4. Kapitel

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Mein Herz rast noch immer. Immer wieder sehe ich zu ihm, doch er starrt an mir vorbei. Frustrierend. "Styles, Wahrheit oder Pflicht?", fragt Nico und nimmt einen Schluck von dem Vodka. "Pflicht.", sage ich mit fester Stimme. "Okay, ex den Rest hier raus." Er hält mir die Flasche Vodka hin, in der noch ein Viertel ist. Ich zögere. Mein Highlight war ein Schluck Rotwein, aber da war ich 12 und mein Vater wollte mir nur zeigen, wie ekelig Alkohol ist.

Gerade, als ich nach der Flasche greifen will, reißt sie Louis weg und setzt sie an seine Lippen. Nico stöhnt. "Kannst du nicht einmal ohne Alkohol, Tommo?" Kopfschüttelnd drückt er sie mir in die Hand. Sie ist leer. Ich verberge mein Lächeln und stelle sie weg. Louis zwinkert mir zu und leckt sich schon wieder über die Lippen. Der Geruch des Vodkas reicht bis zu mir, als er Daylson seine Pflichtaufgabe nennt. Er wird immer lockerer. Nach dem Kuss war er so ruhig.

Nach einer weiteren Runde landet der Flaschenhals wieder vor mir und ich halte die Luft an, da Daylson mich fragen wird. Er hat Grace und Mike gerade auf den Balkon geschickt und sie musste ihm einen Blowjob geben.

Aus einem mir unerklärlichen Grund antworte ich aber trotzdem mit Pflicht. Und ich sehe das Schmunzeln auf Louis' Lippen.

"Alles klar, nach eurem Hollywood reifem Kuss würde ich sagen, dass du mit Louis in unser Zimmer rüber gehst und das ganze einfach etwas vertieft!"

Sofort sehe ich weg und werde wieder tief rot. Nervös schiebe ich meine Brille zurecht und schlucke. Das kann ich nicht, das will er sicher nicht. Doch bevor ich noch länger an mir zweifle, erscheint eine Hand vor meinem Gesicht. Es ist Louis. "Kommst du jetzt oder was?", fragt er nur und ich nehme seine Hilfe schnell an. Nico pfeift uns noch hinterher.

Das Zimmer ist direkt neben an. Es ist größer als meines, es hat mehr Betten.
Louis macht nur eine Nachttischlampe an und zieht die Vorhänge zu. Ich bleibe an der geschlossenen Tür stehen und trete nervös von einem Bein auf das andere. Was wird jetzt passieren?

Louis dreht sich zu mir und grinst amüsiert. "Keine Sorge, ich tu dir schon nichts.", sagt er leise und wirft sich auf's Bett. Dann klopft er neben sich. Langsam lasse ich mich neben ihm nieder und Louis lacht leise. "So schüchtern ..." Seine Hand liegt plötzlich auf meinem Oberschenkel und ich kralle mich in der Bettdecke fest. Alleine diese simple Berührung ...

Er beugt sich zu mir rüber und nimmt mir die große Brille von der Nase. Ohne ihr kann ich noch immer gut sehen, sie ist einfach nur da, um mich zu verstecken. Bisher hat es auch ganz gut funktioniert. Bis jetzt.

Louis hat mich gefunden.

Er bleibt mir so nah, klettert auf meinen Schoß und ich vergesse zu atmen. Er ist so unglaublich nah! Ich weiß gar nicht wohin mit meinen großen Händen, also kralle ich sie noch tiefer in die Decke. Louis hat dieses dauerhafte Grinsen auf den Lippen. Er hebt mein Kinn und sieht mir in die Augen. "Weißt du eigentlich wie scharf ich auf dich bin?", fragt er leise, bevor seine Hüften sich langsam beginnen zu kreisen. Sofort zieht ein merkwürdiges Gefühl durch meinen Unterleib. Ich lege beide Hände auf seine Oberschenkel. Nicht, weil es mir gefällt, sondern weil ich es nicht möchte. Ich kann das nicht. Nicht hier, nicht jetzt. Ich weiß nicht, warum Louis es macht. Bestimmt ist es der Alkohol. Ich kann den bissigen Vodka immer noch riechen. Auch, wenn es nicht schlimm riecht, ich weiß, dass ich morgen bei Tageslicht als der Vollidiot da stehe. So wie immer.

"Entspannt dich, es ist alles gut.", versichert der Ältere mir und beginnt meine Hose aufzuknöpfen. Ich hole tief Luft. "Nein.", sage ich wackelig. Louis hebt den Blick. "Nein?" Ich schüttle den Kopf. "Ich möchte das nicht. Lass uns zurück gehen. Ich muss schlafen." Louis zieht die Brauen zusammen. "Erst verpasst du mir einen Ständer und jetzt willst du dich verpissen?!" Er wird laut. Ich zucke zusammen. "T-tut mir leid.", murmelt er leise.

Dann öffnet er meine Krawatte und nimmt sie ab. Ich lasse es widerwillig zu und beobachte ihn. Seine Wangen sind gerötet. Meine sicher auch. Ohne etwas zu sagen nimmt er meine Hände zusammen und bindet das Stück Stoff darum herum. Ich sehe ihm verwirrt zu. Was wird das?

Erst als er meine Handgelenke samt der Krawatte hinter meinem Kopf am Bettgestell befestigt hat, geht mir ein riesiges, aber verzweifeltes Licht auf.

Louis setzt sich auf mir auf und sieht auf mich hinunter. Ich liege unter ihm. Hilflos. Meine einzige Möglichkeit wäre es zu schreien. Aber dann müsste ich vermutlich die Highschool wechseln. Und das in den letzten Wochen ...

"Louis, mach mich los.", sage ich leise und starre ihn mit weit aufgerissenen Augen an. "Sag meinen Namen nochmal ...", schnurrt er und leckt sich abermals über die Lippen. Verdammt, ich will seine Lippen...

"Vertrau mir einfach, es wird das beste, das Highlight in deinem kläglichen Leben." Seine Worte tun weh, aber er hat ja recht. Ich habe das Gefühl, dass alles, was er mit mir machen würde, besser ist als alles, was in meinem Leben bisher passiert ist.

Nun zieht er mir die Hose schließlich doch runter und ich winde mich etwas, da ich mich mehr als schäme.
Louis' Augen werden dunkel, seine Pupille nimmt beinahe die gesamte Iris ein. "Fuck ...", knurrt er und streicht mit seinen Händen meine Oberschenkel auf und ab. Ich werfe den Kopf zur Seite und beiße mir in den Oberarm, um nicht zu winseln. Es ist so ... intensiv.

"Moment mal ... hast du etwa ..." Ungeduldig reißt er mein weißes, langärmeliges Hemd auf und keucht. "D-du bist tätowiert?!" Es klingt so entsetzt, dass ich mich nicht traue etwas zu sagen. Mit seinen Fingern fährt er über die Schwalben, den Schmetterling (A/N: Oder doch Motte?) und schließlich unten über die Fahnblätter. Ich atme zu flach, aber ich kann nicht anders. "Harry, mein Gott ich ...", stottert er, seine Hände ballen sich zu Fäuste, als er meinen Körper bewundert. "Du bist wunderschön.", flüstert er und beugt sich hinab. Seine strubbeligen Haare versperren mir die Sicht, aber Sekunden später spüre ich seine Lippen und seine Zunge auf meiner Haut. Zwischen meinen Beinen beginnt es mittlerweile zu schmerzen.
Was macht er nur mit mir?

Highschool SMUT × Larry {COMPLETE}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt