Kiss me, Bestie

By WhimseyClementine

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Jody und Vincent sind beste Freunde seit . . . gefühlt schon immer. Doch seit neuestem kommen sie sich immer... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 8
Kapitel 9

Kapitel 7

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By WhimseyClementine

Nachdem wir gemeinsam Pancakes gebacken und beide einen Stapel gegessen hatten, gingen wir wieder hoch in V's Zimmer.

Er saß an seinem Schreibtisch. Ich las währenddessen auf seinem Bett ein Buch, welches ich letztens bei ihm liegen gelassen hatte.

Ich lag auf dem Bauch, hatte nur sein Shirt und meine Unterhose an, meine Beine schlenkerten eingeknickt in der Luft umher. Ich schaltete alles um mich herum ab, ich hörte nur die gedämpfte Stimme von V während er sich mit seinen Kumpels, mit denen er zockte, unterhielt.

Alles schien so weit entfernt, dass ich irgendwann die Augen wieder aufschlug und es plötzlich kurz vor um acht war, als ich auf V's Wecker, der auf seinem Nachttisch stand, schaute. Ich musste wohl eingeschlafen sein.

Erst nachdem weitere Minuten verstrichen, realisierte ich schwache Atemzüge an meinem Nacken und einen Arm, der von hinten um mich herum geschlungen war. V lag hinter mir und hatte die Augen geschlossen.

Ich drehte mich langsam in seinen Armen, sodass ich ihn besser anstarren konnte. Ich hätte aufstehen können, aber das wollte ich nicht. Ich fühlte mich geborgen in seinen Armen, es war warm und sicher. Ich war gerade in meiner eigenen rosa Blase gefangen und ich liebte sie, so sehr, dass ich nicht wollte, dass sie zerplatzt.

Ich merkte, wie seine Lider zuckten und schloss daraufhin schnell wieder meine Augen. Nachdem ich hörte, wie V leise "Shit." flüsterte, öffnete ich meine Augen langsam wieder und starrte direkt in seine smaragdgrünen Augen. Er starrte mich an während ich 'schlief', oh mein Gott.

Ich fing leicht an zu lächeln. Er starrte mich an während ich schlief. Ich musste bei dem Gedanken immer mehr lächeln. Er gefiel mir, der Gedanke, dass V mich beim schlafen beobachtete. Was war nur los mit mir?

Mir immer noch tief in die Augen schauend, fragte mich V: "Warum grinst du so?" Sein Blick wanderte nun zwischen meinen Lippen und Augen hin und her.

Seine Frage überraschte und sein Blick verwirrte mich. Warum schaute er mich so an? Und warum mussten seine Augen so verdammt grün sein?

Um auf seine Frage zurück zu kommen, zuckte ich mit meinen Schulten, "Ich hab nur gerade überlegt, wie es wäre dich vom Bett zu stoßen.", hab ich nicht.

Er schüttelte leicht, kaum merklich den Kopf, "Das würdest du dir nicht trauen." Stimmt, er hatte recht, was aber vermutlich auch daran lag, dass ich das gar nicht dachte, sondern stattdessen dachte, ihn noch näher an mich zu ziehen. Aber das wusste er nicht, denn glücklicher Weise erkannte er nicht dass ich gelogen hatte.

Das erkannte ich nun auch, als er auf mich kletterte, um mir zu beweisen, dass er stärker war als ich. Das war er nämlich und das wussten wir beide. Doch ich spielte mit, denn es war tatsächlich recht lustig, weshalb ich auf lachte. Gerade als er meine Handgelenke packen wollte, um diese über meinem Kopf zu verschränken, entwischte ich ihm mit einer eleganten Bewegung und legte meine Hände auf seinen Brustkorb, um V dann einen leichten Schubs zu verpassen.

Seine Augen weiten sich erschrocken und er fällt mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden, was mich nur noch mehr zum lachen bringt. Doch sein Lachen verstummt, was mich auch dazu bringt ebenfalls mit Lachen auf zu hören.

Warum gibt er keinen Ton von sich? Was war los mit ihm? Habe ich ihn getötet?
Meine Augen weiten sich, wie es vorhin seine vor Schreck getan haben. In meinem Kopf laufen alle nur möglichen Szenarien ab.
Er ist auf die Bettkante gefallen und hat sich das Genick gebrochen oder er hat sich an der Kommode den Kopf gestoßen und verblutet nun. Oder er hat durch den Aufprall eine Gehirnerschütterung.

Ich sprang also zum Bettrand, um nachzusehen, was mit ihm los ist. Doch anstatt einen toten V in einer Blutlache zu sehen, sehe ich einen breit grinsenden V, der mich an meinen Schultern packt und ruckartig zu sich nach unten zieht.

Jedoch lande ich nicht neben ihm auf dem harten Boden, sondern auf ihm. Mein Kopf kommt so auf seiner Brust auf, dass meine Nase höllisch anfängt weh zu tun. Der Schmerz zieht sich von meiner Nase aus über mein ganzes Gesicht.

Ich richte mich also auf ihm auf, sodass ich auf V's Bauch sitze und ihn mit zu Schlitzen geformten Augen ansehe, "Ich hasse dich."

"Ach ja, tust du das?"

"Ja, das tue ich. Ich hasse dich. Wegen dir tut meine Nase jetzt weh.", antworte ich ihm, verschränke meine Arme auf meiner Brust und schnaube dabei wie ein trotziges Kind.

Sein Grinsen wird noch breiter und seine smaragdgrünen Augen fixieren meine. Dann packt er mich unter meinem Shirt an der Hüfte und richtet seinen Oberkörper ebenfalls auf, wobei ich etwas nach hinten rutsche und nun auf seinen Beinen sitze, wodurch unser Größenunterschied ausgeglichen wird.

Unsere Gesichter sind sich gerade so nah, dass sich unsere Nasen fast berühren. Sein Grinsen verschwindet und es wird komplett ruhig zwischen uns, wobei weder er noch ich den Blickkontakt abbrechen.

Wir sitzen hier einfach, er auf seinem kalten Boden, ich auf seinen warmen Schoß und starren uns gegenseitig an. Man hört von draußen nur die Vögel zwitschern.

Dann hebt er langsam seinen Kopf, nur ein kleines bisschen. Ich verfolge seine Bewegung interessiert mit den Augen, während er seine schließt, um mir dann einen sanften Kuss auf die Nasenspitze zu geben.

"Fühlst du dich besser?", raunt er mit rauer Stimme. Ich nicke kaum merklich, lege dann meinen Kopf auf seine Schulter und schließe meine Augen.

Kaum merklich fühle ich, wie seine Hände meine Hüfte fester packen und er sich dann mit mir aufrichtet. Meine Arme um seinen Hals und meine Beine um seine Taille geschlungen.
Dann legt er mich aufs Bett zurück, um sich dann neben mich zu legen und mich wieder an sich ran zu ziehen, sodass mein Kopf auf seinem Brustkorb liegt und ich seinen Herzschlag hören kann.

Ich merke nur noch, wie seine große Hand über meinen Kopf streicht und er mir einen kleinen Kuss auf die Stirn gibt. Dann drifte ich ins Land der Träume weg und was ich da erlebe gefällt mir gar nicht.

Miriam an V's Lippen. Beide grinsen mich höhnisch an und die ganze Schule lacht über mich. 'Ich habe ihn verloren, ich habe V verloren', denke ich mir bis ich zitternd und den Tränen nahe, laut atmend aufwachte.

Ich saß nun aufrecht im Bett und starrte die Wand mir gegenüber eine ganze Weile an bis ich beschloss aufzustehen, um auf Toilette zu gehen. V hatte ich zum Glück nicht aufgeweckt. Als ich seine Zimmertür hinter mir schloss, lag er noch friedlich schlafend in seinem Bett.

Im Bad angekommen setzte ich mich auf den Rand der Badewanne, um meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Es fühlte sich an, als würde ich eine Panikattacke haben.
Meine Brust fühlte sich eng an, mein Herz schlug schnell und ich bekam kaum noch Luft, wodurch ich anfing immer schneller und schneller zu atmen, zwar fing mein Hals dadurch an höllisch zu brennen, aber das war mir gerade relativ egal. Ich wollte Luft bekommen, um nicht zu ersticken. Ich wollte leben. Und ich wollte V.

Mir rollten einzelne Tränen über meine Wangen. Allerdings wusste ich nicht, ob es wegen dem Kampf um Luft war, wegen dem Schmerz in meiner Brust oder wegen der Angst V zu verlieren.

Draußen hörte ich jemand im Flur auf und ab laufen. Es waren regelmäßige Schritte, die mich etwas beruhigten, da ich mich auf diese konzentrieren konnte.

Gerade als es nach einigen Minuten besser wurde, wurde plötzlich die Tür aufgerissen und V kam herein gestürzt. Als er mich sah atmete er hörbar erleichtert aus, doch blieb er bei meinem Anblick abrupt stehen.

Ich schaute ihn mit großen Augen an, wobei ich ihn durch die Tränen in meinen Augen leicht verschwommen sah. Trotzdem erkannte ich seine erschrockenen Gesichtszüge: aufgerissene Augen, zusammen gezogene Augenbrauen und sein Mund stand einen Spalt offen. Seine Haare waren durchs Schlafen wild und ungeordnet und seine Augen sahen immer noch schläfrig aus.

Ich wendete mich von ihm ab und starrte wieder auf den mit Fliesen ausgelegten Boden, auf den immer wieder einzelne Tränen tropften.

Nachdem V einige Minuten nichts tuend da stand und mich beobachte, als wäre ich ein schreckhaftes Reh, trat er plötzlich vor mich, was mich zusammenzucken ließ.

Weil er das ganze hier schon ein paar mal miterleben durfte, fragte V gar nicht erst was los war, da er das ganz genau wusste. Stattdessen zog er mich an meinen Armen zu sich hoch, um mich dann fest in den Arm zu nehmen.

Ich legte meinen Kopf so auf seine Schulter, dass mein Atem seinen Hals traf, dann schloss ich meine Augen. Wir blieben so eine ganze Weile stehen, bis ich mich wieder beruhigt hatte.

Als er sich dann von mir löste, fing er an mein Gesicht zu mustern. Es schien so, als wöllte er herausfinden, was die Panikattacke ausgelöst hatte.

Ich wich dabei seinen Blick aus und starrte einfach nach unten auf den Boden, weshalb V sanft mein Kinn fasste, um meinen Blick wieder nach oben zu richten. Dann starrten wir uns einfach in die Augen. Er fing an leicht zu lächeln, weshalb ich das gleiche versuchte, doch im Gegensatz zu ihm gelang mir dies gar nicht. Ich hätte dadurch schon wieder anfangen können zu weinen. Warum konnte ich nicht einfach Lächeln?

Um meine aufsteigenden Tränen zu unterdrücken, atmete ich tief durch den Mund ein und schluckte dann stark. "Du musst das nicht. Du bist auch so wunderschön.", bemerkte V mit noch verschlafener rauer Stimme, die ganze Zeit Blickkontakt haltend.

Ich nickte nur, woraufhin er mein Gesicht mit seinen Händen umschloss, um dann seine Lippen auf meine zu legen. Ich schloss meine Augen, während sich V's Lippen langsam im Einklang mit meinen bewegten bis seine Zunge in meinen Mund glitt. Unsere Zungen umspielten sich diesmal nicht, sondern tasteten sich langsam ab. Ich bemerkte, wie langsam eine Träne über meine Wange rollte.

Der Kuss hier war nicht so wie die anderen Küsse, die wir in der letzten Woche hatten. Dieser hier war unschuldig, nicht so verlangend und trotzdem blieb mir wieder die Luft weg, weshalb erneut leichte Panik in mir aufkam, obwohl V hier war, hier bei mir und mich beschützte.

V schien dies zu bemerken, denn er ließ atemlos von meinen Lippen ab und starrte mir dann wieder in meine Augen, wobei er mit seiner Hand sanft die verlassene Träne wegwischte. "Hey", sagte er dabei leise, "nicht mehr weinen."

Ich nickte nur wieder, denn mein Hals war zu trocken, um irgendetwas zu sagen. V sah mich zweifelnd mit hochgezogener Augenbraue an, während er mein Kinn zwischen seinen Fingern hielt.

Doch ich wollte wirklich nicht mehr traurig sein oder weinen, meine Augen taten schon weh und ich hatte diese Gedanken echt satt, aber ich konnte mich nicht von einen auf den anderen Moment von diesen befreien. Ich hoffte einfach, dass wenn wir heute früh aufwachen, ich so handeln würde, als wäre nie etwas gewesen. Das tat ich immer und nie merkte es jemand.

"Okay, ich hole dir etwas zu trinken von unten", er kannte schon, wie Panikattacken bei mir verliefen, weswegen er wusste, dass mein Hals trocken war und ich etwas zu trinken brauchte, "und du gehst einfach wieder in mein Zimmer und setzt dich aufs Bett."

"Okay", sagte ich leise räuspernd. Dann ging er zur Tür hinaus. Ich hingegen ging nicht direkt in sein Zimmer, sondern zum Waschbecken und stützte mich mit meinen Armen auf dieses, um mich im Spiegel zu betrachten. Leicht rötlich geschwollene Augen, dunkle Augenringe, trockene Lippen und zerzauste Haare, wobei mir mein Pony wild in meine Augen hing - ich sah grässlich aus.

Ich stellte also das Wasser an und hielt meine Hände darunter, um dann mein Gesicht zu waschen, damit meine Augen etwas weniger geschwollen wirkten. Dann richtete ich meine Haare noch ein bisschen, um dann in V's Zimmer zu gehen und mich dort aus die Kante seines Bettes zu setzen.

Er selbst kam wenige Sekunden später, mit einem Glas Wasser in der Hand, in sein Zimmer und setzte sich neben mich, um mir dann das Glas zu reichen. Ich trank es aus und stellte es dann beiseite auf V's Nachttisch.

"Warum?", fragte V nun sanft, "Was war der Grund für die Panik Attacke?"

Da ich nicht wollte, dass V von meinen Verlustängsten erfährt, zuckte ich nur mit den Schultern und legte mich dann, ihn ignorierend, hin. Ich hörte nur noch, wie er laut ausatmete und sich dann neben mich legte.

Am nächsten Morgen wachte ich auf, als V's Wecker um halb sieben klingelte. Meine Augen ließ ich noch geschlossen, da diese von den Geschehnissen heute Nacht immer noch weh taten, genauso wie mein Hals, weshalb mir das Schlucken schwer fiel.

Ich merkte, wie V hinter mir, eng an meinem Körper gekuschelt lag. Jedoch drückte er sich gerade hoch, wodurch seine Wärme verschwand, um sich über mich zu beugen und den Wecker auszuschalten. Dazu nahm er seine Hand, die vorher noch auf meiner Taille lag.

Dann hörte ich ein kleines knarzen des Bettes. Er stand auf. Ich beschloss nun also doch meine Augen zu öffnen und V zu beobachten, wie er durch sein Zimmer lief und den Kleiderschrank öffnete, um sich eine kurze Hose, ein Shirt und eine Unterhose herauszuholen.

Als er sich wieder zu mir umdrehte, um dann das Zimmer zu verlassen und ins Bad zu gehen, lächelte ich ihn an. Er blieb kurz an der Stelle vor seinem Schrank stehen und lächelte mich auch an, "Hi."

Ich antwortete ebenfalls mit einem: "Hi." Danach verschwand er aus dem Zimmer, was mein Zeichen war, um aufzustehen. Ich machte das gleiche wie V und ging zum Kleiderschrank, um mir eine von meinen hier deponierten Unterhosen herauszuholen. Ich zog dann meine Hose an, die ich schon die letzten zwei Tage trug und ein Shirt von V, einfach, weil ich es sehr mochte.

Ebenfalls wie V ging ich dann ins Bad. Ich bleib vor dem Waschbecken stehen und nahm die für mich vorgesehene Zahnbürste, um mir die Zähne zu putzen. Als ich Zahnpaste auf sie drückte und sie mir dann in den Mund steckte, schaute ich hoch in den Spiegel.

Ein ganzes Stück hinter mir stand V. Als ich reingekommen war, war er gerade aus der dusche gestiegen und zog sich daraufhin seine Hose an. Nun beobachtete er mich durch den Spiegel. Es erschien ein Grinsen auf seinen Lippen, "Schönes Shirt, was du da hast.", bemerkte er neckisch.

Ich lächelte ihn mit meiner zahbürste im Mund im Spiegel an und zuckte mit den Schultern, putzte dann aber meine Zähne einfach weiter.

V trat dann neben mich ans Waschbecken und fing ebenfalls an seine Zähne zu putzen.

Nach ein paar Minuten sind wir beide fertig und spülen unsere Münder aus. Ich bürste mir dann meine Haare und sprühe etwas Trockenshampoo in meinen Pony, damit dieser wieder in Ordnung aussieht. V styled währenddessen auch seine Haare und zieht sich dann ein Shirt über den Kopf.

Als ich fertig bin, schaue ich ihn an bis er ebenfalls fertig ist. "Können wir los?", fragt er dann mit einen Lächeln auf den Lippen. Ich nicke, "Ja klar."

Dann gehen wir mit unseren Rucksäcken auf unseren Schultern die Treppe hinunter in die Küche, um uns etwas zu essen für die Autofahrt und für die Pausen zu schnappen.

Wenige Minuten später sitzen wir nebeneinander im Auto. Wir sagen genau wie gestern kein Wort. Ich beiße immer wieder die Banane ab, die ich mir genommen hatte, V beißt immer wieder in sein Nutellatoast.

"Du . . . Jo", fängt V an zu reden. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und schaue ihn mit großen Augen von der Seite an, um zu zu hören, was er zu sagen hat. "Du kannst immer mit mir reden, egal über was . . . und was auch immer heute Nacht passiert ist, ich will für dich da sein."

Stille - Ich sage nichts. Ich weiß genau, dass er mir immer zu hören wird, aber ich habe Angst, dass er mich dann verurteilt oder mich nach diesem Gespräch alleine lässt.

"Ich weiß V, aber danke . . .", antworte ich zögernd, "Ich weiß nur nicht wie ich es erklären soll und ich hab Angst . . . Angst, dass du mich dann verurteilst."

V lacht nur ironisch und schüttelt den Kopf, "Du hast Angst, dass ich dich dann weniger mag?"

Ich nicke einfach nur, wobei ich vergessen habe, dass V mich nicht sieht, da er nach vorne schauen muss. Die Stille scheint er jedoch als ein 'ja' wahrzunehmen. "Jo . . . es gibt keinen Weg, wie ich dich jemals hassen könnte."

Ein kleines Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Diese Antwort beruhigt mich etwas, "Okay . . .", sage ich leise, als wir auf den Parkplatz unserer Schule rollen.

Wir blieben noch kurz sitzen und schauten uns mit einem Lächeln auf den Lippen an. "Naja . . . ich wollte dir das nur sagen.", stellte V fest, ich nickte nur dankend und beugte mich über die Mittelkonsole, um ihn zu umarmen. Danach stiegen wir beide aus und liefen gemeinsam über den Schulhof.

In der Eingangshalle unserer Schule angekommen, mussten wir uns verabschieden, da wir heute keinen Unterricht zusammen hatten. Wir sahen uns aber wahrscheihnlich trotzdem in den Pausen.

"Ich kann dich heute nach der letzten Stunde wieder mitnehmen.", erinnerte V mich, da wir heute wieder gemeinsam Schulschluss hatten, "Wir treffen uns dann einfach wieder hier."

Ich nickte ein und umarmte ihn nochmals zu Verabschiedung, "Tschüssi V.", flüsterte ich dabei in sein Ohr und gab ihn einen kleinen Kuss auf die Stelle unter seinem Ohr, was ihm eine Gänsehaut verpasste.

Dann lies ich von ihm ab und ging in den dritten Stock zu dem Unterrichtsraum, in dem ich nun Geschichte hatte.

Nadine, mit der ich nun Unterricht hatte, war schon da, weshalb mich neben sie setzte. "Na.", bemerkte ich dabei.

"Na Jods.", antwortete sie. Ich lächelte sie nur freudig an und stützte dann meinen Ellenbogen auf den Tisch, um meinen Kopf darauf zu stützen und mich dann weiter mit meiner Freundin unterhalten zu können.

"Heute ist dein Date mit Erik, nh?", fragte sie mit zuckenden Augenbrauen.

Ich schüttelte nur lachend den Kopf über ihre Geste, hörte aber schnell wieder auf. "Ja . . . erinnere mich nur nicht dran.", bemerkte ich leicht genervt.

Nadine legte ihren Kopf schief und schaute mich fragend an.

"Ich kenne ihn quasi gar nicht und weiß nicht über was ich mich mit Erik unterhalten soll. Und das mit V gerade . . . das ist ziemlich schön und so einfach.", erklärte ich ruhig.

Meine Freundin nickte nur, so als hätte sie verstanden, "Aber wenn dir das mit V gefällt und du gerade glücklich bist, warum sagst du Erik nicht einfach ab, anstatt die Beiden auszuspielen?"

Ich zuckte mit den Schultern, "Das mit V ist toll, keine Frage . . ."

"Aber?", fragte Nadine mit hochgezogener Augenbraue.

"Aber er liebt mich nicht. Das hat er schon so oft gesagt und das wird sich auch nicht ändern.", wiederholte ich mich, "Und wenn er mich lieben würde, hätte er mich gebeten das Date heute Abend abzusagen."

Nadine nickte zustimmend. "Stattdessen hat er mich ebenfalls um ein Date geben . . . morgen. Ich habe morgen auch ein Date mit V.", stellte ich fest und hielt mir den Kopf. Was tue ich hier nur?

"Uhh, zwei Boys auf einmal?", fragte Nads lachend und wackelte wieder mit den Augenbrauen.

Als ich die Augen verdrehte, klingelte es gerade zur Stunde und der Lehrer kam herein.

Es war mittlerweile Mittagspause, was hieß, dass ich nur noch eine Stunde hatte. V hatte ich bis jetzt noch nicht gesehen. Das änderte sich jedoch, als ich mit meinen 3 Freundinnen in den Park hinaus ging.

Da stand V an der Bank, wo sonst immer alle Raucher standen, so auch Erik. V war zwar kein Raucher, hatte aber einige Freunde, die immer an dieser Bank chillten, also war er meistens auch dort, was verursachte, dass ich mich ebenfalls manchmal da aufhielt.

Als er mich schließlich aus der Schule kommen sah, winkte er mich mit einer Handbewegung zu sich, um dann cool einen Arm um meine Schulter zu legen. Ich lehnte mich daraufhin gegen ihn und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Erik stand V gegenüber, sodass er uns kritisch beobachten konnte.

Eigentlich wussten alle, dass V und ich beste Freunde waren, aber die Aktionen, die wir gestern gestartet hatten, waren natürlich nicht ungesehen geblieben und verbreiteten sich wie Lauffeuer. Allerdings waren das auch nur Gerüchte, die für eine Menge Aufruhr sorgten.

"Na Jods, was geht?", fragte Erik letztendlich, nachdem er V und mich reichlich lange beobachtet hatte.

"Naja, was soll schon gehen . . . Schule halt nh.", antwortete ich Erik offensichtlich wahrheitsgemäß.

Er nickte nun, "Nicht vergessen, ich hole dich dann so um sechs ab." Als Erik dies sagte, hörte ich V nur laut hinter mir ausatmen, wobei er mich noch etwas näher zu sich zog, weshalb uns Erik nur noch komischer musterte. Eriks und mein Date - das hatte ich nicht vergessen, weswegen ich diesmal diejenige war, die nickte.

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