Während Qui-Gon und Obi-Wan durch den unergründlichen Wald streiften, lastete eine schwere Wolke bedrückender Sorge auf ihnen. Jeder Ast, der unter ihren Füßen knackte, jedes verstreute Blatt, das sie auf dem dunklen Pfad bemerkten, sprach für sie die Stille und die wachsende Besorgnis aus. Sie folgten den Spuren, die kaum sichtbar auf dem erdigen Boden zurückgelassen wurden – die schleichenden Zeichen von Lailas Durchgang. Dann plötzlich hallte ein mächtiger Ruck durch die Macht, der durch ihre Körper und Herzen fuhr. Es war eine Welle von Angst und Verzweiflung, ein scharfer Schmerz, der auf ihrer Haut prickelte und ihre Seelen zerrte. Sie wussten intuitiv, dass es Laila war – die junge, entschlossene Frau, die sie schützen sollten.
Obi-Wan's Reaktion war fast sofortig. Ein furchtbarer Schrei brach aus seiner Kehle hervor, ein Ausdruck der überraschenden Schmerzes und den spürbaren Verlust. Sein blauer Blick war in Schock getränkt, als er Qui-Gon ansah. „Qui-Gon ...", seine Stimme war ein gebrochenes Flüstern, zitternd, als er den Schmerz verbalisierte, den er in der Macht spürte. Die Dunkelheit des nächtlichen Waldes umgab Qui-Gon und Obi-Wan, ihre Silhouetten von den geisterhaften Lichtstrahlen des Mondes beleuchtet. Ein kühler Wind wehte durch die Bäume und ließ die Blätter rascheln, aber beides – die Dunkelheit und die Kälte – traten gegen den starken Beben in der Macht zurück, dass sie gerade gespürt hatten. Ein plötzlicher, beunruhigender Ruck, der aus der Furcht und Verzweiflung von Laila geboren war. Obi-Wan zitterte sichtlich, der hemmungslose Terror in der Macht, den sie gefühlt hatten, machte ihm Angst. Aber es war nicht nur die Angst – es war die Angst um Laila, die sein Herz schneller schlagen ließ und seine Kehle austrocknete.
„Ich habe... Ich habe Angst, Meister", gestand er, seine mit Sorge gefüllten Augen suchten die seines Meisters. „Angst, dass ich sie nie wieder sehen werde, Angst, dass wir sie nicht rechtzeitig erreichen können." Es waren Worte der absoluten Verzweiflung, aber auch Worte der ehrlichen, tiefen Sorge.
„Obi-Wan," begann Qui-Gon ruhig, seine tiefe Stimme hörte man kaum über dem leisen Rauschen der nächtlichen Geräusche des Waldes. Seine Hand fand die des jüngeren Jedi, ein stiller Akt der Zuversicht und Unterstützung. „Ich weiß, dass du Angst hast. Aber du darfst dich nicht von deiner Angst verschlingen lassen. Laila braucht uns. Sie braucht dich."
Diese Worte hingen zwischen ihnen, eindringlich und hartnäckig, wie das Echo des Bebens in der Macht, dass sie gespürt hatten. Obi-Wan sah Qui-Gon an, seine Augen suchten Trost und fanden diesen in dem verwegen schimmernden blaue Augen seines Meisters. „Ihr habt recht, Qui-Gon," murmelte er schließlich, jede seiner Worte kosteten ihn Kraft. „Ich... Ich werde stark sein. Für Laila."
Im tiefen Dämmerlicht trafen Qui-Gon und Obi-Wan schließlich auf die Stelle, an der Laila und Rax aufeinandergetroffen waren. Die Spuren des Kampfes zeichneten noch immer ein klares Bild – ein großer Baum, gezeichnet von einem schweren Aufprall, und der Waldboden, aufgewühlt und verstreut. Doch Rax selbst war verschwunden, als ob er sich in der Dunkelheit aufgelöst hätte.
Obi-Wan und Qui-Gon tauschten einen Blick aus, bevor sie sich die Szene genauer ansahen. Ihr Blick fiel auf den geschundenen Baum, die tiefen Kerben in der Rinde waren erkennbar, und auf den zerbissen Boden. Sie spürten immer noch die Nachwirkungen der Verzweiflung und der Angst – ein Echo der heftigeren Gefühle, die sie zuvor durch die Macht gespürt hatten. „Obi-Wan, du musst dich konzentrieren", sagte Qui-Gon, seine Stimme hielt eine ermutigende Note, während er seinen Schüler ansah. „Du musst eine Verbindung zu Laila aufbauen. Du bist dazu fähig."
Obi-Wan atmete tief durch und schloss seine Augen. Er konzentrierte sich, fühlte den gleichmäßigen Rhythmus seines Herzschlags und konzentrierte sich auf die Stille in seinem Inneren. Er streckte seine Gefühle aus, suchte nach der vertrauten Präsenz von Laila. Und dann fand er sie – ein Hauch, schwach und flackern, aber unverkennbar Laila. Er sah, was passiert war, sah Laila wie sie Rax mit der Macht ausschaltet, sah ihre Verzweiflung und ihre Stärke. Und dann hörte er sie, ein klares Echo in der Dunkelheit seiner eigenen Gedanken – sie rief seinen Namen.
„Obi-Wan..."
Ein scharfer Schmerz fuhr durch sein Herz. Mit einer plötzlichen Klarheit wurde ihm bewusst, was Laila durchgemacht haben musste. Die Verzweiflung in ihr, die Furcht und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Und doch konnte er auch ihre Stärke und ihren Mut spüren – sie kämpfte weiter, sie gab nicht auf. In der Dunkelheit und Stille der Nacht zog Obi-Wan seine Aufmerksamkeit wieder auf die unsichtbare Verbindung. Er verfeinerte seinen Fokus, tastete nach den bekannten Signaturen in der Macht. Was er dann fand, löste eine Welle der Erleichterung in ihm aus. "Sie ist nicht allein", sagte Obi-Wan mit einem spürbaren Aufatmen. Seine strahlenden blauen Augen öffneten sich und trafen die von Qui-Gon. "Es ist Kiro. Kiro ist bei ihr."
"Kiro?" Wiederholte Qui-Gon, überrascht, aber gleichzeitig erleichtert.
Ja, der riesige Nachtkater, der sie entschieden hatte Laila zu folgen, war jetzt Laila's Beschützer.
"Ihr Zustand ist immer noch schwach, aber sie ist sicher. Zumindest für jetzt", fügte Obi-Wan hinzu, ein schwaches Lächeln erhellte sein ernstes Gesicht. Dieses Wissen brachte eine unmittelbare Erleichterung in die besorgten Herzen der beiden Jedi-Ritter. Zu wissen, dass Laila, obwohl sie verletzt und schwach war, nicht allein war und unter dem Schutz von Kiro stand, gab ihnen die Hoffnung, die sie so dringend brauchten. Es bestätigte ihren Willen, jeden Stein umzudrehen und jeden Pfad zu beschreiten, um Laila zu finden und sicher nach Hause zu bringen.
Mit behutsamen und regelmäßigen Bewegungen bewegte sich Kiro durch den dichten Wald, seine Pfoten fanden sicher auf dem schlammigen Waldweg Halt. Seine flammenden Augen suchten stets nach möglichen Gefahren, während seine Ohren jedes Knacken im Unterholz hörten. Er trug eine wertvolle Last auf seinem breiten Rücken – Laila, deren Bewusstsein weiterhin zwischen der Dunkelheit der Bewusstlosigkeit und der Realität schwankte. Nach einiger Zeit erreichten sie einen kleinen See. Mondlicht glitzerte auf der ruhigen Wasseroberfläche und ein Wasserfall, der aus der schroffen Flanke des nahegelegenen Berges hinunterfloss, schaffte eine angenehme Kühle und füllte die Nacht mit seinem konstanten Rauschen. Hinter dem Wasserfall konnten sie eine kleine Höhle erkennen, kaum sichtbar, während der silberne Vorhang des Wassers sanft hinunterrieselte. Kiro steuerte zielstrebig auf sie zu, bedacht darauf, seine verletzliche Last nicht zu riskieren.
Laila hingegen, war nur halb bei Bewusstsein, ihr Verstand driftete ständig weg und ihre Gedanken waren bei Obi-Wan. Sie fühlte die kühle Wassertropfen auf ihre Haut, die der Streifzug durch den Wasserfall auf ihrem Körper hinterlassen hatte und das weiche Fell Kiros, dass ihre Haut berührte. Sie fühlte jeden Schritt, den er unternahm, und hörte das stetige Schlagen seines Herzens.
„Obi-Wan", krächzte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern, das im konstanten Rauschen des Wasserfalls verloren ging. Ihre Gedanken drehten sich um ihn, die Bilder verschwommen in dem halbwachen Zustand, in dem sie sich befand. Sie sah sein lächelndes Gesicht vor sich, spürte seine warme Berührung, und trotz der Schwäche, die sie überwältigte, arbeitete ein Teil ihres Bewusstseins unermüdlich daran, sich an diese vertrauten Empfindungen zu klammern.
Inmitten der Dunkelheit und des Zweifels, war es die Erinnerung an Obi-Wan und der unerschütterliche Schutz Kiros, die Laila Hoffnung gab. Sie klammerte sich an diese Hoffnung, ließ sie ihre Angst überwinden, während sie halbwach auf dem Rücken des riesigen Nachtkater hing und in die Höhle hinter dem Wasserfall geführt wurde. Sie wusste, dass sie hier sicher war, dass Kiro sie beschützen würde – bis sie die Stärke gefunden hatte, sich selbst zu retten und bis Obi-Wan und Qui-Gon sie fanden.
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Star Wars - The Eternal Force: A Destiny's Bond
FanfictionDas Universum ist eine unendliche Sammlung von Sternen und Mysterien, doch kein Geheimnis ist so mächtig wie die Macht, deren Existenz seit Generationen das Schicksal der Galaxien formt. In einer kleinen, unbedeutenden Ecke dieses Universums, verste...