Kapitel 26

                                    

                                          
Selana (P.o.v)
                          


                          
Erschöpft setzte ich mich auf den Barhocker. „Was für arrogante Leute..", murmelte ich leise. „Und du bist frech." Ich holte tief Luft, ich wusste, zu wem die Stimme gehörte. „Luca.", meinte ich und nickte ihm zu, als er sich neben mir setzte. „Was machst du hier?" „Wir wurden eingeladen." Macht Sinn. „Wir?", hakte ich nach und schaute in seine grünen Augen. „Jetzt tu doch nicht so. Du weißt ganz genau, wen ich meine." David. Mein Herz schlug schneller und ich schaute mich um. „Du weißt nicht was er gestern gemacht hat!" Luca umfasste mein Handgelenk, als ich aufstehen wollte. „Warte! Ich weiß alles, beruhige dich und lass es mich erklären!" Ich zog meine Augenbrauen zusammen. „Beobachtet er mich? Will er wieder alles verderben?" „Ich habe mit ihm gesprochen und er macht einen großen Bogen um dich. Du wirst ihn heute nicht zu Gesicht bekommen!" Deswegen habe ich David wohl noch nicht gewittert. Ich entspannte mich etwas und er ließ mich los. „Okay. Erkläre es mir." „David hatte damals eine beste Freundin, sie haben alles zusammen gemacht. Sie war jeden Tag bei uns, von früh bis abend, die beiden waren einfach unzertrennlich." „Damals?" Luca seufzte. „Sie ist irgendwie an die falschen Leute geraten und sie ist abgerutscht. David wollte ihr helfen aber sie war schon zu tief in der Sache drinne. Irgendwann war sie nur noch eine Hülle von sich selbst und hat sich umgebracht." Luca fuhr sich über sein Gesicht. „Das hat David den Rest gegeben. Er gibt sich bis heute noch die Schuld dafür." „Das tut mir leid, wirklich.", sagte ich ehrlich und rieb mir die Hände. „Aber ich bin nicht sie." „Das wissen wir, aber David hat das alles so geprägt. Er würde dich am liebsten die ganze Zeit im Auge behalten und beschützen." Ich schüttelte den Kopf. „Er hat mich gestern geortet, oder?" „Ja." „Das ist krank, Luca! Das hat mit Beschützen nichts zu tun!" „Er weiß das es falsch war. Vielleicht nimmt er aber auch solche drastischen Methoden, weil du komplett dicht machst! Ihr beide seid Seelenverwandte und du widerstrebst dich einfach in so vielen Dingen. Den Tag warst du bei uns, in der Nacht haust du ab, du warst nicht in der Schule, fährst mit einen anderen Alpha einfach in eine andere Stadt, die übrigens knapp drei Stunden entfernt ist und jetzt nennt man dich hier Frau Blast! Du bist also gar nicht so unschuldig!", knurrte er leise und ich biss mir auf die Lippe. „Warum zur Hölle nennt man dich Frau Blast? Hast du eigentlich eine Ahnung, was du damit bei David anstellst? Er dreht komplett am Rad! Am liebsten würde er Rami an die Kehle springen." „Rami hat sich einen Spaß erlaubt! Ich konnte doch nicht wissen, dass ihr auch da seid." „Das ist eine verdammte Versammlung!", zischte Luca und lehnte sich vor. „Du solltest dich langsam entscheiden, was du willst! Hier geht es nämlich nicht nur um David, sondern um ein ganzes Rudel, vergiss nicht, das er ein Alpha ist!"