↳ thirty five

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Am nächsten Morgen reißt mich der Wecker aus meinen unruhigen Schlaf. Ich habe wirklich nicht gut geschlafen, habe sogar etwas schreckliches geträumt, worüber ich aber nicht sprechen möchte. Brummend drehe ich mich auf den Bauch und umklammere das Kissen fester. Ich fühle mich schrecklich schlapp und unmotiviert, auch mein Kopf tut weh. Vielleicht sollte ich heute einfach zu Hause bleiben.. allerdings wollte ich mit Taehyung reden, ach egal, wir können das auch morgen.

"Mama?", rufe ich sie, weshalb sie auch schon keine Sekunde später in meinem Zimmer steht und mich besorgt mustert.

Nachdem ich ihr geschildert habe wie es mir geht, meinte sie nur noch dass ich heute zu Hause bleibe und mich gut erholen solle. Dennoch sollte ich morgen wieder zur Schule gehen damit ich nicht all zu viel verpasse und gut mit dem Stoff hinterher komme, die typischen Eltern eben.

Sobald meine Mutter wieder mein Zimmer verlassen hat, kuschel ich mich müde in meine Decke und schlafe auch wenig später ein. Ich wünschte ich könnte ewig schlafen, dann muss ich mir um nichts mehr Gedanken machen.

Um 11:34 wache ich das nächste Mal auf. Das heißt meine Mutter ist bereits auf Arbeit gefahren, aber mein Dad sollte dafür jeden Moment kommen. Allerdings interessiert mich das nicht so sehr, er geht eh nur nach Hause, schläft seine 5 Stunden und muss dann auch schon wieder los zu seinem zweiten Nebenjob. Zumindest sagt er das immer, wirklich glauben tue ich es ihm nicht. Dafür freut er sich immer zu sehr drauf.. wenn er wirklich, wie ich denke, meine Mutter betrügen sollte, dann würde ich ausrasten und alle sicherungen würden mir durchbrennen. Meine Mutter ist eine klasse Frau und sie hat so einen Arschloch von Mann nicht verdient, generell kann ich nicht nachvollziehen wie man eine Person die man eigentlich liebt, betrügen kann. Sowas ist meiner Meinung nach einfach nur Ehrenlos.

-

Taehyung
Wo bist du? Wir wollten doch reden

Sorry.. mir ging es leider nicht so gut

Taehyung
Kann ich vorbei kommen? Ich habe die letzten beiden Stunden Ausfall

Ja, bitte

Taehyung
Ich bin sofort unterwegs, gib mir 10 Minuten

Und schon geht er offline.
Ich lege seufzend mein Handy zurück auf mein kleinen Nachtschrank und starre gedankenverloren an die weiße Decke meiner eigenen vier Wände. Ich will nicht mit ihm streiten, aber ohne Streits oder Meinungsäußerungen laufen keine Beziehung. Dennoch möchte ich nicht verletzt werden, genauso wenig wie ich will dass ich Taehyung mit irgendetwas verletze. Es kann ja gut möglich sein dass es gestern wirklich etwas sehr wichtiges war, warum er gestern so schnell abgehauen ist, aber man kann sich ja wohl noch ordentlich verabschieden. Natürlich werde ich ihn heute darauf ansprechen, ich möchte nicht sauer auf ihn sein. Wenn er eine richtige Erklärung parat hat, kann ich darüber locker hinweg sehen. Aber sollte sowas wie 'Ich musste einkaufen gehen' oder 'meine Mutter will von der Arbeit abgeholt werden' kommt, schlage ich ihn, obwohl er mir ja schon bereits grob schilderte dass wohl um seine Oma ging.

Plötzlich klingelt es an der Haustür, woraus ich schließe das Taehyung da ist, denn mein Vater hat einen Schlüssel. Also stehe ich auf und schleppe mich träge die Treppen herunter und öffne dann die Tür.

"Kookie", werde ich sofort begrüßt und unerwartet hochgehoben. Erschrocken klammere ich meine Beine aus Reflex um seine Hüfte und sehe ihn genauso überrascht an - das nenne ich mal eine Begrüßung.

"Hey..", bringe ich allerdings nur raus, obwohl mir die Geste schon sehr gefallen hat.

Er küsst kurz meine Stirn und trägt mich dann gleich die Treppen hoch in mein Zimmer, wo er sich mit mir auf dem Schoß aufs Bett setzt und mir die Haare aus dem Gesicht streicht, allerdings sagt er vorerst kein Wort. Warum muss er so süß sein? Das ist nicht fair...

"Es tut mir leid wegen gestern Baby.. Ich wollte dich nicht vernachlässigen, aber ich musste wirklich dringend los", entschuldigt er sich dann mit leiser, ruhiger Stimme und küsst dieses mal meine Nasenspitze, ehe er mich enger an ihn drückt. Daraufhin nicke nur ungewollt trocken.

"Warum musstest du eigentlich zu deiner Oma? ", Frage ich nach und schaue dabei starr auf meine Bettdecke, auf der wir beide sitzen.

"Ist etwas passiert?", hänge ich hinten dran woraufhin er bedrückt schweigt, dann aberkannt merklich nickt.

Bunny Bitch | tkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt