Ich liege bereits in meinem Bett und streichle Aidy über seinem weichen Fell.
„Weißt du Aidy, ich will wirklich nicht mehr, dass du mich alleine lässt. Du bist der einzige, der mir noch geblieben ist. Ich habe Aiden davon gejagt und ich bereue es nun. Jedoch kann ich trotzdem nicht mehr mit ihm befreundet sein. Ich wünschte wirklich, dass wir uns unter anderem Umständen begegnet wären. Er ist ohne mich einfach besser dran."
Aidy hob seinen Kopf und sieht mich mit seinen goldenen Augen an. Er schüttelt den Kopf und ich bin verwirrt. „Ich habe doch Recht. Ich bin wie eine Porzellanpuppe, die man einmal fallen gelassen hat. Auch wenn man mich wieder zusammenfügt, bin ich nicht komplett ganz. Ich kann Aiden nichts zumuten. Ich muss mich einfach von ihm fernhalten. Ich habe keine andere Wahl."
(...)
Am nächsten Tag wache ich ganz langsam auf um Aidy nicht zu wecken. Ihm ging es gestern eigentlich wieder besser, doch als wir unser letztes Gespräch geführt haben, fing er wieder an zu winseln. Ich weiß einfach nicht, warum es ihn plötzlich so schlecht geht. Aber ich lasse ihn lieber schlafen.
In der Universität angekommen halte ich unbemerkt Ausschau nach Aiden. Jedoch finde ich nur seine Freunde. Von ihm fehlt jede Spur. Auch Sophie kann ich nirgendswo entdecken. Ein Blick auf die Gruppe und ich stelle fest, dass es ihnen nicht besonders gut geht. Sie wirken sehr blass auf mich und ein wenig kränklich. Als würden sie meine Anwesenheit bemerken, sehen sie zu mir. Ein Junge kommt direkt auf mich zu und fragt mich: „Können wir uns kurz unterhalten?" Ich nicke nur und folge ihm nach draußen.
Als wir uns hinsetzen blicke ich ihn erwartungsvoll an. Langsam werde ich nervös, weil ich nicht genau weiß, was er von mir will. Gestern hat mir Sophie indirekt gedroht. Auf eine zweite Drohung kann ich getrost verzichten.
„Ich bin übrigens Dylan. Aidens bester Freund." Er lächelt mich an und meine Anspannung fällt ein wenig. „Mia."
„Das weiß ich. Aiden hat sehr viel von dir erzählt."
„Hat er das?", frage ich sichtlich schockiert.
„Ja, er mag dich sehr Mia. Ich weiß, dass ihr euch nur wenige Tage kennt. Aber ihr fühlt doch beide eine gewisse Anziehung oder? Leugne es nicht."
„Es bringt doch sowieso nichts. Aiden ist ohne mich besser dran, glaube mir."
„Das bezweifle ich stark, Mia. Sehr stark. Nachdem du dich mit ihm gestritten hast, ist es ihm sehr schlecht gegangen. Er kann wirklich nicht ohne dich."
„Geht es ihm etwas besser? Sophie hat mir gestern bereits erzählt, dass es ihm nicht gut geht."
„Sophie hat mit dir gesprochen? Naja, vielleicht hat sie dir bereits alles gesagt was ich dir sagen will. Aber ich möchte es dir trotzdem noch einmal mitteilen." Oh nein.
„Gib Aiden eine Chance."
Warte, was?
„Ihr könnt euch noch kennen lernen. Ich bin mir sicher, dass ihr ein hervorragendes Paar abgeben würdet."
„P...Paar? Wir sind...waren nur Freunde."
Er lächelt mich an und sagt: „Aus Freundschaft kann mehr werden. Gib ihm eine Chance. Er hat sehr viel Stress und ich hab ihn selten Lächeln gesehen. Seit er dich kennengelernt hat, hat er sich verändert. Ich habe ihn noch nie so frei und besorgt gesehen."
„Besorgt?", frage ich mit hochroten Wangen.
„Er hat Angst, dir könnte jede Sekunde etwas passieren. Er macht sich ständig Sorgen um dich und er hat Angst, dass du ihn verlässt."
„Was ich auch zum Schluss getan habe." Das schlechte Gewissen plagt mich.
„Wie wäre es, wenn ihr euch ausspricht? Ich kann dich zu ihm bringen, wenn du möchtest."
„Jetzt?"
„Wenn du möchtest, auch später."
„Vielleicht will er mich gar nicht mehr sehen. Ich habe ihm nicht geglaubt und habe ich zu Unrecht beschuldigt. Er will mich bestimmt nicht sehen." Ich blicke zu Boden und weiß nicht was ich machen soll. Dylan will, dass wir uns vertragen aber Sophie will mich nicht in seine Nähe?
„Mia, glaube mir. Wenn er dich sieht, wird er überglücklich sein. Nur versprich mir eines, wenn du ihn siehst."
„Dies da wäre...?"
„Lehne ihn nicht ab und gebe ihn eine Chance. Ihr könnt es langsam angehen. Niemand stresst euch."
„Ich hoffe, dass du Recht hast und er mich wirklich sehen will."
Er lächelt mich aufmunternd an und steht auf. „Ich muss jetzt los. Ich hole dich gegen 4 bei dir Zuhause ab."
Bevor ich etwas sagen kann, verschwindet er bereits und lässt mich alleine. Ich hoffe nur, dass ich Sophie nicht zu Gesicht bekomme. Ich werde versuchen ihr einfach in Zukunft aus dem Weg zu gehen. Auch wenn Aiden nicht mit mir reden möchte, will ich es auf jeden Fall versuchen. Ich will es später nicht bereuen, die Chance dazu verpasst zu haben. Ich hoffe nur, dass Dylan seinen besten Freund wirklich kennt und Recht behält. Ich würde Aiden eine Chance geben und mit ihm reden. Ob wir wirklich eines Tages ein Paar werden, steht in den Sternen geschrieben. Ich mag Aiden sehr gerne, keine Frage. Ich fühle mich zu ihm hingezogen und mein Herz schlägt mir bis zum Hals, wenn ich nur an ihn denke. Aber als Liebe kann ich das nicht bezeichnen. Dafür kennen wir uns viel zu kurz. Er liebt mich bestimmt auch nicht. Vielleicht fühlt er nur dasselbe wie ich. Zuneigung.
2/4 der Lesenacht.
Wer liebt Dylan genauso sehr wie ich? ✋🏻
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Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)
WerewolfMia, ein beliebtes angesagtes Mädchen auf der Schule. Zumindest war sie das einmal, bis man anfing Gerüchte über sie zu verbreiten. Nun nimmt man sie nur noch mehr als ein Objekt da, die man bewusst verletzen möchte. Dies ändert sich jedoch, als ein...