Als ich am nächsten morgen meine Augen aufschlug, erwartete ich schreckliche Schmerzen, jedoch war da nichts, außer das kleine drücken auf meiner Brust.
Es erinnerte mich an ihn, so würde es wahrscheinlich immer seien.
Lächelnd dachte ich an die gestrige Nacht zurück und fragte mich, wie ich nach Hause gekommen war.
Leichter Geruch von Erdbeeren stieg in mein Nase und ich drehte mich zur Seite, vollkommen schockiert starrte ich die Person vor mir an.Auf seinen vollen Lippen lag ein spitzbübisches Grinsen und sein dunkles Haar war vollkommen vom Winde verweht.
Er wollte anscheinend etwas sagen, jedoch hielt ich ihm schnell den Mund zu. Elijah würde ihn umbringen wenn er auch nur einen Ton hören sollte.
Leise stand ich auf und schloß meine Tür ab, ehe ich nachgesehen hatte ob jemand Zuhause war. Gedankenverloren stellte ich mich wieder in mein Zimmer und stellte erst jetzt fest, dass ich wie ein Zombie aussah.
Meine Haare standen in alle Richtungen ab, wo mein Eyeliner war, wollte ich gar nicht wissen und mein Körper steckte in einem kurzen Shirt. Auf meinem Bett standen frische Erdbeeren, die in weißer und dunkler Schokolade überzogen waren. "Was machst du hier?" stellte ich nach tausend Jahren endlich die entscheidende Frage. Seine Augen hypnotisierten mich, brachten mich in eine andere Welt.
Er war nicht diese Art schön, wie jeder schön seien konnte. Nein, das würde ihm keineswegs gerecht werden. Blake war außergewöhnlich, er passte nicht dazu und gerade deshalb gehörte er dazu.
"Ich schulde dir noch ein Frühstück." sagte er als wäre es das normalste der Welt. Da ich nicht wusste was ich sagen sollte, schnappte ich mir meine schwarze Hose, die rumlag und zog sie an, ich wollte nicht unbedingt halbnackt vor ihm rumlaufen.
Vorsichtig setzte ich mich auf mein Bett und nahm die Schale in meine Hände. Selbstverständlich entschied ich mich für die Erdbeere mit weißer Schokolade und biss glücklich rein. Ganz ehrlich gab es einen Menschen auf dieser Welt der Früchte mit Schokolade nicht leiden konnte? Ich war sowieso immer dabei, sobald es etwas essbares gab.
"Willst du mich noch länger anschweigen?" fragte er und ich schluckte hastig meine Erdbeere runter. "Was soll ich dir denn sagen? Danke das du in mein Haus eingebrochen bist, mich zu Tode erschreckt hast, fast riskiert hast das mein Bruder dich erwischt und umbringt?" fragte diesmal ich und sah ihm durchdringlich an.
"Du hast meine fantastischen Erdbeeren vergessen." antwortete er und wieder lag dieses Grinsen auf seinem Gesicht. Langsam aber sicher fraß es tiefe Löcher in mein Inneres und ich konnte nichts dagegen tun. Wie wehrte man sich gegen jemanden, den man so sehr wollte?
"Hör auf mich so an zu sehen." hauchte er und keine Sekunde später zog er mich auf die Beine. Langsam liefen wir zum Fenster und ich sprang ohne mir weiter Gedanken zu machen, ich hatte weder meinen Schlüssel, noch mein Handy, nichtmal meine Zigaretten hatte ich geschnappt, jedoch spielte das neben ihm keine Rolle. Sogar das Elijah uns sehen könnte war mir für diesen, einen, kurzen Moment egal.
"Wo laufen wir hin?" fragte ich, nachdem er mich mittlerweile seit einer halben Stunde durch die Gegend zog. In meinem Haar hingen kleine Äste, da wir immer weiter nach oben liefen. "Wir sind gleich da." gab er nur kurz von sich und zog mich weiter.
Abrupt blieb er jedoch stehen und ich erblickte einen Abgrund kurz vor ihm, von hier konnte man die ganze Stadt sehen. Es war nicht wie meine kleine Mauer, das hier war gigantisch und jeden langen Weg wert. Es war leider noch hell, trotzdem absolut wunderschön, ich dachte darüber nach, wie viele Menschen wohl von diesem Ort wussten. Mein Augen starrten nur in die Ferne, nahmen alles unter die Luppe und nach längerem betrachten, sah ich ihn lächelnd an. "Es ist wunderschön." flüsterte ich, hatte Angst hier zu laut reden zu können, selbst zu laut atmen konnte diesen kleinen, perfekten Moment zerstören.
"Ist es." antwortete er und wir setzten uns auf den kalten Steinboden. Es spielte keine Rolle das es hier dreckig war, das ich frohr weil ich keine Jacke mitgenommen hatte, er war hier, bei mir.
Seine Finger suchten geschickt nach etwas in der Jackentasche und schon zog er eine Zigarettenschachtel heraus. Wie selbstverständlich, zog er zwei heraus und drückte eine zwischen meine Lippen. Ich starrte ihn einfach an, verlor mich in seinem dichten Haar, in seinen kalten Augen, in seinen Lippen, von denen ich nur zu gut wusste, wie warm sie waren.
Langsam blickte ich weg, nahm sein Feuerzeug entgegen und bließ den ersten Rauch aus, wie immer flog er durch die Luft und verschwand.
"Das mit uns kann nicht so weiter gehen." sagte er gelassen und starrte mit seinen Augen in meine.
Ich versuche wie immer eine Emotion zu finden, irgendetwas das auf Gefühle hinweisen würde, jedoch traf ich nur auf Kälte. "Du sprichst in Rätseln." hauchte ich nur und dachte an Mason, das selbe hatte er vor paar Tagen zu mir gesagt.
"Ich meine dass wir das mit uns beenden werden, ich bin in einer festen Beziehung mit Scarlett." sagte er erneut entspannt, als würde er mir damit nicht mein Herz rausreißen. Was hatte sie, was ich nicht habe? Ja sie war schön und ja jede kleinste Sache machte sie irgendwie perfekt.
Verdammte scheiße ich würde mich jetzt sicher nicht mit der Barbie vergleichen, ich war Ruby und wenn Ruby ihm nicht ausreichte, dann konnte nicht mal mein dummes, kleines Herz etwas daran ändern. "Du kannst nichts beenden, was nicht angefangen hat zu existieren." sagte diesmal ich und versuchte genau so entspannt und gelangweilt wie er zu klingen, leider gelang es mir nicht und da verstand ich, was er mir damals so wichtiges sagen wollte, jedoch konnte ich mir nicht erklären warum er mir in dieser einen Nacht, dann so nah gekommen war.
So meine lieben, neues Kapitel und neue Einblicke. Ich hoffe es gefällt euch und ihr lasst mir wie immer ein paar Kommentare da, dann kommt das nächste Kapitel bestimmt schnell. 🙈❤️
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Shameless
General FictionMüde blies ich den Rauch in die kalte Nachtluft, die letzten Schlücke meines Energy Drinks vermischten sich mit dem Tabak Geschmack auf meiner Zunge. Ich hatte das Gefühl dass machte mich aus, wie lächerlich und gleichzeitig witzig. Ein fast 18 jähr...