Kapitel 8

                                    

                                          
Ich parke das Auto in der Garage, steige aus und gehe zu einem der Regale. Ich nehme das Porzellan-Sparschwein in meine Hände, bevor ich es auf dem Boden zerschmettere, das Bündel Geldscheine nehme und den Reparaturservice an.
                          
"Hallo." Sagt die Stimme eines Mitarbeiters während ich verschieden Gespräche im Hintergrund hören kann.
"Äh, hi, ich habe mich gefragt,, ob ihr auch Autofenster ausstauscht?"
                          
"Ja, wir können Ihnen einen Kostenvoranschlag im Geschäft geben, oder brauchen Sie jemanden, der zu Ihnen kommt?" Fragt er.
                          
"Ich brauche jemanden, der zu mir kommt, die Windschutzscheibe hat auch einen Riss. Es ist im Moment nicht zulässig." Sage ich und lache leicht.
                          
"Okay, das wird dreissig Dollar mehr kosten." Informiert er mich.
                          
"Das ist in Ordnung, wann können Sie frühestens kommen?" Frage ich.
                          
"Nun, es ist ziemlich spät in der Nacht, wir könnten..."
                          
"Es macht mir nichts aus, wach zu bleiben." Biete ich an und das Zögern auf der anderen Leitung lässt mich wissen, dass er darüber nachdenkt.
                          
"Ah, okay, wir haben innerhalb einer Stunde jemanden bei Ihnen. Wir brauchen nur noch Ihre Adresse." Ich sage ihm die Adresse der Cullens  und lege auf, stecke das Geldbündel in meine Hosentasche. Anstatt mir die Mühe zu machen, das Auto zu starten, schiebe ich es einfach aus der Garage und so weit weg vom Haus wie ich kann. Ich will nicht, dass der Geruch eines Menschens sich mit dem Geruch der Cullens vermischt.
                          
Solange ich warte, kann ich jagen gehen. Ich seufze, bevor ich in den Wald renne und das erste Tier angreife, das meinen Weg kreuzt. Armes Rehbaby.
                          
...
                          
Ich lehne mich gegen die Motorhaube von Jaspers Auto und sehe zu, wie der Mechaniker das Fenster repariert. Ich sehe an ihm vorbei auf den Rücksitz. Ich habe die Briefe nie aus dem Auto genommen.
                          
Der Mechaniker hat vor ungefähr zehn Minuten aufgehört, ein Gespräch zu beginnen, nachdem ich ihn versehentlich angeknurrt hatte. Ups.
"Okay, fast fertig. Das wird-" Aber bevor er den Satz beenden kann, drehe ich meinen Kopf zum Wald, während der Wind durch meine Haare weht. Ich nehme tief Luft und spüre, wie mein Körper sich erhitzt.
                          
Diese Köter sind auf meinem Land.
                          
"Wie viel?" Ich drehe mich zu ihm um und seine Augen weiten sich durch die Wut in meiner Stimme. Er stottert die Zahl heraus und ich drücke ihm einige Scheine in die Hand, bevor ich ihn zu seinem Van schiebe.
"Willst du das Trinkgeld-"
                          
"Nein, verschwinde einfach." Befehle ich.
                          
Er setzt sich in seinen Van und fährt davon, bevor ich in den Wald renne und vor einem der Werwölfe stehen bleibe.
                          
"Hey!" Höre ich eine menschliche Stimme sagen.
"Es geht um Bella." Sagt er und meine Augen weiten sich.
                          
"Sie ist von einer Klippe gesprungen, der Geruch der rothaarigen ist überall." Informiert mich Sam.
                          
"D- das... Du hast gesagt, sie wäre in Sicherheit! Wo ist sie?" Knurre ich.
                          
"La Push Strand." Sagt er und ich knurre ihn ein letztes Mal an, bevor ich in die Luft springe und mich das Feuer durch die Lüfte trägt, bis ich am Strand ankomme. Ich lasse mich zu Boden fallen und renne auf sie zu und nehme sie aus den Armen von Jacob Black.
                          
"T-Thea." Stottert Bella.
"Du brichst den Vertrag-"
                          
"Sag das deinem Alpha." Schneide ich ihn ab und drücke den eiskalten Körper an meinen.
                          
"Es ist okay, dir geht es gut, ich werde dich jetzt nach Hause bringen-"
                          
"Nein, wirst du nicht." Jacob starrt mich an und ich mache einen Schritt auf ihn zu.
                          
"H- hört auf z- z- zu streiten." Stottert Bella und ich blicke auf sie herab. Ich kann den Tod auf diesem Land förmlich riechen.
                          
"Hast du keine Beerdigung, die du besuchen musst?" Knurre ich bevor ich zu Bellas Truck marschiere.
"Du bist wirklich warm." Murmelt sie an meine Brust.
"Ja, weil ich sauer bin." Antworte ich und sie sieht mich an, als ich sie in den Truck setze und ebenfalls einsteige.
                          
"Du bist sauer?" Fragt sie und ich sehe zu ihr hinüber.
"Bist du dumm?" Schreie ich sie an und ihre Augen weiten sich.
                          
"Du bist eine egoistische, selbstmörderische Idiotin! Sich selbst umzubringen wird ihn nicht zurückbringen, Bella! Eigentlich würde es ihn töten!" Schreie ich sie an und in ihren Augen bilden sich Tränen der Frustration und Trauer.
                          
"Nur so kann ich ihn sehen- ich vermisse ihn, Thea-"
                          
"Fang bloss nicht damit an." Unterbreche ich sie, während ich das Lenkrad umklammere und sie nach Hause fahre.
                          
"Du verstehst es nicht." Sagt sie und schüttelt den Kopf, während ich leicht gegen das Lenkrad schlage.
                          
"Ich... verstehe es nicht?" Frage ich leise und sie sieht zu mir hinüber.
                          
"Du bist gegangen. Du hast nicht gesehen, wie schlimm es Jasper ging. Er konnte nicht zur Schule gehen. Er hat mit niemandem gesprochen. Alice hat alles versucht, aber nichts hat funktioniert." Ruft sie und ich beisse mir auf die Zähne. Ich atme tief ein und starre auf die Strasse.
                          
"Etwas hat offensichtlich funktioniert." Murmle ich.
                          
"Was?" Fragt sie verwirrt.
                          
"Du bist nicht tot, oder?" Frage ich sadistisch und ich höre, wie sich ihr Herzschlag beschleunigt, genau wie das Feuer, das in mir aufflammt. "Du vergisst, mit wem du sprichst, Bella. Hat dich nie jemand gelehrt, dass man nicht mit Feuer spielt?" Flüstere ich und ihre Augen weiten sich und sie schreit, als etwas in der Ladefläche ihres Trucks landet. Ich sehe durch den Rückspiegel und knurre, als ich den Köter sehe. Ich mache eine Vollbremsung, bevor ich den Werwolf knurrend am Kragen packe. 
                          
"Sie liebt dich nicht, Köter. Das wird sie nie. Und je früher du das durch deinen dicken Schädel bekommst, desto einfacher für uns alle. Und jetzt bring sie nach Hause." Ich stosse ihn von mir, bevor ich zusehe, wie der Truck wegfährt. Ich knurre leicht, bevor ich Alice's Nummer wähle. Ich halte mir das Handy ans Ohr und sie nimmt nach einigen Sekunden ab.
                          
"Ich wollte gerade anrufen! Ich habe Bella gesehen-"
"Du musst kommen. Sofort."