24. In dem sich Blicke treffen

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Lachend lief ich mit Jace durch die Schulflure. Er war mir langsam wirklich ans Herz gewachsen. Vor Allem seit Lockwood und ich uns nach dem seltsamen Kuss aus dem Weg gingen. Wir hatten seitdem zwar kein einziges Mal gestritten, doch es war furchtbar unangenehm. Das Jace dann für mich da war, war dann eine willkommene Abwechslung. Ihn als guten Freund an der Seite zu haben war einfach schön.

Mit einem Lächeln stieß Ruth zu uns. Sie kam gerade aus dem Englischunterricht und trug noch ihren mit Notizen vollgekritzelten Block in den Armen. „Hey, wie geht's?", fragte sie scheinheilig. Ruth shippte, wie sie es nannte: McKence. Das ich ihr sagte, dass ich Jace nur als Freund betrachtete, half auch nicht weiter. Lia dagegen war immer Feuer und Flamme sobald ich mich gegen McKence wehrte, da sie seit dem Wandschrankvorfall schon (nach eigenen Worten) ein riesen Xanzie Fan war. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln und war froh, dass es wenigstens Aniston egal zu sein schien.

„Übrigens ist morgen Samstag, sprich Nick feiert eine Party und ihr zwei müsst einfach kommen!", brabbelte sie aufgeregt weiter. „Nicks Cousine zieht zu ihm und er will sowas wie eine Einzugsparty schmeißen!", sagte sie aufgeregt und fuhr sich durch die dunklen Locken. Nervös strich sie sich über ihr Kleid. „Ich hoffe sie mag mich. Sie ist Nicks liebste Cousine, oder insgesamt Verwandte." Beschwichtigend legte ich ihr die Hand auf die Schulter. „Natürlich wird sie das!"

„Wer wird was?" Nick war neben Ruth aufgetaucht und legte wie automatisch den Arm um sie. Ruth wurde leicht rot. „Ach nichts...", wehrte sie ab. Nick zog verwirrt die Augenbrauen zusammen und sah mich fragend an. Da ich keinen Schimmer hatte, wieso Ruth es ihm nicht einfach sagte, entschied ich mich für den harmlosen Notausgang und zuckte schlicht mit den Schultern. „Hey", sagte eine tiefe Stimme und eine Person stellte sich neben Nick. Eine leichte Gänsehaut breitete sich über meine Arme aus. Ungeschickt versuchte ich Lockwoods Blick auszuweichen.

Alle begrüßten ihn, während ich nur betreten wegsah. Jace, der immer noch neben mir stand, stupste mich leicht an und sah mir fragend in die Augen. Er wusste nichts von dem Kuss. Keiner außer Lockwood wusste davon. Mir war es zu unangenehm, dass er unseren Kuss offenbar so gar nicht gut fand. Ich warf Jace einen: „nicht so wichtig" Blick zu. Er schien sofort zu verstehen und drehte sich wieder weg. Kurz sah ich zu Lockwood. Er hatte sich angespannt und starrte finster zwischen Jace und mir hin und her. Unsicher sah ich ihn an und unsere Blicke trafen sich.

Die Zeit blieb stehen. Um uns herum verschwand der Lärm und es gab nur uns zwei. Ich betrachtete sein symmetrisches Gesicht. Von seinen goldenen Augen, über seine hohlen Wangen, bis hin zu seinen geschwungenen Lippen. Ich nahm mir selbst einen Moment, um die kleinen Sommersprossen auf seiner Nase zu betrachten. Es waren aber interessanter Weiße nicht seine perfekten Züge, die ihn so gutaussehend machten. Es waren die kleinen Makel in ihnen, die das Bild so sehr abrundeten. Die üppigen zwei Falten, die sich von seiner Nase bis neben seinen Mundwinkel zogen, wenn er lachte, und seine zwar gerade, aber auch leicht runde Nase ergänzten ihn.

„Gehst du morgen auf die Feier?", fragte er langsam. Er hatte mich erneut in seinem Blick so sehr gefangen, dass ich einfach nicht wegsehen konnte. Ich nickte leicht. Ein Funkeln bildete sich in seinen Augen und seine spitzen Mundwinkel zogen sich kaum merklich nach oben. „Dann sehen wir uns morgen, McFlurry" Und dann ging er, aber nicht ohne mir nochmal tief in die Augen zu sehen und mir ein vielsagendes Grinsen zu schenken.

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