22nd Kiss

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22nd KISS

... oder als Levin nicht mehr sprechen konnte und ich einen erneuten Sieg gegen meinen Bruder holte

Ich habe mich dazu entschlossen, Olivia nichts von meinem Gespräch mit Kian zu erzählen. Sie würde vermutlich versuchen, mich zu etwas zu drängen,was ich nicht will. Sie wartet nur darauf, dass ich Levin endlich aus meinem naiven Köpfchen schlage.

Um ehrlich zu sein, wollte ich Kians Worte auch nicht analysieren. Denn wenn ich das tun würde, dann würde ich auf ein Ergebnis kommen, was ich im Moment nicht gebrauchen kann. Meine Gefühlslage ist ohnehin schon kompliziert genug.  Daher tue ich ihm und mir nur einen Gefallen damit, es einfach ruhen und im Gang des Stadions zu lassen.

Heute ist mal wieder einer der Tage, die mir gewaltig gegen den Strich gehen. Und das nur, weil dieser Sport beinhaltet. Sport mit Elena, der blonden Levin-Vernascherin. Ich würde also lügen, wenn ich sage, dass ich mich absolut auf die Stunde freue und es gar nicht abwarten kann, bisich meine Baseball-Kolleginnen sehe.

Aber das Unsiversum fragt mich nicht nach meiner Meinung. Was bedeutet, dass ich wohl oder mehr übel keine andere Wahl habe, als die Sportstunde hinter mich zu bringen, während ich versuche, Elenas Lippen nicht abzuschneiden.

Da ich für die Aktion allerdings so sicher hinter Gittern wandere, obwohl ich noch minderjährig bin, lasse ich die süße Versuchung lieber sein.

Stattdessen konzentriere ich mich auf meine Sportklamotten, die ich mir überziehe und dabei geflissentlich die nervigen Stimmen der anderen ignoriere. Das ist gar nicht so leicht, wenn man mit einem so penetranten Organ gesegnet ist, dass selbst die Steine im tiefen Meer das Weite suchen wollen. Vor allem dann, wenn nicht einmal etwas Sinnvolles deren Münder verlässt.

»Tate!«

Augenrollend wende ich mich zu ihnen und schaue sie gelangweilt an. »Was?«

»Was ist denn deine Meinung dazu?«, fragt Elena und zieht die Augenbrauen hoch, während sie ein Top in den Händen hält.

Ich seufze. »Ich würd's nicht anziehen. Ist eben keine Sportkleidung.«

Die drei runzeln die Stirn und werfen mir dann einen Blick zu, der deutlich zeigt, dass ich sie nicht mehr alle habe. »Darum geht es doch überhaupt nicht«, entgegnet Elena dann, schaut sich ihr Top aber genauer an.

Oh. Mein Fehler. Hatte wohl besseres zu tun, als ihr Gespräch zu lauschen. »Was ist meine Meinung dann wozu?«, frage ich und atme tief aus.

»Hast du uns etwa nicht zugehört?«

»Habt ihr etwa mit mir gesprochen?«, antworte ich mit einer Gegenfrage und imitiere ihren richtig dämlichen Blick.

Elena stößt einen ungläubigen Laut aus. Jetzt ist sie genervt. »Ich will von dir wissen, ob ich es bei Levin versuchen sollte.«

Es war klar, dass ich es bereuen werde, wenn ich ihr zuhöre. Ich wende mich von ihr ab und ziehe den Reißverschluss meines Rucksacks zu. »Du hast es doch schon einmal geschafft. Was willst du jetzt noch versuchen?«

»Ich will ihn fragen, ob er mit mir Ausgehen will«, erwidert sie, als sei ich komplett gestört.

Ich presse die Lippen zusammen und meide es, einen Blick auf die Drei zu werfen. Ich bin kurz davor, zu explodieren. Einfach puff und weg bin ich. »Willst du meine ehrliche Meinung?«

»Nein, du sollst mich anlügen«, schnauzt sie und verschränkt die Arme, als ich mich ihr wieder zuwende.

Ich hole tief Luft und seufze. »Nein.«

Blind KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt