Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen als ich irgendwas an meiner Wange spüre. Ich bewege meinen Kopf leicht doch es wiederholt sich nur an meinem Oberarm.
Ich blinzel ein paar mal um mich an die Helligkeit zu gewöhnen und mir fällt auf, dass in diesem Raum nur eine einzige Nachttischlampe brennt. Ich schaue hoch und entdecke Jakes Gesicht. Er sieht mich einfach nur an. "Hey, hab ich dich geweckt?" fragt er leise. Ich fahre mir mit einer Hand durch mein Gesicht und schaue aus dem Fenster. Es ist dunkel.
"Wie spät ist es?" frage ich immer noch schläfrig nach. "Kurz vor zehn. Bleibst du über Nacht?" Ich schüttel den Kopf und setze mich auf. "Ich muss nach Hause." murmel ich und suche meine Klamotten zusammen. "Rheena, nur wegen diesem Freundschaftplus- Ding heißt es nicht dass du bei mir nicht schlafen darfst." Ich ziehe mir mein Top wieder an und drehe mich dann zu ihm um seine Boxershorts auf das Bett zu werfen. "Darum geht es doch gar nicht." seufze ich und schlüpfe in meine kurze Hose. Jake zieht sich unter der Bettdecke seine Boxer an und erhebt sich dann. "Okay." antwortet er schlicht. Überrascht schaue ich ihm dabei zu wie er sein T-shirt aufhebt. "Du fragst nicht nach dem Grund?" frage ihn ihn deshalb. Er zieht sich ebenfalls ein T-shirt über und schüttelt den Kopf. "Es ist deine Sache." antwortet er und sieht mir in die Augen. Ich muss sachte lächeln. "Danke." flüstere ich fast und komme um das Bett als er die Tür öffnet. Er lächelt sanft zurück und nickt Richtung Flur. "Na los."
Wir steigen die Treppe runter und ich ziehe mir unten meine Schuhe wieder an. "Danke dass ich hier bleiben konnte." murmel ich zum Abschied als ich mich nach draußen begebe. "Die Tür steht jederzeit offen für dich." seufzt er und lehnt sich mit verschränkten Armen gegen die Tür. Ich nicke als ich es zur Kenntnis genommen habe und senke kurz meinen Blick bevor ich ihm wieder in die Augen sehe. Ich hole meine Schlüssel raus und drehe mich um doch direkt danach wende ich mich doch nochmal zu ihm um.
Ich öffne meinen Mund um etwas zu sagen aber es kommt kein Wort raus. Jake sieht es und legt den Kopf leicht schräg. "Wir sehen und, Parker." verabschiede ich mich dann entgültig und gehe auf meinen Wagen zu."Romeo, ich bin wieder zuhause." flüstere ich als ich sein Zimmer betrete. Er liegt auf seinem Bett mit seinem Handy in der Hand. "Tut mir leid, dass ich so lange weg war. Ich weiß du wolltest eigentlich noch zu Iván." Er zuckt gelangweilt mit den Schultern. "Hatte sich eh erledigt. Iván ist krank." Ich nicke und lehne mich gegen die Tür. "Wie geht es Thamia?" Er seufzt. "Sie musste nicht mehr spucken und schläft jetzt. Ich glaube ihr geht es besser." Wieder zuckt er nur dessinteressiert mit den Schultern. "Du hast gehört was Elsie gesagt hat oder?" Frage ich ihn zögernd. Er sieht mich wieder an. "Es war nicht zu überhören." Ich senke meinen Blick. "Tut mir leid." murmel ich und stelle mich wieder auffrecht hin. "Gute Nacht." verabschiede ich mich von meinem Bruder und schließe seine Tür wieder.
Kurz schaue ich auch nochmal bei Thamia ins Zimmer rein aber da ist schon alles abgedunkelt, weshalb ich gleich wieder verschwinde.Es ist Montag und ich verspüre stark das Bedürfnis mal wieder alle Menschen um mich herum umzubringen. Selbst meine besten Freunde schaffen es mich ohne wirklich etwas zu tun, wütend zu machen.
Ich massiere mir am Anfang der zweiten Pause meine Schläfen und schließe meine Augen für einen Moment. "Du siehst scheiße aus." kommt es plötzlich von Jennifer die aus einem anderen Kurs auf mich zugeht. "Ich fühl' mich auch scheiße." antworte ich ihr genervt und gehe mit ihr zu unseren Spinden.
"Wie gehts Thami?" fragt sie als sie ihren Spind öffnet und ihre Bücher drin verstaut. Ich seufze müde. "Thamia hat mich das Wochenende ganz schön auf Trapp gehalten aber sie ist heute wieder im Kindergarten. Nie wieder lasse ich sie im Krankenhaus etwas essen." schüttel ich immer noch etwas verärgert darüber den Kopf. Jennifer schnauft nur kurz und schaut dann auf ihr Handy. "Du hör mal.." fange ich an und schließe mein Spind ehe ich mich gegen lehne. "Meinst du Sergio lässt mich wieder arbeiten?" Nicht wirklich überrascht schaut sie zu mir auf. "Du weißt doch dass er nur darauf wartet dass du dich meldest. Wir haben dort so viele inkompetente Mitarbeiter, er wird froh sein wenn du ihm wieder unter die Arme greifst." Erleichtert nicke ich. Im Hintergrund sehe ich Taylor und Zoé, dicht gefolgt von Daniel der vom Gelache des Paares eindeutig genervt scheint, auf uns zu kommen. "Du solltest aber wissen -" weiter kommt Jennifer nicht da ich ihr einen signalisierenden Blick zu werfe und mit einem "Erzähl es mir später." verschwinde.
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Tell Me All Your Secrets
Teen FictionRheena wird von ihren Freunden oft als emotionales Wrack bezeichnet. Ein gespenstisch Schiff was vor vielen Jahren mit all seinen Passagieren unter gegangen ist. Von einer kaputten Familie, einer Gang die ihr vor zwei Jahren fast ihr Leben kostete...