Part 35

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Ich wäre niemals so optimistisch gewesen, hätte Benjamin nicht irgendetwas in mir geweckt. 

Irgendetwas, das mir meinen Mut zurückgegeben hat. 

Und hätte er nicht auf mich eingeredet, würden meine Mutter und ich jetzt hier zusammen liegen, heulen und meinen Tod vor den Augen haben.

Doch so weit wollte ich es nicht kommen lassen. 

Ich war bereit dazu zu kämpfen.

Ganz sicher.

- Ein paar Wochen später -

"Ben?" Ich stehe im Badezimmer vor dem Spiegel, und sehe zu wie das Blut aus meiner Nase trieft. Mehr Blut als ich mir jemals vorstellen könnte.

"Ja, was ist?", ruft er fragend zurück und ich schreie zurück, das ich hilfe brauche. Ich höre wie er zu mir eilt, dann in der Tür stehen bleibt, mich erblickt, wieder zurück läuft, den Arzt holt und letzendlich doch an meiner Seite steht und meine Haare nach oben hält. 

Der Arzt kommt hereingestolpert und beschenkt mich mit kritischen Blicken. "Erstes Symptom, abgehackt." Er lächelt.

"Witzig.", meine ich daraufhin sarkastisch und lasse Wasser in meine Hand laufen, die ich zu einer Schaufel geformt habe. "Geben sie mir lieber was gegen diesen scheiß. Ich wäre ihnen sehr dankbar.", sage ich, mich an ihn gewandt, und hebe meinen Kopf dann an um dem Blut keine weitere Chance zu geben aus meiner Nase zu fließen. Kur darauf kommt mein Arzt mit einer Spritze zurück, führt sie mir ohne jede Vorwahnung in meine Schulter, sodass ich aufschreie, und grinst danach. "So. Das müsste dann auch soweit fertig sein, Jule." 

Er neckt mich ungelogen die ganze Zeit seit meinem Aufenthalt hier. 

Idiot.

Er presst mir einen Kuss auf die Wange, wünscht mir Gute Besserung und geht aus dem Zimmer.

Das ist nicht das erste mal, das dieser Mensch mich eiskalt stehen lässt.

Und danach noch mit Nasenbluten des Todes.

"Gott, wie kann man nur? Ekelhaft." Ich schüttle mich angewiedert und weiche somit Bens' Blick aus. 

"Muss ich das verstehen?" - "Nein." Ich lache. 

Sie sagen Liebe vernebelt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt