34.

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~Taehyung~

Ein warmes Gefühl machte sich in mir breit. Ich hatte es ihm endlich gesagt. Ich hatte endlich die drei Worte ausgesprochen die mich, seit ich Jungkook nicht mehr aus meinem Gedächtnis gekriegt hatte, plagten. Strahlend schaute ich Jungkook an, der mich ebenso glücklich angrinste. Für manche schienen diese Worte selbstverständlich. Für mich jedoch waren sie nun mal etwas ganz Besonderes.

,,Wollen wir so langsam wieder zurück?", fragte er nach einer Weile schmunzelnd und zeigte auf den Himmel, der langsam immer dunkler wurde und somit die Nacht ankündigte. Seufzend nickte ich. Wäre es nach mir gegangen, hätten wir hier sitzen bleiben können.
Denn die Nacht ist und bleibt etwas Heimisches für mich. Sie gab mir Ruhe. Und sie war das, was mich jahrelang konstant in meinem Leben begleitet hat. Sie war mir vertraut und sie kam immer wieder. Ganz anders als so manche Menschen in meinem Leben.

Und ich hoffte in diesem Moment inständig, dass Jungkook meine Nacht sein würde... Das er für immer bei mir bleiben würde. In dem Moment wusste ich aber noch nicht, was noch vor uns lag. Es würde alles mit sich reißen... uns zerstören und nichts übrig lassen würde.

...

Es war ein Morgen wie jeder andere. Wir waren beide müde, da wir gestern noch lange aufgeblieben waren. Doch es hatte uns gut getan, einfach nur vor dem Fenster zu sitzen und zu reden. All das, was vorgefallen war, hatte Narben und Geschichten hinterlassen, die erzählt werden wollten. Ich fühlte mich ihm näher denn je und ich würde ihm ohne zu zögern mein Leben anvertrauen.

Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als die Tür aufging und Jin herein kam.

,,Jungkookie, wir haben nichts Zuessen mehr im Haus. Und du bist laut Plan heute dran mit Einkaufen."
Vom Jüngeren hörte man ein müdes Stöhnen, ehe er sich aufrappelte.
,,Mh, bin schon so gut wie auf dem Weg."

Ich musste schmunzeln und strich ihm seine zersausten Haare nach hinten.
Und in dem Augenblick wurde mir mal wieder klar, wie unfassbar wichtig die kleinen Momente im Leben waren. Ich war so dankbar dafür, meine Liebe in ihm gefunden zu haben und jeden Tag neben ihm aufwachen zu dürfen. Und ich war stolz auf alles, was wir hinter uns gebracht hatten.

,,Na komm, Kookie. Schlafmütze.", ich lachte und zog ihn aus dem Bett. Wir gingen unserer morgendlichen Routine nach und liefen dann zu dem kleinen Supermarkt nicht weit vom Dorm.
Jungkook sah seufzend auf die lange Einkaufsliste, die uns mitgegeben wurde.
Wir brauchten eine ganze Weile, bis wir alles abgeklappert hatten. Schließlich stand ich vor dem Süßwarenregal. Jemand hatte 'Schokolade' auf die Einkaufsliste geschrieben. Nur was für welche?
,,Jungkookie, soll ich dunkle oder helle Schokolade holen?", fragte ich etwas verzweifelt. Ich kannte seine Bandmember zu schlecht, um darüber urteilen zu können.

Doch wider Erwarten bekam ich keine Antwort. Huh, wo ist er denn hin? Gerade stand er doch noch da hinten. Oder?
Ich packte einfach mehrere Sorten der Schokolade ein und ging dann durch die Gänge.
,,Jungkookie?... Jungkook!", ich klapperte alle Gänge zweimal ab, doch er war nicht mehr da. Langsam bekam ich Panik. Wo war er denn so plötzlich hin?
Ich kam nicht umher, dass Schlimmste zu denken. War der Stalker wieder da?
Ich eilte zur Kasse.
,,Haben sie einen jungen Mann rausgehen sehen? Er ist ungefähr so groß, mit Topfschnitt und trug eine schwarze Lederjacke."
,,Ja. Der ist gerade raus mit einem anderen Mann. Aber ich habe sie nur aus den Augenwinkeln gesehen.... bezahlen sie das auch noch?", der Verkäufer deutete auf den vollen Einkaufskorb, den ich einfach auf dem Boden stehen gelassen hatte.

Mein Kopf fing an zu Dröhnen, mein Herzschlag verdoppelte sich und das Adrenalin jagte mir sofort durch die Adern. Ich rannte sofort aus dem Laden und sah mich auf der Straße um. Wie lange war er schon weg gewesen, ohne dass ich es bemerkt hatte?!
,,JUNGKOOK!"

...

*Sichtwechsel Erzähler*

,,B-Bitte...l-lass mich los... du musst das nicht tun. Noch h-hast du nichts S-schlimmes ge-getan.", es war beinahe ein Flehen, was dem Kleineren entfuhr.
Die Gestalt vor ihm schien es hingegen noch zu amüsieren.
,,Du musst doch keine Angst haben. Ich weiß du willst es auch. Du hast dich sicher danach gesehnt. Dich gefragt, wann ich endlich wiederkommen würde. Gesteh es dir endlich ein. Ich bin so viel besser als Tae.", seine große Hand fuhr seinen Kiefer entlang.
,,NEIN!", Jungkook schlug die fremde Hand weg, versuchte ihn mit der Faust zu treffen. Doch sein Angreifer war schneller. Ihm wich alle Luft aus den Lungen, als seine Faust sich schmerzhaft in seinen Bauch bohrte. Er verlor den Halt und fiel zu Boden. Etwas Speichel rann ihm aus dem Mundwinkel und er war unfähig, sich zu bewegen. Das erste Mal in seinem Leben fühlte er sich so unfassbar schwach und nutzlos.
Für die Außenwelt war er immer der große tolle Jungkook, doch in seinem Inneren war er immer noch zerbrechlich, sensibel und schwach.
Sein Verstand schaltete sich aus, sein Körper konnte nicht mehr. Er wusste nicht, wie viele Schläge er vorher schon eingesteckt hatte, aber es waren anscheinend genug, um ihn bewegungsunfähig zu machen.
,,Jungkook, du bist so wunderschön~ und du bist ganz allein mein. Sieh es endlich ein. Bei mir wird es dir gut gehen. Ich werde für dich sorgen.", flüsterte er in sein Ohr. Es brachte ihm einen Kotzreiz. Er wollte hier weg, er wollte diesen Mann nie wieder sehen, der Tae und ihm so viel Leid zugefügt hatte. Doch jetzt lag er hier. Ihm traten die Tränen in die Augen.
,,Du bist krank.", hauchte er.
,,Wie bitte?!"
,,DU BIST KRANK! HILFE! HÖRT MICH JEMAND?!", es war vermutlich seine letzte Kraft, die er in dieses Schreien setzte, welches kurz darauf durch ein Röcheln ersetzt wurde, als sich Hände um seinen schlanken Hals legten.

,,Sei jetzt brav und gib mir, was ich will.", der schwarzhaarige Peiniger nahm seine Hände wieder von der Kehle des Idols und fuhr stattdessen langsam seinen Oberkörper hinab. Auf einmal riss er ihm das Shirt auf, als wäre es Papier.
,,So wunderschön.", flüsterte der Mann und küsste langsam seine Brust hinab.
Jungkooks Hände versuchten immer wieder, den Kopf des Typen wegzudrücken. Doch als Antwort kniete er sich auf seine Arme und schien nur noch besessener und wilder zu werden. Die verzweifelten Laute des Jüngeren gingen durch Mark und Bein. Er kam an dem Punkt an, wo er einfach in eine Schockstarre verfiel.
,,Tae... bitte.", hauchte er.

,,Dein Tae ist nicht hier. Du brauchst ihn nicht.", zischte er sauer.
Wie in Zeitlupe öffnete er Jungkooks Gürtel, während seine Zähne langsam an Jungkooks Hals entlangfuhren und lila Stellen hinterließen.
Jungkook entwich nicht ein Laut, er war einfach nur angewidert und sein Inneres war einfach gähnend leer. Nichts war mehr übrig. In diesem Moment wollte er einfach sterben. Er wollte nicht mehr sein.
Er wollte nicht mehr diese Hand spüren, die ihn soeben an Stellen berührte, an die zuvor nur Tae rangekommen war.
Es war sein Körper, der mit Gewalt zu etwas gezwungen wurde, dass er nicht wollte. Er ekelte sich vor sich selbst. Fühlte sich dreckig, benutzt, entwürdigt.

,,Warum nicht gleich so, kleiner Jungkookie? So gefällst du mir noch besser. Wehrlos...mir unterlegen. Weißt du... ich stehe auf sowas. Kleine wehrlose Jungs.", seine Zunge fuhr runter, zu dem Bund seiner Unterhose.

...

~~~

Ein großen dank an twocrazytaeddys
Kae war wieder echt nett und hat mir verdammt gut geholfen mit diesem, sowie Kapitel 35.

Danke dafür <3

(Schaut bitte alle Mal bei ihr vorbei!!!)

Unattainable (Taehyung X bts) (Vkook) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt