hurting #53

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Bei jeder seiner Berührungen zucke ich zusammen und schluchze auf. Er tut mir weh und seine Hände sind kalt und hart. Er ist nicht wie Alex.

Irgendwer muss doch kommen... Irgendwer muss mir helfen und mich retten vor Josh. Ich habe so Angst, dass das jetzt passiert.

Immer mehr Tränen tropfen von meinen Wangen herunter. Er zieht mir jetzt meine Strumpfhose brutal aus und schubst mich dann wieder auf den Boden. Jetzt gleich ist es so weit...

"Jetzt kann dich keiner mehr retten.", zischt er, während er sich an meiner Unterwäsche zu schaffen macht. Alles, was ich noch habe. Und jetzt bin ich ihm schutzlos ausgeliefert.

Ich sehe, wie er sich über die Unterlippe leckt, während er meinen völlig nackten Körper giereig mustert. Ich versuche, mich irgendwie wegzudrehen oder zu bewegen, aber das gelingt mir nicht.

"Lass mich einfach in Ruhe.", versuche ich es noch einmal, aber natürlich lacht er nur.

"Jetzt erst recht nicht.", sagt er, während er mich mit einer Hand festhält und sich mit der anderen an seiner eigenen Hose zu schaffen macht. Ich schließe meine Augen. Ich habe keine Chance. Ich muss das jetzt über mich ergehen lassen und darauf warten, dass es vorbei ist.

"Tu nicht so. Du willst es doch auch." zischt er und einen Moment später spüre ich ihn zwischen meinen Beinen.

"Wie... wie kannst d-du nur so w-was sagen?", frage ich schluchzend, aber er lacht nur und dringt hart in mich ein. Ich schreie vor Schmerz auf.

Jetzt ist es geschehen. Das, wovor ich mich so lange gefürchtet habe. Jetzt ist keiner gekommen um mir zu helfen. Ich schreie, aber niemand hört meine Schreie.

"Josh! Bitte, lass das!", schreie ich, aber wieder lacht er nur. Es tut so weh. Und er ist nicht Alex. Alex war so sanft und vorsichtig, ganz anders als Josh, der sich nicht dafür interessiert.

Ich versuche, die Schmerzen über mich ergehen zu lassen, aber das ist fast unmöglich. Doch in diesem Moment höre ich, wie die Tür geöffnet wird. Es ist kurz still, doch dann rennt jemand auf uns zu und eine Sekunde später wird Josh von mir weggerissen und Alex beugt sich über mich.

Ich vergrabe mein Gesicht in seinem T-shirt und schluchze laut, während er mir immer wieder über den Kopf streicht. Ich spüre, dass sein Körper angespannt ist. Einige Sekunden später zieht er meine Unterwäsche an sich heran und zieht sie mir an, dann schluchze ich wieder in mein T-shirt.

Ich merke, dass noch jemand anders hier ist, denn irgendwer ist gerade mit Josh beschäftigt. Alex löst sich kurz von mir und zieht sich sein T-shirt über den Kopf, um es mir überzuziehen.

"Es tut mir so Leid.", flüstert er und drückt meinen Kopf an seine Brust. Dann legt er einen Arm unter meinen Rücken und den anderen unter meine Knie und hebt mich hoch. Er trägt mich aus der Halle und ich sehe, dass Ethan und Oliver mit Josh fertig geworden sind. Sie kommen schnell auf uns zu.

Alex trägt mich aus der Halle durch die Flure und ich drücke mein Gesicht wieder an seine Brust.

Als Alex vor seiner Zimmertür steht, höre ich, wie jemand nach Luft schnappt und dann auf uns zu rennt.

"Was... was ist passiert?", höre ich Lucys panische Stimme.

"Josh... Er, er hat sie...", murmelt Alex und legt mich auf dem Bett ab.

"Oh mein Gott...", flüstert Lucy und deckt mich zu. Alex gibt mir einen Kuss auf die Stirn und legt seine Hand auf meine Wange. Ich weine immer noch und hoffe einfach, dass ich jetzt so schnell wie möglich einschlafe.

"Wir müssen sie zur Ärztin bringen.", flüstert Oliver.

"Ich... will da nicht hin.", murmele ich.

"Sie hat Recht, Emma.", sagt Alex. "Ich bringe dich jetzt dahin."

Ich habe Angst davor. Was soll ich denn sagen? Ich wurde vergewaltigt? Und dann weiß es bald die ganze Schule? Ich umklammere Alex' Hand, während Ethan zum Kleiderschrank geht und eine von seinen Jogginghosen hervorzieht, die Alex mir anzieht, bevor er mich hochhebt und aus dem Zimmer geht.

"Geht ihr mal, Jungs. Wir... kommen jetzt alleine klar.", sagt Alex und Oliver und Ethan nicken verständnisvoll, während Alex mich durch das Schloss zum Krankenzimmer der Ärztin trägt. Er geht in das Zimmer und uns begrüßt eine ältere, etwas rundlich Dame.

"Was ist denn mit ihr passiert?", fragt sie etwas geschockt.

"Sie... wurde vergewaltigt.", sagt Alex leise. Na toll. Das sollte sie eigentlich nicht unbedingt wissen. Die Frau zieht zischend Luft ein und deutet auf die Liege.

"Einmal da ablegen und ausziehen, bitte.", sagt sie und Alex legt mich behutsam auf der Liege ab, während Lucy mir dabei hilft, die Hose und das T-shirt auszuziehen. Mein Körper sieht echt ziemlich demoliert aus. Es zeichnen sich viele blaue Flecken und Kratzer ab, vor allem da, wo er mich in die Magengrube geschlagen hat. Alle drei sehen mich geschockt an, doch dann fasst die Ärztin, die sich als Miss York vorstellt, sich und kommt auf mich zu, um vorsichtig meine Beine abzutasten. Bei einigen Berührungen kneife ich vor Schmerz meine Lippen zusammen. Alex scheint das zu merken, denn er kommt auf mich zu und nimmt meine Hand.

Die Ärztin dreht mich vorsichtig um und begutachtet dann meinen Rücken, der anscheinend auch nicht besser aussieht als meine Vorderseite.

"Bei so etwas ist es immer sehr schwer, die wirklichen Schäden festzustellen.", erklärt die Ärztin. "Die Patienten haben viel stärkere Schmerzen, als tatsächlich diagnostiziert werden können. Meistens findet man nur ein paar Prellungen, obwohl sie viel stärker darunter leiden."

Als sie fertig ist, setzt sie sich an ihren Schreibtisch und kritzelt ein paar Sachen auf einen Zettel, während Alex mir beim Anziehen hilft und mich dann auf seinen Schoß zieht. Ich schließe die Augen und bin kurz davor, einzuschlafen, doch da räuspert sich die Ärztin.

"Also, wie gesagt, ich konnte nur ein paar leichtere Prellungen feststellen. Ich gebe Ihnen mal diese Salbe hier, wenn sie noch andere Beschwerden haben, kommen Sie bitte noch einmal wieder. Als Ärztin habe ich natürlich Schweigepflicht, aber ich würde Ihnen dringend raten, mit jemandem darüber zu reden. Sie sollten auf jeden Fall die Schulleitung informieren und vielleicht reden sie auch mal mit unserem Schulpsychlologen..."

Ich nicke und bedanke mich höflich, dann hebt Alex mich wieder hoch und ich bekomme nur noch mit, wie er mich aus dem Zimmer trägt, dann schlafe ich ein.

Tanz mit mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt