Genervt wachte ich durch meinen Wecker auf, ja Spaß ein weiterer Tag in der Highschool. Ich zog mir eine hochgeschnittene helle Hose und einen schwarzen dünnen Pullover, den ich in die Hose steckte, an. Dann ging ich schon in die Küche und machte alles fertig. Ich kochte eine Kanne Kaffee, richtete für die Jungs und mich Essen und setzte mich dann auch schon an unseren Küchentisch, trank Kaffee und beschäftigte mich mit meinem Handy.
"Guten Morgen Prinzessin.", begrüßte Kyle mich als er ins Zimmer kam.
"Morgen", antwortete ich ihm begeistert. Man hörte den Sarkasmus.
"Du bist ja mal wieder gut drauf."
"Aber natürlich, wieso sollte ich denn nicht gut drauf sein?", meinte ich sarkastisch. Ja, ich bin eine sehr sarkastische Person.
"Ich erinnere dich dran, dass du an deinem ersten Highschool Tag, echt gut drauf warst und es gar nicht erst erwarten konntest."
"Ja, da war ich ja auch noch nicht die Außenseiterin und hatte noch Hoffnung, dass sich irgendwer mit mit anfreundet, aber aus Gründen ist es ja nicht so.", ich schaute ihn vorwurfsvoll an. Natürlich war es nicht nur seine Schuld, aber da nur er gerade hier war.
"Wir können dafür doch gar nichts."
"Achso, wie komm ich denn auch da drauf? Ich mein es ist ja nicht so, dass kein Junge sich traut mit mir zu reden, weil er Angst vor euch hat und kein normales Mädchen mit mir redet, weil alle denken, dass ich eine eurer Schlampen bin und die Bitches drohen mir und sagen ich soll gefälligst die Finger von euch lassen. Das Beste kommt ja aber noch, ich darf ja noch nicht mal klar stellen, dass ich keine eurer Schlampe bin, sondern eure Schwester. Ihr nehmt also lieber in Kauf, dass ich eine Außenseiterin bin, als dass irgendjemand sicher weiß, dass ich eure Schwester bin. Aber nein, ihr seid nicht daran Schuld." Genervt und verletzt wendete ich mich wieder meinem Kaffee zu und war froh, dass er einfach nicht darauf antwortete, sonst wäre es mal wieder eskaliert.
"Guten Morgen.", sagten Jayden und Aiden als sie in die Küche kamen. Jayden wollte gerade etwas zu mir sagen, als Kyle ihm dazwischen kam.
"Rede lieber nicht mit ihr, außer du willst Stress."
"Was hast du jetzt schon wieder gemacht?", meldete sich Jack zu Wort, der gerade gefolgt von Niall, Dylan und Connor in die Küche kam.
"Ach er hat mir nur grad erklärt, dass ihr ja nicht daran Schuld seid, dass ich die Außenseiterin in der Schule bin." Connor wollte gerade etwas sagen, aber ich brauchte jetzt echt keinen Kommentar von irgendeinem.
"Niemand sagt was. Hinsetzen und zuhören. Wir brauchen einen neuen Essensplan für die Woche, einer muss mit einkaufen gehen und Dad hat vor nächste Woche mal wieder heim zu kommen."
"Hast du mal einen Zettel? Für den Essensplan?" Ich nickte und reichte Niall einen Block und einen Stift. Wir planten das Essen immer acht Tage im voraus, sodass jeder mal entscheiden konnte, was es zum Essen gab.
"Wer geht mit einkaufen?"
"Aiden und Jayden sind dran." Sie hassten es alle einkaufen zu gehen, weshalb sie irgendwann beschlossen hatten immer zu zweit oder zu dritt mit zu fahren und das immer abwechselnd. Bedeutete einmal fuhren die Zwillinge Jack und Niall mit, einmal die Drillinge Kyle, Dylan und Connor und einmal die Zwillinge Aiden und Jayden.
"Dann wäre das ja beschlossen." Gerade als Jayden sich beschweren wollte, unterbrach ich ihn auch schon.
"Beschwer dich nicht, ich war nicht die die diesen Plan gemacht hat, wenn ihr zwei dran seid, kommt ihr nicht drum rum. Ich kann ja nichts dafür wenn ich noch keinen Führerschein hab." Er seufzte, akzeptierte es dann aber mit einem Nicken.
"Wann will Dad nächste Woche eigentlich kommen?"
"Weiß er noch nicht genau, aber voraussichtlich Mittwoch oder Donnerstag."
"Ach da haben wir ja noch Zeit.", atmete Dylan erleichtert auf.
"Vergiss es, das sagt ihr immer und schlussendlich bin ich die einzige die irgendwas aufgeräumt hat. Also machen wir das schon diese Woche, damit wir nächste Woche nicht rum rennen müssen." Sie akzeptierten es einfach, gut so.
"Das wäre dann alles." Ich schaute auf die Uhr und fügte dann hinzu:
"Fahren wir?" Sie standen auf und begaben sich in den Hausflur um sich Schuhe und Jacke anzuziehen. Ich entschied mich für schwarze Vans und einen olivgrünen Parka. Draußen stiegen wir in die Autos und fuhren zur Schule. An der Schule angekommen stieg ich aus dem Auto, verabschiedete mich von meinen Brüdern und begab mich dann zum Gebäude, während ich all die Blicke auf mir ignorierte. Im Klassenzimmer angekommen ließ ich mich auf meinen Platz fallen und schaute gedankenverloren aus dem Fenster neben mir. Bis mich plötzlich jemand antippte und ich mich erschrocken zu dieser Person umdrehte. Vor mir stand ein blonder, freundlich lächelnder Junge, den ich noch nie gesehen hatte.
"Ist da noch frei?" Ich nickte langsam und musterte ihn von oben bis unten. Als er mich dann wieder freundlich anschaute sagte ich immer noch nichts. Ich schaute ihn einfach nur skeptisch an, irgendwas stimmte hier doch nicht.
"Ich bin übrigens Felix, ich bin neu hier."
"Harper."
"Du redest nicht viel oder?"
"Ich könnte, nur diese ganze Situation ist etwas merkwürdig für mich."
"Warum?"
"Weil sonst niemand mit mir redet. Alle schauen mich abwertend oder mit einem Killerblick an, aber dich scheint das ja wenig zu interessieren."
"Um es mal so zu sagen, ich hab das gar nicht wirklich bemerkt. Aber warum redet hier denn niemand mit dir?"
"Wegen den Baker Brüdern." Ich sagte mit Absicht nicht, dass ich ihre Schwester war, ich meinte ich kannte den Typ gar nicht und wenn er das wüsste, wäre das wohl nicht so schlau. Denn auch wenn meine Brüder echt nervten, nahm ich ihre Worte ernst.
"Warum? Was haben sie gemacht?"
"Nichts."
"Aber was hast du dann mit denen zu tun?"
"Das kann ich dir nicht sagen."
"Okay. Sind die Baker Brüder, die mit denen du zur Schule gefahren bist?"
"Ja, stalkst du mich etwa?"
"Nein, es ist nur etwas auffällig wenn ein Mädchen mit sieben Jungs in die Schule fährt und sich dann von denen verabschiedet, so wie sie aussehen gehören sie zu den Bad Boys der Schule, oder?"
"Ja."
"Was hast du dann mit denen zu tun? Du siehst nicht aus wie eine Schlampe."
"Versteh es, ich kann es dir nicht sagen."
"Weiß hier jemand an der Schule was ihr mit einander zu tun habt? Ist das der Grund warum niemand mit dir redet?"
"Du bist so neugierig. Hör doch einfach mal auf zu reden. Das ist ja mehr als ich das letzte Jahr gesagt hab."
"Ich bin ja schon ruhig. Aber wirst du es mir irgendwann sagen?"
"Wenn ich dir irgendwann vertraue und du dann noch mit mir redest. Vielleicht." Er nickte. Er war echt nett, aber ob er noch mit mir redete, wenn meine Brüder ihn erstmal zwischen die Finger bekamen. Ich hoffte sie checkten langsam mal, dass ich keine zwölf mehr bin sondern schon fast 16 und nicht jeder Typ was von mir wollte.
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Life against Brothers
Teen FictionSieben Brüder. Meine Mutter. Tot. Mein Vater. So gut wie nie zuhause. Mein Leben ist echt nicht schön, meine Brüder lieben mich zwar, nehmen aber lieber in Kauf, dass alle denken, dass ich eine Schlampe bin, als dass sie wissen das ich ihre Schwest...