33 - Matthias Green

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Oh Gott Leute, was ist denn los bei euch 😂 Ich komme gar nicht hinterher mit den Kommentaren. Wie gehyped seid ihr bitte?! Ihr beschwert euch einfach gleich aus tiefster Seele mit und brainstormt Ideen, um die Sache besser zu machen. So gleichzeitigen emotional support und problem solving - besser geht gar nicht. Ihr Süßis.
Viel Spaß beim Lesen!


Während wir in der Skybahn sitzen, müssen Clara und Grabsy aufpassen, dass uns niemand angreift. Ich bin zu beschäftigt damit, Nachrichten zu schreiben. Genauer gesagt, einen Sunhunter über den offiziellen Lieferweg zu bestellen, wie einen schlabbrigen Burger per Fahrradkurrier. Es gibt ein neues Formular für die Anforderung von Verstärkung in Hauptstadtnahen Gebieten. Der Gedanke dahinter ist, dass Aufgaben, die nicht unbedingt einen Sunhunter benötigen, an andere Gesetzesinstanzen abgegeben werden. Also Polizei, Spezialkommando, irgendwelche Agenten, die bei der Arbeit Anzug tragen und im Leben noch nie in ein schwarzes Loch gesogen wurden. Mit anderen Worten: kleine Weicheier.

Ich gebe mein Anliegen im Dialogfeld ein.

„Undercover Extraktion eines Individuums aus dem Planetenorbit", liest Clara mit.

„Du sollst aus dem Fenster schauen und mir sagen, wenn jemand auf uns schießt", rüge ich, ohne mit dem Tippen aufzuhören.

„Was machst du da?"

„Wenn ich schreibe: ‚Ich brauche jemanden, der Elias Garcia k.o. schlägt' bekomme ich einen Anruf aus dem HQ."

Grabsy hört Elias Namen und leuchtet auf. Ich sehe ihn böse an dafür.

„Du willst ihn fragen, wo er den Stern herhatte. Bei euren erstklassigen diplomatischen Beziehungen", stellt Clara fest. Sie ist die vernünftigere meiner beiden Begleitungen und freut sich ganz offenkundig nicht darüber, dass wir – dieses Mal ganz aktiv – auf die Suche nach Weltraumpiraten gehen.

Sie ist mir eine Spur zu frech, aber sie hat natürlich Recht. Ich kann nicht selbst schnell mal nach Port Canad fliegen, wenn ich gleichzeitig auf diese immens gefährliche Datei aufpassen soll. Und auf MacClara, die Gabe bestohlen hat, ohne mit der Wimper zu zucken. Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass die spitzfindige Ex Soldatin auf dem Skybahnsitz neben mir nicht tot in einer Mülltonne gefunden wird.

„Sollen wir deiner Oma irgendwas mitbringen? Blumen oder so?", frage ich, um das Thema zu wechseln.

„Hm", macht Clara. „Auf gar keinen Fall."

„Du bist eine schlechte Enkelin."

„Sie hasst Blumen, weil sie auf einem Planeten mit bissigen Veilchen aufgewachsen ist."

„Verständlich. Dann vielleicht ein bisschen Rotwein? Schokolade?"

„Willst du sie daten?"

„Nein."

Aber dich, deswegen soll sie mich mögen, denke ich. Lasst mich delulu sein.

Clara weiß nicht, dass ich schon Wochen von der Existenz ihrer Hackeroma erfahren habe. In einem anderen Kontext. Hätten sich die Ereignisse nicht so überschlagen und hätte sie es nicht von sich aus angeboten, wäre mein nächster Schritt vermutlich auch der Kreis um ihre Oma gewesen. Denn diese ist zu ihrer Zeit so eine wichtige Cyberkriminelle gewesen, dass Ava Clara strategisch danach ausgesucht hat, um Zugang zu diesem Netzwerk zu bekommen. Ich erinnere mich an das unerfreuliche Gespräch mit meiner Koordinatorin. Wobei so gut wie jedes Gespräch mit Ava unerfreulich ist, wem machen wir etwas vor.

„Wieso willst du sie an dem Fall haben?"

Kurz nach dem ersten Auftauchen Claras in der Villa habe ich Ava das gefragt. Sie steht wieder vor mir, die Lippen rot und schmal wie immer. Ich erinnere mich sehr gut daran, weil meine Wut bestimmte Details scharf in meine Erinnerung eingebrannt hat.

Starshakers (Sunhunters pt. 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt