Mein Blick verfinsterte sich zunehmend, als die anderen über die Phantom Troupe sprachen. „Er ist nur ein Hochstapler.", durchschnitt meine kalte Stimme das Gespräch. Mir war bewusst, dass er niemals ein Mitglied gewesen war. Jedoch konnte ich nicht sagen, ob mich dies noch wütender machte oder mein Gemüt ein wenig beruhigte.
Mein gesamter Körper verkrampfte sich, bis zu dem Zeitpunkt an dem ich kämpfen könnte. Ich hatte meine Umgebung ausgeblendet und konzentrierte mich nur auf das lodernde Feuer in meinem Körper. Ich bemerkte nicht das Geschehen um Kurapika, jedoch spürte ich seine tiefe Wut und die Verzweiflung. Mein Blick huschte kurz zu ihm und seinen scharlachroten Augen. Die Augen des Kurta Clans. Meine Gedanken wanderten irr umher und bereiteten mir Kopfschmerzen. Werde ich jemals klar denken können, wenn ich mit der Spinne konfrontiert werde?
Ich verpasste meine Chance, denn Leorio meldete sich freiweillig.
Ich wartete ungeduldig.
Meine Fingernägel gruben sich in meine Handballen.
Es begann zu bluten.
Meine Mordlust schwächte nicht ab.
Leorio verlor. Sofort sprang ich auf und wandte mich den anderen zu. Meine grünen Augen legten sich auf sie und sie huschten von mir weg. „Ich werde uns den letzten Punkt holen." Ich lief auf die Plattform zu, als eine dunkle Stimme aus der hintersten Ecke des Raumes zu mir drang. „Wieviel Zeit ihnen noch bleibt ist doch egal, und zwar weil mein Gegner so oder so sterben wird." Ich hörte weiteres Gemurmel aus beiden Ecken.
„Mir wäre es auch lieber, wenn wir ihn nicht einsetzen müssten. Wenn sie während der Hunter Prüfung stirbt, dann war das eben ihr Schicksal. Ich löse nun die Handschellen.", gab eine Stimme über den Lautsprecher bekannt. Die anderen Gefangenen wichen erschrocken zurück und auf meine Lippen legte sich ein kühles Grinsen. Adrenalin pochte in meinen Adern, als ich sah, wie mein Gegner die Wand mit bloßer Hand zerstörte. Ein glockenhelles Lachen entfuhr mir: „Endlich jemand, bei dem ich mich nicht zurückhalten muss."
Als er seine Kappe vom Kopf nahm, hörte ich Leorios Stimme hinter mir. „Taiyo, pass auf, das ist Johness der Zerfetzer." Langsam wandte ich mich zu ihm. Ich schenkte ihm ein ehrliches Lächeln. „Der ist kein Problem für mich.", gab ich ruhig von mir, ehe ich mich wieder umdrehte und Johness in sein Gesicht blickte. Als er einige Schritte auf mich zulief, verspürte ich wieder diese ungebändigte Wut und meine restlichen Gedanken waren verschwunden. Meine Aura breitete sich schmerzlich aus, ehe ich einige Worte sprach. „Der, der stirbt, verliert."
„Wenn du es so nennen willst. Ich werde deinen Leichnam eigenhändig in Stücke reißen...", hallte seine Stimme angeberisch durch den Raum. Bevor er weiter sprechen konnte, setzte ich zu meinem Angriff an. Mit einer enormen Geschwindigkeit kam ich auf ihn zu, blieb vor ihm stehen, riss ihn das Herz heraus und lief weiter nach vorne an den Rand des Abgrundes.
Finster blickte ich ihnen entgegen, schockiert entfernten die Gefangenen sich ein Stück, und streckte ihnen das Herz entgegen, welches in meiner Hand weiterhin pulsierte. Es erinnerte mich daran, dass mein Herz auch noch schlug, auch wenn es sich manch einmal nicht so anfühlte. Meine Stimme war ein leises kaltes Flüstern, welches jedoch überall verständlich war. „Wie könnt ihr es wagen zu behaupten, dass ihr ein Mitglied der Phantom Troupe seid. Wahrscheinlich seid ihr noch nicht einmal einem Mitglied begegnet." Mein Körper verkrampfte sich bei jedem Wort mehr. „Wahrscheinlich habt ihr noch nie einer Spinne in die Augen gesehen." Hinter mir hörte ich das Betteln des Massenmörders. Wie erbärmlich. „Ihr habt ihr noch nie ins Gesicht gelächelt, ohne Angst zu haben, zu sterben." Meine giftgrünen Augen blickten jeden kurz in die ihren, ehe ich meine letzten Worte sprach. „Ihr würdet noch nicht mal eine Begegnung mit einem von ihnen überleben." Ich hörte, wie mein Opfer umfiel und warf der Gruppe das Herz, ohne zu überlegen, vor ihre Füße. Meine Wut hatte sich gelegt und ich wandte mich um, während ich mir das Blut an meiner Hand mit einem Taschentuch abwischte.
„Wie ist dein Name?" Für einen Moment blieb ich stehen und seufzte auf.
„Taiyo Dakusaido.", murmelte ich betrübt, als ich an meine Familie dachte.
Ruhig lief ich zu meinen Mitstreitern, die mich erstaunt ansehen. Gelangweilt legte ich meine Hände hinter den Kopf. „Das war doch leichter, als ich es gewollt habe. Ich hätte anders vorgehen sollen."
„Oh man, warst du schnell. Ich konnte dich ja nicht einmal richtig erkennen.", strahlte der Junge in der grünen Jacke mich an. Mit riesigen Augen sah ich ihn an. Er zeigte keinerlei Abneigung. Ich verspürte noch nicht mal ein klein wenig Angst mir gegenüber. Meine Schultern entspannten sich bei diesen Gedanken und ich lächelte ihn vorsichtig an. „Weißt du, ich bin damals immer mit jemanden um die Wette gelaufen. Was denkst du denn, wer gewonnen hat?"
„Naja, bei dieser Geschwindigkeit bestimmt du." gab Killua von sich. Vor mir sah ich, wie eine Gestalt neben mir her, durch Tonnen von Müll, rannte. Ein siegessicheres Grinsen auf den Lippen und ein strahlen in den Augen. Er mochte es, sich mit jemanden messen zu können. So oft war ich kurz davor zu gewinnen, jedoch hatte er mich jedes Mal eingeholt. Mit meinen Händen fuhr ich durch seine verwuschelten Haare und versuchte sie einigermaßen in Ordnung zu bringen, worauf hin er mich jedes Mal mit seinem Killerblick angesehen hatte. Es hatte aber nicht den gewünschten Effekt. Anstatt schnellst möglich zurück zu weichen, wie andere es immer getan hatten, hatte ich ihm ein breites Lächeln geschenkt.
Auch jetzt konnte ich mir dieses nicht mehr verkneifen. Egal wie grausam der Schmerz war, die Zeit mit ihm war eines der schönsten Dinge, die ich erleben durfte.
Komisch blickten sie mich an, als ich ihnen auch dieses Lächeln schenkte. „Falsch, er hat jedes Mal um Haaresbreite gewonnen und hat dann gesagt, dass ich es beim nächsten Mal bestimmt schaffen werde."
In diesen Moment schwor ich mir, dass ich das nächste Mal gewinnen würde, wann auch immer dies war.
Suchend stand ich vor dem Bücherregal. Wir hatten schon einige Stunden hier verbracht und an Schlaf konnte ich gar nicht denken. Bevor ich mich für ein Buch mit einem dunkelgrünen Cover entscheiden konnte, stellte der blondhaarige Junge sich neben mich. Fragend huschten meine Augenbrauen nach oben. Bevor ich jedoch etwas sagen konnte, begann er zu sprechen. „Du kennst jemanden von ihnen oder?" Sofort drehte ich meinen Kopf zu ihm, meine dunkelblonden Haare schwangen hinterher. Seine grauen Augen blickten direkt in meine. Sie erinnerten mich jedoch nicht an ein anderes Paar graue Augen.
„Du hast Recht. Ich stand dieser Person sogar sehr nah." Ich wandte meinen Blick beschämt von Kurapika ab. „Es hat mich echt wütend gemacht, als der Gefangene vorhin behauptete, er wäre einer von ihnen. Das war echt unnötig von mir, aber ich konnte einfach nicht anders handeln. Ich.."
Eine Hand legte sich sanft auf meinen Kopf. Ich lunzte in seine Richtung, auf seinen Lippen lag ein ehrliches Lächeln und er blickte mich aufmunternd an. „Ich verstehe dich. Du solltest dich nicht vor anderen verschließen. Wenn irgendetwas ist, dann komm zu mir und rede darüber. Schließlich sind wir ja jetzt ein Team."
„Ein Team?", hörte ich meine Stimme fragen. Kaum jemand hatte mich um sich herum haben wollen. Ich hatte immer nur Verwüstung angerichtet und die meisten hatten mich als eine große Enttäuschung angesehen. Doch diese vier Jungs akzeptierten mich und strahlten mir wie eine Sonne entgegen.
„Aber klar doch, schließlich bist du ja unsere Freundin.", grinste Gon hinter dem größeren Jungen. Fragend blickte ich zu den anderen beiden. Killua lächelte und streckte einen Daumen nach oben und Leorio nickte tatkräftig.
Ein breites Lächeln legte sich auf meine Lippen.
Dies war der Beginn unserer Freundschaft.
Heyhoooo meine wunderbaren Leser,
das erste Kapitel für diese Woche. Ich hoffe, es gefällt euch.
Ich wollte nur mal fragen, wie alt ihr denn eigentlich seid? Ich bin Wohl oder Übel schon 19 Jahre alt. XD
Ich setze mich jetzt noch ein wenig an mein eigenes Manuskript und spiele dann Life is strange 2.
In diesem Sinne wünsche ich euch noch einen guten Abend.
Eure komische Autorin
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unstable phantom (Feitan X OC)
FanfictionMeine Kapuze hing mir tief im Gesicht, als ich in das Wasser unter mir blickte. Für einen Moment sah ich statt meiner langen dunkelblonden Haare einen schwarzen verwuschelten Haarschopf, der ein blasses Gesicht umrahmte. Bei diesen Gedanken entfuhr...