Kapitel 47

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Selana (P.o.v)


Ich verließ das Restaurant, der kalte Wind wehte mir ins Gesicht und ich zog meinen Mantel enger um mich. Das Restaurant war etwas außerhalb der Stadt und ein bisschen höher gelegen, weshalb ich jetzt einen wunderschönen Ausblick hatte. „Wow." „Wunderschön, nicht wahr?" Perplex schaute ich neben mir und entdeckte einen jungen Mann. „Ja.", beteuerte ich und lächelte. „Darf ich Sie ein Stück begleiten?" Misstrauisch zog ich eine Augenbraue hoch. Ich hatte ein komisches Gefühl bei der Sache. „Lieber nicht, danke." Er hob abwehrend die Hände. „Tut mir leid aber ein Stück werde ich mitkommen, Selana!" Sofort ging ich zwei Schritte weg. „Wer bist du?" „Jemand der darauf angesetzt wurde dich zu finden." Ich lachte verächtlich und spürte wie die Wut in mir stieg. „Sieh zu das du Land gewinnst sonst endet es hier für dich!" Der junge Mann aber hatte wohl nicht vor zu verschwinden, er knurrte mich feindselig an. „Weißt du.. das zieht null." „Sollte es. Ich habe gehört du hast keinerlei Kräfte mehr!" Ich atmete durch und im nächsten Moment hatte ich ihn gepackt und zu Boden gedrückt. „Minimal existieren sie noch und abgesehen davon bin ich nicht Schutzlos. Ich kann mich auch gut ohne meine Kräfte verteidigen." Ich lehnte mich mehr auf seinen Rücken und meine Fingernägel bohrten sich in seine Wange. „Du kannst von Glück sprechen, das wir hier noch stehen, hättest du mich später abgefangen wärst du jetzt vermutlich tot!", zischte ich und stand wieder auf, als ich Stimmen hörte. Schnell rappelte er sich auf und knurrte erneut. „Ich verschwinde, mir ist mein Leben lieber als ein Batzen Geld. Ich kann dir aber versichern ich bin nicht der letzte der dir über den Weg läuft." „Verpiss dich einfach!", zischte ich und er suchte schnell das Weite. Im Auto wurde mir erstmal bewusst was ich verdrängt hatte. Ich schlug auf das Lenkrad und biss mir auf die Lippe, um nicht laut loszuschreien. Höllische Schmerzen durchzogen sich quer durch meinen Oberkörper. Ich spürte wie sich meine Augen mit Tränen füllten und mein Atem unregelmäßig wurde. Schnell öffnete ich die Tasche und holte eine Spritze raus, ich nahm die Kappe ab und stieß sie mir in den Oberschenkel. Kurz darauf spürte ich schon wie die Schmerzen weniger wurden. „Auch dafür danke, Lira.", murmelte ich und packte die leere Spritze in die Tasche. Ich rieb mir kurz die Augen und schaute in den Rückspiegel. „Ist das euer Ernst?" Fluchend schaute ich selbst nach hinten, ich dachte, ich sah nicht richtig. Zwei Männer standen hinter dem Auto und verschränkten die Arme. In der nächsten Sekunde klopfte es an der Scheibe. Sofort überprüfte ich, ob ich die Türen schon verschlossen hatte, zu meinem Glück, ja. „Können wir wie zivilisierte Menschen reden?" „Nein.", antwortete ich und machte keine Anstalten das Fenster runterzulassen. „Selana! David und Alexios sind schon auf dem Weg! Steig aus dem verdammten Auto aus!", knurrte Rami und mein Herz schlug wie verrückt gegen die Brust. „Ich habe es eben schon deinem Sklaven gesagt, verpisst euch!" Er schlug auf das Autodach und ich zuckte kurz zusammen. Ohne ihn nochmal eines Blickes zu würdigen, fuhr ich los. Dieses Mal schwor ich mir so lange zu fahren, bis der Tank leer war. Sobald ich hinter der Kurve war drückte ich das Gaspedal durch und schaltete in den nächsten Gang. „Keine Chance." Mein Handy klingelte, es war Lira. „Ja?" Ich stellte es auf laut. „Ich wusste du würdest rangehen.", sagte eine männliche Stimme und es war kein anderer als Alexios. „Was hast du mit Lira gemacht?", fragte ich und wechselte die Spur. „Ihr geht es gut. Kannst du bitte rechts ranfahren damit wir-„ Sofort warf ich das Handy aus dem Fenster. Das war heute schon das zweite Handy was dran glauben musste, super. Ich schüttelte den Kopf und überholte erneut ein Auto. Jetzt war ich auf mich allein gestellt, ich konnte Lira nicht mehr anrufen. Sie hatten es tatsächlich geschafft mich in eine Zwickmühle zu bringen. 

SelanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt