"Louis, bitte sag mir, dass ich mich nur verhört habe", flehe ich leise und glotze noch immer entgeistert Harry an, welcher sich plötzlich seiner Aussage bewusst wird und mich auch jäh genauso blöd zurückstarrt.
"Äh, tja, das wollte ich dir eigentlich gerade erklären, aber Harry war schon ein bisschen schneller", versucht er die Wogen zu glätten. Perplex wechselt mein bescheuerter Blick zu Louis und langsam öffnet sich mein Mundwerk und lahm hebt sich mein Finger in Richtung Harry, als ich fassungslos antworte:"Ich soll bei dem wohnen? Ihr habt keine Ahnung wie viele Millionen auf dem Konto, bringt es aber nicht zusammen, ein Hotelzimmer für mich zu buchen".
Ratlos sinkt meine Hand wieder an meine Seite und ich schüttle stumm meinen Kopf, verwundert über so viel Inkompetenz. "Wir brauchen für dich eine Art Bodyguard, da du sehr gerne abhauen würdest, und das können wir uns nicht leisten, jetzt wo wir gesehen hast, dass du nicht mal schlecht bist im Abhauen und deswegen werden wir dich bei Harry unterbringen", am Ende des Satzes grinst er wieder wie ein Honigkuchenpferd.
"Cool", antworte ich auf einmal beeindruckt und grinse beide in meiner Verzweiflung breit an. "Du... Du bist uns nicht mehr böse, weil wir dich bei Harry unterbringen?", fängt Louis auf einmal stutzig zu reden an. Breit grinse ich ihn an und fahre ironisch fort:"Ich bekomme einen Babysitter, nicht vergessen, Harry Styles ist der Babysitter, und dass, weil ich unter akuter Fluchtgefahr stehe", beeindruckt nicke ich mit dem Kopf, richte dann aber wieder meine Aufmerksamkeit auf die zwei Menschen vor mir. "Das wird mir niemand glauben".
"Harry ist kein Babysitter, er ist nur dein Aufpasser!", versucht Louis sich aus dem Schlammassel herauszureden, doch er zieht die Schlinge über seinem Kopf nur noch mehr zu. "Aufpasser, Bodyguard oder Babysitter, mir doch egal, Österreich wird er mir nicht ersetzten können", gebe ich leise schnaufend zu und setzte mich traurig wieder auf meinen Koffer und hebe King auf meine Füße und streichle ihren Hals.
"Oh, comon Darling, so schlimm ist es nun auch wieder nicht", höre ich auf einmal die angenehme Stimme von Louis, welcher mich auch plötzlich in den Arm nahm und tröstend meine Schulter tätschelte. Jäh überwältigen mich meine Gefühle und mir läuft eine Träne über meine Wange, als mir bewusst wurde, dass ich keine Chance hatte, noch nach Österreich zu kommen, ohne dabei nicht aus der Show zu fliegen, was Louis und Co. nicht so schnell zulassen würden, aber schnell drücke ich mein Gesicht in Louis Schulter, damit nicht jeder mit an sehen muss, wie ich wie ein kleines Kind anfange zu Heulen, nur weil ich nicht nach Hause durfte und jetzt bei einem der Mädchenschwärme unseres Jahrhunderts wohnen durfte.
"Sweatheart?", höre ich auf einmal Louis besorgte Stimme und er drückt mich leicht von sich weg, doch als er sieht, dass ich weine, schließt er mich sofort wieder in seine Arme und legt vorsichtig sein Kinn auf meinen Schädel, welchen er liebevoll mit einer Hand hält und fährt beruhigend mit der anderen Hand über meinen Rücken, wobei er immer irgendwelche beruhigende Sätze sprach, die ich aber durch meine Schluchzer nicht verstehen konnte.
Langsam ebbte mein Weinen ab und ich befreite mich von Louis' liebevoller Umarmung und suchte in einer meiner Taschen nach einem Taschentuch, als plötzlich eins vor mir in der Luft schwebte. Verwundert starre ich es an, wandere aber dann mit meinem Blick weiter nach oben, wo es mir ein verlegen drein schauender Harry es mir anbot.
Dankend nehme ich es an und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. "Darling, es tut uns wirklich leid, aber wir können dich nicht einfach so heim schicken", versucht Louis vorsichtig meinen Gefühlsausbruch von vorhin anzusprechen. Enttäuscht halte ich in meiner Bewegung inne und kämpfe wieder mit den Tränen, und ich schaffe es sogar sie zurückzuhalten.
"Wirklich nicht?", kommt es brüchig und wenig hoffnungsvoll über meine Lippen, auf welchen ich das Salz der Tränen spürte, doch Louis schüttelt entschuldigend seinen Kopf. "Was soll man dann auch noch dagegen machen...", gebe ich jetzt auf und stehe wieder von meinem Koffer auf, halbwegs motiviert, irgendwas zu tun. "Ich ruf nur noch kurz zu Hause an, dass ich doch noch etwas länger bleiben werde", erkläre ich ihnen kurz. "Alleine", setze ich mit Nachdruck nach, als ich merke, dass mir Harry folgen will. Verunsichert sieht der zu Louis, welcher nickt, und mir somit meine Privatsphäre zuteilt.
Dankend nicke ich auch knapp und verschwinde um den nächsten Pfeiler, wo ich dann auch wieder mein Handy einschalte, und danach kurz meine Schwester anrufe, um ihr zu sagen, dass ich später als geplant ankommen würde, doch ich hatte einen neuen Plan.
Schnell war das Gespräch beendet, aber ich blieb noch etwas hinter meinem Pfeiler versteckt, denn mein Vorhaben musste geheim bleiben. Vorsichtig luge ich um die massive Säule, doch ich sehe beide noch bei meinem Koffer, wo sie sich angeregt unterhalten. Gut so. Schleunigst öffne ich den Internetexplorer und gehe auf die Seite der Flug-Airline und ein wohliges Gefühl macht sich in mir breit, als ich sehe, dass der nächste Flug nach München, welcher der nächstgelegene Flughafen war, schon in einer halben Stunde geht.
Skeptisch blicke ich wieder über meine Schulter, doch sie redeten immer noch angeregt miteinander. So schnell würden sie mich auch nicht vermissen, Gespräche mit der Familie dauern für normal ja auch länger.
Die Gunst meiner Stunde witternd, drücke ich auf den Kaufenbutton neben dem Ticket und als ich das Formular gerade fertig ausgefüllt hatte, ertönt auch schon die Durchsage, dass der Flug nach München in einer viertel Stunde gehen würde.
Zügig verstaue ich mein Handy in meiner Hosentasche und blicke noch einmal aufmerksam über meine Schulter, doch beide sahen nicht her, sie waren noch immer zu vertieft in ihrer Unterhaltung. Leise sprinte ich auf den Check-In, welcher keine 20 Meter von dem Pfeiler entfernt war, zu und stelle mich in die Schlange, welche kürzer als beim ersten Mal war.
Immer wieder drehe ich mich prüfend zu den beiden Ahnungslosen um, doch noch hatten sie nichts von meinem neuen Plan in Erfahrung gebracht. Gerade als ich mein Handy entsperrte, da ich die nächste sein würde, hörte ich jäh die schrille Stimme von Louis.
"Harry, ich glaub sie ist uns entwischt!", tönt laut die viel zu hohe Stimme von ihm zu mir rüber und vorsichtig luge ich zu dem Pfeiler, und wahrlich, dort stehen Louis und Harry, welche ziemlich ratlos drum herumgehen. "Louis, sie ist da drüben! Beim Check-In!", dringt plötzlich aber Harrys Stimme zu mir rüber, doch Gott sei Dank, war ich schon bei der nett lächelnden Frau angekommen, welche nach einem prüfenden Blick auf mein hell erleuchtetes Display, mich auch schon durchwinkte.
Panisch sprinte ich fast die paar Meter zu dem Drehkreuz, doch ich erreiche es, ohne irgendwie zurückgerissen zu werden. Freudig lachend purzel ich fast dadurch und kann mir nicht verkneifen zurückzuschauen und beiden, welche ziemlich bedröpelt drein schauten, die Zunge rauszurecken.
"Munich I am coming!", schreie ich fast vor Glück platzend und winke ihnen verträumt zu, doch ihr Gesichtsausdruck macht mich stutzig. Warum lachten die zwei Hornochsen?
See ya later alligator ^^,
Eure 1cer0ses
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X-Faktor- Die Chance meines Lebens
HumorAlex befindet sich gerade auf Schüleraustausch und obwohl dieser in wenigen Wochen enden wird, wird sie von ihren Freunden durch eine Wette dazu verdonnert, bei X-Faktor teilzunehmen, wo sie auch relativ erfolgreich ist, doch als ihr Schüleraustausc...