Daniel brachte mich zu seinem großen schwarzen Audi Q3, und öffnete mir die Beifahrertür. Der cremefarbene Sitz war bereits leicht nach hinten gelehnt, und eine schwarze Decke lag zusammengefaltet auf diesem bereitgelegt. Bevor ich mich hinsetzte nahm Daniel die Decke beiseite und machte mir so Platz. Nach dem anschnallen deckte er mich etwas zu und schloss die Tür wieder. Als er sich auf den Fahrersitz setzte, stellte er auch die Sitzheizung leicht an.
"Mach es dir ruhig bequem. Die Fahrt wird noch ein wenig dauern.", seine Fürsorge wirkte so ungewöhnlich und doch erinnerte sie mich mehr an früher als es mir lieb war. Dennoch fühlte ich mich in seiner Nähe nicht wohl. Sein falsches Lächeln auf den Lippen machte die Situation nicht besser. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen, und winkelte meine Beine so gut wie möglich an. Mein Bauch behinderte meine Bewegungsfreiheit zwar ein wenig, dennoch blieb mir genug Platz um es mir halbwegs bequem zu machen. Meinen Blick richtete sich nach draußen, wo ich gerade noch erkennen konnte, wie Alice und Rosalie in unsere Richtung gelaufen kamen. Das würden sie mir niemals verzeihen. Am liebsten würde ich mich für mein Verhalten Ohrfeigen und abbhauen. Dennoch hielt ich weiterhin inne als Daniel losfuhr. Erstmal war es besser so. Seine Hand legte sich auf meine und ich ließ es es still über mich ergehen. Bis mir eine Lösung eingefallen war sollte ich ihn so wenig wie möglich provozieren.
Seit mehreren Stunden fuhren wir nun schon eine nicht endende Straße entlang. Mein Kopf lehnte gegen die kalte Autoscheibe,meine Arme waren immer noch schützend um meinen Bauch gelegt. Mein Kind bewegte sich immer stärker in mir, bereitete mir schon fast unaushaltbare Schmerzen. Ein leises stöhnen zwischendurch entwich mir immer mal zwischendurch. Mit leichten Bewegungen meiner Hände versuchte ich mein Baby die gesamte Zeit lang zu beruhigen. Jedoch erfolglos. Hin und wieder lief eine stumme Träne meine Wangen hinab, tropfte auf den Boden des Fahrzeuges. Daniel schaute immer mal wieder kurz zu mir herüber, sagte aber nichts. Auch wenn ich dagegen ankämpfte fielen mir trotz Schmerzen immer wieder die Augen zu. Sie wirkten auf eine Art wie betäubend. Als ich sie das nächste Mal öffnete, wurde ich vom öffnen meiner Beifahrertür geweckt. Verschlafen schaute ich mich erst kurz um. Wir parkten vor einem kleinen Einfamilienhaus, welches beinahe von allen Seiten von weiteren Häusern umgeben war. Alles wirkte hier so ruhig und unschuldig. Niemand würde hier vermuten, was wirklich zwischen Daniel und mir vorging, und so schnell suchen würde uns hier auch keiner. Das perfekte Versteck. Vorerst.
Daniel nahm bereits die Decke von mir, und nach dem abschnallen reichte er mir seine Hand zur Hilfe. Dennoch ignorierte ich seine Geste und stieg eigenständig aus dem Auto. Einzelne Regentropfen berührten meine Haut. Im gleichen Moment wie beide meiner Beine fest den Boden berührten überrollte mich ein Schmerz in jeder einzelnen Faser meines Körpers. Meine Knie gaben nach, doch bevor ich den Boden berührte fing Daniel mich auf und nahm mich auf seine Arme. Meine Sicht verschwamm immer mehr, erkannte aber noch, dass ich ins Haus getragen wurde. Schmerzerfüllt krümmte ich mich in seinen Arm, stöhnte wieder auf.
"Versuch ruhig zu atmen und dich zu entspannen.", seine Worte drangen nur dumpf zu mir durch. So gut wie möglich versuchte ich seinen Worten nachzukommen, es wirkte jedoch beinahe unmöglich. Seine Gegenwart verschwand plötzlich, als ich auf etwas weichem abgelegt wurde. Seine fehlende Nähe schien dafür zu Sorgen dass der Schmerz etwas nachließ und ich langsam meine Sicht wiedererlangte. Erleichtert über die Pause atmete ich tief aus. Ich lag auf einer großen weinroten Couch inmitten in eines großem Wohnzimmers, umgeben von altmodischen dunkelbraunen Möbeln. Auf ihnen waren neuste Technologien zur Diagnostik platziert. Unter anderem auch einige Utensilien aus dem Krankenhaus, die er wohl wegen mir hierher gebracht hatte. Das hier schien er wohl lange im voraus geplant zu haben. Das entsprach ganz dem wie ich ihn von früher in Erinnerung hatte.
"Leg dich hin. Ich will schauen ob ich etwas erkennen kann. Bevor es noch etwas anrichtet kann ich vielleicht etwas machen.", Daniel schob ein Ultraschallgerät zu mir heran, und schaltete dieses an. Sein Ton wie er mit mir sprach gefiel mir überhaupt nicht. Aber er hatte Recht, ich brauchte HIlfe. Ich versuchte mich so gerade wie möglich auf der Couch hinzulegen, leider ließen es die Schmerzen nur noch nicht so einfach zu. Anführsich wollte ich mich von ihm nicht noch weiter berühren lassen, doch war ich nicht in der Lage mich dagegen zu wehren. Er schob mein Oberteil leicht nach oben, und ich hörte ihn scharf Luft einziehen. Es brachte mich dazu, an mir herunter zu schauen. Auf meinem Bauch waren erneut leichte blauen Flecken zu erkennen. Ohne etwas dazu zu sagen, untersuchte er mich ein paar Minuten lang, und räumte anschließend Kopf schüttelnd alles wieder zur Seite. Seufzend wandte er sich mir zu.
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Strange Ways (Twilight-FF)
FanfictionForks. Eine kleine eigentlich unbedeutende Stadt, die jedoch viele Geheimnisse in sich trägt, die nur die wenigsten wissen. Genau so geht es auch der 24 jährigen Mayleen. Sie ist dort zwar aufgewachsen, weiß jedoch nichts von den Wesen welche sie um...