James
Am nächsten Morgen weckte mich wie jeden Tag mein Wecker pünktlich um sechs Uhr. Zornig warf ich meinen Wecker gegen die Wand, sodass er verstummte. Mühsam stand ich auf und schleppte mich ins Bad. Dort duschte ich erst einmal kalt, damit ich wach wurde. Ich hatte heute keine Lust auf Schule. Aber ich hatte es meiner Mutter versprochen. Widerstrebend zwängte ich mich in eine einfache Jeans und einem grauen T-Shirt. Lustlos schlurfte ich die Treppe hinunter in die Küche, wo ich mir ein Müsli zubereitete. Ich schnappte mir meine Schultasche und verließ das Haus. Rayan und die anderen erwarteten mich bereits. Wir begrüßen uns wie immer mit einem Handschlag. Wie gewohnt fuhren wir auch heute wieder alle gemeinsam mit einem Auto. Meine Freunde und ich stiegen alle in Rayans Auto und fuhren zur Schule. Da es bald läutet beschlossen wir direkt in unsere Klassenzimmer zu gehen. Als ich das große Gebäude betrat wollte ich direkt zu meinem Spind gehen, als mir plötzlich ein wundervoller Duft in die Nase stieg. Ich erstarrte in meiner Bewegung und zog gierig diesen traumhaften Duft ein. Was ist das? Rayans Stimme drang wie durch Watte zu mir durch. „James? Alles okay?", fragte er mich, doch ich ignorierte ihm und setzte mich wie von allein in Bewegung.
Ich lief den Gang entlang. Die Schüler wichen mir überrascht aus. Ich bog gerade um die Ecke, als jemand gegen mich prallte. Als Reflex schlang ich meinen Arm um die zarte Hüfte des Mädchens und verhinderte somit, dass sie fiel. Zwei wunderschöne, dunkelbraune Augen starrten erschrocken zu mir hoch. „Mate!", knurrte mein Wolf erfreut. Ich konnte meinen Blick nicht von diesen wunderschönen Augen abwenden. Meine kleine Mate richtete sich wieder auf und wich ein paar Schritte zurück. „Ähm...danke.", stotterte sie schüchtern mit ihrer engelsgleichen Stimme.
Plötzlich traf es mich wie ein Schlag. Das wunderschöne Mädchen, das meine Mate sein soll, war niemand anders als Kathrin! Das Mädchen, welches mir bis zum Abschlussball ihre Liebe gestehen sollte! Kathrin ging an mir vorbei und ließ mich stehen. „Was war denn das?", fragte mich mein bester Freund, der plötzlich vor mir stand. Ich ließ mich noch immer geschockt gegen die Wand sinken. Frustriert fuhr ich mir durch die Haare. Am liebsten würde ich ihr nachrennen, aber ich unterdrückte diesen Drang. „Ich habe gerade meine Mate gefunden.", teilte ich meinen Freunden atemlos mit. „Kathrin?", fragte Corner mich ungläubig. Ich nickte langsam. „Scheiße!", fluchte Rayan und sah mich bemitleidend an. Allerdings. „Was jetzt?", fragte mich mein Beta. Abwartend sahen mich meine Freunde an. „Wenn sie von der Wette erfährt, wird sie mich sofort ablehnen! Das darf nicht passieren.", meinte ich entschlossen.
Während den ersten Stunden war ich mit den Gedanken nur bei meiner Mate. Wie konnte ich sie nur so schlecht behandeln? Warum sie? Ich konnte mir gar nicht ausmalen wie sie reagieren wird, wenn sie erfährt, dass sie nur eine Wette für mich war. Als ich den großen Schulhof betrat fiel mein Blick sofort auf meine Mate, die unter der großen Weide saß und in einem Buch vertieft war. „Red sie an!", drängte mich mein Beta. Etwas unsicher sah ich zu ihr. „Ich weiß nicht. Sie ist beschäftigt.", meinte ich zögernd. Rayan zog herausfordernd seine Augenbraue hoch. Ich seufzte und sah noch einmal zu meiner Gefährtin hinüber, die friedlich in ihrem Buch las. Erst da bemerkte ich Amber, die auf meinen Engel zumarschierte. Sofort spitzte ich die Ohren. Dank meinem Wolfsgehör konnte ich jedes Wort, dass die Mädchen sprachen, hören. Was wollte dieses Schlange von meiner Mate?!
„Hey, Miststück! Ich brauche Geld für das Mittagessen und hab nichts dabei!", meinte Amber gehässig. Mein Engel blickte von ihrem Buch auf und sah die Blondine und ihre Anhänger verwirrt an. Wut stieg in mir auf und ich ballte meine Hände zur Faust. Niemand redet so respektlos mit meiner Mate! Ich wollte gerade auf sie zugehen, als mein Mädchen antwortete. „Nein!", meinte sie entschlossen. Ein kleines Lächeln breitete sich auf mein Gesicht aus. Sie ist wirklich sehr mutig. Nur die wenigsten wagten es Amber zu widersprechen. Jedes Mädchen bewunderte sie für ihre Schönheit und ihrer Beliebtheit. Jedoch hatte man auch Angst vor Amber, die die Tochter des ehemaligen Betas war. Doch mein Mädchen ließ sich nicht so leicht unterkriegen. Das gefällt mir. Mir verging jedoch das Lächeln, als ich bemerkte, wie Amber meinem Mädchen das Buch aus der Hand riss und über den Hof schleuderte. „Da ist wohl jemand besonders vorlaut heute!", knurrte Amber mein Mädchen an. Doch Kathrin ignorierte die wütende Werwölfin und stand auf, um ihr Buch zurückzuholen. Doch Amber packte sie grob an den Haaren und zog sie zurück. Geschockt sah mein Mädchen die wütende Furie an. „Was fällt dir ein, so respektlos mit mir zu reden du, verzogene Göre!", schrie Amber auch schon los und erweckte somit die Aufmerksamkeit der umstehenden Mitschüler. Jedoch griff niemand ein.
Meine Beine setzte sich wie von allein in Bewegung. Mit festen Schritten eilte ich auf meine Mate zu. „Fass sie nicht an!", knurrte ich die Werwölfin an. Diese grinste bloß gehässig. „Wieso sollte ich?!", meinte sie herausfordernd. „Du interessierst dich genau so wenig wie ich für diese dreckige Göre. Abgesehen davon geht dich das nichts an.", sagte Amber und zog einmal fest an den Haaren meiner Mate. Diese presste ihre Lippen zusammen. Tränen schimmerten in ihren Augen. Mein Wolf tobte vor Wut. „Wenn du meine Mate verletzt, dann geht mich das sehr wohl was an!", knurrte ich die Blondine zornig an. Amber, sowie auch ihre Anhänger sahen mich ungläubig an. Kathrin sah mit großen Augen zu mir auf. „Lass sie los!", befahl ich Amber mit meiner Alphastimme. Sofort wich Amber zurück und ließ von meiner Mate ab. „Wenn du ihr noch einmal zu nahekommst, verbanne ich dich aus dem Rudel!", drohte ich ihr. Amber nickte hastig. „Tut mir leid, Alpha.", stottert sie und eilte mit ihren Freundinnen davon.
DU LIEST GERADE
Please forgive me _ Band 1
WerewolfAlles begann mit einer Wette. James Black, der beliebteste Junge der Schule und der stärkste Alpha der Welt, sollte ein Mädchen dazu bringen, ihm bis zum Abschlussball ihre Liebe zu gestehen. Doch er hatte nicht gedacht, dass diese Wette sein ganzes...