Hallo ihr Lieben,
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. ♡
„Wach auf, Christopher!", reißt mich eine bekannte Stimme aus dem Schlaf. Müde öffne ich die Augen und blicke zu Anton auf.
„Was gibt es?", frage ich leise um Annabeth nicht zu wecken, die in meinem Armen liegt und noch schläft. Meine kleine süße Schwester.
„Kommst du bitte mit raus?" Verwundert nicke ich und folge ihm aus auf den Gang. Was will er denn besprechen
„Was ist denn?",frage ich nochmals nach und fahre mir durchs Haar.
„Sebastian will dich sprechen."
„Schon wieder? Was möchte er denn nun von mir?", frage ich ungläubig nach. Was will er denn von mir? Vor allem nach gestern? Leise seufze ich auf und nicke dann aber, wenn auch etwas widerwillig.
„Na komm", murmelt er und zieht mich dann hinter sich her. Schweigend laufen wir durchs Schiff, bis wir vor der Kajüte ankommen. „Viel Glück", murmelt Anton leise. Etwas gequält verziehe ich das Gesicht.
„Danke, denke ich." Entschuldigend sieht er mich an, dreht sich um und geht. Etwas mulmig stehe ich vor der Tür. Ich möchte nicht zu ihm rein. Was ist, wenn er immer noch betrunken ist? Aber dann würde mich Anton doch nicht zu ihm lassen, oder nicht?Kurz zögere ich noch, doch dann klopfe ich sacht an.
„Herein", erklingt es von Innen. Unsicher trete ich in die Kajüte. Reiß dich zusammen, Christopher! Du bist doch nie so ein Weichei gewesen. „Ah da bist du ja", erklingt seine Stimme. Sie klingt anders als sonst. Irgendwie gedämpfter und müder? Etwas verwundert lasse ich meinen Blick zu ihm gleiten.
„Du siehst ausgeruht und sehr gut aus", gebe ich süffisant von mir und verschränke die Arme ineinander.
"Mach dich nicht über mich lustig, Kleiner", erwidert er und reibt sich über die Augen.
„Kann ich ja nichts dafür, wenn du zu tief ins Glas schaust", gebe ich von mir und verdrehe leicht die Augen.
„Spiel hier nicht den Unschuldigen, der noch nie Rum oder ähnliches getrunken hat", grummelt er etwas genervt streicht sich seine Haare nach hinten.
„Ich hab noch nie getrunken", entgegne ich leise und streiche mir über die Arme.
„Du verschaukelst mich, oder?" Mit einem Mal deutlich unsicherer schüttel ich den Kopf und senke ihn dann. Für einen Augenblick bleibt es still, doch dann beginnt Sebastian Blackhunter laut zu lachen.
„Was ist denn so lustig?", frage ich trotzig nach und hebe wieder meinen Kopf.
„Du hast noch nie was getrunken? Gott wie alt bist du denn? 3 Jahre oder was?" Lachend schüttelt er den Kopf.
„Ich bin fast zwanzig Jahre alt!", entgegne ich bestürzt. „Und hör auf zu lachen. Nur weil ich mich noch nie betrunken habe, heißt das noch gar nichts." Genervt blicke ich ihn an.
„Warte... Du bist erst 19 Jahre alt?", fragt er verwundert nach.
„Ja und wo liegt das Problem?"Für einen Moment bleibt er still, doch dann seufzt er leise und schüttelt den Kopf.
„Nun zu dem Punkt, weshalb ich dich hierher beordert habe", beginnt er doch ich unterbreche ihn.
„Was war das gestern?"
„Das wollte ich dich gerade fragen", murmelt er und fährt sich durchs dunkelbraune Haar. „Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Anton meinte nur, ich habe Mist gebaut."
„Du hast mich berührt und mir mit einer Strafe gedroht" rufe ich aufgebracht. „Du... Du hattest sogar einen...", füge ich noch hinzu und kann nicht verhindern rot zu werden. Irgendwie ist mir das so peinlich, dass ich meinen Blick senke.
„Unglaublich", murmelt er leise und fängt dann an zu lachen. Irritiert schaue ich ihn an. Wieso lacht er denn jetzt?
„Wie betrunken muss ich denn gewesen sein, um mich an dich heran zu machen?", fragt er lachend nach. Überrascht und gleichzeitig auch verletzt schaue ich ihn an.
„Was soll das denn heißen?", frage ich nach, wobei ich mir nicht wirklich sicher bin, ob ich das wirklich hören möchte.
„Na als ob ich mit jemanden wie dir was anfangen würde. Schau dich doch mal an", entgegnet er lachend und schüttelt den Kopf, als wäre alles selbstverständlich und ich ein wenig auf den Kopf gefallen. Eigentlich sollten mir seine Worte egal sein. Aber das sind sie nicht. Auf eine seltsame Art und weise tut es weh zu wissen, dass er mich abstoßend findet. Schau dich doch mal an. Immer wieder hallt dieser Satz in mir nach. Bin ich wirklich so hässlich? So abstoßend? Schwer schluckend senke ich wieder meinen Blick.„Bist du fertig? Darf ich dann jetzt gehen?", frage ich leise nach, denn zu mehr ist meine Stimme nicht fähig.
„Ich... ja du darfst gehen", erwidert er nach kurzem Zögern. Ohne ihn noch einmal anzusehen, verlasse ich die Kajüte. Kurz nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen habe, höre ich wie etwas mit einem lauten Knall auf den Boden fällt. Erschrocken zucke ich zusammen. Ich drehe mich schon um, um nach zu schauen, was passiert ist, jedoch beschließe ich es, nachdem was eben passiert ist, zu lassen und gehe weg. Es kann mir doch egal sein, was passiert ist. Zudem hat er es gar nicht verdient, dass ich jetzt zurück gehe. Dafür hat er mich eben zu schlecht behandelt.
„Halbwüchsiger! Steh nicht so dumm in der Gegend herum, sondern komm an Deck und helf uns!", brüllt mir einer zu. Widerwillig renne ich hinter ihm her.
„Kletter hoch ins Nest!", bestimmt Andre, als ich aufs Deck komme und zeigt nach oben. Schwer schlucke ich und schaue mit großen Augen nach oben.
„Kann... Kann ich nicht was anderes machen? Ich... hab's nicht so mit der Höhe!", erkläre ich.
„Weißt du, dass mir das relativ egal ist?", erwidert er und schubst mich in Richtung der Seile.
„Aber..."
„André! Gibt es ein Problem?", erklingt die Stimme des Kapitäns und unterbricht mich somit.
„Der kleine Bengel will nicht ins Nest, Kapitän", ruft Andre ihm zu.
„Hast du nicht gehört? Du sollst hoch gehen!"
„Aber...", versuche ich abermals mein Problem zu erklären, jedoch lässt er mich nicht einmal ausreden.
„Widersprichst du mir noch einmal, dann fliegst über Bord", knurrt er bedrohlich und baut sich vor mir auf. „Hast du mich verstanden?" Langsam nicke ich und laufe zu der Seilleiter. Mit zittrigen Händen greife ich nach ihr und beginnt zu klettern. Die ersten Meter sind kein Problem, doch je höher ich komme, desto wackeliger wird es. Als es mir zu wackelig wird und höre ich für einen Moment auf zu klettern. Schwer atmend schaue ich nach unten. Eine idiotische Idee. Gott bin ich hoch bereits hoch. Wenn ich jetzt fallen würde dann...
Wimmernd schließe ich die Augen und versuche langsamer zu atmen. „Du sollst weiter klettern!" Ich öffne wieder meine Augen und klettere wieder weiter. Am liebsten will ich wieder runter, jedoch habe ich zu viel Angst davor, dass der Dunkelhaarige seine Drohung wahr macht.Mit zittrigen Knien hiefe ich mich in den Korb hinein. Wie soll ich hier je wieder runterkommen? Ich werde sterben. Vorsichtig blicke ich über den Rand hinunter zu Blackhunter, der mit zusammengekniffenen Augen und gerunzelter Stirn zu mir hinauf blickt. Auch wenn ich ihn nicht komplett scharf sehen kann, sieht er nachdenklich aus. Dann wendet er seinen Blick ab und spricht mit Andre. Danach verschwindet er wieder im Inneren des Schiffes.
„Hart Steuerbord", höre ich ihn noch brüllen und schon beginnen die anderen hin und her zu rennen und die Segel zu hissen. Das wird ein anstrengender Tag werden.
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Uns gehört das Meer
Historical FictionChristopher Moore und sein Crew sind auf dem Weg Annabeth Moore von England nach Spanien zu bringen. Doch als sie auf offenem Meer von Piraten angegriffen werden, ist es aus mit ihrem Vorhaben. Seiner Männer werden getötet. Doch Christopher bleib...