"Fällt es eigentlich nicht langsam auf, wenn wir ständig fehlen? Ihr seid zwar neu, doch ich bin schon länger hier und hab nie gefehlt!"
"Als ob du nie krank warst."
"Ja, doch, war ich...ach, ihr wisst was ich meine!"
Wir waren gerade auf dem Weg zum Altersheim und Sofia jammerte uns einen vor. Sie hatte echt noch keine Ahnung wie es war, ein richtiger Spion zu sein. Oder einer in Ausbildung."Die Mission ist halt wichtiger als Gedichtsanalysen!", meinte ich langsam genervt.
"Für dich vielleicht! Und eigentlich ist es ja auch eure Mission und ich hab nichts damit zu tun!"
"Na dann, wenn dir Gedichtsanalysen wichtiger sind, bitte, kannst ja zurück fahren. Wir zwingen dich nicht mitzumachen", sagte ich bloß und sah sie abwartend an. Ich sagte das, was ich gerade dachte, denn ich beschwichtigte nicht gern Dinge. Manchmal war es riskant, aber da ich wusste wie Sofia drauf war, machte ich mir keine Sorgen. Sie hatte noch keine Ausbildung wie Leo oder ich. Sie wusste, sie würde irgendwann anfangen, deswegen war es so aufregend für sie, jetzt schon mit uns mitzugehen.
"Ja..ne...jetzt bin ich schon hier und...es ist ja eigentlich ganz cool und macht auch Spaß und so..."
"Besser als Gedichtsanalysen ist es auf jeden Fall", meinte ich schulterzuckend.
"Schön, dass ihr das geklärt habt, Ladys. Wir müssen jetzt nämlich aussteigen", wendete Leonardo ein.
Wir stiegen also aus dem Bus. Es war eigentlich Frühling, doch wir hatten das berühmt berüchtigte Aprilwetter. In der Sonne war es relativ warm und auszuhalten, doch der Wind, der ständig wehte, war kalt. Wenn nicht so viel blühen würde, könnte man glatt denken, es wäre Herbst.
Ich verschränkte Leonardos Hand mit meiner und er tat unsere Hände in seine Jackentasche. Meine linke Hand tat ich in meine eigene. Es war komisch so herumzulaufen, doch ich genoss es."Also, wie sieht der Plan genau aus, Alex?", fragte Sofia.
"Wir gehen rein, sagen Hey! Wir wollten in den Keller zur Schlachtkammer! Wir müssen uns dort verstecken und die Kameras austellen. Nicht wundern! Und tue dann das, was wir besprochen hatten."
Ihr Blick war genial. Sie war echt verwirrt. "Was!?"
Ich grinste und Leonardo musste leicht lachen, bis ich sagte: "Ach quatsch! Wir suchen den Hintereingang. Es gibt angeblich einen, der auch direkt in den Keller führt, aber wo er genau ist weiß ich nicht. Den werden wir suchen, finden und benutzen. Logisch, oder?" Ich sah zu ihr rüber. Sie dachte kurz über meine Worte nach und nickte anschließend.Mittlerweile waren wir angekommen, doch anstatt den Haupteingang zu nehmen, gingen wir am Gebäude entlang. Es führte ein Weg direkt daran vorbei in den Garten. Wir durchquerten diesen und kamen an einem Anbau an.
"Ich wusste gar nicht, dass das Altersheim einen Anbau hat", runzelte Leo die Stirn.
"Geht mir genauso", fügte Sofia hinzu.
"Na dann schauen wir uns das doch mal an", sagte ich enthusiastisch.
"Oh nein", murmelte Leo leise und ich drückte seine Hand einmal kurz.
"Ich bin deine Freundin. Du solltest mich unterstützen", schmunzelte ich.
"Ich kann dich eh nicht aufhalten, also, gehen wir", seufzte er. Ich lächelte zufrieden.Am Anbau gab es Fenster, diese waren aber sehr weit oben und man konnte sie selbst mit einer Räuberleiter nicht erreichen.
"Warum bringt man Fenster so weit oben an?", fragte Sofia. Uff...man merkte, dass sie ein Neuling war.
"Damit andere nicht sehen, was darin vorgeht", antwortete Leo und verdrehte kaum merklich die Augen.
"In einem Altersheim?" Sie schien nicht sehr überzeugt.
"Darum bin ich dafür, dass wir gucken gehen, denn nur so kann man es herausfinden", warf ich ein. Ich zog Leonardo hinter mir her, weil die beiden heute sonst gar nicht mehr in die Gänge kommen würden.
Ich sah eine Art kleinen Hinterhof mit einer Mauer drum herum. Ich stellte mich vor die Mauer und sagte: "Hilf mir mal, bitte." Leonardo stellte sich hinter mich und ich winkelte mein linkes Bein an. Er packte es und auf Drei drückte ich mich mit meinem rechten Bein vom Boden ab und Leo half mir, indem er mich hochdrückte. Ich griff nach dem oberen Rand der Mauer und kletterte hinauf. Geschafft! Ich sah mich ein wenig um. Mülltonnen in allen Größen und Farben, Kartons, Kisten und...pinke Müllsäcke!? War Lilli Fee etwa hier?"Was siehst du? Irgendetwas besonderes?", fragte Leo nach.
Ich sah eine Tür, die ins Gebäude führte und man konnte auch ein wenig in die Fenster schauen, doch ich war zu klein. Ich musste mich auf die Mauer stellen. Vorsichtig versuchte ich nicht abzurutschen, als ich erst einen Fuß aufsetzte, dann das andere angewinkelte Bein langsam auch hinstellte, als ich mich aufrichtete. Ich zitterte ein wenig und wackelte ganz schön, da diese Mauer echt nicht die breiteste war und dazu ziemlich hoch. Der Wind machte die ganze Sache auch nicht einfacher. Mit meiner Höhenangst brauchte ich gar nicht erst anfangen."Was machst du denn!? Bist du lebensmüde!?", rief mir Sofia zu. Ich drehte mich vorsichtig zum Gebäude und versuchte durch die Fenster zu spähen.
"Ich bin nicht lebensmüde. Bloß Spionin."
"Fast das selbe!", kommentierte sie.
"Sei vorsichtig! Komm lieber runter!", meinte nun auch Leo. Man, wie die nerven konnten!
"Ihr könnt ruhig damit aufhören, ich tu eh nicht das, was ihr sagt. Sorry Leute, aber ich habe eine Mission zu erfüllen und muss zu Ergebnissen kommen. Guten Ergebnissen!" Ich hörte bloß ein Seufzen von beiden. Wenigstens waren sie jetzt still. Leo tat nur so, als wäre es ihm nicht so wichtig, dabei wusste ich, dass es ihm genauso wichtig war wie mir, diese Mission zu erfüllen.Ich schaute durch die Fenster, so gut es ging. Ich sah irgendwelche Geräte und Regale mit vielen Gläsern darin oder sowas in der Art.
"Leute, hier ist eine Tür. Ich kann nicht genau erkennen, was sich darin befindet. Wir sollten reingehen, die Halle scheint leer zu sein."
"Wie sollen wir bitte rüber kommen?", fragte Sofia.
"Eh...drüber klettern? Was ist das für 'ne Frage!", meinte ich verwirrt.
"Witzbold! Leonardo könnte mich vielleicht hoch heben, so wie dich, aber wie kommt er dann hoch?" Stimmt. Zum Hochspringen war die Mauer zu hoch. Ich sah kurz wieder in den Hof und hatte eine Idee.
"Das kriegen wir hin. Ich hab eine Idee!", sagte ich und sprang von der Mauer in diesen kleinen Hinterhof. Sofort hörte ich Sofia. Die war heute aber auch extrem nervös und nervig.
"Was machst du denn schon wieder, Alex!?"
"Bleib locker!" Ich ging zu den Kisten und nahm mir zwei. Dann begab ich mich dorthin zurück, wo ich runtergesprungen war. "Achtung! Ihr solltet zur Seite gehen!", rief ich. Dann warf ich erste eine, dann die andere Kiste locker rüber.Haha...witzig!
Es sah bestimmt so aus, als würde ich ein Walross werfen, denn die Kisten waren echt nicht so leicht und die Mauer viel zu hoch, meiner Meinung nach.
Sofia schrie kurz auf.
"Ich sagte doch Achtung!", meinte ich nur und strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
"Da habt ihr was zum Klettern und jetzt beeilt euch mal! Ich guck' schonmal nach der Tür!" Ich lief zu dieser und sah mir das Schloss an. Sah nicht so aus, als wäre dort eine Alarmanlage angebracht. Vielleicht von Innen? Egal, no risk, no fun! Hehe.
Ich drückte die Klinke runter und...siehe da! Sie war weder abgeschlossen, noch war ein Alarm zu hören. Ich drehte mich zu meinen Freunden, die mittlerweile auch über die Mauer geklettert waren und sagte: "Immer nach euch!"Sie traten in die Halle und ich folgte ihnen, nachdem ich dir Tür leise geschlossen hatte. Es gab echt überall Geräte, von denen ich nicht wusste, wozu man sie benutzte. Ich sah mir die Regal mit den ganzen Flüssigkeiten an. Viele Gläser waren aber auch leer.
"Was ist das alles?", fragte Leo und nahm ein Glas in die Hand, um sich eine grün-bläuliche Flüssigkeit besser anzusehen. Ich nahm mir eins mit einer rötlichen Flüssigkeit und sah mir die Etikette an.
"Das ist so klein geschrieben, dass kann man doch nur mit einer Lupe lesen!", beschwerte ich mich und stellte es zurück, da ich gerade keine Lupe hatte.
"Ich weiß zwar nicht, was sich in diesen Gläsern befindet, aber es ist doch schon merkwürdig, dass es hier keinen Alarm gibt und die Tür einfach offen war. Findet ihr nicht?", meinte Sofia.
"Und die Kameras sind auch entweder sehr gut versteckt oder gar nicht vorhanden, was sehr merkwürdig ist", sagte ich.
"Irgendwas stimmt hier nicht", beendete Leo unseren Gedankengang.
"Ganz recht! Und zwar seid ihr definitiv am falschen Ort!", hörten wir jemanden sagen.
Sofort spürte ich, wie mich jemand von hinten packte und ein Messer vor mein Gesicht hielt.
"Wer bedroht hier jetzt wen, huh?", fragte ich genervt.
"Tja, liebe Alexandra. Deinen Mut und Wissensdrang in allen Ehren, aber du kannst dich schon mal von deiner kleinen Freundin und deinem Freund verabschieden", meinte diese Person, die mir nur allzu bekannt war.
Ich wisperte: "Blöder Lauch!"
"Dummer Käse!", antwortete er nur fies grinsend.Wieso passierte sowas immer mir?
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Undercover
Teen FictionIch habe schon immer von so einer Mission geträumt. Ich wurde für diese Mission ausgebildet. Ich habe nie so eine Mission erwartet. Ich darf die Organisation und meine Eltern nicht enttäuschen. Ich werde es schaffen. Ich MUSS es schaffen. Alexandr...