Kapitel 11

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Ich betrete mein altes Zuhause und gehe in mein altes Zimmer, dass sich mittlerweile gar nicht mehr wie mein eigenes anfühlt. Es fühlt isch an, als wäre es das Zimmer einer ganz anderen Person. Eines Menschen.

Ich sitze auf meinem staubigen Bett und atme tief ein. Es ist ein seltsames Gefühl, den Geruch von sich selbst einzuatmen. Ich schlüpfe in ein altes Outfit des Mädchens, dass ich einmal war. Ich laufe durch das Zimmer und stopfe Kleinigkeiten in die Tasche.

Ich weiss immer noch nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn ich Jasper sehe. Wegen Aro war ich ganz durcheinander. Alice hat mich nach Hause geschleppt, denn wenn ich alleine gewesen wäre, wäre ich stehen geblieben, zu gedankenverloren, um mich zu bewegen. Ich kann mir nur vorstellen, was Jasper getan hätte, wenn er dort gewesen wäre. Er hätte mir nicht einmal erlaubt, meinen Mund aufzumachen, geschweige denn ihnen meinen Namen zu verraten. 

Ich blicke zur Tür, bevor ich schnell aus dem Fenster steige und es hinter mir schliesse. Ich höre, wie sich meine Tür öffnet, meine Mutter durch den Raum geht und sich kurze Zeit später auf mein quietschendes Bett setzt. Ich höre schluchzen und wie sie ein Kissen an sich drückt.

"Bitte komm nach Hause." Fleht sie und ich habe das Bedürfnis, durch das Fenster wieder den Raum zu betreten und sie in den Arm zu nehmen.

"Bitte." Fleht sie leise. Ich sitze schweigend auf dem Dach und höre dem beruhigenden Herzschlag meiner Mutter zu. 

Ich kann nicht. Es sind die Regeln. Wir dürfen keinen Kontakt zu unseren menschlichen Familie haben, nachdem wir uns verwandelt haben. Bella und Edward ziehen bereits genug Aufmerksamkeit auf sich. Ich atme ein letztes Mal tief ein, bevor ich auf den Boden springe und in den Wald renne. Ich weiche gekonnt den Bäumen aus, bevor ich vor dem Haus der Cullens stehen bleibe. Ich wollte gerade das Haus betreten, aber ich bleibe stehen, als ich einatme. Ich drehe mich um und meine Knie geben nach, als ich Jasper anstarre, der sich gegen sein Auto lehnt. In seiner Hand ist einer der Briefe, die ich ihm geschrieben habe, der Rest liegt geöffnet auf dem Rücksitz. Ich lasse meine Tasche neben mich fallen und als er vom Brief aufschaut, wende ich meinen Blick auf den Boden. Ich höre, wie Jasper zu mir kommt, bevor er sich neben mich auf die Treppe setzt. Ich konnte die Uhr drinnen ticken hören, die bei jeder verstrichenen Sekunde ein Geräusch von sich gab.

"Warum hast du sie nicht abgeschickt?" Fragt er leise.

"Ich... ich hatte nicht das Recht dazu." Sage ich ihm leise.
"Wieso denkst du das?" Fragt er, als würde er versuchen, ein Kind zu verstehen. Und das bin ich im Vergleich zu ihm. 

"Ich bin gegangen." Murmle ich. "Ich habe dich verlassen." Meine Stimme bricht, als ich zu ihm aufsehe, aber er starrt weiterhin auf den Brief in seinen Händen. Er holt tief Luft und schliesst die Augen. Ich sehe, wie sich sein Kiefer anspannt, als er den Brief wieder in den Umschlag steckt. Ich starre auf meine Hände, die in meinem Schoss liegen und spiele mit meinen Fingernägeln.

"Warum nicht?"

"Ich wusste einfach nicht wie." Antworte ich ehrlich.
"Ich habe Angst." Füge ich hinzu und sehe ihn erneut an. Ich möchte, dass er mich ansieht, aber das tut er nicht.

"Nicht vor meiner Gabe, sondern vor mir selbst. Ich... wir sollten nicht getrennt sein. Und ich..." Ich schliesse den Mund und spüre, wie die Wut auf mich selbst steigt.
"Ich habe Angst, dass ich dich verletze, wenn ich gehe, aber ich habe Angst, dass es dich noch mehr verletzen würde, wenn ich bleibe." Ich atme ein und studiere die Seite seines Gesichts. "Also sag mir, was ich tun soll. Wenn du willst, dass ich gehe, gehe ich. Wenn du etwas Zeit brauchst, gebe ich sie dir." Sage ich ihm und er sieht mich endlich an. Ich fühle mich so erbärmlich.

"... weil ich nicht weiss, ob ich mir selbst vergeben könnte, wenn ich du wäre." Füge ich hinzu. Dann setzt er sich näher zu mir, legt seinen Arm um meine Schultern und zieht mich an sich. Ich kann nicht anders, als zu schluchzen. Ich wünschte ich könnte weinen. Ich klammere mich schluchzend an ihn. Ich vergrabe mein Gesicht in seiner Brust, bevor er mich hoch hebt und in seinen Schoss legt. Er umarmt mich fest und ich klammere mich an ihn.

"Ich liebe dich, Miss Xanthia. Nichts wird das je ändern. Egal wie oft du gehst. Ich werde dich immer bei mir haben wollen." Flüstert er in mein Ohr.

"Ich liebe dich auch. Es tut mir leid, Jasper."

"Du bist jetzt zu Hause." Sagt er und küsst meine Wange.

"Es tut mir so leid." Entschuldige ich mich bei ihm, bevor ich meine Stirn an seine lehne. Aus Gewohnheit wische ich mir die trockenen Augen, um mich zusammen zu reissen. Er holt tief Luft und schliesst lächelnd die Augen. Er öffnet seine goldenen Augen wieder, bevor er seine Hand auf meine Wange legt. Dann möchte ich aus einem anderen Grund weinen. Jasper sieht mir tief in die Augen und projiziert seine Gefühle auf mich. Es fühlt sich an, wie eine warme Decke, die sich in einer kalten Winternacht um mich legt und mich beschützt. Ich fühle mich geborgen. 

"Du bist erst siebzehn, Xanthia. Ich musste dir deine Menschlichkeit nehmen, bevor du bereit warst, eine von uns zu werden. Du hast es für Edward und Bella getan." Er lächelt mich stolz an und fährt mir mit seinem Daumen beruhigend über die Wange. "Es ist normal, wütend zu sein. Du warst in einer schwierigen Situation und du hast den Weg eingeschlagen, der unserer Familie am wenigsten Schaden zugefügt hat. Und als Vampir empfindest du alles stärker, auch Emotionen." Sagt er, bevor sein Lächeln verschwindet und er den Blick abwendet.

"Ich war wütend. Nicht auf dich, sondern auf mich. Ich möchte dir alles geben, was du verdienst. Du wolltest bis zu deinem einundzwanzigsten Geburtstag ein Mensch bleiben und ich konnte dir das nicht ermöglichen. Ich war wütend auf mich und auf meinen Bruder und auf diesen lästigen Menschen." Er schüttelt den Kopf.

"Ich habe es an dir ausgelassen, und du an mir." Sagt er und ich sehe ihn an, während ich sein Gesicht in meine Hände nehme.

"Ich kann dir nicht versprechen, dass von jetzt an alles gut wird." Sage ich ihm leise.

"Ich kann dir nichts anderes versprechen, als das. Ich werde nie aufhören dich zu lieben. Ich werde immer bei dir bleiben und es nie bereuen, mich dir so gewidmet zu haben. Ich will dich. Ich brauche dich. Es wäre mir eine Ehre, für immer dein zu sein, Jasper Whitlock." Beende ich, bevor Jasper mit mir in seinen Armen aufsteht und mich herumwirbelt. Ich klammere mich wie ein Affe an ihn, bevor ich meine Beine um seine Hüften lege. "Entschuldigt die Störung." Unterbricht uns jemand und Jasper lässt mich sanft auf den Boden, seine Arme liegen an meinen Hüften, mein Rücken gegen seine Brust gedrückt.

"Bella will mit uns allen reden." Sagt Rosalie lächelnd. Jasper legt seinen Arm um meine Schultern und wir betreten gemeinsam das Haus, und ich nehme Rosalies Hand in meine.

"Ich habe dich vermisst." Sie nickt bloss und ich spüre, wie sich Traurigkeit in mir ausbreitet, aber Jasper reibt mir aufmunternd den Arm und küsst meinen Kopf.

"Ich habe dich auch vermisst." Murmelt sie leise.

How To Be Us ○ Jasper Hale 3 (German Translation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt