Manuel
09:12 Uhr"Ich bin heute Abend für die Bühne eingeteilt.", ergreift Kiara das Wort, nachdem wir Isabella in der Schule abgesetzt haben.
Ich schnaube belustigt.
"Das wüsste ich aber."Das Licht der Ampel wird grün, sodass ich das Gaspedal durchdrücke und wir durch den dichten Berufsverkehr zum Club fahren.
"Ich möchte das Mal probieren.", beschwert sie sich.
"Was möchtest du probieren?", frage ich irritiert.
"Fremde Männerhände auf deinem Hintern?""Nein, ich will Tanzen. Ich hab da die letzten Wochen so hart für Trainiert.", lässt sie nicht locker.
"Also hat Julio dich auf die Bühne gelassen?", hake ich nach, obwohl ich ihm ausdrücklich gesagt hatte, dass das nicht in Frage kommt.
Idiot.
"Lass mich dir was zeigen und wenn ich gut bin, dann lässt du mich das einmal probieren.", macht sie mir einen Vorschlag.
Pf.
Von mir aus.
Soll sie mir das ruhig zeigen, aber unabhängig von ihrem Talent wird sie Abends nicht auf dieser Bühne stehen."Okay. Zeig's mir.", zucke ich mit den Schultern.
"Wirklich?", fragt sie aufgeregt.
Wenn es ihr Spaß macht, will ich ihr den Spaß nicht nehmen. Vor anderen Kerlen wird sie trotzdem nicht tanzen.
"Du bist der beste.", freut sie sich und fällt mir um den Hals.
Ich werde das bereuen, weil ich es vermutlich nicht aushalte werde einfach nur dort zu sitzen und ihr zuschauen zu müssen, ohne sie anfassen zu können. Es ist nicht so, dass ich sie immer anfassen muss, es reicht mir auch aus, sie einfach nur zu sehen - egal wie - dennoch wäre es um einiges leichter, wenn ich wüsste, dass ich sie berühren darf.
Alleine der Gedanke, dass ich es will und nicht kann, weil die anderen ebenfalls in diesem Raum sind, macht mich krank.
Alleine diese Tatsache, dass die anderen Frauen mitkriegen könnten, wie heiß ich sie finde und wie sehr ich mich zusammenreißen muss, macht es am Ende des Tages noch schwerer meine Finger bei mir zu behalten.
Hinzukommt, dass sie mir einfach ganz unbeirrt zeigen wird, was sie gelernt hat, während ich gezwungen bin zu zuschauen, aber gleichzeitig auch gezwungen bin nicht zu interessiert zu sein und vor allem nicht zu sabbern.
Anders ausgedrückt: Kiara hat keine Ahnung wie schwer das für mich sein wird und wie sehr sie mich eigentlich quält, während ich auf einem dieser blöden Stühle hin und her rutschen werde, um eine geeignete Sitzposition zu finden, in der mein Schwanz nicht allzu schmerzhaft gegen meine Anzughose drückt.
"Ich habe auch ein neues Kleid, das zeige ich dir gleich.", erzählt sie weiter.
Dios, Dios, Dios.
"Hör zu, du kannst in meiner Gegenwart wirklich alles anziehen. Aber nicht, wenn du alleine in meinem Club rumrennst. Es gibt Männer, die rechtfertigen ihr ekeliges Verhalten und ihren versifften Charakter mit dem Kleidungsstil einer Frau - bitte vergiss das nicht."
"Soll ich in einem Müllsack durch deinen Club laufen?", fragt sie belustigt, bevor ich meine Hand auf ihren Oberschenkel lege.
"Habe ich kein Problem mit.", zucke ich mit den Schultern.
"Manuel.", brummt sie, weil sie mit einer anderen Antwort gerechnet hat.
"Solche Männer, die du gerade beschrieben hast, schrecken auch vor Frauen gekleidet in Müllsäcken nicht zurück.""Ja, das stimmt. Du hast recht. Aber wenn sie eine Auswahl haben, dann nehmen sie vermutlich nicht direkt die im Müllsack. Oder?", erwidere ich fragend.
"Und du? Würdest du die Frau im Müllsack nehmen?"
Ihre leise Stimme, ein Hauch von nichts, lässt mich schmunzeln."Wenn die Frau im Müllsack pechschwarze Haare, Sommersprossen, und eine 10 Jährige Schwester hat und wenn sie circa 1.65 groß ist und hin und wieder verdammt frech werden kann, dann ja.", gehe ich auf ihren Test ein.
"Natürlich nicht ohne sie vorher zu fragen.", füge ich hinzu.
"Ich kann dir versichern, dass du diese Frau nicht fragen musst.", flüstert Kiara leise und schaut aus dem Fenster.
Vermutlich steht ihr die Röte im Gesicht."Doch. Doch das werde ich. Weil ich mir sonst etwas nehmen würde, was mir nicht gehört. Und das soll nicht ohne Zustimmung passieren. Ich will mir das nicht nehmen, ich will, dass sie mir das gibt. Das sind zwei verschiedene Dinge.", erkläre ich ihr ruhig, dass ich nicht einfach bei Lust und Laune mit ihr ins Bett gehen und ihr ihre Jungfräulichkeit nehmen werde.
"Vielleicht findest du diese Frau auch nicht so attraktiv, eben genau weil sie einen Müllsack trägt."
"Hör auf mit diesem Kinderkram, Kiara. Du weißt genau wie verdammt attraktiv ich dich finde. Vor zwei Tage wolltest du mich noch aus deiner Wohnung schmeißen, ich will nichts überstürzen, bitte. Ich will nicht, dass du etwas überstürzt. Und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass ich nichts lieber tun würde und wirklich alles tun würde um der erste zu sein, wirklich, aber trotzdem nutze ich das nicht aus.", werde ich ernst.
Sie bleibt ruhig - glaubt mir vermutlich nicht.
"Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie ich das gleich aushalten soll. Ich kriege zu viel, wenn ich dich da oben sehe und ich weiß jetzt schon - egal was du mir gleich zeigst - wie schmerzhaft mein Schwanz gegen meine Hose drücken wird. Dios, eigentlich sollst du nicht wissen was für ekelhafte Fantasien ich über dich habe, aber ja, verdammt, wenn ich dich sehe oder dich anfasse, dios, ich stelle mir die dreckigsten Sachen vor. Ich weiß jetzt schon, dass ich dich gleich am liebsten auf dieser dreckigen Bühne ficken will-"
"Sag das nicht so.", schnappt sie mit roten Wangen nach Luft.
"Doch. Genau so sage ich das. Wenn ich sage, dass ich dich ficken will, dann meine ich das auch. Dann meine ich ficken, nicht vögeln, nicht Sex haben. Ich meine ficken. Also sage ich das genau so.", mache ich ihr deutlich, wie versaut meine Gedanken über ihren zarten Körper sind.
"Manuel."
"Wie dem auch sei. Ich weiß jetzt schon, dass ich dich gleich am liebsten auf dieser dreckigen Bühne ficken will und es soll uns jeder sehen. Jeder soll sehen, dass du mir gehörst und das wegen mir dein Keuchen den Raum durchdringt. Und dios, du sollst so laut Stöhnen, dass dein beschissener Staatsanwalt in seinem Büro mitbekommt, was ich mit dir mache.", beende ich meinen Gedankenvortrag, während ich den Wagen genau gleichzeitig im Hinterhof zum Stehen bringe.
"Glaubst du mir jetzt, dass ich dich attraktiv finde?"
Sie nickt.
"Schau mich an.", lasse ich mich nicht abwimmeln.
"Ich glaube dir.", haucht sie leise.
"Du sollst mich ansehen, Kiara."
Zielstrebig aber sanft lege ich meine Finger um ihr Kinn und zwinge sie mich anzusehen."Sag nie wieder, dass ich dich nicht attraktiv finde. Denk sowas nie wieder, por favor. Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich kontrollieren muss, Pequenina.", erkläre ich ihr ruhig und küsse ihre Stirn.
"Du kannst mir deine Gedanken ja mal zeigen."
Ich schnaube belustigt, weil ihre Mundwinkel leicht zucken und sie mich offensichtlich schon wieder herausfordert.
"Steig aus, los. Thema beendet.", lache ich und schnalle sie ab."Warum? Traust du dich nicht?", lässt sie nicht locker.
Ein arrogantes und herausforderndes Grinsen liegt auf ihrem Gesicht."Ach und wie ich mich traue, hör auf mich herauszufordern.", winke ich ab und lehne mich über sie um ihr die Tür zu öffnen.
"Dann mach mal. Sonst glaube-"
"Los jetzt, raus hier. Los, los. Verzieh dich.", lache ich und schubse sie sanft aus dem Auto, bevor ich mich abschnalle und auch aussteige.
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Schwarz wie die Nacht
ChickLitWas macht man, wenn man keinen Ausweg aus der Armut hat? Was macht eine Frau, wenn sie keine Möglichkeit auf ein angenehmeres Leben hat? Wo geht sie hin, wenn sie auf sich alleine gestellt ist und ihre Familie ernähren muss, weil der Vater zu betru...