glen powell | found family

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Nachdenklich beobachte ich Glen, während er mit meinen Kindern spielt. Er ist immer oft bei uns, doch in den letzten Wochen habe ich das Gefühl, dass er gar nicht mehr nach Hause gehen möchte. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte- im Gegenteil. Ich mag es, wenn er bei uns ist. Und meine Kinder lieben es ebenfalls.

Dennoch bereitet es mir Sorgen, weshalb ich die Gelegenheit nutze, als die Kinder für einen Moment abgelenkt sind.

"Glen?"

"Hm?" Fragend schaut er auf und so winke ich ihn zu mir, wo ich ihm erst einmal eine Tasse Tee in die Hand drücke. Einen Augenblick beobachten wir schweigend, wie Jake seiner kleinen Schwester ein Buch vorliest, bevor ich Glen sanft anstupse.

"Was ist los mit dir, hm? Du wirkst unglücklich."

Glen zuckt mit den Schultern, während er seinen Blick noch immer nicht von den kleinen lösen kann. "Wir streiten im Moment viel." Sagt er dann leise. "Du weißt, dass ich Kinder möchte und sie vertröstet mich schon so lange. Immer ist irgendwas, weshalb es jetzt noch nicht geht und... Ich frage mich oft, warum es so ist. Sie sagt immer, dass sie auch so gerne Kinder hätte, aber... Ich weiß nicht. Dabei wäre ich so gerne Vater..."

Seine Augen verraten mir, wie sehr ihn der Gedanke schmerzt.

"Und du weißt, ich liebe es, Onkel zu sein, aber... Das reicht mir nicht mehr. Ich möchte auch endlich Kinder haben..."

"Ich weiß, was du meinst." Tröstend streiche ich über seinen Arm.

"Hast du ihr das Mal so deutlich gesagt? Es geht ja nicht, dass du so unglücklich bist..." Genauer gesagt, zerbricht es mir das Herz, ihn so zu sehen und ich frage mich immer wieder, wie seine Freundin das einfach so übersehen kann. Vor allem, wo sie doch angeblich selber Kinder haben möchte.

Glen versucht sich an einem Lächeln, was ihm jedoch erst gelingt, als Macy auf ihren kurzen Beinchen auf ihn zugelaufen kommt und lautstark eine Umarmung fordert. Sofort stellt mein bester Freund seine Tasse ab und widmet sich wieder den kleinen, während ich ihnen lächelnd dabei zuschaue. Glen wird irgendwann ein perfekter Vater werden, das weiß ich mehr als genau.

Jeder erkennt es.

Jeder außer ihr, wie es scheint.

Denn bei jedem Treffen sieht Glen ein bisschen niedergeschlagener aus, bis er mich an einem Mittag überraschend anruft.

"Seid ihr zuhause?" Ist seine einzige Frage und kaum, dass ich diese bejaht habe, legt er auch schon auf. Ich ahne, dass etwas passiert sein muss und so warte ich beinahe nervös an der Tür, bis ich Glens Auto vorfahren höre.

Noch bevor meine Kinder an der Tür sind, halte ich sie auf. "Wartet bitte hier drin, ja? Ihr könnt gleich mit Onkel Glen spielen. Jake, was hältst du davon, wenn ihr schon einmal alles aufbaut?"

Ich sehe, dass es ihnen nicht gefällt, doch ich sehe auch Glens rotgeweinte Augen und weiß, dass ich erst einmal alleine mit ihm sprechen muss.

Während Jake und Macy ins Kinderzimmer rennen, eile ich nur in Schlappen nach draußen, um ihn in meine Arme zu ziehen. Seine Umarmung ist fest und voller Verzweiflung, und so halte ich ihn einfach, bis er seine ersten Worte herausbringt.

"Sie hat heimlich verhütet. Mir erzählt, dass wir es versuchen, aber heimlich die Pille genommen. Scheiße, sie hat mich die ganze Zeit belogen."

Glen Powell OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt