Kapitel 120 - Unüberwindbare Defensive - Teil 8

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„Scheiße!", schrie Stallion schrill und langgezogen aus, während er hysterisch mit den Armen wedelte.

Verrückter Weise war es ausgerechnet das panische Verhalten Stallions, das Feiying wieder zu sich kommen ließ.

Blitzschnell stieß er den Bogenschützen und Alucard von sich und nutze zugleich den Schwung um ebenfalls in Bewegung zu kommen. Mit einem letzten Blick beobachtete Feiying das Monster über ihnen kurz. Die Monsterameisenkönigin drehte sich gerade in der Luft und flog nun mit den Beinen voran auf sie zu.

„Vorsicht! Springt zur Seite", rief er hastig aus und machte bereits einen Satz nach vorn, um den unmittelbar danach herab sausenden Beinen der Ameisenkönigin auszuweichen.

Kaum einen Wimpernschlag später war mehrfach das dumpfe Aufschlagen der Gliedmaßen der Monsterameise zu hören und Staub wirbelte auf. Möglichst leise rappelte sich Feiying wieder auf und versuchte sich mit seinem Leuchtkristall vorsichtig ein Bild von der aktuellen Situation zu machen, nur um sich mitten unter der der Monsterameisenkönigin wiederzufinden. Alucard verschwand knapp außerhalb der Reichweite des Ungetüms gerade in den Schatten, während Stallion immer noch panisch am kreischen vor sich hin stolperte und mit diversen Sprüngen und erstaunlichen Verrenkungen den mächtigen Hieben der Vorderläufe der Monsterameisenkönigin auswich.

Feiying zögerte keine Sekunde. Er wusste, dass das Leben eines Teammitglieds gerade auf dem Spiel stand und griff in seinen Speichergegenstand. Mit Schwung riss er seine Axt Felsenbrecher aus dem Speichergegenstand und schleuderte sie der ungeschützten Unterseite der Monsterameisenkönigin entgegen.

Er musste sich strecken um einen Treffer zu landen, doch beim Aufprall erlebte er eine unangenehme Überraschung. Die Klinge seiner Axt glitt mit einem dumpfen Schaben zur Seite hin ab und hinterließ nicht mal eine Kerbe in der Chitinpanzerung der Monsterameise.

Mit offenen Mund starrte Feiying dümmlich nach oben und fragte sich, ob seine Angriffsstärke so viel schwächer war, wie Stallions und Alucards.

Die Monsterameisenkönigin ließ derweil aber von Stallion ab, um sich dem ungebetenen Gast unter ihrem Leib zu widmen und Feiying nahm eiligst die Beine in die Hand. Hektisch konzentrierte er sich auf die Bewegungen der Ameise und lief immer wieder mittig unter ihren Körper, was die Monsterameisenkönigin dazu brachte, vor und zurück oder im Kreis zu laufen, um irgendwie an das Ungeziefer unter ihr heran zu kommen.

Währenddessen nutzte Feiying zwischendurch immer wieder seine Axt, um die verschiedensten Bereiche ihres Körpers zu attackieren, was die Monsterameise nur wütender werden ließ, wenn Feiyings Angriffe schon sonst keinerlei Konsequenzen nach sich zogen.

„Ich lebe noch?", vernahm Feiying nebenbei Stallions fragenden Ausruf, ehe der Kerl offenbar in Freudensprünge ausbrach und lauthals schrie: „Ich lebe noch! Ich bin kein Ameisenfutter geworden!"

„Halt die Klappe und mach dich nützlich. Siehst du nicht wie Gold Digger uns Zeit verschafft, um dieses Vieh anzugreifen?", erklang kurz darauf Alucards Stimme und Feiying konnte nicht länger seine Konzentration teilen, als eins der Vorderbeine des Monsters auf seine aktuelle Position niederfuhr.

Blitzschnell warf Feiying sich nach vorne ab, rollte sich über die Schulter ab und richtete sich wieder mittig unter der Kreatur aus.

„Fuck, ja!", rief Stallion. „Er zieht voll das Aggro auf sich."

„Ich kann das nur nicht ewig durchhalten", schrie Feiying lauthals zurück, als er sich in Anbetracht des fehlenden Einsatzes Stallions nicht mehr beherrschen konnte.

„Bin schon dabei", raunte Alucard plötzlich und tauchte über Feiying mit seinen Dolchen auf.

Feiying brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass der Dieb scheinbar von einem der Beine der Kreatur abgesprungen war, um die Höhe zu erreichen. Im Flug stieß er seine Dolche dem Unterleib der Monsterameisenkönigin entgegen, nur um mit dem gleichen Ergebnis konfrontiert zu werden, wie zuvor Feiying. Seine Klingen glitten dumpf an der Chitinpanzerung ab und hinterließen nicht die geringste Spur ihrer Anwesenheit.

Die Legende vom Elementflüsterer - Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt