Kapitel 43 🔥

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Lord Huron - The Night We Met

Meghan Moore, Sonntag, 24. Juli, London Borough of Hunslow

Zacharys Hände, die durch mein Haar, durch meine Strähnen glitten, das Shampoo in gleichmäßigen, rhythmisch kreisenden Bewegungen darin verteilten, beschwörten ein unverwechselbares Gefühl in mir herauf.

Kopfmassagen gehörten schon immer zu Dingen, die ich liebend gern mit mir machen ließ. Beim Friseur. Dass Zach nun diese Tätigkeit ausübte, verlieh unserem Verhältnis eine weitere Note Intimität und Vertrauen. Zu Beginn unserer Bekanntschaft, die eigentlich gar nicht so weit zurücklag, hätte ich niemals geglaubt, dass zwischen uns etwas so Einmaliges heranwachsen würde. Es war wie eine Freundschaft auf einer völlig neuen Ebene.

Ich schloss die Augen, während er das Shampoo in meine Kopfhaut massierte und immer wieder etwas vor sich hin murmelte, das ich zwar nicht verstand, das meine flatternden Nerven aber dennoch beruhigte.

»Das tut unfassbar gut«, sagte ich irgendwann und seufzte genüsslich auf.

Zacharys Lachen drang heiser an mein Ohr, worauf er seine Hände aus meinen Haaren nahm, nach dem Duschkopf griff und das Wasser anstellte. Er ließ es über seine schaumigen Hände strömen, bis es eine angenehme Temperatur erreichte und er sich daran machte, mir das Shampoo aus dem Haar zu spülen. Er schien sich geduldig jede einzelne Strähne vorzunehmen, während ich den Kopf in den Nacken legte, um ihm die Sache zu erleichtern.

»Du hast unglaubliches Haar«, sagte er nach einer Weile gedankenverloren. »Es hat die Farbe geschmolzener Vollmilchschokolade. Mir läuft immer das Wasser im Mund zusammen, wenn ich es sehe.« Er hielt inne. Korrigierte sich dann:
»Wenn ich dich sehe.«

Ich hielt es nicht länger aus, öffnete meine Augen und drehte mich zu Zachary um. Er war, genau wie ich, völlig nackt und damit auf die reinste Weise schön. Es machte ihn irgendwie verletzlich, wenn er sich mir so zeigte, so ganz ohne sexuellen Hintergrund. Ich fand es sehr nobel von ihm, dass er nichts dergleichen versuchte, auch wenn ich ihm die Erregung problemlos ansehen konnte. Aber er war nun mal ein Mann, ein gut bestückter noch dazu und deshalb nahm ich es ihm nicht übel, dass er unweigerlich an Sex dachte, wenn er eine Frau nackt sah. Das machte seinen Entschluss, heute nicht mehr mit mir zu schlafen, umso bewundernswerter.

Ich nahm ihm den Duschkopf aus der Hand und befestigte ihn über uns an der Halterung.

Nun prasselte das Wasser auf uns beide herab und tauchte uns in seine wohltuende Hitze.

Ich legte meine Hände auf Zacharys Schultern und stützte meinen Kopf an seiner Brust. Als er seine Arme um mich schlang und mich an sich drückte, konnte ich nicht mehr an mich halten und schluchzte lautlos los. Er sagte nichts, tat nichts, was mich in Verlegenheit bringen könnte. Er hielt mich einfach nur fest umklammert und hüllte uns in Schweigen. Er wusste, warum ich weinte. Und er hieß es gut. Das spürte ich. Er verstand, dass ich mir den Dreck von der Seele weinen musste und bot mir seine Unterstützung dar. Die ich nur allzu gerne annahm. Er war mein Anker.

»Danke«, wisperte ich nach einer kurzen Weile und hob den Kopf, um ihm in die goldenen Augen zu sehen. Er sollte meine Dankbarkeit nicht nur hören, sondern auch sehen und fühlen können. Das war ich ihm schuldig. »Danke, dass du zurückgekommen bist und mich gerettet hast.«

Zachary schnappte nach Luft und rüttelte sanft an meinen Schultern. »Bedanke dich nicht. Ich war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Es gibt nichts, wofür du dankbar sein müsstest.« Er meinte es ernst. Er meinte das tatsächlich ernst. Ich konnte bloß den Kopf schütteln.

»Das bin ich aber, Zachary. Und werde es immer sein.« Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Lippen. Er erwiderte den Kuss zwar nicht, schloss aber die Augen. Dann sprach ich weiter: »Wieso bist du eigentlich zurückgekommen, Zach?«

Er wich meinem Blick gezielt aus. »Tja, das ist dann wohl der Teil, der mich entehrt. Oder auch nicht. Mal sehen.« Er lächelte verlegen. »Ich musste an das denken, was du heute morgen gemacht hast. Du weißt schon. Mit deinem Mund.«

Beinahe hätte ich losgelacht. Dass er plötzlich so peinlich berührt war, amüsierte mich. Ich meine, war er nicht Zachary Cole, Herzensbrecher und Sexgott? Da brachte er ein einfaches Blowjob nicht über die Lippen?
»Süß, wie du dich zierst«, sagte ich und fuhr ihm über den muskulösen Oberkörper, der sich unwillkürlich schneller hob und senkte. Meine Wirkung auf ihn war unverkennbar. Ich strahlte stolz über das ganze Gesicht.

»Jedenfalls...«, fuhr er fort. »Wollte ich mich revanchieren. Auf die eine oder andere Art. Und das will ich eigentlich immer noch.«

Nun war es an mir, glühend rot zu werden.

Er wartete keine Antwort ab, griff sich ein Handtuch und trocknete mich notdürftig ab. Anschließend sich selbst, allerdings nahm er es auch damit nicht allzu genau, sodass wir beide letztendlich nackt und alles andere als trocken aus der Dusche traten. Aber irgendwie interessierte das in dem Moment niemanden.

»Leg dich hin«, befahl er leise und sah mich auffordernd an.

»Ich dachte, wir haben keinen Sex«, keuchte ich, als ich unter Zacharys wunderbar muskulösem Körper zum Liegen kam. Der Dunkelhaarige küsste mich kurz auf die Lippen, worauf er leise »Ach, das ist doch kein richtiger Sex«, murmelte und sich mit seinem Mund einen Weg zu meiner Mitte bahnte.

»Oh, mein Gott«, wisperte ich lustvoll, als ich seine Absicht durchschaute.

Er hob kurz den Kopf und lächelte mich wissend an, worauf er sich zu mir herunterbeugte und einen keuschen Kuss auf mein Geschlecht drückte.

Die Erregung, die mich dabei erfasste, entlud sich in einem lauten Stöhnen meinerseits.

»Ich hab doch noch gar nicht richtig angefangen«, murrte er kaum hörbar und drang daraufhin mit seiner Zunge in mich ein. Er hatte das schon einmal getan. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, denn es war das erste Mal gewesen, dass ich so etwas ausprobiert hatte.

Mit Dave war es irgendwie...normaler gewesen. Um nicht zu sagen langweilig.

Aber ich hätte auch niemals geglaubt, dass ich eine so große Freude an Oralsex haben könnte.

Zacharys Zunge, rau und warm, reizte mein Geschlecht, füllte mich immer wieder bestmöglich aus, umkreiste dann meine Klitoris, leckte über meine erogensten Zonen.

Ich stöhnte ununterbrochen. Nicht, weil ich es wollte, sondern weil mein Körper meine Erregung unbedingt zum Ausdruck bringen musste. Ich spürte, wie ich feucht wurde, spürte Zacharys Lippen an den besten Stellen, fühlte seinen Daumen, der entschlossen über meine Klitoris rieb.

»Genau so, meine Schöne«, flüsterte er in gewissen Abständen, um mich um den Verstand zu bringen. »Lass mich dich lieben, Meghan.«

Und mehr brauchte ich nicht.

Ein alles verzehrender Orgasmus entlockte mir einen unbeherrschten Schrei und ließ mich erzittern. Zachary achtete gar nicht darauf, er machte unbeirrt weiter. Stülpte seine Lippen um mich und trieb mich zur bloßen Verzweiflung. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber schon wenige Augenblicke später kam ich noch zwei weitere Male.

Ich hatte das Gefühl, mein Körper würde das nicht länger mitmachen.

»Stopp«, keuchte ich völlig aufgelöst.
»Zachary, ich kann nicht mehr...«

Widerwillig, aber ziemlich selbstzufrieden, ließ er endlich von mir ab und leckte sich über die feuchten Lippen. So obszön diese Geste auch war, so scharf machte sie mich.

Ich setzte mich schweißgebadet auf und holte tief Luft. »Ich...Oh, mein Gott.« Mein Vokabular war für den Moment ausgeschöpft. Zachary erinnerte mich an die sprichwörtliche Katze, die den Kanarienvogel gefressen hatte. Aber ich war nicht in der Verfassung, etwas zu sagen. Noch nicht.

»Das war meine Revanche«, erklärte er mir ruhig, während er mich mit einem feurigen Blick bedachte. »Gern geschehen. Und jederzeit wieder.« Damit wandte er sich von mir ab und schlüpfte in seine Klamotten, die säuberlich auf der Waschmaschine gestapelt waren.

Ich schaute ihm ungläubig dabei zu. »Was ist mit dir?«

Er drehte sich zu mir und runzelte die Stirn.
»Süße, hier ging es um dich. Nur um dich. Ich halte nämlich meine Versprechen. Wir werden heute keinen Sex haben.« Mit diesen Worten zwinkerte er mir ein letztes Mal zu, worauf er das Badezimmer verließ und mich in meiner Umnebelung zurückließ.

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