Es war der Freitag eine Woche nach der Party, an dem die Ruhe von dem Sturm abgelöst wurde.
Ich stand an meinem Schließfach im Arbeitsraum, um mein Englischbuch herauszuholen, da ich die nächste und zum Glück auch letzte Stunde Englisch haben würde. Da wir gerade nur eine Fünf-Minuten-Pause hatten, wie zwischen jeder Unterrichtsstunde, war hier nicht sonderlich viel los. Es holten nur ein paar Leute aus meiner Stufe oder der unter mir wie ich ihre Bücher aus den Schließfächern, um sich gleich darauf zu ihrem Raum aufmachen zu können.
Deshalb erschrak ich mich umso mehr, als ich plötzlich wie aus dem Nichts angesprochen wurde.
"Hey, Seokjin", begrüßte mich seine tiefe Stimme, die sich gefährlich nah an meinem Ohr befand.
Ehrlich gesagt, hatte ich mich schon gefreut, dass ich diese Woche ohne jegliche Zwischenfälle mit ihm erfolgreich beenden könnte. Wir hatten die Tage kein einziges Wort miteinander ausgetauscht und auch der Blickwechsel war sehr spärlich gewesen.
Aber natürlich musste er genau jetzt, eine Stunde bevor ich ins Wochenende hätte starten können, hier auftauchen. Und dabei hatte ich so sehr gehofft, dass ich ihn heute nicht mehr sehen würde, schließlich saßen wir in Englisch in zwei verschiedenen Kursen.
Doch wie hieß es so schön? Man durfte den Tag nicht vor dem Abend loben. Und das war leider die gottverdammte Wahrheit.
"Hast du kurz Zeit, um mit mir zu reden?", fuhr er fort, nachdem ich nicht geantwortet hatte. Natürlich handelte es sich hierbei um niemand anderen als Namjoon.
Ich drehte mich erst einmal nicht um, da mir seine Stimme verriet, dass er mir sehr nah sein musste. Stattdessen drückte ich mir nur mein Englischbuch gegen die Brust und schloss so langsam wie möglich meinen Spind.
"Eigentlich nicht", antwortete ich ihm ruhig. "Ich muss jetzt zum Unterricht."
"Es dauert auch nicht lange", widersprach er sofort.
Ich stöhnte genervt auf.
"Ich muss zum Unterricht", wiederholte ich und betonte dabei jede einzelne Silbe. Wieso konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?
"Ich bitte dich, Seokjin", ließ er nicht locker, was mich wirklich störte.
"Checkst du es nicht?", zischte ich immer noch mit dem Rücken zu ihm. "Ich will nichts von dir!"
Tatsächlich war es für den ersten Moment ganz ruhig, weshalb ich glaubte, Namjoon wirklich abgewimmelt zu haben. Doch leider, leider irrte ich mich und bei seinen nächsten Worten schien er mir sogar noch näher zu sein als zuvor schon.
"Das klang letzte Woche aber noch ganz anders", wisperte er mir ins Ohr, sodass sich meine Nackenhaare aufstellten. Sogleich schoss mir die Hitze ins Gesicht und ich war mehr als erleichtert, dass Namjoon dies nicht sehen konnte.
Verdammt, dachte ich verwirrt, als mein Herz auf einmal anfing, wild gegen meine Brust zu pochen, was ist das für ein Gefühl?!
So etwas hatte ich noch nie gefühlt, erst recht nicht gegenüber Namjoon.
Ich verharrte noch einen Moment, in der Hoffnung, diesen somit überzeugen zu können, dass er mich in Ruhe lassen sollte, doch als ich merkte, dass er keinerlei Anstalten dazu machte, drehte ich mich um. Wie ich schon vermutet hatte, war Namjoon mir ziemlich nah.
Um genau zu sein, verdammt nah, was mein Herz nur noch höher schlagen ließ.
Ich schluckte nervös.
Kann es sein ... dass ich Namjoon gegenüber das erste Mal so etwas wie ... Zuneigung empfinde?
Nein, das konnte nicht sein. Das war absolut verrückt, total abwegig! Wieso sollte ich so etwas für ihn fühlen?! Das war doch ein schlechter Scherz!
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𝐇𝐀𝐓𝐄, 𝐅𝐔𝐂𝐊, 𝐋𝐎𝐕𝐄 | NAMJIN
FanfictionSie hassten sich. Aber nach dieser einen gemeinsamen Nacht fingen sie an, sich zu wollen. namjin smut & fluff top! namjoon sideship! taekook abgeschlossen am 19.01.2020