30.

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Rain

Ich erwachte mitten in der Nacht als mich Cohen anfunkte, da er unbedingt die Einzelheiten des Empfangs mit mir besprechen wollte.

Mein Bruder war neben mir eingeschlafen, also schob ich vorsichtig die Decke zur Seite, damit er nicht aufwachte.

Ich hastete ins Badezimmer und nahm an.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind sehr stark, begann er ohne Umschweife. Diese verdammten roten Abhörkugeln erschweren einiges. Ich wollte Ihnen das mit der schwedischen Prinzessin mitteilen, allerdings kam etwas dazwischen - aber ich vermute, dass Sie das schon herausgefunden haben.

Ich seufzte.

„Ja - die Kette war ziemlich offensichtlich - aber welcher Vollidiot hat ihr ein Funkgerät mit niedrigster Sicherheitsstufe gegeben?! Dazu wollte sie mich fast anfunken!", fauchte ich gereizt.

Hmmm. Prinzessin Elvira ist noch nicht so lange unsere Verbündete, was also bedeutet, dass wir fast keine Zeit hatten, sie auszurüsten.

Ich seufzte.

Das war das Problem aller Aufstände: Organisation.

„Okay. Schauen Sie zu dass Sie mir morgen bis spätestens 10 Uhr morgens die Geräte bringen - und mir ist es scheißegal, ob Tricks dafür sein Restlager plündern muss!"

Tricks war zwar ein Technikgenie, jedoch ziemlich unzuverlässig.

Und er lieferte nicht frei Haus.

Das wird nicht unbedingt funktionieren, Day! Zwar kann ich Tricks kontaktieren, allerdings kann ich Ihnen die Geräte erst gegen morgen Abend zukommen lassen.

„Dann schauen Sie zu, dass es geht - ich hab keine Lust mich in das Sicherheitssystem des Palastes einzuhacken, nur weil irgendein Dösel ihr das falsche Signal aufgespielt hat! Ich hab exakt noch ein Pad, das effizient genug ist, diese Codes zu knacken, aber ich glaube, wir wissen beide, dass ich das nicht machen würde."

Cohen schwieg.

Na gut. Ich tue mein Bestes. Rain, wir haben kaum Zeit! Sie müssen versuchen, die wichtigen Räume abzuhören!

„Ja! Mache ich ja schon! Ich muss nur noch einen Punkt finden, wo ich das Signal dauerhaft aussenden kann! Und welche Blumenvase ist durch ein Magnetfeld geschützt? Ein wenig Hilfe wäre nett. Und jetzt lassen Sie mich schlafen! Ich hab tierische Kopfschmerzen!"

Mit diesen Worten schnitt ich ihm das Wort ab, bevor er noch zu Wort kommen konnte.

Dieser Schuft! Ich arbeitete von früh bis spät um irgendetwas zu bewirken und er hatte absolut nichts besseres zu tun, als mich an zu jammern, dass es schneller gehen musste!

Mein Füße wurden langsam echt kalt, und ich zog missmutig die Zehen ein.

Obwohl selbst das Bad beheizt wurde, war es in den Herbst- und Wintermonaten doch kalt.

Während ich leise zu meinem Bruder ins Bett kroch, achtete ich darauf, dass ich ihn nicht aufzuwecken.

Ich starrte zur Decke.

Verdammt, was zur Hölle machte ich eigentlich hier?

Ich war nicht nur wegen der Beweise hier.

Die waren ein Kinderspiel.

Wenn ich gewollt hätte, hätte ich sie auch ohne Hilfe bekommen.

Eigentlich weißt du wo sie sind, Rain.

A Selection Story: Die Rebellin /  #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt