Kapitel 2

1.2K 49 0
                                    

Ich brauchte Siebenunddreißig Stunden, um nach Forks zurückzufahren, einschliesslich Pausen. Als ich in die Einfahrt des Cullen Hauses fuhr, wusste ich bereits, dass es leer war. Ich konnte sie nicht riechen. Ich konnte nicht hören, wie sie sich leise in dem Haus bewegten. Ich schüttle den Kopf und öffne hoffnungsvoll die Garage, doch diese ist ebenfalls leer. Keine Autos oder Autoteile, die herumliegen und darauf warten, von Rosalie wieder zusammengebaut zu werden. Ich schliesse das Garagentor und atme tief ein, als ich mich wieder in Jaspers Auto setze. Ich lege meinen Kopf in meine Hände und beginne zu schluchzen. Nach einigen Augenblicken reisse ich mich wieder zusammen und atme tief ein, um das Feuer in mir zu bändigen. Ich öffne den Kofferraum, hole meine Taschen heraus und schliesse das Auto ab. Ich nähere mich dem Haus, nehme den Ersatz Schlüssel unter dem Blumentopf hervor und befestige ihn an meinen Schlüsselbund.

Ich beisse widerwillig die Zähne zusammen und betrete das Haus. Ich gehe die Treppe im Stillen Haus hinauf. Ich betrete mein Zimmer, und seufze erleichtert, als ich sehe, dass es fast genau so ist, wie ich es verlassen habe. Ich atme ein, bevor ich die Tür wieder zu schlage, so fest, dass sie knackt. Ich verziehe mein Gesicht, bevor ich mich auf den Boden fallen lasse und meine Schluchzer mit meiner Hand dämpfe. Ich ziehe die Beine an und verstecke mein Gesicht in meinen Knien. Jaspers Duft ist überall. Ich möchte so tief Luft holen wie ich nur kann, aber ich habe das Gefühl, dass ich das nicht verdiene. Ich verdiene den Schmerz. Schliesslich war ich diejenige, die gegangen ist.

Aber ich bin nicht wegen mir hier, ich bin für Bella hier, weil ich weiss, wie verletzt sie ist. So sehr ich es auch nicht mag, in ihrer Nähe zu sein, sie liebt Edward genauso wie ich Jasper liebe. Jetzt müssen wir einen Weg finden, miteinander klar zu kommen. Denn wenn ich etwas weiss, dann dass Edward Bella immer nur beschützen wollte. Etwas muss vorgefallen sein, vielleicht ist jemandem ein Ausrutscher passiert, vielleicht hat er... vielleicht hat Jasper-

"Bella?" Frage ich in den Hörer.

"Thea." Antwortet sie leise und ich gehe im Wohnzimmer nervös hin und her.

"Was ist passiert, bevor sie gegangen sind?" Frage ich sie, weshalb sie verstummt. Sie hält die Luft an und ihr Herz beginnt zu rasen.
"Bella, antworte mir."

"Ich- es war an meinem Geburtstag." Flüstert sie. "Ich habe Geschenke geöffnet, aber ich habe mir in den Finger geschnitten... sie haben eine Weile nicht gejagt und Jasper, er..."

"Er was?" Frage ich sie ungeduldig.

"Er hat die Kontrolle verloren, die anderen hielten ihn aber zurück. Es tut mir leid, Thea. Es tut mir so leid." Entschuldigt sich Bella schnell und ich beisse mir auf die Lippe, bevor ich tief durchatme. Sei eine gute Person, Thea. Verlier nicht die Kontrolle. Du warst vor nicht allzu langer Zeit selbst ein Mensch. Obwohl es schwierig ist, sich daran zu erinnern, wie mein Herz schlug. Ich habe sogar vergessen, wie es war zu schlafen.

"Es ist nicht deine Schuld, dass du blutest." Murmle ich und versuche, das Handy in meiner Hand nicht zu zerbrechen. "Es ist nicht deine Schuld, dass du ungeschickt bist. Also entschuldige dich nicht." Sage ich ihr, mein Ton härter als beabsichtigt.

"Ich sehe mich jetzt noch ein bisschen um. Ich kann bei dir schlafen, wenn du dich dadurch besser fühlst." Biete ich ihr an.

"Ja! Ja bitte." Stimmt sie schnell zu.
"Okay, ich werde durch dein Fenster reinkommen, also lass es offen."

"Das werde ich." Flüstert sie, bevor ich auflege. Ich sehe mich um und versuche, so wenig wie möglich zu atmen. Ihren Geruch zu riechen, tut weh. Sie würden nicht einfach gehen, ohne mir eine Spur zu hinterlassen. Sie hätten mich wissen lassen, wo ich sie finden kann. Ich weiss bereits, dass sie ihre Telefonnummern geändert haben, das machen sie bei jedem Umzug.

Die Antworten sind wahrscheinlich in meinem Zimmer, oder in Jaspers. Ich kann mich aber nicht dazu bringen, dort hineinzugehen. Ich kann nicht. Noch nicht.

...

Ich sehe zu Bellas Fenster hoch, atme tief ein, bevor ich hinaufspringe und mich am Fensterrahmen festhalte. Ich nehme einen letzten tiefen Atemzug, bevor ich mich in das Zimmer befördere.

"Thea." Flüstert Bella heiser. Ich schliesse das Fenster hinter mir und schiebe den Vorhang davor, bevor ich meine Tasche auf den Boden fallen lasse und ausatme.

"Wie geht es dir?" Frage ich lächelnd, gehe langsam auf sie zu und sie nickt leicht. 

"Es ging mir schon Mal besser." Flüstert sie und ich nicke, bevor ich mich neben sie auf das Bett setze.

"Ja, mir auch." Murmle ich.

"Hast du irgendetwas gefunden?" Fragt sie und ich schüttle meinen Kopf.

"Wann sind sie gegangen?" Frage ich sie und sie holt zittrig Luft.

"Vor zwei Wochen. Gott... ich vermisse sie."

"Ich... meine Haut ist kalt, also..."

"Ich bin daran gewöhnt. Ich mag es." Unterbricht sie mich und ich nicke, bevor ich aufstehe und meine Schuhe ausziehe.

"Kann ich?" Frage ich sie und sie nickt, bevor ich mich schnell umziehe. Ich klettere wieder in ihr Bett und drücke ihren gebrechlichen und berauschend nach Blut duftenden Körper näher an meinen eiskalten, unzerstörbaren.

"Es wird alles gut. Wir werden sie finden. Wir müssen es. Sie müssen zurückkommen."

How To Be Us ○ Jasper Hale 3 (German Translation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt