Eine gute halbe Stunde später erreiche ich mein nächstes Ziel. Es ist das nahezu abgebrannte Hale-Haus, von dem mir meine Mutter ein paar Mal erzählt hat. Ein Wunder, dass es nach all den Jahren noch immer in mitten des Waldes steht und nicht schon längst abgerissen wurde. Schon mit einem Blick habe ich die Lage eingeschätzt. Keine Bewohner und wahrscheinlich kaum bis keine neugierigen Besucher. Zufrieden über meinen neu gefundenen Schlafplatz, stelle ich mein Motorrad seitlich des Hauses ab, sodass es auf den ersten Blick sichtgeschützt ist. Anschließend steige ich selbstbewusst die zwei Treppenstufen auf die Veranda hinauf und öffne mit einer kräftigen Handbewegung die unverschlossene Haustüre. Sofort steigt mir ein modriger Geruch in die Nase und durch meinen geschärften Geruchssinn, nehme ich sogar noch den schwachen Geruch von verbrannten Holz und stickigen Rauch wahr.
Ich bin noch nie in diesem Haus gewesenen, auch wenn meine Mutter seit ihrer Geburt hier gelebt hat. Denn seit dem ich mich erinnern kann, hat sie mich vor allen versteckt gehalten. Nur Matty habe ich regelmäßig zu Gesicht bekommen. Deshalb auch unsere gute Beziehung zueinander. Als das Hale Haus anschließend durch die Hand einer Jägerfamilie in Flammen aufging, hatte meine Mutter mich gepackt und mich aus Beacon Hills weggeschleppt. Deshalb habe ich weder Derek noch seine Schwester Cora jemals zu Gesicht bekommen. Jedoch hat mir meine Mutter sehr viel über die Beiden erzählt. Deshalb fühlt es sich so an, als würde ich sie kennen. Außerdem habe ich genug Bilder von den beiden Geschwistern gesehen, um ihren Namen und den Erzählungen meiner Mutter Gesichter zuordnen zu können.
Trotzdem habe ich das Haus noch nie von innen zu sehen bekommen. Weder im früheren, unbeschädigten Zustand, noch in dem jetzigen. Deshalb muss ich mir erst einmal einen Überblick über das Haus beschaffen und die möglichen Ein- und Ausgänge überprüfen, genauso wie die möglichen Angriffsflächen. Deshalb stelle ich meine Reisetasche unachtsam am Fuß der scheinbar unbeschädigten Treppe ab, bevor ich nach links durch den Durchbruch gehe und dort das erste Zimmer betrete.
Es scheint früher das Wohnzimmer gewesen zu sein. Heute ist es nur noch ein nahezu leerer Raum, der mit Trümmern bestückt ist. Ein kurzer Rundblick reicht mir aus, um mir einen Überblick über den Raum zu schaffen. Drei Fenster sind in die Wände eingebaut, die das Zimmer umschließen. Sie wären mit dem Durchbruch die einzigen Eintrittsmöglichkeiten in dieses Zimmers. Sonst könnte man nur noch von oben in das frühere Wohnzimmer eintreten und das auch nur, wenn man ein paar der verkohlten Bretter zerbricht. Nach meinem ersten Rundblick, verlasse ich das große Zimmer wieder und betrete das Gegenüberliegende. Dessen frühere Funktion kann man nicht mehr erkennen. Weder stehen hier Möbeln, noch sind hier irgendwelche Überreste von den vorigen Bewohnern. Stattdessen liegen hier noch mehr angebrannte Trümmer und versperren somit nahezu jeglichen Weg in das Innere des Raumes. Ohne mir die Mühe zu machen, das Zimmer vollständig zu betreten, werfe ich einfach einen kurzen Blick durch den Teil des Raumes, den ich problemlos überschauen kann. Wieder drei Fenster und wieder der Durchbruch, der zurück in den Gang führt. Scheinbar sind die beiden Räume ähnlich beziehungsweise gleich aufgebaut. Somit gibt es auch hier nur diese vier Möglichen für ein unbemerktes Eintreten. Jedoch kann ich das Eintreten von oben diesen Raum ganz ausschließen, da ich von dem äußeren Blick weiß, dass auf dieser Seite das Haus im ersten Stockwerk kaum beschädigt wurde. Somit müsste über diesem Zimmer mindestens ein weiteres sein.
Mit schnellen Schritten erklimme ich die knarrende Treppe, wobei ich meine Reisetasche gleich mitnehme. Oben bleibe ich auf der letzten Treppenstufe stehen und werfe einen abschätzenden Blick nach rechts und links. Der Gang nach rechts führt zu drei Zimmertüren, die allesamt geschlossen sind. Der Gang nach links dagegen führt einmal neben der Treppe entlang nach hinten und umschließt somit gleichzeitig die gegenüberliegende Wand, die ebenfalls mit drei Türen ausgestattet ist. Alle diese Türen sind, bis auf eine, ebenfalls geschlossen. Jedoch kann ich durch die eine, geöffnete und zum Teil aus den Angel gehobene, Türe den abgebrannten Teil des Hauses sehen. Scheinbar ist das ganze linke obere Stockwerk vollkommen durch die Flammen zerstört wurden. Zu mindestens sieht es in diesem Moment so aus.
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Black Boots [Teen Wolf FF]
Fanfiction'Wer bist du?' 'Unwichtig' 'Was willst du hier?' 'Rache. Rache für den Tod meiner Mutter' Meine Name ist Raven Cooper und meine Geschichte beginnt in Beacon Hills, Kalifornien. Doch nicht etwa weil ich hier auf McCall und sein Rudel traf oder e...