37 | grandparents

379 27 8
                                    

JONGHO| ,,Wir ziehen ins Ausland."

Verwirrt sah ich zu meinen Eltern hoch, welche mich streng ansahen. Sie waren eigentlich die meiste Zeit über streng, also wunderte es mich nicht wirklich. Aber ich war jung, sehr jung. Fast noch ein Kleinkind, also merkte ich nicht bewusst, wie sehr sie sich freuten weg zu ziehen.

Ich verbrachte meine Zeit eh meistens bei meinen Großeltern, sie waren meine Familie. Meine Eltern bekam ich selten zu Gesicht, die meiste Zeit über waren sie arbeiten. Sie waren außerdem eh nur Nachts zu Hause.

,,Muss ich mit?" Meine Hände hatte ich gefaltet auf meinem Schoß und sah dann auf diese, um dem stechenden Blick meiner Eltern auszuweichen. ,,Nein, du wirst bei deinen Großeltern leben, aber wir kommen euch manchmal besuchen, okay?" Sprach meine Mutter, dabei ein Lächeln aufgesetzt.

Ein falsches Lächeln.

Ich kannte dieses Lächeln zu gut, leider. Um ehrlich zu sein kannte ich nur dieses Lächeln an ihr. Bestimmt hatte sie damals ehrlich gelacht, aber daran erinnerte ich mich dann nicht mehr. Ich wünschte ich könnte es.

,,Wann wollt ihr weg ziehen?" ,,In zwei Monaten, in die USA. Dein Vater hat da einen neuen Job bekommen und wir werden uns dort ein neues Leben aufbauen." Wie konnte eine Mutter sowas ihrem Kind sagen. Ein neues Leben aufbauen und mich hier lassen?

Ich hatte nicht diese Vertraute Beziehung zu meinen Eltern wie andere Kinder es hatten, aber sie waren trotzdem meine Eltern, nicht? Natürlich verletzte es mich, diese Worte zu hören. Anderer Seits war ich beruhigt, denn es würde sich nicht viel in meinem Leben ändern.

Und das tat es auch nicht.

Jahre vergingen, in welchen ich bei meinen Großeltern lebte. Sie waren solche lieblichen Personen, sie schafften es die Kälte und verletzte Seite in mir weich werden zu lassen. Sie zeigten mir, was es heißt zu lieben, glücklich zu sein.

Meine Eltern kamen kein einziges Mal in der Zeit. Ab und an kam ein Brief zu Weihnachten doch meine Großeltern nahmen es schon als Ritual, diese sofort zu verbrennen, dabei sich über meinen Vater beschwerend. Ihr Kind.

Jede Weihnachten hörte ich sachen von meinen Großeltern wie ,,Unverschämt, einfach sein Kind hier zu lassen und es dann nicht einmal besuchen zu kommen. Sie sind es nicht Wert, dass du die Briefe ließt. Aigoo, was habe ich in der Erziehung nur falsch gemacht."

Taten meine Eltern es auch? Sich so über mich beschweren? Ich wusste es nicht, bestimmt taten sie es. Wann waren sie je Eltern für mich, als damals, wo wir noch in Freizeitparks gingen und zusammen Zuckerwatte gegessen hatten? Das war schon lange her. So lange, dass ich mich nicht wirklich erinnern konnte.

Doch ich hasste meine Eltern nicht, selbst wenn ich jeden Grund dafür hätte.

Jahre vergingen. 5 Jahre, seit dem Umzug meiner Eltern, um genau zu sein. Mittlerweile war ich 16, ein normaler Schüler, der sich gerne für Technik interessierte und gute Noten schrieb, zu Hause dann mit seinen Großeltern den Garten pflegte. Niemand spannendes.

Doch um ehrlich zu sein fehlte mir dieses Familien Leben, besonders Geschwister. Ich hatte eigentlich alles, was ich brauchte. Familie, gute Noten, ich war glücklich. Doch ich hatte keine richtigen Freunde und Geschwister. Ich brauchte so jemandem an meiner Seite.

Was ich dann auch wirklich realisierte, als mich ein großer und schlanker, schwaarzhaariger Junge ansprach. Er war nur paar Jahre älter als ich, gesehen hatte ich ihn noch nie.

𝗖𝗔𝗡 𝗬𝗢𝗨 𝗞𝗜𝗟𝗟 𝗠𝗘 YUNGIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt