Kiss me, Bestie

By WhimseyClementine

972 23 1

Jody und Vincent sind beste Freunde seit . . . gefühlt schon immer. Doch seit neuestem kommen sie sich immer... More

Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9

Kapitel 1

174 4 0
By WhimseyClementine

Ich sprang schnell aus dem Auto, "Tschau mom."

Mit 20 Minuten war ich für mich verhältnismäßig früh dran.

Ich hatte verschlafen, mal wieder. Aber es war auch unnatürlich schon um sechs aufstehen zu müssen, um dann halb acht in der Schule zu sitzen. Das konnte nicht gesund sein.

Gewöhnlich nahm mich mein bester Freund V mit zur Schule. Da er eine Ehrenrunde machte, war er schon volljährig und hatte seinen Führerschein. Aber durch mein fehlendes Zeitgefühl hat mich meine Mom heute freundlicher Weise in die Schule gefahren.

Ich rannte also über den Schulhof meiner heiligen Klosterschule und steckte mir nebenbei mit einer dieser großen Haarklammern meine Haare nach oben.

Völlig außer Atem, weil meine sportliche Kondition in den letzten Monaten ziemlich sehr zurückgegangen war, riss ich die Tür zum Physikzimmer, in dem ich nun Unterricht hatte, auf.

"Ah, Miss Cooper", mein Lehrer baute sich vor mir auf, während die komplette Klasse gelangweilt drein schaute, nur mein V musste sich Mühe geben nicht lauthals los zu lachen, "was ist diesmal ihre Ausrede."

"Ich . . . Ich musste meine Katze noch füttern", sagte ich lachend. Ich muss schließlich meinem treuen Publikum eine tolle Show bieten.

V applaudierte begeistert, während mein Lehrer nur die Augen verdrehte, "Hahaha, ich lache mich tot. Nun setzen Sie sich, bitte."

Ich folgte den Anweisungen meines Lehrers, der mich insgeheim eigentlich sehr mochte. Das beruhte sogar auf Gegenseitigkeit.

Früher war Herr Schiller mein Klassenlehrer und nun darf ich mich mit ihm als Physiklehrer in der Oberstufe begnügen. Meine anderen Freunde haben da eher weniger Glück gehabt, die haben richtige scheiß Lehrer in Physik.

Aber hier in diesem Unterricht kann man alles machen was man will, solange man im Hefter ein paar Fakten mit schreibt. So redeten V und ich eigentlich immer durchgängig oder spielten Tic Tac Toe.

"Na Jodyphine?!", begrüßte mich mein bester Freund, als ich an unserem Tisch, an dem wir saßen, in der vorletzten Reihe ankam.

Ich verdrehte nur meine Augen. Er wusste, dass ich diesen Namen, der eigentlich nicht mal existierte, hasste. Ich hasste ihn wirklich sehr. Das schlimmste daran ist, dass ich nicht mal weiß, wieso er mich so nennt.

"Ich muss dann mit zu dir", sagte er in einem ernsten Ton.

Ich ignorierte ihn.

"Jody!", sagte er mit strengem Ton.

Ich antwortete mit hochgezogener Augenbraue: "Ja Vincent?"

"Hast du was dagegen?"

"Gegen was?"

"Dass ich mit zu dir komme", wiederholte er sich.

"Nein."

Meistens war ich bei ihm. Ich war quasi mehr bei ihm als bei mir zu Hause. Da ich mich bei ihm mehr zu Hause fühlte, als in dem Haus, in dem ich lebte seit ich 13 war, hatte ich bei ihm ein paar meiner Sachen - Klamotten, Zahnbürste und ein paar meiner Bücher - deponiert. Andersherum war es genauso der Fall, falls es passieren sollte, dass er bei mir war, hatte er da auch ein paar seiner Sachen.

Ich fragte nicht nach, weshalb er heute mit zu mir müsse. Er stellte auch nie Fragen, warum ich quasi bei ihm lebte.

Ich fügte noch etwas zu meiner Antwort hinzu, "Das ist sogar ziemlich gut. Es gibt ein paar News und ich brauche dafür deinen männlichen Rat."

Er verzog nur skeptisch die Augenbrauen und nickte einverstanden.

---

Meine Eltern waren heute glücklicher weiße nicht zu Hause, sie hatten beide Spätschicht und arbeiteten bis halb elf.

Wir gingen also hoch in mein Zimmer. Vincent setzte sich auf mein Bett, ich hockte mich im Schneidersitz auf den Boden.

"Erzähl, was gibt es für News und wofür brauchst du meine Hilfe?", forderte er mich auf zu reden.

"Alsooooo", ich zog das 'o' extra in die Länge, ich wollte es ihm irgendwie jetzt doch nicht mehr sagen und bekam ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend. "Ich habe ein Date, nächste Woche Freitag", fuhr ich schließlich fort.

Er riss schockiert die Augen auf, tat aber in der nächsten Sekunde schon wieder so, als hätte das niemand bemerkt.

"Mit wem?", fragte V.

"Erik", antwortete ich.

Erik war ein ganz gut aussehender Zwölfer, also eine Stufe über mir. Eigentlich war er nicht nur ziemlich gut aussehen, sondern er war der Mädchenschwarm der Schule schlecht hin.

Ich hatte null Ahnung, warum er mich zu einem Date fragte. Ich war eher unscheinbar, ich falle quasi niemandem auf mit meinen öde langen, glatt herunterhängenden Haaren. Meine zu hohe Stirn, sowie die nicht wirklich vorhandenen Augenbrauen, verstecke ich mit einem fransigen Pony, der mir meistens wild in meine grau blauen Augen hing.

Ich bin so groß, dass eine meiner Tanten immer gesagt hat, dass ich mit dieser Größe Model werden könnte. Zum einen wäre mir das viel zu viel Aufmerksamkeit. Zum anderen und viel wichtigeren, habe ich dazu auch nicht wirklich die Figur. Ich bin nicht schlank, gehe aber auch nicht als curvy Model durch.

Mein bester Freund, der sich Sorgen machte, verzog bei meiner Antwort misstrauisch die Augenbrauen, "Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?", fragte er. "Du kennst seinen Ruf."

Ich nickte, "Ich weiß, er ist ein ziemlicher Fuckboy, aber ich habe eh nicht vor mit ihm ins Bett zu springen. Ich will auch nicht wirklich was von ihm, außer ihn vielleicht etwas näher kennenzulernen. Es könnte ja sein, dass noch mehr hinter dem Fuckboyimage steckt."

V's Blick ist immer noch alles andere als begeistert, aber mir zu liebe versucht er dies zu verbergen.

"Okay. Ich vertraue dir, aber wenn irgendetwas ist, schreib mir sofort und ich versuche dich zu retten", meinte er nun besorgt.

Ich lächelte ihn dankend an und sprang auf, um ihn zu umarmen, "Danke."

Ich drückte ihn wieder von mir weg und setzte mich dann mit zu ihm aufs Bett.

"Also, wofür brauchst du jetzt meine Hilfe?" fragte er lachend.

"Uhm . . . alsooo", fing ich schüchtern an zu reden, während V mich mit fragendem Blick schief anschaute. "Du hast doch schon einige Mädchen geküsst . . . und ich dachte . . . also, wenn das dann . . . also bei dem Date . . . vielleicht mein erster Kuss werden sollte . . . hast du vielleicht ein paar Tipps?" fuhr ich fragend fort.

"Ich dachte du willst den Typen nur etwas näher kennenlernen und nicht gleich mit ihm ficken?"

Ich riss meine Augen auf bei dieser Wortwahl und geriet nur noch mehr ins stammeln: "Ich . . . das will ich auch gar nicht. Aber . . . aber vielleicht ein Kuss . . . das, das ist ja auch gar nicht so schlimm. Es muss ja auch nicht sein, dass es . . . dass es wirklich passiert"

"Okay", nickt V nur ein. Offensichtlich, dass ihm das eher weniger gefällt.

Ich mache es mir also auf meinem Bett bequem und warte bis mein Gegenüber anfängt mir zu erklären, wie man richtig küsst.

"Also du musst deine Lippen und deine Zunge locker lassen," beginnt er, während ich ihm gespannt zuhöre,"wenn du sie zu sehr anspannst, ist das unangenehm. Wenn deine oder seine Zunge dann im Mund des jewals anderen ist, kreist du mit deiner Zunge leicht und langsam um seine", erklärt mir V langsam weiter. Trotzdem verstehe ich nur Bahnhof und schaue ihn fragend an.

Er bemerkt es sofort und hakt nach, "Was verstehst du nicht?"

"Alles", antwortete ich kurz und knapp.

Er macht mir deutlich, dass ich mich hinsetzen und näher zu ihm rücken soll.

"Mach deine Lippen locker und lege sie nur leicht aufeinander", weist V mich an. Ich mache, was er mir sagt. Und nicke als ich fertig bin.

Er hebt seine Hand an und legt sie seitlich an mein Gesicht, sodass sich meine Wange an ihr anschmiegt und sein Daumen kurz davor ist meine Lippen zu berühren.

Ich muss schlucken und schaue leicht nach unten, in der Hoffnung seinen Finger zu sehen, aber Fehlanzeige. Er bemerkt, dass ich seinem Blick ausweichen will und richtet daraufhin meinen Kopf so, dass ich ihm in die Augen schauen muss.

Dann berührt seine Haut meine Lippen. Er fährt mit seinen Daumen leicht über sie. Erst über meine Unterlippe, dann über meine Oberlippe den Weg zurück. Ab und zu übt er dabei auch etwas mehr Druck aus. "Gewöhn dich an das Gefühl," weist er mich an, während wir uns weiterhin tief in die Augen schauen, "gewöhn dich an das Gefühl, berührt zu werden, Jody, gewöhn dich an das Gefühl von fremder Haut an deiner."

Ich nicke nur leicht, so als wäre ich hypnotisiert.

"Nimm deine Zunge und leck ihn da ab, da, wo er direkt vor deinem Mund ist und mache diese typischen Kussbewegungen, die du in Filmen immer zu sehen bekommst", folgt die nächste Anweisung meines Freundes. Ich mache also was er sagt, wobei wir immer noch Blickkontakt halten.

Ich habe keine Ahnung, was hier passiert, aber mein Bauch fängt leicht an zu kribbeln. Dieses Gefühl zieht sich nach unten durch meinen Körper bis zu diesem einen Punkt und wird dort stärker.

Nach ein paar Sekunden, in denen ich nun das gemacht habe, was er mir angewiesen hat, gleitet sein Daumen unerwartet in meinen Mund. Dadurch muss ich überraschend heftig ausatmen, es klingt fast wie ein Stöhnen.

"Mach das, wovon ich vorhin erzählt habe: Zunge locker lassen und kreise mit ihr um meinen Daumen, wenn du willst kannst du auch an ihm saugen", folgt die nächste Anweisung, die ich ebenso befolge, wie die da vorigen.

Nachdem ich seinen Daumen ausführlich mit meiner Zuge umspielt habe, was nicht nur mir ein paar heftige Atemzüge entweichen lies, zieht er seinen Daumen ruckartig aus meinen Mund, "Ach scheiß drauf", murmelt er.

Kurz darauf zieht er mich an meiner Taille zu sich und positioniert mich auf seinem Schoß. Keine Millisekunde später berühren seine warmen Lippen meine. Erst berühren sie ich nur und ruhen aufeinander, während ich mit weit aufgerissenen Augen in seine starre, die mir noch nie zuvor so nahe waren.

Das war scheinbar nur die allzu bekannte Ruhe vor dem Sturm, denn nun fängt Vincent an seine Lippen gegen meine zu bewegen. Ohne darüber nachzudenken, was ich mache, folgen meine Lippen den Bewegungen seiner.

Unsere Lippen bewegen sich erst langsam gegeneinander, was hingegen ganz und gar nicht wenig oder langsam ist, ist das Kribbeln in meinem Inneren. Ihm scheint es nicht anders zu gehen, denn der Kuss wird intensiver und begierischer.

Unsere Lippen bewegen sich so gegeneinander, als wären sie Feinde, aber trotzdem bilden sie eine Einheit. Ich merke wie er seinen Mund ein wenig öffnet und er mit seiner Zunge über meine Unterlippe streicht, wodurch ich ebenfalls meinen Mund einen kleinen Spalt öffne. Das ist schon groß genug, sodass seine Zunge in meinen Mund gleiten kann.

Ohne einen Gedanken zu verlieren, kreise ich mit meiner Zunge um seine. Er folgt meinen Bewegungen, sodass unsere Zungen einen Tanz veranstalten, dessen Schritte nicht einmal wir kennen. Es passiert alles einfach so, ungeplant und automatisch, als hätte ich mein ganzes Leben nichts anderes gemacht.

Das Kribbeln in meinem Körper wird stärker und mein Unterleib zieht sich leicht zusammen. Um dieses Gefühl los zu werden, fange ich an mich auf seinem Schoß vorsichtig vor und zurück zu bewegen und entlocke ihm somit ein Stöhnen. Auch mein Körper reagiert anders als ich gehofft habe, denn anstatt, dass das Ziehen in meinem Unterleib weniger wird, wird es nur noch mehr und ich muss ebenfalls in den Kuss hinein stöhnen.

Als V anfängt an meiner Unterlippe zu saugen und sie dann zwischen seine Zähne nimmt und an ihr zieht und beißt, wodurch eine Welle durch meinen Körper geht. Um ihn etwas zurück zu weisen, gleiten meine Hände von seinem Nacken aus in seine weichen, in letzter Zeit ziemlich lang gewordenen, braunen Haare, die ich durcheinander bringe und leicht an ihn ziehe. Seine Hände, die zuvor auf meiner Taille, unter meinem viel zu großen Shirt, lagen, gleiten nun zu meinem Hintern und fangen an ihn leicht zu Kneten.

Seine Zunge gleitet nun aus meinem Mund und seine Lippen wandern mit kleinen Küssen über meine Wange zu meinem Hals hinunter. Als er in der kleinen Kuhle über meinem Schlüsselbein ankommt, beginnt er dort leicht zu saugen und entlockt mir damit ein lauteres Stöhnen.

Meine Augen öffnen sich daraufhin begierisch. Ich schaue an die Decke meines Zimmers und mir wird ruckartig klar, wo ich bin und was ich hier mache: Ich mache mit meinem besten Freund rum! Meine Hände gleiten schnell aus seinen Haaren zu seiner Brust, wo ich ihn von mit weg drücke.

Er schaut mich genauso schockiert an, wie ich ihn. Er sieht viel zu gut aus, wenn er mich so anschaut, mit seinen weit aufgerissenen grünen Augen, seinen geschwollenen Lippen und dem zerzausten Haar. Um seinen durchstechenden Blick auszuweichen, schaue ich schüchtern nach unten.

Nach einigen Augenblicken des Nichtssagen, sagt er atemlos: "Wenn du nächste Woche genauso küsst, werden nicht nur deine Lippen ihr erstes Mal erleben."

Continue Reading

You'll Also Like

11.8M 509K 129
"Scheiße", murmelte ich erschrocken, als ihn sah. "Aria, das ist Damian.. und er wird bei uns einziehen", verkündete mein Vater. Doppelte Scheiße. - ...
14.3M 516K 57
Saphira ist sechzehn Jahre alt und die jüngste von sieben Geschwistern. Sie ist das einzige Mädchen im Haus seit ihre Mutter bei einem Verkehrsunfall...
1.1M 53.9K 55
Gray und Row könnten nicht unterschiedlicher sein. Er, ein gefeierter Eishockeystar auf dem College, den jeder kennt. Sie, eine fleißige Studentin, d...
86K 3.1K 33
𝑴𝒂𝒇𝒊𝒂 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚 | Band 2 | Weiterleben ohne die Liebe seines Lebens? Wer konnte sich das vorstellen? Thiago jedenfalls nicht. Als Nea ihm aus...