Platsch! Küsse ich mit dem Gesicht voraus den Boden und wäre das nicht genug, fällt als Decke auch noch mein Koffer auf mich.
"Urgh!", schnaufe ich platt von meiner Bruchlandung und ziehe mich langsam unter dem schweren Ding hervor, als urplötzlich die schwere Last von mir runtergehoben wurde. Verwundert renke ich mir mein Genick aus und sehe ins grinsende Gesicht von Louis, welcher prahlerisch seine Muskeln zur Schau stellte. Neben ihm der leicht gebeugte Harry, welcher verwundert auf mich herabblickt.
Ich stemme mich ächzend in die Höhe und entreiße dem posenden Mann vor mir mein wertvolles Gepäckstück und marschiere schnurrstracks durch die nicht weit entfernte geöffnete Tür, schnappe mir im Vorübergehen auch noch den Käfig, welcher durch den Sturz in den Blumenbeeten gelandet war, und als ich drinnen zu stehen kam, sah ich die zwei Älteren, welche mir verdutzt und einer von beiden auch ein wenig verletzt hinterher sahen, wobei der Andere mit weit von sich gestreckten Arm dastand, deutete ich ihnen, dass sie rein kommen sollen, was sie dann auch machten.
Neugierig blicke ich mich im Flur um. Er war geräumig und sehr hell gehalten. Auf der linken Seite gingen zwei Türen im hinteren Teil weg und im vorderen Teil, indem ich mich gerade neugierig umsah, war ein großer Durchgang und dahinter befand sich ein geräumiges Wohnzimmer und weiter hinten im Raum schloss eine kleine Küche an. Auf der rechten Seite ging die Treppe weg zum Obergeschoss und weiter hinten auch noch einmal drei Türen, welcher enger standen, als wie auf der linken Seite.
Anerkennend pfiff ich durch die Zähne, ließ mein Gepäck achtlos im Flur stehen, als ich mich in den Raum zu meiner linken traute, noch immer meinen Arm genau wie Harry weit von mir gestreckt. Langsam schlenderte ich über das helle Holzparkett zu der beigen Couch und ließ meine Finger über das geriffelte Leder gleiten, betrachtete die Kästen an der gegenüberliegenden Wand und staunte, wie groß ein Fernseher sein konnte. Bewundernd schlenderte ich noch ein wenig um die Couch und musterte kurz die Gegenstände, welche verstreut herumlagen, begab mich dann aber in Richtung Küche, um diese genauer unter die Lupe zu nehmen.
Planlos öffne ich die größten Türchen der Küche, bis ich endlich das richtige gefunden habe. "Was machst du am Kühlschrank?", ertönt plötzlich nach langem schweigenden Beobachten und geduldigem Hinterhertrotten hinter mir die raue Stimme von Harry, welcher verwundert skeptisch eine Augenbraue in der Höhe zog.
"Falls ich hungrig werde, und dies ist oft der Fall, muss ich wissen, wo es was zu essen gibt", erkläre ich nüchtern und öffne mit Vorfreude die Tür, doch was dahinter ist, lässt mein freudiges Lächeln verschwinden. Es war nichts dahinter.
Ungläubig drehe ich mich mit Schwung um und deute anklagend auf das leere Gerät vor mir, bevor ich zu sprechen beginne. "Dein Ernst? Du hast wahrscheinlich für längere Zeit, hoffentlich nur für eine Woche, aber das ist trotzdem viel zu lange, einen Gast und du hast nichts ordentliches zu beißen bei dir im Haus? Von was lebst du? Luft und Liebe?", tadle ich den imaginären Inhalt in seinem Kühlgerät.
"Ähhh" "Japp, er lebt nur von Luft und Liebe. Hin und wieder trinkt er auch mal was, aber prinzipiell nur von Luft und Liebe", feixt Louis herum, erhält dafür aber einen wenig freundschaftlichen Stups in die Seite von Harry, welcher ihn böse anstiert.
"Tja, ich hab halt vergessen, dass ich noch einkaufen gehen sollte", verlegen kratzt er sich über sein rasiertes Kinn, "aber das werde ich jetzt dann machen", versucht er seinen Foppa wieder gut zu machen. Lahm nicke ich und schließe die Tür wieder, um den Stromgebrauch nicht unnötig in die Höhe zu treiben.
"Ah, jetzt macht er auch schon das, was Prinzesschen anschafft!", kann Louis sein vorlautes Maul nicht halten und jetzt bekam er schon von beiden Seiten einen ordentlichen Puffer. "Hei! Ich hab ja nicht mal was gemacht!", empört er sich grinsend, schiebt auch noch seine Unterlippe keck hervor, kann sich aber das Grinsen nicht verkneifen.
"Jaja, schicken wir sie mal lieber ins Bett", verkündet Harry genervt von der kindischen Art seiner Begleiter und geht prompt raus aus der Küche und schleift mich somit ziemlich unsanft mit.
"Aber das Ding kommt schon weg, wenn ich schlafe?", versuche ich noch einmal das Einverständnis zu holen, "Ich bewege mich relativ viel im Schlaf, hin und wieder räume ich auch das Zimmer auf", versuche ich ihm schon mal Angst zu machen, dass ich wirklich frei gelassen gehöre. Ich hatte nämlich schon einen guten Plan und der funktioniert nur, wenn ich alleine bin.
"Du schlafwandelst!?!", alamiert dreht sich Harry schwungvoll um und ich wäre fast ihn in rein gelaufen. "Mach ich auch immer, mitten auf der Treppe stehen bleiben", murre ich leise, "Ja ich schlafwandle gerne mal, aber lieber rede ich im Schlaf. Ist unterhaltsamer", versuche ich ihn zu beruhigen und schiebe ihn weiter nach oben, doch er stemmt sich gegen die Treppenstufen und hält sich krampfhaft an dem Geländer fest.
"Also muss ich keine Angst haben, dass du plötzlich unten in der Küche sitzt und das Dschungelbuch singst?", versichert er sich mit einer Augenbraue in der Höhe. "Äh ja?", verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und schüttle meinen Kopf, als plötzlich Louis schmollende Stimme empört aufbegehrt: "Das hab ich nur einmal gemacht!". Verwundert drehe ich mich um und deute auf ihn, als ich leicht entgeistert aber auch belustigt zu Sprechen beginne:"Du singst mitten in der Nacht 'Das Dschungelbuch'? Da bin ich ja noch heilig, wenn ich Matheformeln durchpauke!", stelle ich glücklich fest. "Tja, kann man nichts machen, auch wenn ich meine Version vom Schlafwandeln besser finde als Formeln auswendig zu lernen", stellt Louis leicht beschämt aber grinsend fest, als sich plötzlich Harry wieder in Bewegung setzte.
Ich war nicht heiß drauf, erneut den Boden zu küssen, vor allem, wenn es sich um eine Treppe handelte, und drehte mich schnell um, um ihm folgen zu können.
"Louis, was denkst du, sollten wir sie zu ihrem Schutz eventuell einsperren?", ertönt auf einmal Harrys raue Stimme, so als wäre es etwas alltägliches, mich einzusperren.
Ok, ich breche hier nochmal kurz ab, das Gespräch was folgen wird, könnte etwas länger werden, aber ich verspreche nichts :)
Hoffe euch gefällt das Kapitel :) Und ein fettes Dankeschön an die fast 1.5K reads o.O DANKE!!!Eure 1cer0ses
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X-Faktor- Die Chance meines Lebens
HumorAlex befindet sich gerade auf Schüleraustausch und obwohl dieser in wenigen Wochen enden wird, wird sie von ihren Freunden durch eine Wette dazu verdonnert, bei X-Faktor teilzunehmen, wo sie auch relativ erfolgreich ist, doch als ihr Schüleraustausc...