30. In dem die Bettenfrage ungeklärt bleibt

1.1K 30 1
                                    


Die Wände des Krankenhauses waren schneeweis und nur mit einem einzigen blauen Strich durchzogen, der wohl stilvoll gemeint war. Lockwood, mitsamt seiner gebrochenen Nase, wurde gerade von einer Ärztin untersucht, die schätzungsweise irgendwas mit 50 Jahre alt war. Die Neonröhren warfen unschmeichelhaftes Licht auf uns alle drei. Meine Gedanken hätten zwar durch die Bank weg besorgt sein sollen, doch ich konnte nicht aufhören daran zu denken, wie cool es war, Lockwoods Auto zu fahren. Anders als meine Mutter, die sich vehement an Schalter-Autos klammerte, war seines ein Automatiker. Es war kein unfassbar besonderes Auto, trotzdem war es cool.

„Sie hatten Glück!", sagte die Ärztin nach einer Weile. „Sie haben einen nicht verschobenen Bruch. Ich werde ihre Nase für die nächsten Tage vorsichtshalber Tapen, damit sie geschont wird, aber sie wird ohne einen weiteren Eingriff wieder gut heilen. Ich gebe ihnen noch Schmerzmittel mit. Versuchen sie sich etwas zu schonen, ich verschreibe ihnen noch ein spezielles Nasenspray, falls sie nachts nicht atmen können, doch ich denke in diesem Fall wird das vielleicht sogar nicht nötig sein. Kühlen sie ihre Nase gut. Wenn was ist, kommen sie wieder her", sprudelte es fachmännisch aus ihr heraus und sie richtete ihre Brille.

Damit erhob sie sich und richtete ihren Arztkittel. „Danke schön", sagte ich ehrlich und reichte ihr höflich die Hand. Sie ergriff sie und lächelte mir zu. „Gerne doch. Passen sie gut auf ihren Freund auf!" Dann verlies sie das Zimmer. Verdutzt starrte ich ihr hinterher. Was hatte sie da gerade gesagt?

„Hast du gehört, McFlurry? Dein Freund!", grinste Lockwood mich an und wackelte vielsagend mit seinen Augenbrauen. Ich schüttelte lachend den Kopf. „Halt die Klappe" Er richtete sich schwungvoll auf. Die Schmerzen waren ihm egal. „Was immer du willst. Dein Wunsch ist mir Befehl!" „Das solltest du nicht sagen, solange du meine Wünsche nicht kennst!", lachte ich und sah ihn grinsend an. Den Flirtblick, den er nun aufsetzte, ließ meine Beine wabbelig werden. „Solange deine Wünsche was mit dir, mir und einem Bett zu tun haben!" Er hatte es gesagt. Ich lief rot an, konnte mir ein Grinsen aber auch nicht verkneifen. „Dein Bett oder meins?", fragte ich schließlich. Verdutzt lachte er auf. Er hatte nicht erwartet, dass ich auch mal zurückflirten würde.

Den gesamten Weg bis zu seinem Auto, laberte er mich nun leider damit voll, dass er ja jetzt mein Freund ist. Das nächste Mal muss ich mit Bedacht zurückflirten. Vielleicht sorge ich einfach für einen verschobenen Bruch, sodass er wieder rein muss und fahre dann weg.

Mit seinem Auto.

Es war eine kurze Erlösung, als ich an der Apotheke hielt, um seine Medikamente zu holen und ihn im Auto zurücklies. Ich machte vor seinem Haus halt. Es war seltsam nicht in der Einfahrt nebenan zu parken. Die Autos seiner Eltern waren zum Glück nicht da. Mit Lockwoods Schlüssel, den ich immer noch hatte, öffnete ich die Tür. Das Licht in seinem Haus wurde durch die Sonne gespendet, vor allem, da es sehr offen war. Die einzelnen Möbelstücke passten wie angegossen zusammen. Leider nahm das so ein bisschen die Gemütlichkeit. Seufzend ließ Lockwood sich auf eins der gemütlichen Sofas fallen, während ich in der Küche nach einem Glas Wasser und einem Kühlakku suchte. Ich hielt ihm das Kühlakku, zusammen mit seinen Medikamenten und dem Glas Wasser, hin.

Interessiert sah ich mich um, während er die Schmerzmittel nahm. Es hatte tatsächlich jedes noch so kleine Möbelstück seinen ganz eigenen Platz in diesem Haus und wich nicht im Mindesten von dem festgelegtem Stil ab. Es war beinahe gruselig. Lockwood schien meinem Gedankengang folgen zu können, denn er sagte erklärend: „Meine Mum ist Innenarchitektin" Ich nickte. Das ergab Sinn.
Sein Blick wurde eindringlich. „Wie geht es dir?", fragte er ernst und... und besorgt. Ich wusste sofort, was er meinte. Krampfhaft versuchte ich die Grünen Augen zu verdrängen. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Ich wusste nur, dass ich nicht lügen wollte. Also zuckte ich einfach mit den Schultern. Er hob seinen Blick nicht von mir. Ich stand unschlüssig in der Gegend herum. Langsam erhob er sich und kam auf mich zu. Sanft nahm er meine Hände in seine. „McKenzie...", flüsterte er. Bedrückt sah ich zu Boden. Ich konnte noch nicht darüber reden. Doch ich wusste genau, wenn ich es könnte, wäre es er, mit dem ich reden würde. Er sah meinen inneren Kampf. Er sagt nichts dazu, doch er nahm mich in den Arm. Er tat genau das, was ich brauchte ,ohne, dass ich es ihm sagte.

Seine Wärme und Duft umhüllten mich. Tiefe Geborgengeit erfüllte mich. In seinen Armen fühlte ich mich geborgen. Ich fühlte mich sicher. Die grünen Augen verschwanden langsam und in meinem Kopf war nur noch Platz für Lockwood. Genüsslich, wie eine creepy Stalkerin, atmete ich seinen Duft ein. Er roch zum einen herb, doch da war noch etwas anderes. Er roch definitiv nach normaler Seife. Der herbe Duft war, schätze ich, sein Deo oder Parfüm, aber dieser Geruch nach Seife, das war er. Ich liebte seinen Geruch.

„Weißt du, was ich mich gefragt habe?" Ich hob meinen Kopf von seiner Brust. „Wenn du Autorin werden willst. Was ist dann dein Lieblingsbuch?" In mir breitete sich exakt dieselbe Wärme aus, wie wenn ich heiße Schokolade trinke. Es war ein einzigartiges Gefühl. Strahlend lächelte ich ihn, was er sofort erwiderte. Seine Augen blitzten und selbst mit der getapten Nase, sah er einfach umwerfend aus. „Es ist der Sternwanderer"

 „Es ist der Sternwanderer"

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Hallo,
Wieder ein Bild. Hatte mega Bock auf Porträt malen. So stell ich mir McKenzie 1 zu 1 vor. Mit Schönheitsmalen und allem. Eine makellos schöne Protagonistin war mir einfach zu langweilig und eingängig. Ich persönlich finde Individualität einfach schöner. Bleibt stolz auf jede einzelne Macke, die sind nämlich wunderschön! Und die, die was anderes sagen, können sich ja nach Dagobah verpissen.

Hoffe es gefällt,

Asteriez <3

HeartbreakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt