Tagebucheintrag

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23.12.2010

Liebes Tagebuch,
heute war so ein schöner Tag. Das kannst du dir nur vorstellen, wenn du dabei gewesen wärst. Dennoch versuche ich es dir so gut es geht zu erläutern, ohne dass du mich für lächerlich erklärst.
Ich habe dir ja schon des Öfteren erzählt, wie schusselig Harry ist. Dieses Mal hat er aber die Briefeule abgeschossen: Der Kerl hat tatsächlich vergessen Weihnachtsgeschenke zu besorgen! Ich als ein guter Freund -man beachte die Ironie- bin natürlich mit ihm einkaufen gegangen. Wir sind durch die Winkelgasse und auch durch Muggel-London. In Muggel-London haben wir -bzw hat er- mehr gefunden. Auch wenn ich nicht überzeugt bin, ob man was aus Hamleys will. Also klar, zu einem eigenen Build-a-bear würde ich nicht nein sagen, aber er kennt seine anderen Freunde schließlich besser als ich. Ich vermeide nähmlich jegliches aufeinandertreffen mit ihnen.
Wir haben heute viel rumgealbert und Witze gemacht, die Stimmung war bei uns beide sehr lebhaft, obwohl morgen Weihnachten ist und ich Weihnachten über fast alles hasse. Es macht nicht einmal Sinn, dass Zauberer es feiern. Trotzdem habe ich die Zeit mit ihm genossen. Mehr als du dir denken kannst. Jede einzelne Minute koste ich aus, die ich mit ihm verbringen kann. Natürlich ist unsere Zeit auf der Erde begrenzt, ich spüre aber, dass Harry's und meine Zeit als Freunde kurz sein wird. Ich weiß es unterbewusst auch, doch mein Unterbewusstsein erreicht nicht meinen Kopf. Und das lässt mir kaum Ruhe.
Die Situation ist -von außen zumindest- sowieso kritisch zu betrachten: Ich liebe Harry. Ich liebe ihn einfach. Er ist so vollkommen. Perfekt einfach. Ich weiß, man sagt es gibt keine perfekten Menschen, doch dieser junge Mann ist in meinen Augen einfach unglaublich! Ich habe sowas noch nie gespürt. Alles, was ich an anderen abstoßend finde oder ein Minus Punkt wären, ist mir bei Harry egal. Unsicherheit breitet sich in mir aus, wenn ich drüber nachdenke. Als hätte ich einen Liebestrank getrunken und sehe nicht klar. Ein Teil von mir schreit, dass ich ihn liebe, der andere fürchtet sich davor, dass ich mir das nur einbilde. Das mit dem Einbilden ist nicht weit hergeholt, da es mir egal ist, dass ich niemals mit Harry zusammen sein kann. Vor ein paar Monaten hat er mir nähmlich gestanden, dass er aromantisch ist. Er kann sich nicht verlieben. Er verspürt kein Verlangen danach und fühlt sich zu niemanden romantisch angezogen. Anfangs hat mir das schon zugesetzt, doch jetzt ist mir das egal. Ich habe es aktzeptiert, ich kann ja eh nichts dran ändern. Außerdem reichen mir die Umarmungen wenn wir uns treffen und die gemeinsame Zeit zusammen. So liebevoll wie er mit mir umgeht, kommt es mir ehrlich gesagt manchmal so vor, als seien wir wirklich zusammen. Doch er hat einfach nur ein gutes Herz.
Ich bin im vollsten Bewusstsein, dass mir das nicht gut tut und ich eigentlich den Kontakt abrechen sollte, solange meine Gefühle sich nicht weiter vertiefen.
Ich werde es schon überleben. Wenn ich ihn liebe dann liebe ich ihn halt. Ich bin zufrieden mit dem was ich habe und da ist nunmal Freundschaft das Beste was ich habe. Es ist genug für mich. Eine Zukunft hätten wir sowieso niemals zusammen. Mein Ziel ist es -wie ich schonmal berichtete- England zu verlassen. Ich bin hier zwar aufgewachsen und geformt worden, doch viel zu viele Negativen Gedanken und Taten haften an diesem Land. Ich ertrage es kaum. Harry macht es etwas tragbarer, hält mich aber auch nicht hier. Zumindest auf Dauer. Meine Psyche wurde hier komplett zerstört, es geht einfach nicht.

-Dein Draco

Drarry OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt