fühlte mich immer unwohler und hatte einen Druck in der Brust.
Mir fiel in der Einfahrt jedoch nicht nur Masons schwarzer Mercedes neben seinen anderen Autos auf, sondern auch Jaydens weißer Range Rover.
„War Mason vorhin schon zuhause?" fragte ich James, der es verneinte. Das heißt, sie waren erst vor kurzem angekommen.
Ich stürmte förmlich ins Haus, um hastig in mein Zimmer zu gelangen. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, wenn er mir gleich über den Weg laufen würde.
Man, war ich nervös.
Ich schreckte stark zusammen, als ich versehentlich gegen Jayden lief der wie aus dem nichts hinter einer der Säulen im Korridor auftauchte.
„Immer mit der Ruhe, kleine Maus."
Ich atmete erleichtert aus, weil ich im Hinterkopf leider meinen ekelhaften Dozenten hatte. Beim nächsten Mal breche ich Mr. Jones den Mund, wenn er so ekelhaft mit mir redet.
„Vor wem rennst du weg?" fragte Jayden amüsiert und zog mich in seine Arme.
„Niemanden. Wo wart ihr?" fragte ich und erwiderte lächelnd seine Umarmung.
„Wir waren unterwegs."
„War Mason nicht arbeiten?" fragte ich beiläufig.
„Nein, wir fahren jetzt deshalb weg."
„Wieso fährst du mit? Ist doch bestimmt langweilig in seinem Büro. Wollen wir vielleicht etwas unternehmen?" fragte ich und lächelte ihn so unschuldig an wie ich nur konnte.
Ich wollte mal wieder etwas unternehmen. Genug gelernt.
„Diese Unschuldsmiene bringt bei mir nichts. Die kannst du bei meinem Freund abziehen" sagte Jayden lachend.
„Außerdem fahren wir auf eine Baustelle und nicht in seine Firma."
„Ich muss sowieso noch lernen" schnaubte ich gespielt beleidigt und lief den Korridor im ersten Stockwerk weiter, um in mein Zimmer zu gelangen.
„Das war bloß ein Scherz. Glaubst du ich kann deinen großen unschuldigen Augen widerstehen?" rief mir Jayden lachend nach.
Ungewollt lachte ich ebenfalls auf, obwohl ich die beleidigte spielen wollte.
„Setz dich in sein Auto. Er kann nämlich weniger etwas dagegen haben, wenn du schon drinnen sitzt" schlug mir Jayden vor und zerzauste mir die Haare.
„Ich überlege es mir" sagte ich so stolz wie ich war und lief hastig in mein Zimmer. Innerlich kreischte ich vor Freude und wollte gerne mit. Ich hatte die Nase voll vom Lernen.
„Beeil dich" rief mir Jayden schmunzelnd nach.
Sobald ich mein Zimmer erreichte, schloss ich ab und befreite mich aus der Jeans und dem Oberteil.
Die Jeans wurde auf Dauer ungemütlich und außerdem verband ich damit Erinnerungen an meinen ekelhaften Dozenten. Den wollte ich jetzt aber erst mal vergessen. Ich glaube wenn ich mit Jayden und insbesondere Mason unterwegs war, sollte es nicht schwer sein.
Ich entschied mich für eine schwarze Leggings und darüber ein weißes Croptop. Meine dunkelblonden Haare waren zu einem Zopf geflochten. Geschminkt war ich ja schon bereits, was lediglich aus Maskara und Lippenstift bestand. Ich wischte mir den rosa Lippenstift weg und trug roten Lippenstift auf. Genau den intensiven und ausdrucksstarken Ton, den mir Mason an jenem Tag ausgesucht hatte.
Während ich mir den roten Lippenstift auftrug, stieg mein Herzschlag rasant an und ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen. Masons Gesichtsausdruck aus der Dusche amüsierte mich jedes Mal aufs neueste.
Ich war aufgeregt und voller Adrenalin geladen, weil ich ihm gleich wieder begegnen würde. Ob er noch wütend war wegen der Geschichte in der Dusche? Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln. Sein wütender Gesichtsausdruck sowie das mahlende Kiefer tauchten wieder vor meinem Auge auf. Er wirkte noch heißer, wenn er erregt war und mich mit verdunkelten Augen ansah.
Ich streifte mir eine kurze Jeansjacke über die Schultern und schlüpfte in weiße Nikes.
Danach sprühte ich mich mit Parfüm ein und rannte aus dem Zimmer. Als ich den Korridor entlang lief, stoppte ich in letzter Sekunde. Ich wäre beinahe in eine Tür reingelaufen, die nach außen geöffnet wurde.
Ich zuckte zurück und umfasste reflexhaft die Türklinke.
Mason trat aus dem Zimmer raus und streifte sich gerade ein weißes Hemd über die Schultern, während er im rechten Ohr sein Handy zwischen Schulter und Ohr geklemmt hatte.
Nur kurz trafen seine eisigen Augen auf meine grünen, was mich schlucken ließ.
„Komm für mich, Bella mia."
Es war ein flüchtiger Blick, der meinen Bauch Kribbeln ließ.
„Ich bin auf dem Weg" redete Mason ins Handy und steckte es sich schließlich in die Hosentasche der schwarzen Stoffhose. Er fing an sich das Hemd zuzuknöpfen und machte sich auf den Weg zu dem Marmor Treppengeländer.
Ich lief ihm hinterher und versuchte seinen großen Schritten zu folgen. Heute waren seine Schritte extrem schnell, sodass ich beinahe neben ihm her rannte.
„Jayden hat gesagt ich darf mit" sagte ich schließlich, während ich ihm folgte.
Er äußerte sich jedoch nicht dazu und schenkte mir nicht mal einen Blick.
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Als Jayden das Auto rechts neben einer Baustelle parkte, stieg ich aus. Es war schon sehr unfair, dass Jayden seinen neuen Mercedes fahren durfte, aber ich nicht.
Ich konnte mir denken wo wir uns befanden. Es war das Hotel von Mason, dass in Brand gesetzt wurde.
Das Grundgerüst des Hotels wurde bis zum zweiten Stockwerk bereits erbaut.
Ich konnte Rebecca bereits sehen, die mit einigen Bauarbeitern sprach.
Ich unterdrückte mir ein schmunzeln, als ich sah wie Jayden sich die Haare zurecht machte und sich auf das Zusammentreffen mit Rebecca vorbereitete. Er war so süß.
„Ist es so schwer dich ordentlich anzuziehen" knurrte Mason, als seine großen Hände plötzlich meine Hüften umfassten und er mich vom Laufen hinderte.
Er zog missbilligend an dem Stoff meiner Sportleggings und ich konnte mir seinen typischen strengen Blick unter der schwarzen Sonnenbrille zu gut vorstellen.
„Du trägst nie wieder diesen Fetzen."
„Ich mache was ich will" murmelte ich leise und bekam ein warmes Gesicht, weil seine Hände immer noch ruhig auf meinen Hüften lagen.
Sie waren so groß, dass sie beinahe meine ganzen Hüften einnahmen.
„Was hast du gesagt?"
„Ich habe gesagt, ich mache was ich will. Bist du taub, Tesoro?" wiederholte ich meine Worte und lächelte ihn zuckersüß an. Dieser Spießer.
Doch mein Lächeln verschwand schnell und ich quickte überrascht auf.
„Mason!" zischte ich flüsternd und lief rot an, als ich empört in seine eisigen Augen sah.
Er hatte mir ernsthaft in den Hintern gekniffen. Das auch noch sehr fest! Ich wusste nicht ob ich schreien, weinen oder doch lachen sollte.
„Zwing mich nicht dazu dich einzusperren."
„Was hast du schon wieder gemacht, dass er dich einsperren will" mischte sich Jayden ein und stieß grinsend dazu.
„Nichts" sagte ich schnell, um es gar nicht erst unangenehm zu machen.
„Se fissi il suo corpo ancora una volta, io ti ammazzo" sagte Mason etwas auf Italienisch, was an Jayden gerichtet war. Denn dieser lachte laut auf als Antwort. Konnte Mason aufhören so sexy zu klingen? Ich versuchte hier wütend auf ihn zu sein.
Jedoch sollte mir der Tag nicht gegönnt sein. Es stieß nämlich Amelia Banks dazu, die letztes Mal keine Sekunde ausgelassen hatte, um meinen Ehemann anzuschmachten. Was machte sie hier?
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