74.Kapitel

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Kathrin:

Ich stand in James Badezimmer vor dem Spiegel. Da ich keine Schlafsachen mithatte hatte James mir eines seiner T-Shirts und eine Jogginghose geliehen. Seine Jogginghose war mir jedoch viel zu groß. Sie rutschte mir dauernd über die Hüfte und war doppelt so lange wie meine Beine! James T-Shirt reichte mir jedoch bis zu meinen Knien. Zögernd zog ich die große Jogginghose wieder aus. Ich hatte vorhin mit meiner Mutter telefoniert. Sie hatte nichts dagegen, dass ich bei James schlief. Kritisch musterte ich mein Spiegelbild. Das Vibrieren meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Mit zittrigen Fingern öffnete ich die Nachricht meines Vaters.

Vater: Du hast nicht auf mich gehört. Das wird Konsequenzen mit sich bringen. Verlass dich darauf. Es wird dir noch leidtun, den Namen deiner Familie in den Schmutz zu ziehen! Du vergisst wohl, dass ich der Beta bin. Der beste Freund des Alphas. Ich besitze mehr Macht als du. Du wirst schon sehen!

Ich holte bebend Luft und verdrängte meine Panik. Von ihm lasse ich mich bestimmt nicht fertig machen. James stand hinter mir und sein Vater war ebenfalls ein guter Mensch. Ich seufzte und schloss die Badezimmertüre auf. James lag in seinem großen Doppelbett. Er trug wie gewohnt eine dunkelblaue Jogginghose. Natürlich hatte er wie jede Nacht kein T-Shirt an. Als er mich hörte hob er seinen Kopf und musterte mich. Sein Blick glitt über meine nackten Beine. „Deine Hose ist mir leider viel zu groß.", erklärte ich ihm. Mein Mate nickte verstehend. „Meine Sachen stehen dir!", lobte er mich schmunzelnd. Meine Wangen nahmen wieder den allbekannten Rotton an. Ich tapste zum Bett und kletterte neben James unter die Decke. Sofort schlang er seine Arme um mich und zog mich an seine nackte Brust. Ich nahm meine Brille ab und legte sie auf den kleinen Nachttisch. Zufrieden kuschelte ich mich wieder in die warmen Arme meines Gefährten. 

Wie immer erfüllte mich das Gefühl von Sicherheit und Glück, wie immer wenn er in meiner Nähe war. „Ich bin froh, dass du hier bist.", flüsterte James. Ich hob meinen Kopf und sah zu ihm hoch. Liebevoll strich mein Mate mir über die Wange. Eine sanfte Röte breitete sich auf meinen Wangen aus. „Machst du dir noch immer Sorgen?", fragte James mich verständnisvoll. Ich nickte. „Sie hat sich noch immer nicht gemeldet. Hat Rayan etwas von ihr gehört?", fragte ich ihn hoffnungsvoll. Bedauernd verneinte mein Gefährte. „Aber sie taucht bestimmt schon bald wieder auf. Wohlmöglich ist ihr Handy kaputt oder sie hat keinen Empfang. Es geht ihr bestimmt gut.", beruhigte er mich. Obwohl ich daran zweifelte, nickte ich. James schien dies zu bemerken und wechselte das Thema. 

„Möchtest du mit mir auf den Abschlussball gehen?", fragte er mich plötzlich. Überrascht blinzelte ich ihn an. Jedes Jahr feiert die ganze Schule das Ende des Schuljahres. Ich war bisher noch nie auf so einen Ball, da mich noch nie jemand dazu eingeladen hatte. Meist verbrachte ich diesen Abend gemeinsam mit Amanda und meiner Familie. „Ich hatte nicht vor hinzugehen.", antwortete ich ehrlich. Mein Mate sah mich überrascht an. „Ich war noch nie auf so einem Ball.", erklärte ich ihm schließlich. James zog mich enger an seinen muskulösen Körper. „Warum denn nicht? Der Ball ist großartig!", meinte er verständnislos. Meine Wangen färbten sich rot und ich wendete mich ab. Es war mir peinlich. James hatte bereits hunderte von Mädchen an seiner Seite und mich hatte noch nie jemand zu einem Ball eingeladen! Zwei warme Finger legten sich unter mein Kinn und hoben es sanft an. „Komm schon. Ich dachte wir sagen uns alles?!", fragte er mich und musterte mich aufmerksam aus seinen giftgrünen Augen. „Versprich mir, dass du mich nicht auslachst!", verlangte ich. James Gesichtszüge wurden ernst. „Ich würde niemals über dich lachen!", versprach er mir. Meine Wangen wurden noch heißer. „Ich war noch nie auf einen Abschlussball, weil...", begann ich stockend. Neugierig sah James mich herab. „...ich noch nie von jemanden eingeladen wurde.", endete ich schließlich. 

Beschämt senkte ich meinen Kopf. Doch James hob meinen Kopf wieder an. Mein Mate lehnte seine Stirn gegen meine. „Du weißt nicht, wie glücklich mich das macht!", hauchte er. Verständnislos sah ich ihn an. „Alleine der Gedanke, dass jemand anderer dich zu einem Ball einlädt und dich berührt, macht mich rasend!", erklärte er mir. Unsere Blicke trafen sich und wie immer versank ich in seinen wunderschönen Augen. „Gehst du also mit mir zu diesen Abschlussball?", fragte er mich erneut. Ein Lächeln breitete sich auf meine Lippen aus. „Gerne.", antwortete ich. Erleichtert lächelte mich mein Gefährte an. „Das freut mich zu hören!", freute er sich und zog mich in seine Arme. Ich musste mir jetzt wohl doch noch ein Kleid für den Ball suchen. James lehnte sich über mich und machte das Licht aus. Nun war es dunkel nur das Mondlicht, dass durch den Vorhang strahlte, spendete etwas Licht. Mein Mate kuschelte sich von hinten an mich und drückte mich eng an seinen muskulösen Körper. „Gute Nacht, mein Engel!", hauchte er. „Gute Nacht.", murmelte ich erschöpft. Meine Augenlider waren bereits schwer und ich konnte nur mehr mühsam meine Augen offenhalten. Schließlich gab ich den Kampf auf und schloss erschöpft meine Augen. Wenige Sekunden später fiel ich bereits in einen traumlosen Schlaf. 

Please forgive me _ Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt