Capítulo 18

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RANIA

Ich will wegrennen, aber ich habe keine Ahnung, wie und wohin. Der einzige Ausgang ist hinter meinem Mann, und ich brauche so viel Abstand wie möglich, denn ich weiß, dass er jetzt all seine Wut an mir auslassen wird. Ich bin erstarrt und will aufstehen, aber meine Gelenke sind wie eingefroren.

Er steht ruhig vor mir, als wäre in der vorherigen Nacht nichts geschehen, aber verdammt, das ist alles seine eigene Schuld, und ich würde es immer wieder tun, ihn eine ganze Nacht ans Bett zu fesseln. Diese Ruhe passt gerade nicht zur Szene, er hat nicht mal vor einer halben Stunde nach mir gebrüllt und mir gedroht, und jetzt steht er vor mir und ist die Ruhe selbst. Sein Blick bohrt sich in meine Haut.

So tief in meine Gedanken versunken, habe ich nicht bemerkt, dass er bereits vor mir steht. Ich springe auf, aber seine schweren Hände liegen auf meinen Schultern und drücken mich wieder auf die Couch. Ich schlucke.

,,Bleib sitzen", sagt er ruhig, aber bedrohlich. Ich schlucke hart. Er setzt sich mir gegenüber und kreist seine Schultern.

,,Weißt du...", unterbricht er die angespannte Stille als Erster. ,,Es war unhöflich, dass wir die erste Nacht als Ehepaar nicht zusammen geschlafen haben." Das kann man zweideutig verstehen.

,,Dabei hast du mich auch noch die ganze Nacht ans Bett gefesselt und konntest einfach vor mir weglaufen. Aber wie du siehst, Amor, kannst du nicht länger weglaufen." Sein neutraler Gesichtsausdruck verwandelt sich in ein diabolisches Grinsen. Er steht auf und kommt auf mich zu.

Ich bin immer noch in dieser beschissenen Starre. Aber je näher er bei mir war, desto mehr spüre ich die Wärme und die dunkle Aura, die er ausstrahlt. Ich kaue nervös auf meiner Lippe und reiße mich aus der Starre und stehe auf. Scheiße, habe ich eine scheiß Angst vor den Konsequenzen.

,,Warum hast du das dann gemacht?", meldet sich meine innere Stimme.

,,Er hat es verdient!"

,,Ja, du auch! Wärst du nicht in jener Nacht in die Gasse gegangen, dann wärst du jetzt nicht hier."

Warum meldet sich die Stimme immer in unpassenden Momenten?

,,Um dich an deine Fehler zu erinnern, damit deine Laune weiter sinkt."

Ich rollte innerlich mit den Augen.

,,Die frage war nicht mak an dich, statt mir Tipps zu geben, erinnerst du mich nur an meine Fehler."

,,Hey, hey, hey, gib mir nicht die Schuld. Ich bin nur dein Unterbewusstsein, ich kann dir-"

,,Ach, halt die Klappe!", unterbreche ich sie.

Plötzlich spüre ich einen Druck an meinem Kinn. Ich begegne seinen grünen Augen, die jetzt dunkler wirken. Mit seiner anderen Hand streicht er mir eine Haarsträhne, die sich aus meinem Dutt gelöst hatte, hinter das Ohr. Dann beugt er sich langsam zu meinem Ohr hinunter.

,,Ich hoffe, du hast damit gerechnet, dass du für dieses Verhalten bestraft wirst", flüstert er, obwohl sich niemand hier befand. Sein Daumen und Zeigefinger bleiben fest an meinem Kinn, während seine andere Hand meinen Dutt löst.

,,De-", versuche ich zu sagen, aber er unterbricht mich sofort. Mit den Fingern, die er gerade an meinem Kinn hatte, legt er mir auf die Lippen, um mich zum Schweigen zu bringen.

Lost in my pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt