Blitzschnell hechtete er durch die Eingangstüren und zum Regal, dass dem Süßigkeitsregal gegenüberstand. Wie erhofft bemerkte ihn die blöde Tussi nicht sofort, da ihr Blick gerade auf die Geschehnisse im Laden gerichtet war, was Bahe die Zeit gab sich schnell eine Chipspackung und einen der großen fünf Liter Wasserkanister aus dem Regal zu schnappen.
Dann wirbelte er herum und warf der blöden Tussi die Chipspackung entgegen, was diese reflexartig abwehrte.
„What the Fuck?", fluchte sie noch perplex, doch Bahe drehte sich durchweg weiter und nutzte den Schwung, um ihr im Anschluss auch noch den Wasserkanister mit voller Wucht ins Gesicht zu schleudern.
Das Ganze geschah so schnell, dass sich ihre Hände noch in der Abwehrbewegung weit über ihrem Kopf befanden, ehe sie überhaupt verstand, was auf sie zu kam.
Mit einem heftigen Aufprall, begleitet von einem klatschenden Geräusch, wurde ihr Kopf samt Körper nach hinten geschleudert, wo sie hart auf den Boden aufschlug und bewusstlos liegenblieb.
Schockiert über seine eigene Tat Bahe hielt abrupt inne und im gleichen Atemzug breitete sich absolute Stille im Laden aus.
War sein Treffer vielleicht zu kraftvoll gewesen? Zeigte sein Training bei Huilan vielleicht doch langsam Fortschritte, die er noch gar nicht bemerkt hatte? Er war seinen schwächlichen Zustand so gewohnt, dass er mit solch einer Wucht nie gerechnet hätte...
Als ihn die Realität allmählich einholte, wich seine Verblüffung heilloser Panik. Sie war doch nicht tot, oder? Fehlte ihm noch, dass er aus einer Rettungsaktion heraus zum Mörder wurde...
Bahes Gedanken drehten sich panisch im Kreis, doch dann bewegte sich die Tussi am Boden wieder leicht.
Hah!
Sie zuckt noch!
Schrie er unendlich erleichtert in Gedanken und widmete seine Aufmerksamkeit augenblicklich den Schlägern zu, die sich gerade in Bewegung setzten.
„Gaonu!", rief der Boss des Schlägertrupps hysterisch, stieß die Chefin des Supermarktes von sich und sprintete zu seiner Freundin, jedoch nicht ohne noch an seine Kameraden zu schreien: „Macht diesen Hurensohn fertig!"
„Bahe, was tust du hier?", rief nun auch Bahes Großvater entsetzt, der gerade noch seine Chefin auffangen konnte.
Bahe registrierte all das Geschrei jedoch nur am Rande. Stattdessen lag sein ganzer Fokus auf seinem nächsten, gewählten Gegner, den Typen ganz zu seiner Linken.
Baher erkannte ihn an seinem ungepflegten Ziegenbart vom letzten Mal wieder. Der Mistkerl setzte wie damals sofort zu einem Schlag an, doch Bahe dachte gar nicht daran sich in eine direkte Konfrontation mit ihm zu begeben. Mit einem Satz nach links wich er dem Faustschlag aus und vergrößerte zugleich seinen Abstand zu den restlichen vier Idioten, die auf Geheiß ihres Bosses hinter ihm her waren.
Mit einem weiteren Schritt griff er sich bei einer Getränkedosenpyramide ein paar Exemplare und warf sie seinem Angreifer entgegen, der sich schnell die Arme vor sein Gesicht hielt und so nicht merkte, wie Bahe ausholte und ihm mit voller Wucht seinen Fuß zwischen die Beine schwang.
„Urg!", keuchend sackte der Ziegenbärtige zusammen und Bahe wich weiter in einen Gang zurück, um den anderen vier Schlägern zu entgehen, die sich ihm inzwischen in einem Halbkreis angeordnet näherten.
„Ihr zwei nehmt die beiden Gänge rechts und links", meinte ein Schläger mit unfassbar schiefen Zähnen, der sich danach noch grimmig an Bahe wandte: „Wollen wir doch mal sehen, wie du jetzt entkommen willst..."
Wie um das Gesagte noch zu unterstreichen, zog der Typ ganz zu Bahes Linken ein Springmesser aus seiner Hosentasche hervor und wedelte damit drohend vor sich hin und her.
Bahe pochte das Herz in der Brust, als er verstand, dass sie ihn in die Zange nehmen wollten. Ohne länger zu zögern wandte er sich ab und rannte sofort zum anderen Ende des Ganges. Natürlich rannten ihm die Schläger nach, aber Bahe hatte bereits einen kleinen Vorsprung.
„Ich muss nicht kämpfen... Ich muss nur Zeit gewinnen...", machte er sich leise selbst Mut, ehe er am Ende des Ganges blitzschnell nach rechts abbog und dem Typen mit dem Messer entgegen rannte.
Als er nur noch zwei Meter von seinem Gegner entfernt war, fing er wild an zu schreien und holte für einen Faustschlag aus. Der Schläger mit dem Messer grinste nur abschätzig und holte seinerseits mit seiner Klinge aus, während er die letzten Meter noch einmal beschleunigte.
Bahe überlegte hektisch wie der Kerl sein Messer wohl bewegen würde, ehe er seinen angetäuschten Angriff abbrach und mit einem Hechtsprung auf den Boden an seinem verblüfften Gegner vorbei schlitterte.
Im Nu rappelte er sich auf und sprintete, erleichtert darüber, dass sein Plan aufgegangen war, in den hinteren Teil des Supermarktes davon.
„Dieser Bastard!", hörte Bahe den Typen hinter sich fluchen, was ihm trotz der Situation ein Grinsen auf die Lippen zauberte.
In der brenzligen Situation gerade eben, hatte er hoch gepokert und glücklicherweise gewonnen. In einem fairen Kampf Mann gegen Mann wäre er wahrscheinlich allen unterlegen, aber wer sagte denn, dass er diese Arschlöcher überhaupt besiegen musste?
Solange er genug Zeit schinden konnte, bis die Polizei kam, konnte ihm jedes Mittel recht sein. Und so hatte er sich soeben entscheiden müssen, Gegner mit Messer oder ohne?
Sicher ein Messer war gefährlich, aber dafür hatte der Typ auch nur noch eine Hand frei und konnte ihn wohl kaum festhalten, was für Bahe in dieser Situation die größere Rolle spielte.
Mit einem Blick nach hinten verschaffte Bahe sich einen Überblick, über welche Gänge die Schläger ihm nun folgten und legte dann selbst noch einmal einen Zahn zu. Jetzt hieß es so lange wie möglich im Katz- und Maus-Spiel durchzuhalten, wie nur möglich...
In den folgenden Minuten dankte Bahe viele Male Huilans Training, dass ihm genügend Ausdauer verschafft hatte, die Verfolgung des Schlägertrupps zu überstehen. Denn während er immer noch recht gut bei Atem war, schnauften seine Verfolger schon lautstark vor sich hin. Dennoch gab es zunehmend mehr brenzlige Situationen. Mal musste er über eine Tiefkühltruhe springen, dann unter einem aufgebarten Tisch hindurch rutschen, um zu entkommen.
Trotz jeder Minute, die er sich erkämpfte, war sich Bahe im Klaren darüber, dass seine Glückssträhne nicht ewig halten konnte...
Teil 1/2
RiBBoN
PS: Ich könnte Eure Hilfe benötigen!
Ich brauche nämlich für alle Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Wind, Licht, Dunkelheit, Eis, Magma, Elektrizität und Lebensenergie) verschiedene Zaubersprüche und ich habe gemerkt, dass ich oft zu eingleisig denke... Soll heißen, mir fallen häufig nur ähnliche Fähigkeiten ein. Wenn Ihr Vorschläge von Zaubern zu diesen Elementen habt, dann nur heraus damit. Ich wäre Euch unendlich dankbar ;-)
Wenn Ihr wollt und Eure Fantasie es zulässt, teilt die entsprechenden Zauber/Fähigkeiten gerne auch schon in verschiedene Kategorien ein.
Ein Beispiel für das Element Feuer:
Zauberspruch erster Ordnung: Eine einfache Flamme erschaffen oder Feuerfaust (schleudert eine flammende Faust auf den Gegner um magischen Schaden zu verursachen)
Zauberspruch zweiter Ordnung: Feuerball (schleudert einen Feuerball auf den Gegner um magischen Schaden zu verursachen und eine Explosion auszulösen)
und so weiter... ;-)
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Die Legende vom Elementflüsterer - Band 3
FantasyMehrere Wochen ist es inzwischen her, dass Bahe es wagte, sich für für das Online-Spiel "Raoie" anzumelden. Vieles besserte sich bereits, sowohl im Spiel als auch in der Realität. Während Bahe zu Beginn noch in seinen Erfolgen schwelgt, muss er weni...