Ich stehe, genauso wie er, einfach nur da. Wir starren uns an, niemand bewegt sich. Ich hoffe dass er den Streit zwischen mir und meinem Vater nicht mitbekommen hat, ich hoffe dass er nicht gehört hat, was meine Familie über mich denkt. Es könnte alles kaputt machen. Der Ruf meined Vater, seiner Firma, der Familie. Alles könnte kaputt gehen und ich wäre schuld. Ich wäre schuld weil ich eine Schande für die Familie bin. Ich alleine.
Schnell schließe ich mein Fenster und ziehe die Vorhänge zu. Mit meinem Laptop und Kopfhörern lege ich mich in mein Bett, verstecke mich schon fast. Ich verstecke mich vor meinem Vater und der Realität.
Als es klingelt ignoriere ich es. Mum oder Dad werden schon öffnen. Als es dann aber wieder klingelt und irgendwann zu einem Sturmklingeln ausartet, steige ich mühsam aus meinem Bett und gehe die Treppen nach unten. Die Lichter sind alle ausgeschalten, sie haben es nicht einmal für nötig empfunden, mir zu sagen, dass sie gehen.
Als ich die Türklinke nach unten drücke, wird die Tür direkt geöffnet und aus Reflex gehe ich einen Schritt zurück.
Harry steht mit besorgtem Gesichtsausdruck vor mir, kommt direkt auf mich zu, nimmt mein Gesicht in seine Hände und dreht meinen Kopf nach links, dann nach rechts und sieht mir dann in die Augen.
Bewegungslos lasse ich es über mich ergehen, bevor er mich an meinen Schultern an sich zieht und mich gegen seine Brust drückt. Erleichtert atmet er aus, streicht über meinen Rücken und meine Schultern.
"Alles in Ordnung?", frage ich ihn, lache unsicher. Langsam lässt er mich los, sieht mich ungläubig an. "Ich musste sehen, ob es dir gut geht? Hat er dir wehgetan?", er hält jetzt meine Hand in seiner, seine Augen verlassen mein Gesicht für keine Sekunde.
Langsam schüttele ich den Kopf. Physisch nicht, nein. Aber Psychisch, doch da das ständig passiert, denke ich darüber nicht mehr nach, ich bin es gewohnt.
"Du kannst dir nicht vorstellen was für sorgen ich mir gemacht habe als ich das Geschrei gehört habe.", erneut legt er seine Arme um mich, eher um sich selbst zu beruhigen als mich. Mit seinem Fuß kickt er die Türe, die noch immer offen stand, zu. Vorsichtig lege such ich jetzt meine Arme um ihn. Seinen Schultermuskeln sind hart unter dem dünnen Jackett, das er trägt.
Meine Arme erstarren, ich schlage meine Augen auf, ich höre auf zu atmen und höre mein eigenes Herz pumpen, als ich seinen Atem an meinem Hals spüre. "Ich habe mir wirklich sorgen gemacht.", murmelt er und ich spüre jede Bewegung seiner Lippen, bevor er diese an meinen Hals legt.
"Harry.", meine Stimme ist nur mehr ein flüstern, meine Hände wandern an seine Brust, ich will ihn wegdrücken.
"Tammy.", sein Atem prallt erneut auf meine ohnehin schon erhitzte Haut. Seine Hände auf meinen Hüften, seine Lippen mittlerweile an meinem Kiefer. Ich lehne meinen Kopf etwas nach rechts, lasse ihn tun obwohl mein Kopf sagt, dass ich es unterbinden soll.
Ich höre mein Herz gegen meine Brust schlagen, spüre Gänsehaut auf meinen Armen und ein angenehmes prickeln in mir.
Harry geht langsam vorwärts, schiebt mich dabei nacv hinten, bis ich mit meinen Kniekehlen sie Sofalehne berühre. Kein einziges Mal entfernt er dabei seine Lippen von meinem Hals.
In diesem Moment hat mein Gehirn keinerlei Kontrolle mehr über meinen Körper. Obwohl ich mir selbst sage, dass ich ihn sofort von mir wegdrücken soll, dass er mich nicht so berühren soll, mag mein Körper was er tut. Ich mag was er tut.
Vorsichtig lässt er mich aufs Sofa fallen, stützt sich mit seinen Armen und Knien ab um nicht komplett auf mir zu liegen.
"Wir sollten das nicht tun.", murmele ich, drehe meinen Kopf auf die Seite um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen.
"Was? Das?", er fährt über die nackte Haut an meiner Hüfte, schiebt mein Shirt leicht nach oben. Ich schlucke, versuche mich zusammen zu reissen.
"Oder das?", wieder legt er deine Lippen an meine Hals.
"Oder das?", er saugt leicht an der Stelle, leckt über die weiche Haut und beschert mir erneut eine Gänsehaut.
"Oder vielleicht doch das?", seine Lippen wandern über meinen Kiefer und meine Wange, hinterlassen federleichte Küsse auf ihrem Weg.
Er legt seine Lippen auf meinen Mundwinkel, lächelt leicht als er bemerkt, dass ich mein Gesicht etwas mehr in seine Richtung drehe. Die grünen Augen durchbohren mich, das schmunzeln in seinem Gesicht wird immer größer als er meinen sich verschnellernden Herzschlag spürt, vernutlich sogar hören kann.
Als er dann mit seine Lippen nur noch knapp über meinen schwebt, sie nur noch ein paar millimeter voneinander entfernt sind, werfe ich alle meine Gedanken über Bord.
In diesem Moment ist es mir egal, dass er mein Chef ist, es ist mir egal, dass mein vater mir den privaten Kontakt verboten hat, mir ist egal, dass ich ihm gesagr habe, dass ich will, dass er mich in ruhe lässt. Es ist mir alles egal und als sich unsere Lippen treffen, ist es als würde die Welt kurz stehen bleiben.
Seine freie Hand wandert an meinen Kopf, hebt mein Kinn leicht an, mit der anderen stützt er sich daneben ab. Meine Hände fahren über seine Brust, über die angespannten Muskeln bis hin zu seinen Schultern. Mit seiner Zunge fährt er über meine Unterlippe, drückt sie leicht dagegen, bis ich ihr Einlass gewähre.
Ich atme entspannt aus als wir uns voneinander lösen. Seine Haare hat er zu einem Dutt gebunden, mit meinen Fingern fahre ich über sein Gesicht, wir sind uns so nah. Ich fahre über seinen Kiefer, über seine Schläfe zu seiner Stirn, lege dann meine Hand an deine Wange, mit meinem Daumen streiche ich über die geröteten Lippen. Ein Lächeln breitet sich auf diesen aus, zwei tiefe Grübchen bilden sich an seinen Wangen und als ich auch über diese streiche, lässt er sich halb auf, halb neben mich fallen und versteckt sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
"Wenn meine Eltern dich hier sehen, werfen sie mich entweder raus oder ich bekomme Lebenslangen Hausarrest.", scherze ich, doch es ist klar, dass sie es nicht tolerieren würden.
"Deswegen habe ich extra gewartet bis sie zu dieser komischen Firmafeier gefahren sind.", er spielt mit meine Haarsträhnen, liegt noch immer neben mir. Es ist komisch hier zu liegen, mit ihm. Aber im Moment würde ich nirgends anders sein wollen.
"Welche Firmenfeier?", wieso weiß Harry wo meine Eltern sind, und ich nicht?
"Auf der, auf der ich auch sein sollte.", sagt er ganz ruhig, ohne jeglichen Stress in seiner Stimme. Deswegen ist er wahrscheinlich auch so schick angezogen.
"Wieso bist du dann hier wenn du dort sein musst. Harry das ist bestimmt wichtig.", meine Stimme überschlägt sich fast. Firmenfeiern mit wichtigeb Gästen, sind immer wichtig. Meistens geht es um viel Geld, über das mit viel Alkohol gefeiert wird.
"Tammy.", brummt er, lacht dann leicht und legt seinen Kopf wieder auf meiner Schulter ab.
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Memories | H.S.
FanfictionEine typische Story in der Harry ein CEO ist, Tammy bei ihm angestellt wird und die beiden sich ineinander verlieben. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht ist alles nur eine Show aber vielleicht ist es auch wirklich Liebe.