Kapitel 37: Rentner

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"Äh, das ist dein Handy?", verwundert sehe ich das schwarze Smartphone in meiner Hand an, welches leider noch immer mit dem Lockscreen verziert war. "Ich dachte, es wäre das meine. Tut mir leid", versuche ich mich ungeschickt aus der Situation herauszureden, lasse es aber noch in meiner Hand liegen und sehe ihn entschuldigend aus großen Augen an, hoffe, das die Situation, in welcher sich Harry und ich erneut befinden, ihn von seinem kurzen Verlust ablenken, doch er geht mit bestimmten Schritt auf uns zu und zieht mit einem Kopfschütteln und einem entgeisterten Grinsen das dunkle Gerät aus meiner Hand.

Schmollend sehe ich ihn trotzig an, als ich plötzlich ziemlich schmerzhaft gegen den Couchtisch fiel. "Hei!", beschwere ich mich prompt und starre Harry böse ins Gesicht, der leicht außer Atem zu mir grinste herunter. "Das war dafür, dass ich ja angeblich so schnell außer Atem komme", erklärt er gelassen, während er sich schwerfällig aufrichtete und augenblicklich durch seine dunklen und lockigen Haare ging. 

"Pff", erwähne ich augenrollend und stemme mich in die Höhe, um mich nur Sekunden später wieder neben ihn zu setzen, "Sagt man einmal die Wahrheit über den verehrten Herrn Styles, ist er gleich wieder angepisst. Was kann ich dafür, dass er schon ein alter Sack ist und sich im Bett leicht überschätzt?", haue ich raus und betrachte unbeeindruckt meine kurzen Fingernägel und pulle ein wenig an der Nagelhaut herum, beobachte aber Harry, auf dessen Gesicht sich Entsetzten spiegelte, aus dem Augenwinkel, doch bevor der überhaupt irgendwas sagen konnte, fing Louis lautstark zu lachen an.

"Das hast du gerade nicht gesagt, oder?", erkundigt er sich noch einmal erstaunt und bekommst sich vor lauter Lachen nicht mehr ein, während er mich interessiert aus seinen meerblauen Augen ansieht. "Bin ich in einem Seniorenheim gelandet oder warum ist der eine sofort aus der Puste bei der kleinsten Anstrengung und der andere hört schon die Hälfte nicht mehr", rege ich mich auf, während ich theatralisch meine Hände in die Luft schmeiße, und stehe gespielt frustriert und wutentbrannt auf und stampfe rüber zur Küche, wo ich die dampfenden Kartons von dem Pizzaservice sehe. Deswegen hatte mich Harry wahrscheinlich holen wollen. Ihm sei die Störung aus meinem Schönheitsschlaf verziehen.

"Für ihre 17 Jahre ist sie ganz schön frech", höre ich hinter mir Harry entgeistert sagen, als ich gerade den Karton der obersten Pizza aufmache und meine sehe. Freudig glucksend nehme ich eines der 8 riesen Stücke heraus und während ich davon genüsslich abbeiße, drehe ich mich auf meinem Fuß um und nachdem ich runter gegessen hatte, antworte ich überheblich:"Das ist nicht frech, das ist selbstbewusst".

Ein süffisantes Grinsen ziert meine Lippen, während ich mich schwerfällig auf den schwarzen Lederhocker fallen lasse und einen genussvollen Bissen von der Pizza verschlinge, während mich beide wieder perplex über meine Schlagfertigkeit anstarrten. "Tja, wer kann, der kann", kann ich mir meinen Kommentar nicht verkneifen und beiße erneut von dem kleiner werdenden Lebensmittel in meiner Hand ab, beobachte die beiden erwachsenen Männer aber durch Adlersaugen.

"Housten, wir haben ein Problem", fassungslos lehnt Harry sich leicht nach vorne, während er sich mit seinen Ellbogen auf seinen Knien abstützte und seine Hände zu einem stummen Gebet faltete. "Ich bin Teenie", erkläre ich zufrieden mampfend, gut wissend, dass ich das Problem bin, fahre aber schnell grinsend fort:"Und ich bin ein Mädchen. Ich brauche Entertaiment, wenn mir fad ist, mache ich Sachen, die ich sonst nicht wirklich machen würde", überschlage ich knapp die Psyche eines Mädchen und schiebe mir den letzten Rest der Pizza in den Mund und angle schon nach dem nächsten Stück auf dem Tresen.

"Ach ja, Essen umfasst auch einen großen Teil meines Lebens", stelle ich noch klar und beiße wieder ein riesen Stück ab. "Waren wir auch so anstrengend in unserer Pubertät?", vernehme ich plötzlich leise Harrys frustrierte Stimme, welcher verzweifelt seinen Kopf in seinen großen, tätowierten Händen versenkte. "Es ist gut, das du dein Leben als Rentner akzeptierst. Der erste Schritt zur Heilung ist die Selbsterkenntnis", plappere ich munter weiter und beiße bei meinem immer kleiner werdenden Pizzastück erneut ab und fast augenblicklich hebt sich sein Kopf und er starrt mich verwirrt und auch leicht wütend an. 

"Ich bin kein Rentner!", empört er sich fast augenblicklich und funkelt mich aus seinen durchdringend grünen Augen wütend an und steht langsam auf, um bedrohlicher zu wirken.

"Brauchst du eigentlich Popcorn?", frage ich prompt Louis, welcher überrascht nun mich fixiert, anstatt zwischen mir und Harry wie bei einem Tennisturnier herumzustarren. "Ich? Nein, eigentlich nicht. Warum fragst du?", perplex streicht er sich über sein Kinn, auf welchem schon leichte Bartsprossen zu sehen waren und überschlägt galant sein Bein über das andere.

"Beim Film schauen ess ich gerne Popcorn mit", erkläre ich ihm und plötzlich geht ihm ein Licht auf. "Tja, man bekommt nicht jeden Tag ein solch tolles Schauspiel geboten", erklärt er schulterzuckend und lässt sich in den Sessel zurücksinken, während er seine Hände hinter dem Nacken verschränkt, und grinst mich über beide Backen strahlend an.

"Man muss dir wirklich das Maul stopfen, ich bin grad mal 23 Jahre alt", flüstert auf einmal Harry bedrohlich nahe neben mir in mein Ohr und hofft wahrscheinlich darauf, dass ich in die Luft springe, doch ich hatte schon mit einer solchen Aktion gerechnet und drehe mich freudestrahlend zu ihm hin.

"Du bist älter als ich, bist schnell aus der Puste und fragst dich, ob du in deiner Jugend auch so schlimm warst", fasse ich kurz die Fakten zusammen und ergötze mich an dem frustierten, entsetzen und verwirrten Gesicht von ihm. "Und du behauptest, du seist kein Rentner? Gib mir einen Gegenbeweis!", fordere ich ihn süffisant grinsend auf und überschlage galant ein Bein über das andere und platziere meine verschränkten Hände auf dem Knie und schaue ihn aus treuherzigen Augen mit meinem schönsten Wimpernaufschlag an.

"1 zu 0 für sie Styles", kommentierte Louis lachend, doch dies stoppte fast augenblicklich mit meinem Kommentar:"Hast du jetzt dein Hörgerät eingeschaltet, oder warum verstehst du jetzt auf einmal alles, was ich sage?", necke ich ihn und sehe ihn schaulustig an, während ich neckisch meine Augenbraue hochziehe. Von Harry kommt ein unterdrückter Lacher und als ich meinen Kopf kurz in seine Richtung lenke, kann ich wahre Anerkennung sehen.

Kurz stockt Louis der Atem und schnell setzt er sich aufrecht hin. "Anscheinend muss man dich wirklich noch erziehen", stellt er trocken fest und fixiert plötzlich Harry neben mir und mimt mit seinen Händen die Geste, als wären sie aneinander gebunden.

Verwirrt und mit einer schlimmen Vorahnung bewege ich langsam meinen Kopf in die Richtung von Harry, welcher mich mit einem vorfreudigen Grinsen fixierte. Jetzt waren die Beiden wieder die Überlegernen. Angstvoll rutsche ich ein wenig von ihm weg und mein Appetit auf das halb gegessene Pizzastück war mir auch vergangen und ich lies es deswegen auch ungeachtet auf den sauberen, dunklen Tresen fallen.

"Tja, eigentlich hatten wir ja gesagt, wir würden das Spielzimmer meiden, aber wenn du so ein böses Kitten bist, müssen wir ihm ja fast einen Besuch abstatten", lässt auf einmal Harry die Bombe platzen, und bevor ich überhaupt noch 'Mip' sagen konnte, schlossen sich die weichen Plüschhandviecher erneut um meine Handgelenke....

Ok, ich bin komisch drauf xD Und ich soll schlafen gehen :) Aber ich war motiviert und ich wollte euch nicht noch länger warten lassen xD

Hoffe, euch gefällt das komische Kapitel ;) Wenn nicht, sagts mir einfach, ich schreib dann ein neues, weil das da über mir ist ja wirklich nicht gaaaanz normal xD

Tja, ich geh schlafen 

Eure 1cer0ses

X-Faktor- Die Chance meines LebensWhere stories live. Discover now