46. Belauscht du mich?

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Amara P.O.V.

Es ist besser wenn du es nicht so genau weißt...komm schon Marco, du schuldest mir was...", höre ich Damian sagen.

Ich nähere mich leise noch etwas mehr den Treppen um ihn besser zu verstehen. Eigentlich bin ich echt nicht gern neugierig, aber irgendetwas kommt mir komisch vor. Es scheint sich nicht um ein normales Gespräch zu handeln.

Perfekt..", höre ich ihn sagen und merke das er den Anruf beendet.

Ich löse mich aus meiner starren Position und gehe die Treppen hinunter. Als er mich sieht zuckt er kurz zusammen und wirkt nervös.

„Alles okay?", frage ich ihn kritisch.

„Ja klar, was soll denn sein?", fragt er kalt und packt zügig sein Handy weg.

„M-mit wem hast du den telefoniert?...du wirkst etwas gestresst..", versuche ich ihn dazu bringen mir mehr zu erzählen und nähere mich ihm langsam.

„Mit niemanden..wie kommst du darauf?", lügt er mich eiskalt an.

„Ähm..naja du hattest doch gerade dein Handy in der Hand und ich hab mir eingebildet dich vorher sprechen gehört zu haben..", erkläre ich ihm und sehe ihn erwartungsvoll an.

„Belauscht du mich etwa?!", entgegnet er mir und ich kann nicht einschätzen ob er wütend oder nervös ist.

„Ä-ähm was? Nein..i-ich dachte nur..", versuche ich mich aus der Lage zu retten.

„Ich glaub du musst jetzt gehen..", sagt er kalt und dreht sich um.

Seine Worte verpassen mir einen Stich in die Magengrube.

„Was? Schickst du mich jetzt ernsthaft weg nur weil ich dich gefragt habe mit wem du telefoniert hast? Es tut mir leid ich wollte nicht neugierig sein, ich dachte nur du wirkst gestresst..aber vergiss es..", sage ich hörbar verwirrt und drehe mich um um meine Sachen zu holen.

Mit meinem Rucksack in der Hand gehe ich die Treppen hinunter und sehe Damian an der selben Stelle wir vorher stehen. Angespannt greift er sich in den Nacken.

Ohne etwas zu sagen nähere ich mich zielstrebig der Eingangstür. Bevor ich die Türklinke nach unten drücken kann packt er mich an meinem Handgelenk und zieht mich zurück.

„Mann Damian lass mich los!", schreie ich wütend und reisse meine Hand von ihm weg. Sofort löst er seinen Griff und tritt einen Schritt zurück.

„Tut mir leid Amara..ich wollte dir nicht vorwerfen, dass du mich belauscht ich war einfach gestresst.... ich möchte nicht dass du gehst, ich lass dich sicher nicht zu Antonio zurück gehen..", erklärt er mir und sieht mich intensiv an.

Sein Blick lässt meine Wut die ich ihm gegenüber empfunden habe Schritt für Schritt verschwinden. Verdammt wieso schafft er das immer wieder so einfach...

„Ich gehe nicht zu Antonio...ich habe Leona geschrieben und werde die nächsten Tage bei ihr schlafen können... ich wäre dir jetzt sehr dankbar wenn du mich gehen lassen würdest...", sage ich und versuche dabei entschlossen zu wirken.

„Gut ich fahre dich..", entgegnet er prompt ohne Raum für Diskussion zu lassen und schnappt sich seinen Autoschlüssel.

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Während der Autofahrt wechseln mir kaum ein Wort miteinander. Warum ist er so angespannt? Ist er etwa doch noch wütend, dass ich ihn gefragt habe mit wem er telefoniert?

„Du kannst hier parken..", breche ich die Stille als wir uns Leonas Haus nähern und deute auf einen freien Parkplatz, wenige Meter von ihrer Haustür entfernt hin.

„Danke fürs herbringen..", bedanke ich mich während er den Motor ausstellt.

Ich sehe ihn noch kurz an weil ich das Auto einfach nicht verlassen will ohne noch irgendwelche Worte von ihm zu hören.

„Kein Ding..",entgegnet er mir emotionslos und sieht mich nur kurz an bevor er seinem Blick wieder der Straße zuwendet.

Ohne ein weiteres Wort steige ich aus und lasse die Beifahrertür extra stark zufallen um meine Verwirrung und die damit einhergehende Wut zu zeigen.

Verdammt das war glaub ich etwas zu stark...

Zügig entferne ich mich dem Auto und bete, dass mein kurzer Emotionsausbruch keinen kostspieligen Schaden verursacht hat.

Ich höre sein Auto wegfahren.

„Amaraaaa hey!", begrüßt mich Leona glücklich, während sie mir schon von der Ferne die Eingangstür aufhält.

Ihre Überschwänglichkeit und gute Stimmung zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich denke, so ein bisschen Mädelszeit ist genau das, was ich jetzt brauche.

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt