Selana (P.o.v)
„Selana, richtig?", hörte ich eine weibliche Stimme und drehte mich herum. Vor mir stand ein Mädchen mit langen braunen Haaren und braunen Augen. „Ja?" „Ich habe mitbekommen das du deinen Autoschlüssel deinem Bruder gegeben hast." Ich zog eine Augenbraue hoch und schaute sie kritisch an. Heute früh war keiner in unserer Nähe, niemals hätte das ein Mensch mitbekommen können! „Also du bist heute früh mit dem Auto gefahren und als ich in der ersten Stunde aus dem Fenster sah fuhr dein Bruder mit dem Auto weg.", fügte sich noch hinzu. „Hast du mich beobachtet?", fragte ich sie und trat einen Schritt auf sie zu. „N-nein.", stotterte sie und ging etwas zurück. „Isa!", rief wer und schon kam Luca zu uns. „Der ist ja auch überall..", flüsterte ich leise und verdrehte die Augen. „Soll ich dich mitnehmen, Baby?", fragte Luca sie. „Warte was?", kam es schneller aus mir heraus als mir lieb war. „Das ist Isa, meine Freundin." „Deine Freundin?", fragte ich nochmal und er nickte. Warum hatte ich den so auf ihn reagiert? Das ist doch totaler Irrsinn! „Jedenfalls wollte ich dich fragen ob du mitfahren willst?" „Hättest du nicht erst mich fragen müssen?", fragte jetzt Luca. „Also erst mal fahre ich immer bei dir mit. Du brauchst mich nicht jeden Tag zu fragen und abgesehen davon dachte ich es wäre freundlich sie zu fragen..", meinte Isa und ich seufzte. „Das ist sicher ganz nett gemeint aber ich laufe lieber nach Hause." Bevor sie was sagen konnten drehte ich mich schon um und ging los. Mein Gott die waren ja komisch drauf. Ab der Hälfte der Strecke sah ich den Wald auf der anderen Seite. Die Luft roch schon viel frischer und der Wind nahm etwas zu. Ohne zu überlegen überquerte ich die Straße und entschied mich durch den Wald zu gehen. Die Bäume waren riesig und die Blätter hatten verschiedene Farbe aber das war ja für den Herbst normal. Der Waldweg war sehr schmal und die abgefallenen Blätter raschelten unter meinen Schuhen. Zufrieden ging ich weiter und merkte nicht mal das ich vom Weg abgekommen war und tiefer in den Wald hinein ging. Nach einiger Zeit wurde ich doch etwas stutzig. Die Bäume waren hier doch ziemlich verwachsen und eigentlich war hier auch kein Waldweg mehr. „Mist." Ich kramte mein Handy raus aber es hatte kein Akku mehr, na super. Ich weiß weder wie spät es ist oder wo ich war. Ich ging einfach wieder zurück aber so einfach war das gar nicht. „Ich habe mich offiziell verlaufen.", murmelte ich und klopfte mir innerlich auf die Schulter. Ohne meinen Werwolf werde ich es wohl nicht hieraus schaffen und ich bin mir sicher das Alexios zu Hause durchdreht. Ich freue mich darauf. „Wir verhalten uns ruhig!", als ich mir sicher war das ich weit und breit keinen hören konnte, verwandelte ich mich. Meine Knochen brachen, meine Körper verformte sich und schon landeten meine schwarzen Pfoten auf den Boden. Ich streckte mich ausgiebig und schüttelte mich danach, man war das schön! Spürst du wie der Wind durch das Fell weht.. Ich spürte es und es fühlte sich wunderbar an. Ich nahm meine eigene Geruchsspur auf und lief langsam los. Du hast mich viel zu lange warten lassen. Kommentarlos ging ich weiter und sprang über einen umgefallenen Baum. Die Farben wirkten viel intensiver und es wirkte auch alles viel größer. Höre! Ich wusste das sie das nicht ohne Grund sagte und daher tat ich es auch. Ich hörte wie vereinzelnd Äste auf den Boden fielen, wie sich Kaninchen durch den Wald bewegten, die weit entfernten Enten schnatterten, der Bach der schnell floss und auch Schritte. Ich riss die Augen auf. Kein Mensch. Gerade war hier aber niemand! Sofort rannte ich los aber die Schritte beschleunigten sich schon. Du wurdest bemerkt. „Ach echt.." Ich versuchte meine Geruchsspur als Mensch nicht zu verlieren aber mich auch gleichzeitig auf die Schritte zu konzentrieren. Beruhige dich! Wir haben als einzige keinen Geruch als Werwolf! Du bist einfach zu laut! Stimmt aber dafür konnte ich ihn jetzt riechen und das bedeutet das er nicht mehr weit entfernt ist. Ich drehte erneut um und sah keinen Sinn leiser zu werden, er würde mich finden. Bleibst du gerade echt stehen? Dein Bruder wird dich zerfetzten wenn er das rausbekommt! „Das wird so was von in die Hose gehen." Im nächsten Moment erblickte ich ihn auch schon. Ein großer dunkelbrauner Werwolf mit riesigen Pfoten und gelben Augen stand nicht weit von mir entfernt. Er fletschte die Zähne und zeigte mir damit deutlich das ich mich unterwerfen sollte. Ein Alpha.
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Selana
WerewolfSelana Anemio ist genau wie ihr Bruder Alexios ein Werwolf. Sie ziehen in eine neue Stadt und wagen wieder einen Neuanfang. Der Vergangenheit und der Blutlinie den Rücken zu kehren ist aber nicht so einfach. Natürlich hat sie nicht damit gerechnet h...