44. High School Library

                                    

                                          
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FROHES NEUES JAHR meine lieben Reader :D 

                          
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In der Beacon Hills High School treffen wir in der nahezu leeren Schulbücherei – ja auch die High School hat eine eigene Bücherei und nicht gerade eine kleine - auf das restliche Rudel, das fast vollständig ist. Nur McCalls Schoßhündchen und seine kleine, großmäulige Wolfsfreundin sind nirgends zu sehen. Aber wahrscheinlich schlecken sie sich gerade in irgendeiner Besenkammer gegenseitig ab. Junge Liebe und so sein Mist. 
                          
Aber dafür scheinen die restlichen Jugendlichen bereits über die neusten Ereignisse informiert sein, was mich erstaunt. Immerhin habe ich McCall im Loft gerade mal für fünf Minuten aus den Augen gelassen, weil ich um einiges schneller die Treppen hinunter gelaufen bin, als er. Doch scheinbar hat diese kurze Zeit gereicht um das Rudel auf den neusten Stand zu bringen.  
                          
„Also wir müssen jetzt jedes einzelne Jahrgangsbuch durchschauen. Aber am meisten interessieren uns die Abschlussjahre um 1995 herum. Das müssten ungefähr die Jahre gewesen sein als Ravens Mutter und der Unbekannte, Crowley, hier auf die Schule gegangen und ihren Abschluss gemacht haben!" richtet McCall sich jetzt mit einer gesenkten Stimme an seine kleinen Freunde, um ihnen den, von mir aufgegebenen, Abreitsauftrag zu erklären. Wie erwartet wiederspricht ihm keiner – was bei meiner Wenigkeit wahrscheinlich nicht der Fall gewesen wäre. Doch jetzt geben sie vereinzelt ein kurzes Nicken von sich um ihr Einverständnis zum Ausdruck zu bringen. „Gut. Dann machen wir uns jetzt an die Arbeit. Wir müssen bis heute Abend etwas über diesen Dreckskerl haben!" sagt McCall scheinbar motiviert und klatscht kurz und lautlos in die Hände. Anschließend dreht er sich von mir und dem restlichen Rudel weg und nimmt eins der – von uns beiden – schon zurechtgelegten Jahrbücher, die in diese Zeitspanne fallen.
                          
Sofort folgen die Anderen seinem Beispiel und nehmen eins der Bücher. Anschließend lassen sie sich alle zusammen – das heißt der Rotschopf, Miss Außerkontrolle, Stilinski und Liams bester Freund Mason – an dem nächstbesten Tisch nieder, während ich mich innerlich schon nach einer anderen Sitzmöglichkeit umschaue. Immerhin möchte ich so wenig Zeit wie möglich mit dem Rudel verbringen, damit nicht noch so etwas wie Freundschaft zwischen uns entsteht. Gleichzeitig möchte ich ja auch noch unbemerkt Informationen über Peter Hale rausfinden, da ja auch er ein Schüler der High School war...und vielleicht kann ich mich ja sogar unbemerkt herausschleichen und mich in der Schule nach dem Familien Tresor umschauen. Zu mindestens dann, wenn die Suche in den Jahrgangsbüchern kein Erfolg mit sich bringt.   
                          
Doch bevor ich einen geeigneten Platz gefunden habe, wendet sich McCall mit einer leisen Stimme an mich: „Du bist heute Abend dabei, oder?" Kurz mustere ich ihn mit zusammengekniffen Augen, bevor ich simple mit einem 'Nein' antworte. Immerhin habe ich damit gerechnet, dass McCall bereits von meinen Absichten – Beacon Hills noch heute zu verlassen – weiß oder es zu mindestens ahnt. Doch jetzt ist es McCall, der die Augenbrauen leicht zusammenzieht und mich mit kritisch mustert. „Nein? Es war doch dein Plan, dem Unbekannten entgegen zu treten!" sagt er jetzt leise, um die restlichen Schüler in der Bibliothek nicht zu stören. Trotzdem spricht er mit einer eindrücklichen Stimme, um seine Autorität zu beweisen. 
                          
„Der Deal war, dass ich euch den Anrufer ausliefere und das habe ich, in dem ich euch von dem Treffen erzählt habe...und das wiederrum heißt, dass jeder von uns beiden seinen Part soweit erfüllt hat, weshalb ich, sobald wir hier fertig sind, aus Beacon Hills verschwinden werde. Immerhin wartet dort draußen noch irgendwo Peter Hale auf mich!" erkläre ich jetzt mit einer kühlen Stimme, während ich McCall emotionslos mustere. Auch wenn ich genau weiß, dass ihm meine Worte bestimmt nicht gefallen werden. Trotzdem halte ich mein Vorhaben – sie zu hintergehen und schon jetzt etwas über Peter Hale herauszufinden – vorerst geheim. Immerhin ist es mein Ass im Ärmel, während McCall und das restliche Rudel noch immer denken, dass ich ihnen wenigstens noch helfen werde, eine Schwachstelle an dem Unbekannten zu finden.  
                          
„Dein Vater möchte aber dich und nach all' dem was ich bisher über ihn weiß, bin ich auch davon überzeugt, dass er sich nicht einfach so hintergehen lässt. Er wird heute Abend erst sichergehen, dass du da bist, bevor er sich zu erkennen gibt und das wiederrum würde deinen Part im Deal als unabgeschlossen werten lassen!" erwidert McCall standhaft und mit verschränkten Armen, weshalb ich nicht anders kann als ihn mit einer Mischung aus Überraschung und ehrlicher Bewunderung zu mustern. Er hat doch tatsächlich gelernt, dass man nicht auf mein Gewissen bauen sollte, sondern dass Drohungen und solche warnenden Hinweise um einiges besser funktionierten, um mich zurück in die Reihen zu weisen. 
                          
„Du musst mir schon etwas mehr geben!" sage ich jetzt herausfordernd, während ich meine Stimme noch immer gesenkt halte. Doch nicht etwa um den restlichen Rudel unser kleines Streitgespräch zu verheimlichen – ich meine, die sind mir in ihren kleinen Nebenrollen vollkommen egal – sondern um die restlichen Schüler nicht auf uns aufmerksam zu machen. Wer weiß, ob der Unbekannte nicht auch noch irgendwelche Spitzel in meiner Umgebung versteckt hält. 
                          
„Gut. Wie klingt eine Erweiterung des Deals?! Du hilfst uns dabei, dass der Unbekannten heute Abend auch wirklich in der Bank auftaucht. Das heißt, dass du heute Abend dabei sein musst. Im Gegenzug höre ich mich etwas genauer um und versuche für dich den exakten Aufenthaltsort von Peter Hale herauszufinden!" schlägt McCall jetzt mit einer geschäftlichen Stimme vor und kritisch mustere ich den wahren Alpha. 
                          
Hatte er gerade tatsächlich die Initiative ergriffen und mit mir, unseren Deal neu ausgehandelt, wobei er sogar in Kauf nimmt, dass ich Peter Hale endlich in meine Finger bekomme und ihm wahrscheinlich sehr-sehr-seeeeehr wehtue?!
                          
Kurz starren wir uns einfach nur gegenseitig an, bevor ich selbstbewusst klarstelle: „Okay ich komme heute Abend mit. Aber sobald irgendjemand auftaucht, der auch nur Ansatzweise auf das Profil dieses Typen passt, bin ich raus. Dann verschwinde ich einfach und was dir und deinem Rudel dann noch passiert, ist mir vollkommen egal. Hauptsache du stirbst nicht, denn sonst würde das den kompletten Deal zerstören und ich müsste deiner kleinen Familie etwas sehr Schlimmes antun und das wäre ja Schade. Immerhin erschien mir deine Mutter ja so nett!" 
 Nach meinen drohenden Worten liefern wir uns wieder ein kurzes Blickduell, bei dem ich McCalls Zweifel sehen kann. Zwar scheint er meine Hilfe dringend zu brauchen um den Unbekannten zu stellen und seinen kleinen Freund zu retten – zu mindestens ist er davon schwer überzeugt – trotzdem scheint ihm nicht ganz wohl bei meinem Vorschlag zu sein. Immerhin habe ich ihn und seiner Familie mit meinen Worten gerade gedroht, während die Tatsache, dass ich so schnell wie möglich aus der Schusslinie verschwinden werde, ihn scheinbar nicht geheuer ist. 
                          
Er scheint keine halben Sachen zu mögen. 
                          
Trotzdem gibt er jetzt ein kurzes, nachgebendes Nicken von sich. 
                          
„Aber wenn du uns auf irgendeine Weise versuchst über das Ohr zu hauen, dann wirst du nicht mehr genug Zeit haben um einfach zu verschwinden!" kündigt McCall jetzt drohend an, bevor er sich von mir wegdreht und sich zu seinen Freunden gesellt, die unser Gespräch wahrscheinlich belauscht haben. Zu mindestens werfen sie sich alle gegenseitig diese verdächtigen Blicke zu. Doch anstatt mich weiter darum zu kümmern, nehme ich das letzte, herumliegende, Jahrbuch und suche mir einen freien Tisch, der so weit wie möglich von der sozialen Welt entfernt ist und mir die Möglichkeit gibt, unbemerkt das Jahresbuch nach Peter Hale abzusuchen.     
                          
Denn mein Plan – so schnellwie möglich aus Beacon Hills zu verschwinden, steht immer noch.